Es geht Schlag auf Schlag weiter. Da alle Hinweise darauf erkannt werden konnten wer der Animagus ist, hoffe ich auch ihr habt die Hinweise finden können wo er sich versteckt gehalten hat. Wenn nicht: Überraschung!

Ich sollte die Klappe halten und einfach weiter erzählen, denn wir nähern uns dem Showdown. Hier ist Kapitel 18 von 24

Meinen Dank an alle Reviewer und an meine Beta Cori

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Die Stunde des Hausmeisters

Als Lockhart am nächsten Abend mit dem Hogwarts-Express zurückkehrte, musste er den Weg von Hogsmeade nach Hogwarts hoch zu Fuß zurücklegen. Da es Tagsüber geregnet hatte waren die aufgeweichten Wege glitschig und Gilderoy hatte Mühe nicht hinzufallen. „Ich hab doch extra eine Eule geschickt! Warum hat mich keine Kutsche vom Bahnhof abgeholt?", maulte er, gerade das Hoftor passierend.

Eine Kutsche fuhr direkt hinter ihm rein, an ihm vorbei und nahm eine große Pfütze mit, was Lockhart kurz vor seinem Ziel noch eine Dusche bescherte.

Hagrid stieg vom Kutschbock. „Ach, da sind Sie ja schon Professor. Ich war am Bahnhof, da müssen Sie grade weg gewesen sein." – „Ich hab fast zwei Stunden dort gewartet!", rief Gilderoy Lockhart empört aus. Hagrid zuckte mit den Schultern: „Wie ich schon sagte: Grad verpasst."

Lockhart ging verstimmt an dem Halbriesen vorbei zum Eingangstor. Doch als er durch dieses treten wollte, trat ihm der Hausmeister entgegen. Filch musterte ihn von oben bis unten. Dann sagte er emotionslos: „Der Direktor will Sie sprechen! – Immer noch!" Erst als Lockhart ganz nah an ihn rangetreten war, gab er den Weg frei.

Filch sah das Lockhart in Richtung seiner Räume unterwegs war, also fügte er seinen Worten: „In seinem Büro", hinzu. Genervt drehte sich der Träger des Merlinordens dritter Klasse um: „Ich bin durchnässt und will mich erst umziehen!" – „Der Direktor sagt: sofort! – Soll ich Sie hinbringen?", bot Filch an. „Nicht nötig. Den Weg finde ich inzwischen auch allein." Lockhart hatte allmählich das Gefühl das der Hausmeister ihn nicht mochte, der Mann hatte so etwas in der Stimme...

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„Professor Lockhart?", Dumbledore sah Gilderoy fragend an. „Ich hab die Rechnung der Zwerge erhalten die Sie engagiert hatten. Da ist mir einiges unklar." – „Was denn? Verlangen die Zwerge etwa zuviel?" – „Nein, für den Auftritt in der Schule ist das eine wohl angemessene Summe. Aber was ist mit der Summe über ein halbes dutzend Käfige, Wichtel aus Cornwall?" Lockhart lächelte wichtigtuerisch, dann langte er mit der Hand zu einer Schale mit Zitronenbonbons die auf Dumbledores Schreibtisch stand. „Die hab ich für meinen Unterricht gebraucht." Dumbledore zog die Schale außer Reichweite seines Besuchers so das dieser ins leere griff, dann fragte er: „Sie meinen an dem Tag wo ihr Klassenzimmer völlig demoliert wurde?"

Lockhart lächelte schief: „N-nun die Kinder sollten lernen wie man mit Wichteln umgeht und sie wieder einfangen, dabei haben sie sich reichlich Zeit gelassen." – „Es war ihre Aufgabe das die Situation nicht eskalierte. – Also ich werde den Auftritt der Zwerge übernehmen und die Rechnung über die Wichtel erst mal bezahlen, die Rechnung ist schließlich schon seit einem halben Jahr offen.", sagte Dumbledore ernst. „Und ich habe hier immer noch eine Rechnung über die Instandsetzung ihres Klassenzimmers, was an diesem Tag vor einem halben Jahr gleich mehrfach geschehen musste, wohl jedes Mal wenn Sie versucht haben die Wichtel freizulassen. Den Betrag und die Rechnung über die Wichtel werde ich ihnen vom Lohn abziehen."

„Ich könnte doch immer noch-..." – „Schluss jetzt!" Dumbledore beendete die Unterredung. Seine Stimme drückte etwas von Endgültigkeit aus. „Mr. Filch, geleiten Sie Professor Lockhart hinaus!"

Lockhart schaute verwirrt auf die Stelle auf die der Schulleiter gedeutet hatte und sah einen böse grinsenden Filch. „Mit Vergnügen. - Folgen Sie mir!" Gilderoy schaute noch mal zu Dumbledore und wollte das Wort an ihn richten, doch der hatte sich abgewandt und widmete sich nun ganz seinen in Sicherheit gebrachten Bonbons.

Gilderoy rief dem Hausmeister der kurz vor ihm ging zu: „Wie haben Sie sich überhaupt reingeschlichen? Ich hab Sie gar nicht kommen hören." Vergeblich redete der Blonde auf den alten Mann ein. „Hören Sie mir überhaupt zu?" Irgendwann drehte sich der Hausmeister um und fragte rau: „Haben Sie was gesagt? Ich bin alt und höre nicht mehr so gut." – „Ich sagte – ach vergessen Sie es!" Lockhart setzte seinen Weg fort, als er an Filch vorbei ging und diesen stehen ließ.

Vor sich hin fluchend ging der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste die große Wendeltreppe die von Dumbledores Büro runter führte hinunter: „Kaum zu glauben, wie mich hier alle behandeln. Was währen die denn hier ohne mich? Schließlich ist es mir zu verdanken das das Monster bisher nicht wieder angegriffen hat." Filch der schon einige Meter entfernt war, da er Lockhart nicht weiter folgte, warf oben an der Treppe stehend ein: „Was haben Sie gemacht? Es zu Tode geredet?"

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Die kalten Augen des Animagus lauerten dieser Tage immer öfter aus dem Schutze der Dunkelheit um einer bestimmten Schülerin aufzulauern. Doch das Mädchen wurde meist von anderen Schülern begleitet oder ihr ‚Schutzengel' in Schwesterntracht befand sich in der Nähe um sie im Auge behalten zu können. So galt es für ihn: abwarten! Irgendwann würde er schon seine Gelegenheit bekommen. Und der Tag an dem das ‚Monster' aus der Kammer des Schreckens sie erwischen würde, würde ohnehin die beste Gelegenheit sein. Spätestens an dem Tag würde Hagrids Spinne töten!

So vergingen die Tage auf das warten auf die beste Gelegenheit Hermione zu ermorden. Er wusste wo er ihr am besten auflauern konnte und ihr meistens ihre Freunde nicht hinfolgten. Und so eines Tages:

Das Mädchen ging durch den langen dunklen Gang in Richtung Bibliothek. Die Dreizehnjährige merkte nicht das sie beobachtet wurde.

Wie zwei Schlitze, gelbe funkelnd, fixierten sich die Augen des Raubvogels auf Hermione Granger. Bald würde das Mädchen in Reichweite sein. – Seine Beute!

Ja! Sie lief ganz dicht an ihm vorbei. Hätte er in diesem Augenblick Hände besessen, hätte er nach ihr greifen können. Wie ahnungslos sie doch war. Glaubte das was sie bedroht käme vom Boden. Wie konnte sie auch ahnen das er genau über ihr war und sie in einem einzigem Satz erreichen konnte.

Einige Schritte war sie schon weiter gegangen. Er genoss es sie zu beobachten, ihren zarten jungen Körper der noch voller Leben war und im nächsten Augenblick würde es aus ihr entweichen. Er würde seine menschliche Gestalt annehmen und sie ergreifen. Bevor sie überhaupt verstehen würde was sie da gepackt hatte, hätte er ihr das Gift eingeflößt. Er würde es genießen sie zu beobachten wie das Leben aus ihr wich.

‚Niemand fordert mich ungestraft heraus! Niemand!', dachte er als er ihr hasserfüllt nachsah. Er straffte sich. Wollte sich aufrichten um sich zurück zu verwandeln, um seine grausame Tat zu vollbringen, doch dann- ... - dann packte ihn seinerseits etwas am Hals, was ER nicht herannahen gesehen hatte.

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Es klopfte an der Tür.

„Ich komme gleich!", ertönte es fröhlich aus dem Inneren, fast wie ein Trällern. Einige Augenblicke später öffnete sich die Tür einen Spaltbreit. Gilderoy Lockhart zog sich grade noch ein Lockenwickler aus seinem Haar und ließ ihn schnell in seiner Robentasche verschwinden.

Doch als er Argus Filch als seinen Besucher erkannte verschwand das Lächeln auf seinem Gesicht. „Ach Sie sind das nur." – „Wen haben Sie erwartet? Schneewittchen?" Dann stieß der alte Hausmeister die Türe weiter auf. Lockhart wollte protestieren doch als die Tür aufschwang konnte er erkennen was der Hausmeister fest hielt. „Vigo! – Wie kommen-..." – „Wusste ich's doch! Das ist IHR Geier!. Ich hab ihn im Gang gefunden." Filch sah ihn gehässig an. „In einer eindeutigen Position: Er wollte grade KACKEN!"

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Die Osterferien gingen vorbei und auch das nächste Quidditchspiel stand in wenigen Tagen an. Filch behielt Lockharts Haustier gut im Auge, damit dieses nicht die Gänge verschmutzte und Severus beschloss endlich Helen auf das anzusprechen was ihn schon seit Monaten quälte. Er brauchte eine Antwort. Und auch Dumbledore brauchte eine Entscheidung von ihm.

„Du bist heute besonders still Severus. Was bedrückt dich?", fragte Helen als Snape mit ihr durch die Korridore zu seinen Räumen ging. Nach schier endlosem Schweigen antwortete er: „Wir müssen über einige Dinge reden." Dann ging er mit ihr wortlos bis zu seinen Räumen weiter.

Drinnen nahm er ihr ihren Umhang von den Schultern und legte ihn mitsamt dem seinem weg. Dann führte er sie zu der Couch im Wohnraum.

Diesen Moment hatte sie mehr als alles andere gefürchtet. Wenn ihre Rechnung aufging, war sie nur noch wenige Tage in der Vergangenheit. Der geheimnisvolle Angreifer der ihr Leben bedrohte würde bald zuschlagen. Da er es bisher nicht getan hatte, bedeutete wohl das er noch keine richtige Gelegenheit dazu bekommen hatte. Diese würde sich ihm am Tag des Quidditchspiels ergeben. Dann musste sie ihn stellen. Dann würde die Zukunft genauso verlaufen wie sie sollte.

Als beide sich gesetzt hatten wollte er mit sehr ernstem Gesichtsausdruck anfangen, doch sie hielt ihm mit traurigem Blick einen Finger auf seine Lippen. „Ich weiß, das du mich fragen möchtest, ob ich nicht nach diesem Jahr noch bleibe oder? Das Schuljahr ist fast um und ich sagte dir das ich nach Amerika zurück gehen werde." Sie schloss die Augen und holte Luft. Es fiel ihr schwer die nächsten Worte zu formulieren: „Ich kann nicht bleiben. Egal wie sehr ich es möchte, es ist nicht möglich. Das Warum kann ich dir nicht sagen, aber ich muss zurück. Und bitte frag mich bitte nicht danach." In ihren Augenwinkeln glitzerten Tränen.

Sie wünschte sich das ihr eine Lösung einfiele. Sollte sie einfach bleiben? Sie könnte ihren Zeitumkehrer Ron irgendwo hinterlegen. Sie könnte ihn Ron an dem Tag wo sie zu ihrer Zeitreise aufgebrochen war zustellen lassen. Aber konnte sie ein Leben außerhalb ihrer eigenen Zeitlinie auf Dauer führen?

Er nickte. „Vielleicht ist es besser so, wenn wir uns trennen. Denn das was ich dir über mich erzählen möchte wird dich bestimmt mit Abscheu erfüllen. Vielleicht ahnst du es auch schon was ich dir sagen möchte und du möchtest deshalb unsere Beziehung beenden." Sie riss die Augen erschrocken auf, als ihr klar wurde was er denken musste. „Nein deshalb nicht!" Er musste glauben, das sie ihn verlassen wollte weil er Todesser gewesen war. Aber das wusste sie ja schon seit vielen Jahren.

Leise mit traurigen Augen die mehr denn je wie unendliche schwarze Seen aussahen, sagte er: „Du hast das Mal auf meinem Arm bemerkt, nicht wahr?" Sie nickte. Dann fragte er weiter: „Du weißt was es bedeutet?" Und wieder nickte sie. Er versuchte zu erklären: „Ich habe vor vielen Jahren einen sehr schweren Fehler begangen. Ich habe mich den Todessern angeschlossen und ich- ... – ich habe Dinge getan die ich sehr bereue. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen, aber ich kann es nicht. Und wenn du mich deshalb verlässt verstehe ich das."

Helen schüttelte den Kopf. Ihr wurde die Ironie klar. Sie konnte die Zeit zurück drehen, aber sie konnte niemals einen derartigen schwerwiegenden Eingriff in die Geschichte wagen. Das würde gegen sämtliche Gesetze der Zeit verstoßen. „Ich kann dir wirklich nicht sagen warum ich gehen muss, aber es hat nichts mit dir zu tun Severus. Ich werde es dir in einigen Tagen versuchen zu erklären, nach dem Quidditchspiel. Bitte gib mir die Zeit. Es ist schwer zu erklären. Aber ich will es in einigen Tagen versuchen, nur musst du mir noch Zeit geben." Er nickte langsam und fragte vorsichtig „Und es gibt dort wirklich niemanden zu dem du zurückkehren wirst?" – „Nein, es gibt niemanden." Tränen liefen ihre Wangen hinab.

Er hatte nun das starke Gefühl, das die Zeit mit ihr bald um war. Das er sie schon sehr bald verlieren würde. Der Gedanke daran schmerzte ihn. „Ich möchte dich nicht verlieren Helen. Ich liebe dich. Und wenn du es erlaubst, werde ich mit dir gehen – nach Amerika." Sie küsste ihn unter Tränen, dann flüsterte sie: „Und ich liebe dich Severus. Aber lass uns bitte heute nicht weiter darüber reden. Bitte, ja?"

Er nickte und zog sie fest in seine Arme, als wenn er sie nie wieder loslassen wolle. Dann flüsterte er in ihr Haar: „Ich gebe dir soviel Zeit wie du willst." Zitternd hielten sie sich gemeinsam fest.

TBC

Demnächst:
Auf Leben und Tod – Angriff auf Hermione