Gilderoy Lockhart: „Morg? Morg? Kannst du mich hören? Was soll das? Ich komm in diesem Kapitel ja gar nicht vor! Das musst du sofort umschreiben! – Ich gehöre in jedes Kapitel – Hörst du? – Ich bin hier der Hauptdarsteller! – Morg? - Morg! – Warum antwortest du mir den nicht?"


Der Tag nach dem Quidditchspiel

Ein Tag war nun nach diesem Anschlag vergangen. Helen ging in den Krankenflügel. Poppy würde sich nach den Ereignissen erst mal Ruhe gönnen.

Nachdem Harry gefrühstückt hatte, war er offiziell aus dem Krankenflügel entlassen. Poppy hatte nicht abgewartet bis er aufgegessen hatte, sie ging hinunter in die große Halle zum Frühstück. Helen war früh aufgetaucht um nach den Patienten zu sehen. Bevor Poppy ging warf sie Helen noch einen vielsagenden Blick zu.

Als Harry sich angezogen hatte, verabschiedete er sich kurz bei der jungen Krankenschwester und ging Richtung Gryffindorturm.

Fast im gleichen Moment tauchte ein Besucher auf: die maulende Myrtle!

Sie sah Harry träumerisch hinterher. Dabei lehnte sie an einer Wand und wiegte ihren durchsichtigen Kopf hin und her. "Er ist ja so süß", schnurrte sie an Helen gewandt.

„Ach ich erinnere mich noch an meine erste große Liebe. Damals hab ich noch gelebt, müssen Sie wissen. Er war auch so süß. Anders. Aber süß. Er war in meiner Klasse, ein Ravenclaw. Er hieß Lane. Er war immer sehr still und irgendwie unnahbar. Ach einfach süß. Er hat immer für sich allein gearbeitet, besonders in Zaubertränke, und hat nie jemanden abschreiben lassen, das hat Olive Hornby schier wahnsinnig gemacht.", kichert Myrtle. „Sie stand auch auf ihn. Aber er hat sie nicht beachtet. - Mich leider auch nicht.", sagte sie bedauernd.

Myrtle zuckte mit den Schultern während sie Helen ansah und schwebte dann in Richtung ihres Mädchenklos davon.

Helen kramte in ihrer Robentasche nach einem bestimmten Zeitungsausschnitt. Als sie diesen gefunden hatte starrte sie auf den Artikel der zukünftigen Ausgabe des Tagespropheten: „Fotoreportage über Professor Hermione Granger von Colin Creevey."

Sie hatte es geschafft! Colin lebte. Er würde diese Fotoreportage machen, und er war außer Gefahr!

ooo

Severus kam hinter Helens Rücken durch die Tür. Magisch verriegelte er diese, nachdem er sich überzeugt hatte, das kein Schüler, zumindestens bei Bewusstsein, zugegen war. Dann packte er Helen die ihn noch nicht bemerkt hatte am Arm und riss sie zu sich rum. „Ich glaube, jetzt bist du mir eine Erklärung schuldig!", sagte er mit drohendem Ton.

„Poppy erwähnte beim Frühstück etwas von: Schön das wir uns wieder vertragen hätten! Oder diese Andeutung von ihr, das du letzte Nacht bei mir gewesen wärst! Du weißt doch, letzte Nacht, als ein Schüler angegriffen wurde!", schrie er sie fast an.

„Severus, ich ...", Helen suchte nach einer plausiblen Erklärung. „Ich habe mit dem Angriff nichts zu tun, wenn du mir das unterstellen willst.", sagte sie fest.

„Wo warst du letzte Nacht?", er sah sie durchdringend an. „Bei mir warst du jedenfalls nicht! Glaub mir das wüsste ich!"

„Ich bin spazieren gegangen, wo genau kann ich dir nicht genau sagen. Aber es war nicht in der Nähe des Krankenflügels! Wenn es das ist was du wissen wolltest.", fuhr sie ihn an. – „Verdächtigst du mich etwa diesen armen Jungen versteinert zu haben und die Katze vielleicht auch? Glaubst du das

etwa?", wütendes Funkeln war in ihren Augen.

Severus sah geradewegs in diese Augen. Langsam schüttelte er den Kopf: „Nein! Das glaube ich nicht.", sagte er leise. „Oder besser: Ich will es nicht glauben. Nur, du machst es mir wirklich schwer. Seit dem die Katze angegriffen wurde, verhältst du dich noch abweisender als früher. Und gestern ... du hast geradezu haarsträubende Ausreden gesucht um nicht mit mir weg zu gehen. Wenn du nicht mit mir zusammen sein willst, wieso sagst du es mir nicht? Es kreisen ein paar Gerüchte, das du bevor du herkamst, eine etwas ,schwierigere' Beziehung grade beendet hattest. Gut, wenn du noch nicht zu einer neuen Beziehung bereit bist, solltest du es sagen. Aber was du machst, ist mir gegenüber unfair. Bitte rede mit mir!"

Sie sah ihm ins Gesicht. Zwei verzweifelt aussehende schwarze Augen gruben sich in die ihre. Sie wollte ihm die Wahrheit sagen, aber das war unmöglich. Über die Zukunft konnte sie ihm nichts sagen, aber was ist mit ihren Gefühlen jetzt und hier, die sie Severus entgegen brachte? Es wäre eine glatte Lüge zu behaupten, dass sie nicht mit ihm zusammen sein wollte. Sie genoss seine Gesellschaft. Sie war sogar drauf und dran sich in ihn zu verlieben.

Aber das hätte keine Zukunft - er hatte keine Zukunft!

Wenn sie wieder nach Hause kommen würde - ,wenn', was für ein Wort! Wenn sie es tatsächlich schaffte ihren ,Mörder' zu stellen. - wäre er schon lange tot. „Severus, ich ...", leise begann sie und suchte nach Worten die ausdrückten was sie fühlte. „... ich bin gern mit dir zusammen. Nur ich ... ich befürchte, dass ich verletzt werde.", sagte sie unter Tränen.

Für einen fast endlos erscheinenden Moment sah er sie an. Dann nickte er zaghaft. Langsam wischte er mit seinem Daumen die Tränen die ihre Wangen herabliefen weg, während er ihr weiterhin tief in die Augen sah. Dann hob er ihr Kinn an und küsste sie sanft. Es war nur ein Hauch. Dann verabschiedete er sich von ihr. Helen blieb mit klopfendem Herzen zurück.

ooo

Gut eine halbe Stunde nach dem Snape gegangen war, räusperte sich jemand an der nun wieder offenen Tür. Helen schaute in die Richtung und sprach den da stehenden an: „Mr. Malfoy? Wollen sie jemanden besuchen oder nur dort herumstehen?" Draco schaute, so weit es ihm möglich war den Raum zu überblicken, hinein. Dabei hielt er mit einer Hand sein rechtes Auge zu. „Ist Potter noch hier?" – „Nein Mr. Malfoy. Mr. Potter ist heute Vormittag entlassen worden.", antwortete Helen dem Jungen. „Gut! Bekommen Sie das schnell wieder hin, ohne dass das jemand sieht?", damit kam er näher und zog seine Hand weg. „Wo haben Sie denn das Veilchen her? Gestern nach dem Spiel hatten Sie doch noch keins.", fragte die junge Krankenschwester, als sie sich das Auge näher betrachtete. „Das habe ich erst nach dem Spiel bekommen. Von Marcus Flint! Ich hab solange gewartet, weil ich Potter hier nicht antreffen wollte. Sie verstehen?" Sie nickte als sie ihren Zauberstab rauszog und Dracos Veilchen beseitigte. „Sie werden doch niemandem Etwas sagen oder?", bat Draco. „Wollen Sie nicht ihren Hauslehrer informieren das einer ihrer Mitschüler Sie geschlagen hat?", fragte Helen. „Bloß nicht! Flint wird mich dann bestimmt noch mal verprügeln, weil ich gepetzt hab. Und wenn mein Vater davon erfährt bekomm ich noch mehr Ärger. Der war schon stinksauer auf mich, das ich gestern das Spiel vermasselt habe. Wahrscheinlich würde er zu Flint sagen: Richtig gemacht! Wissen Sie, er war gestern auch da um mich spielen zu sehen. Er ist danach ohne auch nur mit mir zu sprechen wieder gegangen. Ich fahre auch in den Weihnachtsferien lieber nicht nach Hause, dann muss ich mir seine Vorhaltungen nicht anhören.", erwiderte Draco. „Sie haben doch Freunde, wo waren die denn als Mr. Flint Sie verprügelt hat?", stutzte Helen. „Wenn Sie auf Crabbe und Goyle anspielen, die würden doch niemals etwas gegen einen Siebtklässler unternehmen, und das hat nicht mal was mit dem Haus zu tun. Nein da stehen die bloß rum und gucken zu.", erklärte der Junge. Helen die grade ihren Zauberstab wieder einsteckte, sagte: „So, so gut wie neu! Sie können jetzt gehen. - Und ich werde niemanden davon erzählen." Sie lächelte ihm entgegen. „Danke Miss Grant. Sie sind in Ordnung.", sagte Draco ernst als er ging.

TBC


Meinen Dank geht an cori die dieses Kapitel Betagelesen hat.
Demnächst: Wie kam es zu der Gründung des Duellierclubs?

(Ja, Lockhart wird da wieder dabei sein)