Ja! Es geht endlich weiter!

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen was mir in den letzten Monaten an Arbeit aufgebrummt worden ist. Danke für eure lieben und aufmunternden Reviews die waren wie eine Sauerstoffreserve, wenn ich wieder völlig kaputt war. Wenn ich viel Glück habe komme ich im neuen Jahr häufiger zum schreiben und wieder zum regelmäßigem updaten. Hoffentlich komme ich jetzt auch mal dazu was zu lesen, dafür hat die Zeit leider auch so gut wie nie gereicht. Aber den Halbblutprinzen hab ich durch und – keine Sorge – es passt sich sehr gut in die Story ein. Das 6. Buch hab ich also eingepflegt. Die vorangegangenen Kapitel betrifft das nicht, es könnte höchstens sein das ich am ende das erste Kapitel noch mal leicht überarbeite, aber so weit ich das bisher überblicke passt schon alles bis auf Kleinigkeiten (z.B. der Name der Spinnenrasse von Aragog wurde ja vor Buch 6 nicht erwähnt).

Oh, da sieht mich einer aber ganz böse an. Hab ich doch tatsächlich Lockhart so lange Zeit mit grünen Haaren rumlaufen lassen? Dann sollte ich wohl jetzt schnell weitererzählen, bevor der ‚arme' noch eine Krise kriegt. Hihi

Bald wird's auch wieder mehr von ihm geben. Ich erinnere nur an eine Sache im Buch die nicht im Film vorkam: Valentinstag!

Was hat diese Zwerge nur so verärgert? (Mal rüberschielen auf Lockhart)

Und heute ist auch alles dabei: Romantik, Humor und Spannung

Ich hoffe ihr werdet mit dem Kapitel fürs lange warten entschädigt. Viel Spaß

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Angriff auf Justin Finch-Fletchley

„Wo bist du so lang gewesen Severus? Warst du etwa hier noch Essen?" Helen die ausgehfertig angezogen war sah Snape, der sich um fast eine dreiviertel Stunde verspätet hatte, fragend an.

„Fast! Ich hatte noch eine kleine Unterredung mit Professor Dumbledore. Er hat mich tatsächlich mit runter geschleift. Ich konnte mich aber dann doch noch verdrücken."

Als die beiden die Treppen runter gingen, kam ihnen Draco Malfoy entgegen. „Miss Grant. Professor.", grüßte er höflich mit einem Nicken als er an ihnen vorbei ging. Snape drehte sich nicht einmal zu ihm um als er ihm zurief: „Schön das sie das Tafelsilber persönlich zum Abwaschen in die Küche zurück bringen wollen Mr. Malfoy. Sie können dann auch gleich den Hauselfen dort ein wenig beim Abwasch helfen. Ohne Zauberei! Und übrigens: Der Weg zur Küche ist in die entgegengesetzte Richtung."

Draco zog missmutig einen silbernen Löffel aus seiner Robentasche, den er beim Abendessen in dieser hatte verschwinden lassen.

Helen schaute sich verwirrt erst nach Draco um, dann schaute sie zu Severus. „Kleptomanisch veranlagt!". War sein knappes Kommentar. Sie nickte nur mit großen Augen und ließ es auf sich beruhen.

Einige Augenblicke später fiel Helen ein das sie gesehen hatte das Severus Draco etwas ins Ohr geflüstert hatte, als dieser sich mit Harry duellieren sollte, kurz bevor sie die Große Halle verlassen hatte. Sie fragte neugierig Severus danach. Harry hatte damals immer wieder gesagt, dass er ihm bestimmt gesagt hatte diese Schlange herzuzaubern.

Snape schmunzelte bei der Frage und sagte dann trocken: „Goldlöckchen hatte Mr. Potter gerade erklärt wie man sich am besten verteidigt: Man lässt seinen Zauberstab fallen. - Ich hab Mr. Malfoy gefragt, ob Mr. Potter wohl dem Beispiel folgen wird und seinen Zauberstab wegwirft."

Helen konnte nicht anders als anfangen zu lachen. Severus grinste breit.

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Kurz nachdem Helen und Severus das Schloss Richtung Hogsmeade verlassen hatten, wurde es unruhig im Krankenflügel. Es klopfte heftig an der Türe und jemand rief aufgeregt vom Flur: „Helen? Wo sind Sie? Poppy?" – „Immer noch Madam Pomfrey, für Sie.", kam es streng von der Krankenschwester die die Tür einen spaltbreit öffnete.

"Madam Pomfrey! Sehen Sie das?", das Nervenbündel mit dem blassen Gesicht und den grünen Haarstränen, die sich schon langsam aber unbemerkt von ihrem Träger zurückbildeten, deutete schockiert auf seinen Kopf. „Ich sehe es.", sie wirkte ungerührt. „Sagten Sie nicht mal das Sie ein ausgezeichneter Gärtner sind? - Ich würd's ordentlich gießen. Vielleicht geben Sie noch etwas Dünger drauf." Damit schloss sie die Türe wieder und ließ einen sichtlich entnervten Gilderoy Lockhart zurück.

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In den ,Drei Besen' war es warm, während die Temperaturen draußen bereits unter Null waren. In der Gaststube lag Rauch vom Kaminfeuer, einigen Pfeifen die die Gäste rauchten und den Kerzen auf den Tischen, in der Luft. Madam Rosmerta brachte eine Karaffe Rotwein und Brot an den Tisch. „Ich denke ich hab für euch beide heute etwas ganz besonderes vorbereitet. Und keine Sorge! Diesmal ist nichts dabei, was die Zähne für Tage gelb färbt." – „Wirklich beruhigend.", konterte Severus. „Ich hoffe ihr blonder neuer Kollege taucht heute nicht auf. Der hat mir letztens alle Gäste rausgegrault. Ich hab ja schon eine Menge aufgeblasene Fatzken gesehen, aber der stellt alle in den Schatten." – „Er wird heute garantiert nicht hier auftauchen. Er hat heute schon eine unheimliche Begegnung mit Sprout gehabt. Ich glaube kaum das er da so schnell wieder unter Leute geht. - Wann war er denn eigentlich hier Rosmerta?" Snape schaute die Wirtin mit hochgezogener Augenbraue an.

„Oh, ihr beide wart damals auch hier. Ich denke er wird euch hierher gefolgt sein. Ihr wart allerdings so sehr mit euch beschäftigt, dass ihr ihn gar nicht bemerkt habt. Als er damit anfing die Gäste rauszunerven, sagte ich ihm, dass nichts mehr zu trinken da ist. Mit einem Blick auf euch, der sagen wollte: Wieso, die trinken doch noch? - Hab ich ihm geflüstert: Die haben schon seit einer halben Stunde nichts mehr, sind aber zu beschäftigt um zu bemerken, das ich ihnen gar nichts gebracht habe." – „Und das hat er geglaubt?" – „Es gibt da so ein Klischee über Blondinen. - Er erfüllt es!"

Das Essen verlief schweigend. Helen schaute Severus nachdenklich an, dann fragte sie: „Du bist sehr still heute. Beschäftigt dich irgendetwas?"

„Mach dir darüber keine Gedanken. Es ist nicht wirklich wichtig." – „Dafür das es nicht wichtig ist, denkst du aber recht viel darüber nach, heute Abend."

Er nahm einen Schluck Wein bevor er antwortete: „Es war nur über das was ich eben mit Dumbledore gesprochen hab. Es ging um ein paar Schüler, nichts interessantes also." – „Draco?" – „Was? Wie kommst du auf-...?", er schaute sie überrascht an, dann schien er zu verstehen. Draco war ihnen schließlich auf der Treppe begegnet. „Unter anderem." Er hoffte das sie sich mit diesem kleinen Teil der Wahrheit zufrieden gab. Er konnte ihr nicht sagen welche anderen Verpflichtungen er noch hatte. Ein bestimmtes Ereignis im Duellierclub hatte ihn wieder an seine eigentliche Aufgabe erinnert.

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Es war schon spät am Abend als Helen und Severus ins Schloss zurück kamen. Es hatte angefangen leicht zu schneien. Etwas unentschlossen in welche Richtung sie weitergehen sollten, sagte Helen leise: „Wir müssen beide morgen früh raus." Severus nickte leicht, seine Augen ließen dabei aber nicht die ihren los. Er sah sie intensiv mit seinen unendlich schwarzen Augen an und bemerkte ebenso leise: „Dann sollten wir ins Bett gehen." Auch Helen nickte, ihre Augen vertieft in seine. Wie Hypnotisiert schauten sie sich an. Sein Gesicht näherte sich dem ihren.

Sie spürte wie sein starker Arm ihre schlanke Taille umfaste und sie dicht an ihn zog. Ihre Lippen fanden sich und sie versanken in einem leidenschaftlichem Kuss.

Langsam löste sich Helen von ihm. „Ich- ... ich werde nicht bleiben können. Spätestens am Ende des Schuljahres muss ich wieder zurück nach Hause." Trauer lag in ihrer Stimme. „Wartet dort jemand auf dich?" In seiner Stimme klang ein Hauch Hoffnung. „Nein", hauchte sie. Nur einen Moment später

fanden sich ihre Lippen wieder.

Severus war an diesem Morgen schon früh wach geworden. Er blickte nachdenklich auf die schlafende Frau an seiner Seite.

Draco machte ihm Sorgen. Woher kannte er nur den Spruch um eine Schlange heraufzubeschwören? Sein Vater musste ihm wirklich harten Privatunterricht verpassen, denn in der Schule zeigte er nicht derart großes Interesse an Sachen die nicht mal in dem Schulbuch seiner Jahrgangsstufe zu finden sind. Geschweige denn, was selbst Unterrichtsstoff ist. Aber in seinen Büchern standen ja auch keine dunklen Flüche! Er sollte ihn wohl mehr im Auge behalten. Und der Potter Junge hatte am Vortag in Parsel gesprochen. Er hatte lange mit Dumbledore danach darüber gesprochen. Darüber und die Prophezeiung die einst von Sibyll Trelawney gemacht wurde. Voldemort hatte dem Jungen also tatsächlich, wohl unabsichtlich, einen Teil seiner Kräfte übertragen. ,Warum musste nur grade ich zu einem Werkzeug des Bösen werden in dieser abscheulichen Geschichte?', fragte er sich.

Er könnte mit Helen weggehen, mit ihr zusammen nach Amerika. Dumbledore würde ihm das bestimmt nicht übel nehmen und es auch verstehen, wenn er jetzt einfach woanders ein neues Leben beginnen würde.

Doch je länger er die schlafende Helen betrachtete, merkte er wie sein Traum von einem gemeinsamen Leben mit ihr, weit fort von all dem Bösen das in bestimmt naher Zukunft an diesem Ort lauern wird, wie eine Seifenblase zerplatzte.

Er konnte Dumbledore nicht im Stich lassen. Als er damals Voldemort von der Prophezeiung berichtet hatte, hatte er schwere Schuld auf sich geladen. Eine Schuld die zum Tod von zwei Menschen geführt hatte. Er würde sich seinem Schicksal nicht entziehen und fortlaufen. Er musste seine Schuld so gut es ging bereinigen und Dumbledore folgen, und sei es das sein Weg ihn geradewegs in die Hölle führte. Der dunkle Lord durfte auf gar keinen Fall siegen. Bei dem was momentan in Hogwarts umging das die Katze und den Jungen hat versteinern lassen, das sollte man ohnehin nicht unterschätzen. Dumbledore deutete Snape schon an, das es mit Voldemort zu tun hatte.

Helen würde am Ende des Schuljahres zurück nach Amerika gehen. Bald schon würde sie ihn vergessen haben. Es war ein schöner Traum. Ein Traum der bald zu Ende sein würde. Er würde hier bleiben und sie wahrscheinlich nie wieder sehen.

Dicht an Severus gekuschelt wachte Helen auf. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so wohl und sicher gefühlt. Doch die Tage die sie gemeinsam verbringen konnten waren begrenzt, das wusste sie. Severus würde sterben und sie-... und sie musste in ihre eigene Welt zurückkehren, das hieß, wenn sie es schaffen würde ihren eigenen Tod zu verhindern. Vielleicht würde sie es schon schaffen den der sie umbringen wollte heute zu stellen, wenn er versuchen würde Justin zu töten. Dann wäre ihre Aufgabe hier beendet und morgen schon - morgen wäre sie - wäre sie zu Hause. ,Warum ist alles nur so hoffnungslos?', dachte sie.

Sie schlug ihre Augen auf und sah in Severus Gesicht. Er war auch wach und schaute sie an. „Guten Morgen Liebes. Gut geschlafen?", fragte er sanft.

Sie nickte mit einem seltsam traurigen Lächeln. Dann drängte sie sich dichter an ihn und ihre beiden Lippen fanden sich wieder. Draußen verwandelte sich unterdessen der Schneefall der letzen Nacht in einen regelrechten Schneesturm, als sie sich fast wie ertrinkende umschlangen.

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Helen kam aus ihrem Zimmer. Nachdem sie sich von Severus an dem Morgen verabschiedet hatte war sie her geeilt um zu duschen und frische Sachen anzuziehen. Zu guter letzt hatte sie sich Harrys Tarnumhang genommen und eine Phiole Acromantulagegengift gut in ihrer Robentasche verstaut und war nun auf dem Weg zu dem Gang mit den Klassenräumen wo der heutige Angriff auf Justin Finch-Fletchley stattfinden sollte.

Es wimmelte auf dem Gang nur so von Schülern, die schreiend und lachend herumliefen. Nach und nach tauchten die Lehrer auf und verschwanden mit ihren Schülern in ihren Klassenräumen. So lehrte sich langsam der Gang und Helen war nun die einzige die sich in ihm befand. Da sie nun unbeobachtet war, zog sie den Tarnumhang über. Sie stellte sich an eine Wand, wo sie nicht so leicht von jemandem der vorbeikam umgerannt werden konnte.

Sie fror. Es war eiskalt auf den Gängen. Durch den Schneesturm draußen, sah es auch noch aus als wäre es mitten in der Nacht.

Sie musste aufpassen, das sie nicht selbst den Basilisken ansah. Also schloss sie die Augen und hielt ihre Hände vorsichtshalber ebenfalls davor. Sie musste sich auf ihr Gehör verlassen, bis der Basilisk sich wieder entfernte.

Es nährten sich Stimmen. „Mr. Macmillan hat ihnen das geraten? Ich sage ihnen das ist ein schlechter Rat. Sie sollten unter die Leute gehen, und sich nicht vor ihnen verstecken. Und was Mr. Potter angeht, für ihn würde ich meine Hand ins Feuer legen, wenn Feuer mir noch etwas ausmachen könnte." – „Wahrscheinlich haben Sie recht Sir Nicholas. Aber-..." – „Was haben Sie denn Mr. Finch-Fletchley? Sie sind ja auf einmal so blass."

Helen hörte ein Zischen, wie von einer Schlange, dann ein Aufschlag. Justin musste wohl nun versteinert zu Boden gegangen sein. Auch von Sir Nicholas de Mimsy-Porpington war nichts mehr zu hören. Dann bewegte sich Etwas fort. Dem Geräusch nach zu urteilen hatte der Basilisk den Gang verlassen. Zögerlich schob sie eine Hand von einem Auge weg. Justin lag auf dem Boden und sie konnte den fast Kopflosen Nick neben ihm regungslos schweben sehen. Ansonsten war der Gang leer.

Sie öffnete die Augen ganz. Nun musste sie nur noch abwarten bis das ,Phantom' erscheinen würde um zu Justin vergiften. Sie zog ihren Zauberstab hervor.

Ein Flügelschlagen! Eine Eule? Hier im Gang? Oder war es der Mörder? Das Flügelschlagen verstummte mit einem Mal und Schritte waren zu hören, als wenn jemand sich ,plötzlich' in Bewegung gesetzt hätte. Gleichzeitig erloschen auch alle Fackeln im Gang. ,Wäre es Draußen doch bloß nicht so dunkel'; dachte Helen.

Ein Schatten! Die Silhouette eines Menschen verhüllt in einem dunklem Kapuzenumhang stand über Justin. Doch der wehrlose Junge schien ihn nicht zu interessieren. Helen konnte sehen wie der Kapuzenumriss sich langsam immer wieder nach rechts und links drehte und in die Dunkelheit lauschte. Was hatte er vor?

Sie wollte einen Fluch grade in seine Richtung abfeuern, als er sie bemerkte. Das leichte Geräusch das ihr Zauberstab gemacht hatte als er am Stoff des Tarnumhangs vorbeischabte, genügte ihm um auf sie aufmerksam zu werden. Er schaute genau in ihre Richtung! Er wusste das sie da war. Und er war nicht wegen Justin gekommen. Sie konnte ein böses höhnisches lachen hören. Ein Funkeln das von seinen Augen kommen musste kam aus der Richtung seiner Kapuze.

Er setzte sich in Bewegung. Langsam, ganz langsam kam er auf sie zu.

TBC


Das ist jetzt doch tatsächlich ein Cliffi geworden. Es geht in ein paar Tagen weiter, versprochen.


Meinen Dank geht an cori die dieses Kapitel Betagelesen hat.