Kapitel 12
Und wieder einmal ein Kapitel meines Schaffens. Und wieder kein Review. Aber ich mache weiter.
Nix von Nintendo gehört mir. Nicht mal der N64. der gehört meiner Schwester.
Wenn zwei Seelen zueinander gehören,
und diese sich auf Erden wieder treffen,
so erkennen sie einander.
Sie erkennen sich am Seelennamen,
den nur die andere Seele kennt
und hütet wie einen Schatz.
Wenn zwei solche Seelen getrennt werden,
sterben sie einen langsamen, qualvollen Tod,
denn sie lieben so sehr,
das sie ohne einander nicht leben können.
Es sind zwei Seelen, die ein Ganzes bilden,
eine Kraft, die keine Grenzen kennt,
eine Liebe ,die Sterne erreicht,
eine Macht ,alles zu schaffen ,was man will. (Josephine)
Erst hatte Link gespürt, dass man sein Herz aus seiner Brust gerissen hatte. Noch immer zitterten seine Hände vor Erregung. Zelda hatte ihn wieder nur benutzt- wie immer. Dann folgten das verschwitzte Gefühl in seinen Handflächen, der unregelmäßige Atem und das wild rasende Herz. Und nun spürte er das unglaublich angenehmste Gefühl durch seine Adern rauschen, dass er jemals gespürt hatte. Tausende von Feen die in seinem Magen umher flogen, das Gefühl einer der magischen Heilungen der großen Feen. Doch nichts kam an dieses Gefühl heran. Nichts anderes konnte dieses Kribbeln und Schaudern erklären.
Sie hatte ihn erkannt.
Twen hatte endlich Tam erkannt.
Nicht anders konnte die Fusion zweier Sterne sein.
Und nun stand Zelda da, rührte sich nicht. Erst war es Erleichterung, die er in ihren ozeanblauen Augen sehen konnte. Ihre goldblonden Locken fallen entspannt um das nun ruhige Gesicht. Endlich hatte sie einem Gefühl nachgegeben, dass er sich schon vor Jahren leise wieder eingeräumt hatte.
Liebe.
Es war nicht nur das, sondern auch blindes Vertrauen, dass im Kampf gegen Ganon damals lebensnotwendig war. Und wieder hatte das Schicksal der Beiden einen neuen Weg eingeschlagen.
Doch die Erlösung in Zeldas Gesicht war wieder verschwunden und einer konzentrierten Stille gewichen. Draußen kam leise das Pfeifen eines Sturmes auf. Mit hoher Geschwindigkeit schien dieses näher zu kommen, bis es innerhalb von Minuten über ihnen zu sein schien. Dieses Unwetter hatte keine natürliche Entstehung.
Link spürte sofort, dass etwas Mächtiges auf sie zukam. Es fängt der Boden leicht an zu beben, bis die Glasschale auf der Nachtkonsole klirrend zu Boden fällt. Dann schießt hinter Link das Fenster auf und der Wind bläst auch die letzte Lichtquelle im Raum aus.
Link dreht sich zu Zelda, will zu ihr, sie schützen. Doch seine Füße scheinen mit dem Boden verwachsen, so dass er nicht von der Stelle kommt.
Schnee wird durch das Fenster in den Raum geblasen. Wie eisige Nadel bohren sich die Schneeflocken in die Haut des Hylianers. Links Blick auf Zelda wird immer schlechter. Das Pfeifen des Sturmes spitzt sich zu, bis es scheint als würde ein Ungeheuer aus der tiefsten Hölle Link anschreien.
Er ruft ihren Namen, doch kein Wort verlässt seinen Mund. Er schreit wieder und wieder, bis sein Hals zu schmerzen beginnt. Doch seine Stimmbänder scheinen ihn nicht zu gehorchen. Die Prinzessin steht währenddessen wie ein Zinnsoldat in Richtung Fenster gewandt, als ob sie auf etwas, auf jemanden warten würde. Immer heftiger pfeift der Wind durch den Raum und reißt alles mit sich, was nicht befestigt ist.
Dann schießt ein Blitz über den schwarzen Himmel, erleuchtet eine Sekunde lang den Raum.
Wie ein Zombie streckt Zelda ihre Hände aus. Ihr Triforcezeichen beginnt einzigartig zu glühen, so hell das Link sich schützen die Hände über die Augen halten muss, um noch wage die Umrisse der Prinzessin zu erkennen.
Ein weiterer Blitz durchschlägt die Nacht, doch diesmal verschwindet er nicht einfach wieder. Der Blitz schießt durch das Fenster und verfehlt Link nur um haaresbreite. Entsetzt stellt Link fest, dass der Blitz genau den Körper der Prinzessin trifft. Immer wieder ruft er ihren Namen, versucht verzweifelt seine Beine zu bewegen, nach ihr zu greifen. Doch eine gewaltige, magische Kraft hält ihn da, wo er jetzt steht.
Dann stoppt das Unwetter, der Wind schweigt, und Link stürzt benommen auf die Knie und Hände nach vorne. Er hat überall Schnee auf dem Oberkörper und in den Haaren, seine Lippen sind blau angelaufen und seine Gliedmaßen zittern vor Kälte.
„Zelda?" krächzt er mit rauer Stimmlage. Sie antwortet nicht, sondern liegt der Länge nach auf dem Boden. An dem Beben ihres Brustkorbes erkennt Link dankbar, dass sie noch lebt. Er schwankt unsicher zu ihr herüber und hebt ihren Kopf und Oberkörper in seien Arme. Nicht ein Kratzer scheint an ihr, und doch ist etwas anders.
„Zel?" flüstert Link und streichelt über ihre Wange. Sie schlägt die Augen auf, schaut zu ihm hoch und zaubert ein Lächeln auf ihre Lippen.
Ihre Hand greift nach seiner kalten Wange und streichelt sie mit dem Handrücken. Link will fragen, was eben geschehen ist, doch Zelda antwortet ohne die Frage zu hören.
Im Tempel der Zeit in Hyrule währenddessen……
„Wie ich sehe, haben wir alle dasselbe gespürt?" fragt Impa in die Runde vor ihr. Ein kleines grünhaariges Mädchen ergreift das Wort. „Ich spürte, dass die siebte Weise neu erwacht ist. Aber warum sollte dies zu diesem Zeitpunkt geschehen?" Ein Steinmensch von dem Todesberg, der Goronenkönig Darunia legt behutsam seine Hand auf die Schulter des Mädchens. „Auch ich spüre ihre neue Gegenwart, aber wie unsere Schwester schon sagte, warum erwacht sie nun, da sie in Termina den Prinzen heiratet?" Ruto, die ebenfalls in der Runde steht, zuckt bei dem Gedanken zusammen. „Es ist ja nicht so, als ob sie freiwillig dort wäre." Murmelt die Zoraprinzessin und fasst sich traurig an ihr Amulett des Wassers, dass an einer Lederkordel um ihren Hals hängt. Eine wunderschöne rothaarige Frau mit amberfarbigen Augen und einer dunkelbraunen Haut steht etwas hinter Impa und schaut mit verschränkten Armen zu der Shiekah.
„Er ist bei ihr, habe ich Recht?" Eigentlich ist Naborus Frage keiner Antwort nötig, doch Impa nickt. Auch die anderen Weisen, bis auf Ruto hatten es anscheinend mitbekommen.
„Wer ist bei Zelda?" Salia, die kleine Kokirikoboldin aus dem Wald in Hyrule antwortet: „Link ist wieder bei ihr." Und Ruto Augen werden einfach nur weit, ihr Mund wird trocken und ihr Herz steht still.
„Dann haben sie wieder erkannt …?" Impa nickt still und schaut zum Himmel, als ob sie bei den Göttinnen um Rat bittet.
„….. ich bin wieder die siebte Weise. Mit all meinen magischen Kräften." Lacht Zelda erfreut und betrachtet ihre rechte Hand mit dem Triforcezeichen im Licht des Mondes. Link sitzt mit bebender Lippe neben ihr und lauscht still. Die Prinzessin schaut ihren Helden in die Augen und will etwas sagen, etwa wie leid es ihr tut, dass sie ihm wehgetan hat. Doch Link schüttelt nur den Kopf und flüstert: „Ich weiß."
‚Irgendwie weiß ich' seufzt Link.
Die hylianische Prinzessin streichelt Link über die kalte Wange und drückt ihn an sich.
„Ich kann dir nicht versprechen, …" Link setzt erst zögerlich, dann aber sich seiner Sache sicher ihren Satz fort. „… ob alles gut wird. Aber wir werden das einfach versuchen." Und Die Prinzessin verspürt Erleichterung darüber, dass er versteht. Dann löst Zelda ihre Umarmung und hilft Link auf.
Mit neuer Kraft gewappnet schaut sie sich in dem vom Sturm verwüsteten Zimmer um.
„Mal sehen, ob ich noch weiß, wie es mit soviel Magie war." Die Prinzessin hebt beide Arme in die Luft und spricht einige althylianische Worte. Link beobachtet mit großen Augen, wie nicht nur der Schnee und die Unordnung im Zimmer verschwindet, sondern auch die Kerze wieder zu brennen beginnt und das Fenster sich schließt. Der Held schreitet an Zelda vorbei müde in Richtung des Bettes.
„Und ich dachte, dass du mich nicht erkennen würdest." Bemerkt Link beiläufig und setzt sich auf das Bett. Zelda streicht sich sichtlich angespannt einige blonde Strähnen hinter das spitze Ohr. Sie schlägt die Augenlider nieder und murmelt verlegen: „Ich habe mich selber nicht erkannt. Wie sollte ich dich erkennen."
Dann setzt sich die zierliche Hylianerin neben Link und lehnt ihren Kopf auf seine nackte, breite Schulter. Der Hylianer legt behutsam seinen Arm um ihre Schultern und spürt wie ihre Locken seine nackte Haut kitzeln.
Die beiden sitzen eine ganze Zeit auf der Bettkante und schauen gemeinsam wie die Sonne aufgeht. Erst als die ersten Strahlen auf den Bettrand treffen wagt es sich Link eine Frage zu stellen, aber nur ganz vorsichtig und leise, als ob er diesen Traum, wenn es denn einer ist, nicht stören will.
„Wie geht es mit uns jetzt weiter?" Zelda schließt beide Arme um seinen Nacken und flüstert leise in sein Ohr.
„Tam", hauchen ihre rosefarbenden Lippen. „ Im Moment können wir nicht bei einander bleiben." Link verspannt sich unangenehm bei diesem Gedanken. Einige dunkelblonden Strähnen fallen über seine traurigen Augen. ‚Wieder einmal der Versuch eines Versprechens.' Flüstert Links Verstand. Der Elf versucht diese Fragen im Hinterkopf zu lassen, nicht darüber nachzudenken.
„Aber waren wir nicht schon viel zu lange getrennt. Ich will bei dir sein. Ich ertrage es nicht noch einmal, dich zu verlieren."
Zelda streichelt Link wie einem Kind, das nicht schlafen will über den blonden Schopf. Müde von der langen Nacht spürt Link, dass seine Augenlider schwerer werden und die Augen brennen.
„Vertrau mir. Nicht mal die Götter können mich in Termina halten." Müde legt sich der Hylianer so, dass sein Kopf auf ihrem Schoss liegt. Die Prinzessin streichelt ihm weiter über den Kopf.
„In Hyrule werden wir aber immer noch, die Prinzessin und der Vogelfreie sein." Zeldas Augenlider sinken traurig. Sie steht mit einmal völlig neben sich.
„Aber Märchen haben doch ein Happy End, oder?" Link schmunzelt über diesen Vergleich, spürt aber den üblen Nachgeschmack der Realität.
Auch in Hyrule wird es nicht viel anders sein. Aber man wird noch träumen dürfen. Dann spürt Zelda Links inzwischen wieder warme Hand an ihrer Wange und wie sie seine dunkelblauen Augen anschauen. Ihre Blicke treffen sich, als der erste Hahn auf dem Hof kräht.
„Hey, Prinzesschen." Muntert Link die Hylianerin auf. „Wer wäre der Held der Zeit, wenn ich es nicht auch mit deinem Vater und den Gesetzen aufnehmen könnte."
In der Zoraquelle ….
Die einsame Zoraprinzessin sitzt auf einem Vorsprung in ihrem Gemach, weit oben im weißen Palast der Zorakönigsfamilie. Das gewaltige Felsmassiv thront über der Zorakolonie. Um sich herum plätschert leise der Wasserstrom dieser nassen Gebäude. In ihrer Hand spielt sie mit einer kleinen silbernen Muschel, die sie immer wieder um sich selber dreht. Wieder tropft eine Träne von ihrem Kinn, die zuvor ihren Weg über ihre blaue Wange gefunden hatte. Ihre Rehbraunen Augen schauen kurz auf, als sie durch einen Spalt in dem Feldmassiv die Sonne aufgehen sieht. Sie beobachtet stumm, wie die goldgelben Strahlen sich in dem türkisblauen Wasser brechen.
‚Sollte ich mich nicht eigentlich freuen?' fragt ihr Gewissen die Prinzessin. Doch Ruto ist unsicher über ihre eigenen Gefühle. Twen ist wieder bei Link, da wo sie eigentlich hingehört. Jeder der Weisen weiß das. Jeder der sich an den Zeitkrieg erinnert weiß ,dass die beiden zusammen gehören. Das Erkennen ein Los ist, gegen das nicht einmal die Götter eine Chance haben. Dieser dumme Elf ist nicht einmal ein Zora, es hätte niemals mit ihnen geklappt. Eine Zora und ein Hylianer, wie hätte das denn ausgesehen. Zudem hat sie doch auch ihre Verantwortung als zukünftige Königin der Zora.
'Verantwortung', das wohl meist gehasste Wort der Zora.
‚Link hat viele gebrochene Herzen auf seinem Weg hinterlassen. Es geht dir nicht anders als Malon, Naboru, den Gerudos oder vielleicht auch Salia.' Tröstet sich die Zora und blickt wieder hinab auf die Kolonie der Fischelfen und wie ihr Volk seinen morgendlichen Trott beginnt. ‚Eine tolle Freundin bist du,' klagt Ruto sich selber an.
„Nicht einmal freuen kannst du dich für Twen.' Dann steht Ruto von ihrer sitzenden Position auf und umklammert die Muschel.
‚Du bist das Letzte.' Die Zora holt Schwung und schleudert die Muschel gegen einen hervorstehenden weißen Felsen, an dem sie zerspringt und in einem silbernen Scherbenregen hinab fällt.
Dann verkriecht sich die Zora wieder in ihr Schlafbecken und kauert sich zusammen. Ein unwohl, dreckiges Gefühl überkommt sie, als sie die Augen schließt und wieder von der gemeinsamen Zukunft von Link und ihr selbst träumt.
Im Schloss von Termina ….
Lenym streichelt der an ihn gekuschelten Sekura über den Kopf, umwinkelt seinen Zeigefinger mit ihrem Haar.
„Ich habe nichts als Ärger mit dieser Schnepfe." brummt Lenym. Sekura dreht ihren Blick zu ihm hinauf.
„Ich meine, ich kann sie nicht ihr Leben lang wegsperren. Oder?" Sekura lächelt vorsichtig und dreht ihren Körper so herum, dass ihr Kinn auf seiner nackten Brust aufliegt. „Zudem weiß sie von uns beiden."
„Das hätte sie früher oder später so oder so herausgefunden." Sekura fährt mit ihren Fingernägeln über die muskulöse, unbehaarte Brust des Prinzen. „Ich finde, du solltest sie loswerden." Lenym richtet sich in eine sitzende Position auf und schiebt Sekura zur Seite. „Wie stellst du dir das vor?" Der Prinz reibt sich mit beiden Händen durch die Haare. Sekura richtet sich ebenfalls auf und fasst nach seinem Kinn.
„Du weißt, was ich meine. Und die Adeligen im Schloss sprechen schon darüber. Sie ist allen ein Dorn im Auge." Lenyms Gesichtszüge werden verschmitzt. „Du bist ja ein richtiges Biest." Grinst der Prinz und drückt Sekura einen kurzen Kuss auf den Mund.
Die Magd lässt sich nach hinten in das weiche Bettzeug fallen und lacht herzlich. „Natürlich, darum liebst du mich auch. Und zudem bin ich der Ansicht, dass es auf eine Prinzessin mehr oder weniger auch nicht ankommt."
Lenym lässt endlich von seinen dunklen Haaren ab.
„Wenn ich erstmal König bin, wirst du meine Königin. Versprochen."
Sekuras Blick verfinstert sich zum Betthimmel.
„Es muss nur wie ein Unfall wirken."
Das Ende. Bis hierhin jedenfalls. Wird es einen ‚Unfall' geben. Wird Sekura auch die Königin der Herzen und wo verdammt noch einmal habe ich mein Handy hingeräumt?
Dies und weitere Fragen werden vielleicht im nächsten Kapitel geklärt.
Jo
