Hallo ihr alle zusammen,

diesmal ist das Kapitel etwas kürzer ausgefallen, dafür ist dann das nächste wieder etwas länger. Wir haben immer noch den Tag vor Valentinstag. Könnt ihr euch an die Anekdoten erinnern die Lockhart da zum besten gegeben hat? Das kommt heute.

Meinen Dank geht an cori die dieses Kapitel Betagelesen hat.

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Immer noch 13. Februar

Helen stampfte zum Schlosstor rein, dicht gefolgt von Severus. „Ich fass es immer noch nicht! Sogar sein Lieblingstier wusstest du!" – „Ich hab nur mal einen Blick in eins seiner Bücher geworfen - war nur aus Zufall.", verteidigte sich Helen, aber in Snapes Ohren nicht sehr glaubwürdig. „Ach ja!" Severus sah sie immer noch ungläubig an als sie in Richtung Lehrerzimmer gingen. Das war auch an Nichtschultagen ein gut besuchter Aufenthaltsort für das Lehrpersonal.

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Leichte Schritte ertönten in einem der vielen fackelbeschienenen Gänge von Hogwarts. Ein Mädchen ging einsam seinen Weg in Richtung Bibliothek. Ein Augenpaar heftete sich aus dunklem verbergendem Schatten auf die ankommende Schülerin, die das Fackellicht in warmes Licht tauchte. Ein böses Lächeln stahl sich auf das Gesicht der Person die von jedem unbemerkt blieb. Doch es erstarb als sich laufende Schritte näherten. Ron Weasley tauchte auf und kam neben Hermione Granger zum normalen Gang.

„Verdammt!", dachte der Verborgene beim Anblick des Neuankömmlings.

„Was ist? Kommst du mit, Harry beim Training zusehen?", fragte Ron außer Atem. Hermione schaute streng zu ihm. „Dafür hab ich keine Zeit und DU auch nicht! Wir gehen in die Bibliothek und da werden wir lernen! Die Prüfungen sind schon sehr nah!" Ihre Stimme war fast wie ein Befehl. „Ach komm schon! Lernen können wir auch ein andermal und es sind noch Monate bis zu den Prüfungen. Schauen wir lieber beim Training zu." In Rons Gesicht spiegelte sich die Frage warum er bloß gefragt hatte, aber unbewusst war er manchmal auch froh das es wenigstens einen gab der ihn ständig ermahnte zu lernen. „Na komm schon Ron oder willst du werden wie Crabbe und Goyle?" Das hatte gesessen. Er trottete Hermione zur Bibliothek hinterher.

Die verborgene Gestallt im Schatten knirschte mit den Zähnen. „Heute bist du noch mal davon gekommen Mädchen. Aber du wirst nicht immer einen Begleiter finden, und dann bist du dran! Notfalls wird mir der blonde Trottel dabei helfen müssen."

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Als Lockhart die Tür zum Lehrerzimmer öffnete, indem vorher noch laut gelacht und geredet wurde, verstummte alles im Raum. Lockhart sah sich um. Binns döste in seinem Sessel vor dem Kamin und die anderen saßen entweder mit einer Ausgabe des Tagespropheten lesend in einem Sessel und schauten ihn nun stumm an oder saßen an dem größerem Tisch im Zimmer zu einer Gruppe zusammen. Alle Augen, bis die von Binns, waren auf ihn gerichtet. „Einen wunderschönen Nachmittag werte Kollegen.", rief Gilderoy freudig.

„Ich muss zum Quidditch Training - die Schüler beaufsichtigen." Hooch versuchte sich an Lockhart vorbei zum Ausgang zu drängen. „Habe ich ihnen schon von meinen Quidditch Erfolgen erzählt? In der letzten Meisterschaft um den Pokal hatte man mich bekniet unser Land zu vertreten. Sie glauben gar nicht was man mir alles geboten hat damit ich den Sieg hole. Aber leider musste ich ja zu derzeit mit einer Todesfee- ..." – „Ja! Zur Genüge. Nun lassen Sie mich schon vorbei." Die grauhaarige Frau mit den gelben Augen sah ihn ungehalten an. „Aber meine Liebe, ich könnte- ..."

„Ja! Warum nicht?" Professor Sprouts Augen leuchteten auf. Sie stellte ihre Teetasse auf den Tisch und verkündete: „Ich wollte Sie schon immer mal in Aktion sehen. Ihr Talent für Quidditch sollte ja schon hinlänglich bekannt sein. Wie wär's? Zeigen Sie uns ein paar ihrer Aktionen? Sie sind doch ein genauso guter Sucher wie Hüter oder Jäger! Zeigen Sie es mal unsern Quidditch Teams was Sie drauf haben. Ich werde ihnen auch meinen Besen leihen!"

Die Mundwinkel des Blondgelockten zuckten ein wenig, dann antwortete er ausflüchtend: „Ich hab leider mein Sportdress nicht da, und in dieser Robe, die ist brandneu- ..." Madam Hooch sah ihn herausfordernd an: „Ach das bisschen Schmutz und Schweiß wird im Nu wieder weggezaubert, das geht schon." Dann packte sie ihn grob am Arm als wollte sie ihn mit sich rausschleifen. Ein wenig Panik tauchte in seinen Augen auf: „Lassen Sie uns das lieber auf das nächste Training verschieben. Im Moment hab ich es auch ein wenig mit dem Rücken. Eine kleine Zerrung als ich- ..." – „Ein kleiner Massagezauber und schon sind Sie so gut wie neu geboren. Ich freu mich so darauf, wie Sie geschickt dem Klatscher ausweichen und dem gegnerischen Sucher den Schnatz nicht gönnen werden, indem Sie waghalsige Manöver fliegen. - Pomona, lass das mal mit dem Besen. Ich werd' schon dafür sorgen das er einen guten Besen erhält."

Lockhart wand sich aus Hoochs eisernem Griff. „Äh, ich wollte es ja eigentlich nicht sagen. Es liegt mir fern meine Taten so an die große Glocke zu hängen. Aber die Zerrung- ... nun ja- ... das ist eigentlich keine, sondern: Erst habe ich das Gewächshaus vor gierigen Bestien geschützt, die wie aus dem Nichts aus dem verbotenen Wald kamen und nichts weiter im Sinn hatten als unsere wertvollen Alraunen, die durch meine Mithilfe doch so gut gedeihen, aufzufressen. Nicht auszudenken! Tag und Nacht habe ich dafür gesorgt das die Akne der jungen Alraunen zurückgeht, damit ich sie bald umtopfen kann. Und dann das!" Empört rief Professor Sprout: „Das haben Sie nicht!"

Lockhart war nun voll in Fahrt: „Oh doch meine Liebe. Ich habe alle Bestien vertrieben. Eigenhändig! Ich weiß doch wie wichtig sie sind. Ich muss doch bald den Trank aus ihnen brauen, um die armen versteinerten zu retten." Pomona Sprout ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen. Man konnte ihr ansehen das sie kurz vor dem explodieren stand. Filius Flitwick legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm um sie vor einer unüberlegten Tat zurück zu halten.

Minerva zog eine Augenbraue hoch, als sie mit gespielter Neugier fragte: „Und wie haben Sie sich denn nun diese ,Nichtzerrung' zugezogen?"

„Nun ja" Gilderoy Lockhart lächelte sie etwas verlegen an. „Nun als Zweites bin ich überall im Schloss gewesen und hab jeden Korridor gesichert." – „Ich habe gestern in jeder freien Minute Sicherungszauberbanne über die Korridore verhängt!", knurrte Flitwick und stand von seinem Stuhl auf, was Lockhart aber kaum mitbekam, da der kleine Professor dadurch um keinen Deut größer wirkte. „Machen Sie sich mal Nichts draus mein lieber kleiner Flitwick, meine Banne sind nun mal stärker und mächtiger. Aber wie sagt man doch so schön: Der gute Wille zählt!" Lockhart sah gönnerisch auf Flitwick hinunter, der hinter dem Tisch hervor gekommen war und nun vor Lockhart stand. Der Träger des Merlinordens dritter Klasse holte wieder aus: „Dann ist mir das Monster fast sogar begegnet! Ich sah seinen Schatten!" Er beugte sich etwas vor hatte die Augen weit aufgerissen und deutete mit seinen Händen auf einen imaginären Angreifer. „Ich nahm die Verfolgung auf, und blieb dabei in einer dieser verflixten Trickstufen hängen, nachdem ich es schon durch das ganze Schloss gejagt und fast gestellt hatte! Durch das hängen bleiben bin ich schwer gestürzt. Und so habe ich mich nun Mal verletzt." – „Als ich Sie gestern aus ihrer misslichen Lage befreit habe, sah es aber ehr so aus als wenn sie vor einer Ratte geflüchtet wären. Und nach einem schweren Sturz sah es auch nicht aus!", sagte Flitwick aufgebracht.

Lockhart lächelte den Lehrer für Zauberkunst an als hätte er ein verstörtes Kind vor sich, was nicht wusste was es redete. „War es nicht eher so, das ich SIE gerettet habe? Ich wollte es ja nicht so herausprahlen, aber wenn Sie tatsächlich versuchen wollen- ..." – „Sie sind ein Lügner!", schrie Flitwick. „Aber, aber mein Lieber, wer wird denn gleich ausfallend werden. Das Monster hätte Sie erwischt wäre ich nicht gewesen." Der kleine Zauberer bebte nun vor Wut. Er tastete nach seinem Zauberstab.

Da nun alle Augen im Raum auf die beiden Männer gerichtet waren, merkte auch keiner das die Tür sich erneut öffnete. Die beiden Neuankömmlinge bekamen durch ihre eigene Diskussion die im Inneren des Raumes nicht mit.

„Jetzt wollen Sie wohl noch behaupten, das die Ratte vor der Sie zurückgesprungen sind, das Monster ist?", quiekte Flitwick. Es war eindeutig zuviel. Flitwick zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Lockhart.

Leider hatten Severus und Helen nicht mitbekommen das Flitwick seinen Zauberstab gegen Lockhart erhoben hatte. „War doch nur ein ganz kurzer Blick in das Buch. Es war Hermiones Schulbuch und sie war schließlich eine ganze Weile im Krankenflügel." – „Ach, wirklich nur ein ganz kurzer Blick, ja? Und du schlägst ausgerechnet diese Seite auf?", fragte Severus sarkastisch. Helen funkelte ihn böse an: „Du sagst das so als wenn ich ihn anhimmeln würde." – „Das tun einige der Kinder ja auch, besonders die pubertierenden Mädchen. Insbesondere das ,Katzenmädchen'!", sagte Severus gehässig. Helen trat unbewusst genau in dem Moment zwischen die Streitenden als Flitwick, der seinerseits das eintreten von Helen und Severus nicht bemerkt hatte, einen Zauber auf Lockhart schleuderte.

Mit weit aufgerissenen Augen stand Helen da. Flitwick legte vor Schreck, das er Helen mit seinem Fluch erwischt hatte, die linke Hand auf den Mund während seine Rechte immer noch seinen Zauberstab umklammert hielt.

Lockhart hob seine Hand und fuchtelte vor Helens Gesicht damit herum. Sie reagierte nicht. Alle im Raum einschließlich Severus sahen geschockt zu. Der Blonde schnippte mit den Fingern vor ihrem Gesicht. Sie stand da und zeigte keine Reaktion. Dann tippte er ihr einmal etwas fester gegen die Schulter. Wie eine Statur fiel sie in Richtung Flitwick und stürzte auf den nur halb so großen Mann der sie nur mit Mühe halten konnte.

Lockhart sagte erstaunt zu dem kleinen Zauberkunstlehrer: „Die Frauen fliegen ja regelrecht auf Sie. Dummerweise schlafen sie in ihrer Gesellschaft schon im Stehen ein." Dann beeilte er sich den Ausgang zu erreichen. Beim hinausgehen sagte er noch schnell zu Snape – augenscheinlich versuchte er die Situation mit einem Witz zu entschärfen: „Irgendwas machen Sie falsch, Severus. Versuchen Sie es das nächste Mal besser mit einem stärkeren Liebestrank, dann läge ihre Freundin jetzt auch nicht in Filius Armen."

Wäre Lockhart nicht so schnell verschwunden, wäre der nächste Fluch in seine Richtung garantiert aus Snapes Zauberstab gekommen.

TBC

Demnächst: Valentinstag