Kapitel 19
Und hier bin ich wieder… Ich muss mich bei meinen Leser für die langen Pausen zwischen den Kapiteln entschuldigen. SORRY !
Da
ich aber mitunter der Woche nicht mehr zu Hause bin und im Übrigen
mich auf bevorstehende Klausuren vorbereite kotz steh ich zurzeit
sehr unter Stress. Trotzdem versuche ich spätestens alle zwei
Wochen ein Kapitel ( ,das heißt nichts unter 2500 Wörter)
zu veröffentlich.
Jetzt
aber zu den erfreulichen Dingen:
ICH HABE EIN NEUES REVIEW! freufreufreu
Riesig liebes Dankeschön an Darklayka ! Zurückumarm Und ja, Link und Zelda sind die Besten!
Definition Sehnsucht: Tiefgründiges Verlangen nach etwas Bestimmten. Wissentlich oder unwissentlich.
„Lieber Papa, ich ….." Wieder fliegt ein zerknülltest Papier quer durch den Raum. Dasselbe Schicksal ereilte auch viele Briefpapiere davor. Letztendlich klirrt Glas und Scherben mischen sich mit blauer Tinte auf dem grauen Boden. Ein schwermütiges Seufzen hallt von den leeren Wänden.
Zelda bricht am Schreibtisch in sich zusammen und versteckt ihr Gesicht in ihren Armen. Sie hatte sich so sehr vorgenommen ihrem Vater zu schreiben. Das Verlangen Termina verlassen zu können und heim zu kehren ist unaussprechlich groß geworden. Jeden Tag denkt die Prinzessin an Zuhause. Und mit jedem Tag kehrt eine lang gekannte Einsamkeit wieder in ihr Herz. Sie ist wieder fast dieselbe wie bevor er wiederkam. Auch wenn sie nach einem längeren Hin und Her den König dazu bringen konnte ihr Kafei als persönliche Leibwache zur Seite zu stellen, so ist die Prinzessin doch sehr, sehr einsam. Und Kafei, der sich inzwischen mit der Hylianerin sehr gut versteht, hat schließlich auch ein Leben außerhalb des Schlosses.
‚Es
wäre unfair ihm sein privates Leben einzuschränken.'
Auch
wenn sie die Mittel dazu hat.
Zudem ist es der Prinzessin in letzter Zeit kaum möglich gewesen das Schloss zu verlassen. Zelda hatte sich zwar von ihrem ‚Unfall' erholt, aber immer wieder kehrende Schwächeanfälle suchten sie in den letzten Wochen heim.
Gequält
von Heimweh und einer Krankheit, auf die kein Heiler eine Antwort
weiß, verkriecht sich Zelda immer mehr in ihr Zimmer. Aktiv am
Schlossleben teilzunehmen widerstrebt ihr so oder so.
Zu
diesem Zeitpunkt jetzt würde sie ihre Seele dafür verkaufen
nach Hyrule zu können.
Ihre traurigen blauen Augen linsen über ihre Arme hinaus. Das Triforcemark auf ihrem Handrücken sticht ihr ins Auge.
Es
ist bereits nach Neujahr. Die Feiertage sind vorbei.
Und
Link ist seit nun mehr als fünf Wochen in Hyrule. Falls er dort
ist.
Vielleicht
kommt er ja auch nie mehr wieder.
So
wie sie es ihm gesagt hat.
‚Geh, geh, geh …'
Von einer Wiederkehr sprach sie nicht.
Zelda
war immer eine Träumerin gewesen. Wie oft hatte sie Ärger
von Impa dafür bekommen. Immer wieder war sie auf dem schmalen
Grad zwischen Traum und Realität gewandert.
Sie
hätte nicht erneut versuchen sollen ihn an sich zu binden.
‚Nur allein bin ich stark.'
Denn wenn du dich an niemanden bindest, dann kann dich niemand verlassen.
Früher
stieß ihr dieser Gedanke übel auf, doch mit der Zeit war
sie ihrem Vater immer ähnlicher geworden.
‚Es
ist einsam an der Spitze, oder?'
Hatte er ihr vorgeworfen. Und
er hatte Recht.
Jetzt sitzt die Prinzessin in ihrem Raum, eine Kerze auf dem Schreibtisch. Sie steht völlig neben sich. Und in ihrem Kopf steht am Ende aller Träume ein Gedanke. Tam.
Sie
spürt die Sehnsucht nach ihm in jeder ihrer Fasern- auch wenn
sie sich dagegen sträubt.
‚Irgendwie
schaffen wir das.' Hatten sie sich versprochen. Doch das
scheint lange her zu sein.
Vielleicht war das bereits das zweite Mal, dass sie es sich versprachen?
Eigentlich sollte der Brief vor ihr ein Versuch darstellen, sich aus der Verlobung zu lösen. Unwillig erinnert sie sich an ihr letztes Treffen mit Lenym. Sie war vor ihrem Zimmer mit ihm zusammengestoßen. Und die Situation war für beide sichtlich unangenehm gewesen.
„Noch
knappe fünf Monate." Hatte Lenym gesagt. Zelda hatte nur
genickt und von ihm weg gesehen. „Keiner von uns will es. Also
warum gehst du nicht einfach."
Da
war Zelda der Schlüssel zu ihrer Tür aus der Hand gefallen.
Sie trug an diesem Tag ein sehr helles Kleid. Doch selbst dieses
wirkte lebendig gegen ihre blasse Gesichtsfarbe.
„Was
sagtest du?" Lenym winkte ab und verschwand wieder.
‚Was
für eine Frage. Warum ich nicht einfach gegangen bin.' Zelda
hob eilig ihren Schlüssel auf und betrat ihr Zimmer.
„Warum ich nicht gegangen bin?" Die Prinzessin fragte laut ihren leeren Raum. Aufgeregt lief sie zu ihrem Bett und ließ sich nieder sinken.
‚Warum
ich nicht einfach gegangen bin?'
Doch sie fand bis jetzt keine
Antwort, außer das sie zu stolz ist ihrem Vater unter die Augen
zu treten und zu wissen, ihn enttäuscht zu haben.
Sie
war nie sein Traumkind gewesen. Vielmehr hatte sich der König
einen männlichen Thronfolger gewünscht, der seine Linie
fortsetzen würde.
Und
da war noch der Tod ihrer Mutter, die kurz nach ihrer Geburt starb,
deren Verlust ihr Vater immer noch hinterher trauert.
Zelda
richtet sich wieder von ihrer sitzenden Position auf und läuft
langsam hinüber zu de großen Fenster. Die Schneeschmelze
hat bereits eingesetzt. Ein gutes Zeichen dafür, dass es dieses
Jahr warm wird.
Anfang
Sommer soll die schönste Zeit zum heiraten sein, heißt es.
Dann wenn die Kirschblütenbäume in ihrem schönsten
Weiß erstrahlen. Auch ihre Hochzeit wird in dieser Zeit
stattfinden.
Und
sie ist zu stolz zuzugeben, dass ihr Herz etwas anderes begehrt, als
ihren Vater stolz zu machen.
Mit
dem Kopf leicht gegen die kalte Glassscheibe gedrückt starrt
Zelda hinaus in den Garten. Und wie jeden Tag erblickt sie ihren
Verlobten im Garten mit einer anderen Frau.
Es ist ihr egal.
Lenym
und sie werden heiraten, was nicht heißt, dass sie sich mögen,
gar miteinander zu tun haben werden.
Einen
Thronfolger wird Zelda gebären müssen. Dieses setzt einen
einmaligen Kontakt voraus, aber dann nie mehr. Das Kind wird nach
termianischen Regeln von einer auserwählten Priesterin groß
gezogen werden und Zelda wird einsam, schweigsam auf ihrem Thron
sitzen.
Die blonde Hylianerin zieht ihre übergeworfene Stola gerade enger, da überkommt ihr Körper wieder ein Schwächeanfall. Noch an Ort und Stelle sackt sie leise in sich zusammen und ihr Körper schlägt auf den kalten Steinboden vor dem Fenster.
Kafei
tritt fröhlich pfeifend vor die Tür der Prinzessin Zelda.
Sein neuer Posten bringt angenehme Vorteile mit sich, wie einen
höheren Sold, neue Kleidung und neidische Blicke seiner
Kollegen.
Das
neue Kettenhemd über der dunkelroten Tunika nochmals zu Recht
gezupft, ebenso der neue Helm, der ihm nun endlich passt, zu Recht
gerückt- so gerichtet klopft Kafei an die Tür aus massiven
Holz mit Eisenbeschlägen.
Doch
sein Klopfen wird dieses Mal nicht beantwortet. Kafei klopft erneut,
dieses Mal etwas lauter als zuvor. Doch wieder antwortet nicht die
ihm so Wohlgesonnene Frauenstimme.
Kafei
drückt energisch die Tür auf und rennt ins Zimmer als er
den Schatten vor dem Fenster als die Prinzessin ausmacht.
„Prinzessin?" Kafei umgreift den Körper der Thronfolgerin behutsam und trägt sie zum Bett. Der Soldat ist etwas erschreckt über das viel zu geringe Gewicht der jungen Frau. Er legt sie ab greift in eine sich auf dem Nachttisch befindende Schüssel mit kalten Wasser. Als die kalte Flüssigkeit ihre Haut berührt, öffnet Zelda die Augen. Vollkommen erschreckt starrt sie mit weiten Pupillen auf Kafei, der besorgt auf ihrer Bettkante sitzt.
„Bin ich wieder?" Kafei nickt traurig. „Ihr solltet am besten im Bett bleiben. Ich hole eben etwas Tee und eure Bediensteten. Der Soldat zieht an einem dünnen Band in der hintersten Ecke des Zimmers und sofort öffnet sich die Nebentür zu Zeldas Zimmer und die Fünf betreten den Raum. Schon ihr Anblick versetzt die Frauen in Sorge. Selbst Kafei braucht sich um nichts mehr zu kümmern, sondern setzt sich auf den Sessel, während die Fünf für Tee, einen Heiler und etwas zu Essen sorgen.
Dann entlässt Zelda wieder ihre Mägde, die nur ungern von der Seite ihrer Herrin weichen. Schließlich bleiben nur Kafei und Zelda zurück, die aufrecht in ihrem Bett sitzt und an dem Tee nippt. Die Prinzessin stellt die Tasse an und greift nach dem Stück Kuchen, doch nachdem sie einen Bissen zu sich genommen hat, verändert sich ihr eben noch entspannter Gesichtsausdruck. Mit einmal springt sie auf, stürmt um Badezimmer und Kafei hört durch die halboffene Tür, wie sich die Hylianerin von innen nach außen zu stülpen scheint.
Kafei geht sofort zu der mit rotem Seidenstoff bezogenen Tür und fragt durch den Türschlitz, ob er irgendwie helfen könnte. Doch die Tür öffnet sich bereits langsam wieder und eine etwas blasse und verschwitze Prinzessin schüttelt stumm den Kopf und begibt sich wieder zum Bett.
„Ich
mache mir große Sorgen um euch, Hoheit." Zelda zieht ihre
Bettdecke über ihren müden Körper und lehnt sich gegen
das Kopfteil ihres Bettes.
„Nenn
mich bitte Zelda, Kafei." Der Termianer verdreht die Augen und
zieht den Sessel näher an das Bett.
„Na
gut, ich mache mir wirklich sorgen um dich Zelda. Du bist zu mager
geworden, immer wieder kippst du um und dein Essen scheinst du auch
nicht für dich zu behalten."
Die Hylianerin setzt wider mit ihrer Teetasse an. Wunderschönes weißes Porzellan mit dunkelroter Malerei.
„Ich weiß. Aber ich weiß nicht woher es kommt. Es gibt Tage, da fühlt sich mein Körper mir fremd an. Taube Fingerspitzen und Füße. Dann gibt es wieder Tage, da ist alles wie immer. Und die Heiler sagen, dass es mir an nichts fehlt. Auch der König meinte, dass es wahrscheinlich einfach noch Folgen des Unfalls sind." Das Wort Unfall ist leise.
Kafeis Blick schweift ab zu dem angebissenen Stück Kuchen, dass umgekippt auf dem weißen Teller liegt. „Kafei?" Der Termianer schaut verwundert blinzelt auf. „Ich möchte dich um etwas bitten." Kafei nickt zustimmend. Die blonde Hylianerin lässt sich mit einem schweren Atemzug in das große Bettkissen sinken. „Ich will, dass du im Falle eines Falls, dass mir etwas zustoßen sollte, meinem Vater sagst, dass es kein Unfall war." Kafei verzieht sein Gesicht besorgt und nimmt die Hand der Prinzessin vorsichtig in die seine.
Auch wenn sie sich erst wenige Wochen kennen, so ist zwischen Kafei und Zelda eine Art Freundschaft entstanden. Vielleicht war es ihre offene und freundliche Art im gegenüber, die sie von anderen Adeligen unterschied.
„Und
ich möchte, dass du Link …" Kafei steht auf und geht
lächelnd zum Fenster. „Oh nein, Prinzessin. Das werdet ihr ihm
selber ausrichten. Genau wie eurem Vater. Wie weit seid ihr mit dem
Brief gekommen." Kafeis braune Augen schauen hinüber zu dem
Schreibtisch und sehen den Berg von zerknülltem Papier und das
zerbrochene Tintenfass auf dem Boden.
„Wie
ich sehe, habt ihr zumindest angefangen." Zelda dreht langsam den
Kopf zur Seite und schließt die Augen.
„Ich kann ihm nicht schreiben, so dass er mich versteht." Kafei hebt einen der begonnenen Briefe auf und überfliegt in still.
„Was sollte eurer Vater nicht verstehen, Prinzessin?" Das Rascheln der Bettdecke hört Kafei noch einmal.
Dann
antwortet die dünn gewordene Stimme der Prinzessin. Ihre blonden
Locken fallen spröde und ungepflegt über das dunkelblaue
Kissen. Sie öffnet ihre nun trüben blauen Augen. Die dünne
Haut unter den Augen ist schlecht durchblutet und führt zu
dunklen Augenrändern.
Mit
einem leeren und sehr, sehr müden Blick schaut Zelda zu der Tür
in ihrem Raum.
„Nenn mich doch bitte Zelda. Und er würde nicht verstehen, dass ich nicht seine gute Tochter bin, in seinen Augen. Dass ich den Prinzen nicht heiraten kann. Ich erfülle meine Pflicht- meine Verantwortung nicht als gute Prinzessin. Und alles das würde er nicht verstehen." Dann wird die Stimme noch ruhiger, bis sie schließlich zu einem schläfrigen Murmeln wird. Kafei geht noch einmal hinüber zu der Prinzessin und zieht ihre Decke bis zu der Schultern. Sein Blick geht wieder zu dem Kuchenstück, dessen helle Zuckerglasur aufzuflammen scheint in dem Licht der Öllampe auf der Kommode.
„Aber auch dein Vater liebt dich." Flüstert Kafei unbemerkt.
Der Soldat greift nach dem Teller und riecht an den Kuchen. Ein stechend süßer Geruch, wie Bittermandeln flieht in seine Nase.
Kafeis Mutter war Kräuterfrau- oder Giftmischerin wie sie manche bezeichneten. Sie hatte ihn manchmal in Kräuterkunde unterrichtet. Und vor diesem Geruch hatte ihn seine Mutter nur allzu oft gewarnt.
Kafeis erschrockener Blick geht von dem Stück Kuchen zu der schlafenden Prinzessin.
„Im Namen der Götter", entweicht es Kafeis Lippen, bevor er mit dem Kuchen in der Hand eilig das Zimmer verlässt und hinaus auf den Hof stürmt.
„Schlupfmorchel,
warum gerade Schlupfmorchel?" murmelt der Termianer und eilt in
hastigen Schritten zu den Ställen, so im als Leibwache der
Prinzessin sofort ein Pferd zur Verfügung gestellt wird.
„Hinter
all den Symptomen der letzten Wochen steht also nichts weiter als
Gift, " schlussfolgert Kafei, der sich das vergiftete Kuchenstück
in einen Beutel an den Gürtel hängt und auf das Pferd
aufsteigt.
Mit größter Eile jagt er den Weg zum Stadttor hinunter. Kafei nimmt geradewegs Kurs auf ein kleineres Dorf außerhalb Silenas. Es ist kein weiter Weg bis nach Hinyu, einem 200 Seelendorf. Im Osten von Silena, direkt hinter den schwarzen Kreidefelsen liegt Hinyu in einem kleinen Tal. Es ist eines dieser Bilderbuchdörfer. An der Hauptstrasse liegen die einfachen Hütten. Das Zentrum ist ein gepflasterter Platz, in dessen Mitte ein kleiner Brunnen thront. Kafei prescht mit seinem Pferd mitten durch das Dorf, den Hauptweg entlang, bis er vor einer alten laublosen Weide in einen schmalen Pfad einbiegt. In der einen Hand hält er die Zügel, in der anderen umklammert fest das Stück Kuchen. Der Weg geht hinter der Kurve in eine leichte Steigung. Den Hügel fast erklommen, erkennt Kafei die Umrisse seines Hauses. Dunkle Wolken entweichen dem Schornstein, hinter den Fenstern brennt irgendwo Licht.
‚Gut das sie zuhause ist.' Ohne Recht abzubremsen lässt sich Kafei aus dem Sattel gleiten und reißt die Tür auf. Hinter der Tür steht eine schlanke, hochgewachsene Frau, die sich erschrocken von dem Feuer im Zentrum des Hauses wegdreht. Doch ihr erschrockenes Gesicht weicht einem wunderschönen weichen, freundlichen Lächeln. Sie hat rotblondes Haar, das unter einem grünen Kopftuch hervorschaut. Sommersprossen zieren ihre von der Arbeit im Freien beanspruchte Haut.
„Kafei", läuft Aroree ihrem Sohn entgegen, der sie freudig in den Arm schließt und sie an sich drückt. „Wie komme ich zu diesem überraschenden Besuch? Aber setzt dich doch erst!" Kafei lehnt aber eilig ab und packt aus dem Beutel das Stück Süßspeise. Ohne ein Wort greift Aroree nach dem Kuchen und riecht einmalig an dem Kuchen. Ihre lavenderfarbenen Lippen öffnen sich, doch zuerst bekommt sie kein Wort heraus.
„Woher hast du das?" Sichtlich erregt dreht sich Kafeis Mutter um und rennt hinüber zu einem Regal voller alter Bücher und Schriftrollen. „Du hast nicht davon gegessen, oder hast du?" Kafei stellt sich neben seine Mutter und schüttelt den Kopf. Ein Aufatmen entweicht Aroree, die endlich gefunden zu haben scheint, nach was sie suchte. „Nein, aber jemand den ich kenne." Die Termianerin schaut entsetz zu ihrem betroffenen Sohn. „Wie viel hat dieser gegessen?" Kafei zuckt mit den Schultern und setzt sich auf den nächsten Stuhl. Schwermütig lässt er seinen Kopf auf die abgestützten Arme sinken.
„In diesem Kuchen ist eine mehr als nur tödliche Dosis, dem Geruch nach zu urteilen." Eine kurze Pause. Schnelle Finger fliegen über das altbraune Papier. „Hier!" ruft Aroree mit einmal und Kafei steht sofort neben ihr.
„Schwarzer Schlupfmorchel (fungihis mortalem)- kommt in den südlichen Regionen der vier Inseln vor. Warm, feuchtes Klima bevorzugt. Produziert hochdosierte Fungitoxine Zwei Gramm tödlich" liest Kafei laut vor.
Seine Mutter riecht erneut an dem Kuchenstück. „In diesem Stück sind bestimmt an die vier Gramm dieses Pilzes. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, er will sicher gehen. Und er muss eine Menge Rubine besitzen." Kafei schluckt den ersten Schock herunter und schaut seiner doch betagten Mutter in die graugrünen Augen. Das sonst so freundliche Funkeln ist einem besorgten Schimmer gewichen. „Ich hoffe, dass dir diese Person nicht zu nah steht." Kafei wendet sich von der Schrift ab und läuft wieder zu dem Stuhl.
„Du meintest, dass man reich sein müsste. Warum?" Aroree räumt die Schrift an ihren Platz und setzt sich zu Kafei an einen kleinen Tisch unter einem der Fenster. „Dieser Pilz ist nur auf dem Schwarzmarkt zu bekommen. Der Preis wird zwischen 2000 bis 10000 Rubine gehandelt- je nach Qualität." Kafei schaut seiner Mutter über den Tisch erneut in die Augen. „Und dem süßlichen Geruch nach zu urteilen handelt es sich um die beste Qualität." Aroree spürt sofort das Kafei sich innerlich verkrampft.
„Gibt es Hilfe?" fragt er leise. Aroree schaut hinaus zum Fenster. Am Hang des Hügels erkennt man wage die Lichter des Dorfes. „Der Pilz verursacht Krampfartige Schmerzen, gefolgt von Ohnmachtanfällen. Es gab auch Fälle von Halluzinationen. Doch immer tödlich. Von dem Kuchen wurde gegessen- hat diese Person von dir sich danach übergeben?" Kafei nickt. „Und diese Symptome sind schon seit einigen Wochen sichtbar." Fügt der junge Termianer hinzu.
Aroree lächelt leicht. „Dann hatte diese Person bisher eine Menge Glück. Oder die Götter hatten ein Auge auf sie." Kafei lächelt ebenfalls. „Wenn sie immer noch lebt, ist das bestimmt ein Zeichen." Aroree nickt zustimmend. „Bestimmt." Doch in seinen Gedanken begann Kafei bereits mit der Ermittlung des Schuldigen. Eines ist ihm jetzt schon klar. Dieser jemand muss sehr viel Einfluss haben, wenn er an das Essen der Prinzessin kommt. Und genau dieser Gedanke macht Kafei sehr unruhig.
„Hoffentlich kommt Link bald wieder." Betet Kafei in einem leisen Atemzug, bevor seine Mutter sich vom Tisch erhebt und ihm etwas zu Essen anbietet.
Erst einmal Stopp. Spannend so?
Gruß Jo
