Wo Sev gewesen ist, das kommt alles in diesem Kapitel. Und glaubt mir: das Ende dieser Geschichte wird grausam (Oh ja! Wirklich sehr sehr sehr grausam.) So unsagbar grausam hat es Sev und Herm bisher noch niemals in einem ff getroffen. Das hier ist schlimmer als die drei unverzeihlichen Flüche zusammen, plus den Kuss eines Dementors. Das man so was grausames überhaupt schreiben kann...
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Das grausige Ende
„Ich bin so glücklich dass du lebst. - Wo bist du die letzten Jahre gewesen?", Hermione schaute Severus bei der Frage tief in die Augen. „Mal hier mal dort. Einige Male war ich mit David Carter unterwegs. Meistens aber war ich mit meinem Onkel zusammen. Ich hätte nie geglaubt das er sich derart für Zaubererarchelogie interessiert, doch irgendwie hat er es in den letzten Jahren immer wieder geschafft magische Artefakte aufzulesen, was ihn natürlich immer in Schwierigkeiten gebracht hat. Zuletzt haben wir uns im Amazonasgebiet rumgetrieben.
Dann hab ich immer daran gedacht, das wir heute eine Verabredung haben. Und die wollte ich auf gar keinen Fall versäumen. Doch ich sollte mich nicht solange in England rumtreiben. Von offizieller Seite gelte ich zwar nicht als Mörder und Todesser, aber die breite Öffentlichkeit denkt das immer noch und sie lässt sich auch schwer vom Gegenteil überzeugen. Das ich als Spion für den Orden gearbeitet hab, interessiert die wenigsten. Darum benutze ich solange ich hier bin auch den Mädchennamen meiner Mutter. Aber nun wo ich schon solange ‚offiziell' tot bin, wird mich wohl niemand mehr erkennen, oder nur eine zufällige Ähnlichkeit feststellen. Aber ich will hier jedenfalls niemand mit der Nase darauf stoßen.
Mein Onkel ist noch in Südamerika und erwartet mich in ein paar Tagen zurück. Ich hoffe dir das was ich alles auf meinen Reisen gesehen habe auch zeigen zu können und ich möchte dich meinem Onkel vorstellen, du wirst ihn mögen. Wie wär's, hättest du nicht Lust mit mir mitzukommen und die Welt zu entdecken?"
„Die Welt entdecken? Eine verlockende Idee." Mit allem hätte Hermione gerechnet, aber nie einen Severus Snape wieder zu sehen der nun seine Kindheitsträume verwirklicht. Träume die auch sie selbst früher hatte aber sie tief begraben hatte. Doch dieser Tag bot ihr viele Türen: eine hatte sie in die Vergangenheit geführt und nun bot sich ihr eine weitere die sie in ein anderes Abenteuer führen würde. Doch sollte sie sich darauf einlassen und ihr Leben vollständig ändern? Konnte sie überhaupt wieder in ihrem ‚altem' Leben Fuß fassen, nachdem was alles geschehen war? Nachdem sie fast ein Jahr ihr Leben unterbrochen hatte?
„Was wäre wenn ich heute nicht Ron über den Weg gelaufen wäre? Wo hätte ich so schnell einen Zeitumkehrer herbekommen? Es hätte doch alles schief gehen können." Severus zuckte mit den Schultern: „Ich hab ihm eine Eule in deinem Namen geschickt, notfalls hätte er noch ‚Geisterbesuch' bekommen. Er glaubt ohnehin das ich ihn als Geist heimsuche, seitdem ich ihn mal etwas energischer, nach meinem offiziellen Ableben, davon abgehalten habe, sich wieder an dich ran zu machen.", er grinste schief. „Und den nervösen Kerl draußen musste ich auch erst ein wenig davon überzeugen, das er Weasley zu dir ins Restaurante schickt."
Sie musste schmunzeln über Severus Worte. „Wirst du mich zur Preisverleihung begleiten?" – „Selbstverständlich! Für welchen Trank werden sie ihn dir verleihen?" – „Sie werden ihn mir bestimmt nicht verleihen. Du weißt wie begabt Xavier war. Einen Trank gegen den Todesfluch. Das kann ich nicht toppen!" – „Und sein Trank gegen Krebs war auch nicht ohne. Ich hab seine Arbeiten verfolgt. Also sag schon. Dein Trank muss gut sein, ansonsten hätte man dich nicht gegen ihn aufgestellt. Und außerdem wissen wir ja nicht was er für dieses Jahr eingereicht hat. Also sag schon: Was hast du entwickelt?" - „Ähm" – „Na sag schon." – „Ein Beeinflussungstrank. Er wirkt ähnlich wie der Imperius-Fluch. Eine Substanz die man ohne es zu merken über die Haut aufnehmen kann. Sie wirkt dementsprechend auch länger. Wenn die Wirkung nachlässt, das kann je nach Dosierung sogar Tage, Wochen ja sogar Jahre dauern, weiß derjenige der ihn abbekommen hat mitunter gar nicht das es nicht sein eigener Wille war, so schleichend arbeitet der Trank." – „Ein dunkler Trank? Ich sollte wohl mal ein ernstes Wörtchen mit deinem Tränkelehrer sprechen. Er hätte dich besser im Auge behalten sollen. Das mit dem Vielsafttrank hätte ‚ihm' schon zu denken geben sollen." Nach einer kurzen Pause fragte er weiter nach: „Hast du ihn schon mal an einem Menschen ausprobiert?" Hermione errötete verlegen: „An Poppy!"
Severus zog eine Augenbraue hoch, als er trocken feststellte: „Darum hat sie dich wohl ohne große Überprüfung Hals über Kopf eingestellt. Ich hab mich hinterher immer gefragt wie du es geschafft hattest sie zu Überzeugen, wo du doch überhaupt keine Krankenschwester warst." Dann verzog er den Mund zu einem schiefen Lächeln: „Dunkler Trank oder nicht! Der ist trotzdem Preisverdächtig! Du hast eine reelle Chance."
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Tag der Preisverleihung:
Mit Kamera in der Hand schaute sich ein junger Zauberer um. Er stand am äußersten Rand einer Menge von Hexen und Zauberern die wie er einen Presseausweis an der Robe trugen. Doch diejenige die er mit seinen Augen zu finden versuchte, blieb ihm verborgen. Wenn er Hermione vor der Verleihung schon nicht mehr sah, sollte sie ihm wenigstens hinterher, wenn man ihr den Preis verliehen hatte, ein exklusiv Interview geben, hoffte Colin Creevey.
Hermione und Severus gingen durch einen Seiteneingang, den man Hermione genannt hatte, damit sie nicht von Reportern und Publikum bestürmt wurde, rein. Von hier aus konnte sie auch besser die Bühne erreichen, falls man ihr den Preis verleihen sollte. Auf ihrem Platz im Dunkeln waren die beiden von den meisten Leuten abgeschirmt und unsichtbar. Nur von der Bühne konnte man sie leicht sehen. Die Plätze neben ihnen waren leer. Sie waren für Xavier und etwaige Begleitung reserviert.
Die Spannung im Publikum stieg, als der Moderator der Verleihung, eine schier endlose Ansprache hielt. Dann endlich! Ein Umschlag wurde ihm überreicht der sich in seinen Händen entzündete um das Papier im Inneren mit dem Namen des Gewinners freizugeben. „Und der diesjährige ‚Morgan le Fey Preis' geht an: Lane Xavier" Der Moderator der Veranstaltung schmetterte den Namen als wenn es die größte Überraschung des Jahres währe. Das Publikum klatschte tosenden Beifall.
„Ich hätt's dir gegönnt. Du bist begabt.", sagte Severus sanft wobei er eine Haarsträhne von Hermiones wiederspenstigen Locken aus ihrem Gesicht strich. Hermione schaute zu ihm auf und sagte leise zu ihm: „Ich hab von Anfang an gesagt, das er gewinnt. Er war verrückt vor Ehrgeiz. Wer würde seinen Konkurrenten mit Hilfe eines Zeitumkehrers umbringen? Und wer weiß wie viel Zeit er sich damit allein für seine Projekte verschafft hat." - „Du nimmst es nicht schwer?" – „Nein. Das hätte ich nicht ohne diese Reise und schon gar nicht mit. Es gibt so viel das man jeden Tag neu entdecken kann aber nicht sieht, da man einfach auf einen Punkt fixiert ist und nicht sieht was außerhalb des kleinen Bereiches passiert den man jeden Tag vor Augen sieht. - Und schließlich hat er dich gerettet – unfreiwillig, aber ohne ihn wärst du tot. Allein darum hat er den Preis verdient. Es musste alles so kommen, sonst wärst du jetzt nicht hier - bei mir." – „Heißt das, das du mit mir mitkommst um die Welt zu entdecken?", feixte Severus. „Ja! - Ja wieso nicht! Das Leben ist viel zu kurz, als das man es unentdeckt an sich vorbeilaufen lassen sollte.", sagte Hermione glücklich. Hermione und Severus sahen sich in die Augen. Ein unendlicher Augenblick des Glücks trat in ihre Herzen. Dann zog Severus Hermione in seine Arme und seine Lippen berührten die ihren. Endlich nach so vielen Jahren konnte er mit ihr zusammen sein. Endlich war dieser Alptraum zu Ende, der Alptraum der ihr Leben hätte kosten können. Von nun an würden sie ihr Leben gemeinsam verbringen und ihre Zukunft selber gestalten. Die Menschen um sie herum die klatschend in Richtung Bühne schauten und Xavier erwarteten, nahmen die beiden nicht mehr war, als sie in einem unendlichem Kuss versanken.
Als ihre Lippen sich trennten rief der Moderator gerade durch den Sonorus-Zauber verstärkt in die Zuschauermenge: „Kommen wir nun zu dem Trank den Professor Xavier dieses Jahr entwickelt hat. Leider ist Lane Xavier nicht persönlich zugegen um seinen bahnbrechenden Trank zu präsentieren, wir hoffen er wird sich bald aus seiner Isolation der Öffentlichkeit zuwenden. Wahrscheinlich arbeitet er bereits an seinem Projekt für das kommende Jahr.", entschuldigte der Moderator Xaviers Abwesenheit. Dann rief er mit einer überschwänglichen Geste: „Dazu möchten wir einen langjährigen Patienten aus dem St. Mungos auf die Bühne holen, der seit er vom Amnesia-Fluch vor Jahren getroffen wurde, dort seinen Aufenthalt fristet. Ja! Xavier hat ein wirksames Mittel gegen den Amnesia-Fluch gebraut. - Gilderoy Lockhart, bitte kommen Sie zu mir auf die Bühne."
Lockhart der zu diesem Anlass passend eingekleidet wurde, stolperte recht verwirrt in Richtung Moderator. „Wie fühlen Sie sich Mr. Lockhart?" – „Äh, ich denke gut. Ist das mein Publikum? Dann glaube ich sollte jetzt einige Worte an mein Publikum richten, oder? – Viele von Ihnen sind bestimmt weit gereist um mich heute Abend zu sehn ..." – „Ja danke Mr. Lockhart. Bitte trinken Sie diesen Trank." – „Einen Drink? Sollte ich nicht zuerst einige Autogramme verteilen? Ich kann meinen Namen mittlerweile auch fehlerlos schreiben!" Der Moderator beteuerte ihm nochmals zu trinken. Lockhart lächelte bedauernd ins Publikum: „Ich bedaure das ich ihnen meinem geliebtem Publikum nicht auch etwas anbieten kann ... aber nun ja." Er trank.
Wenige Augenblicke später, sah man in Lockharts Gesicht eine deutliche Veränderung. „Verehrtes Publikum, ich kann ihnen gar nicht sagen wie glücklich ich bin Sie alle heute hier so vollständig bei meiner neusten Buchvorstellung begrüßen zu dürfen." Er stellte sein strahlendstes Lächeln zur Schau, dann wandte er sich leise an den Moderator: „Wie war noch gleich der Titel? Geht es immer noch um ‚Mein magisches Ich'? Ich glaube ich habe irgendwie einen klitzekleinen Filmriss." – „Nein Mr. Lockhart. Sie hatten eine Amnesie. Mehrere Jahre lang. Aber nun sind Sie geheilt. Sie sollten es jetzt lieber etwas langsam angehen. Für viele, besonders für die jüngere Generation, sind Sie, wie soll ich es ihnen schonend beibringen: Unbekannt! – Vielleicht können Sie für die nächste Zeit, bis Sie wieder so weit Fuß gefasst haben, bei ... – Freunden (?) unterkommen?"
Lockhart schaute verwirrt in die Zuschauermenge. ‚Keine Buchvorstellung! Niemand kennt Dich!' Panik ergriff ihn. Sybil Trelawneys rauchige Stimme hallte in seinem Kopf: „Der Schleier des Vergessens wird sich über dich legen."
Doch dann – dann sah er vertraute Gesichter. „Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Meine Freunde sind hier, sie sind gekommen, da sie mich nie im Stich lassen würden. Ja ich hab wirklich wahre und gute Freunde, die mit mir durch dick und dünn gehen.", sagte Gilderoy bedeutungsvoll. Seine Zähne waren bei seinem Lächeln wie man ihn kennt, von einem Ohr bis zum anderen, zu sehen. Dann wandte er sich an zwei Leute die er zuvor erspäht hatte, die sich langsam aber sicher auf den nächsten Ausgang zugbewegten, als wenn sie sich davon stehlen wollten. „Severus! Helen! Wie schön das ihr gekommen seid. Darf ich vorstellen: Zwei meiner besten Freunde! – Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie gerührt ich bin das ihr extra wegen mir hergekommen seit. Ich bin so glücklich, das ich die nächste Zeit bei euch unter kommen kann." Er lief zu ihnen hinunter und nahm die beiden in eine feste Umarmung.
„Eigentlich hatten wir grade überlegt nach Südamerika auszuwandern.", versuchte Hermione ihm zu erklären. „Viel Dschungel und wilde Tiere Sie verstehen!", setzte entschuldigend Severus hinterher.
„Kinder, da fällt mir der Titel meines neuen Buches ein. Ja ich sehe es schon in großen Buchstaben vor meinen Augen." Lockharts Blick schweifte in die Ferne als er die eine Hand von Hermiones Schulter nahm die er wie die von Severus in fester Umklammerung hielt, damit die beiden ihm nicht entfliehen konnten. Dann sagte er etwas entrückt, während er mit seiner freien Hand die Schrift in die Luft malte: „'Gilderoy Lockhart der Jäger des verlorenen Zauberschatzes - Abenteuer im Dschungel Südamerikas' - Wir drei werden bestimmt ein super Team zusammen abgeben." Dann legte er seine Hand auch wieder feste um Hermiones Schulter und lächelte erst sie dann Severus mit seinem unvergleichlichen Lächeln, das jeden seiner blitzenden Zähne zeigte an und sagte gönnerisch: „Ich kann euch sagen: Es gibt Nichts auf das ich mich mehr freue."
Ende
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Sagt ehrlich: Hätte es grausamer kommen können, als Gilderoy Lockhart für forever?
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Mein Dank an cori die diese Geschichte Betagelesen hat und an alle (auch die stillen) Leser und meinen großartigen Reviewern die mich motiviert haben.
Natürlich war das nicht meine letzte ff.
Bald kommt das nächste Kapitel zu „Der Brief aus der Zauberschule" und an anderen ff's (selbstverständlich haben Herm und Sev in allen die Hauptrolle) arbeite ich auch. Ich freue mich euch bei meiner nächsten ff wieder als Leser dabei zu haben.
Eure
Morg
