Hier mal was kurzes...


Guardian Angel

„Waffe fallenlassen!"

„Bleib´ stehen, sonst…"

„Sie sollen die Waffe fallenlassen!"

„Hau ab, Schätzchen."

„Sie haben keine Chance! Geben Sie auf!"

„Ich verschaffe mir doch gerade eine Chance. Runter auf die Knie!" Er drückte Grissom den Lauf einer entsicherten Desert Eagle an den Hinterkopf. Grissom hatte die Hände erhoben und kniete sich hin. Der Mann kniff die Augen zusammen, er schaute gegen die Sonne.

„Sie werden hier nicht rauskommen. Lassen Sie Ihre Waffe fallen!"

„Und ob ich hier rauskomme. Nimm die Waffe runter und schmeiß sie dort drüben ins Gebüsch. Dann kniest du dich neben deinen Freund hier."

„Hinterm Haus wimmelt es nur so von Cops. Sie kommen hier nicht raus."

„Ich werde ihn erschießen, wenn du nicht machst, was ich sage!"

„Tun Sie das nicht. Der Schuss wird Sie so oder so verraten."

„Aber dann habe ich wenigstens diesen Bastard zur Hölle geschickt!" Er stieß mit der Waffe gegen Grissom´s Kopf.

„Ich werde die Waffe nicht wegwerfen. Ich werde Sie nicht entkommen lassen." Sara zielte auf den Mann, der Grissom bedrohte. Sie verzog keine Miene.

„Pech gehabt…"

BANG!

Der Abzug war ganz durchgedrückt. Der Schlitten zog sich zurück. Die Kugel bahnte sich ihren Weg aus dem Lauf, umgeben von einer Wolke aus glühendem Schießpulver. Die Patronenhülse wurde seitlich ausgeworfen und fiel mit einem leisen Kling zu Boden. Die Kugel flog ihren vorgegebenen Weg, nichts konnte sie aufhalten. Die Haut riss wie Papier, der Schädelknochen wurde durchbohrt. Doch nichts konnte die Kugel aufhalten. Das Gehirn, so weich, es behinderte die Kugel nicht auf ihrem Weg. Knochen barst unter der Kraft des Geschosses. Mit einer Wolke aus Blut, Gehirnmasse und Knochensplittern trat die Kugel wieder aus. Sie setzte unbeirrt ihren Weg fort. Solange, bis sie irgendetwas aufzuhalten vermochte.

Aus. Vorbei. Komplettes Versagen des Körpers, des Lebens… Die Kugel war siegreich. Der besiegte Leib sackte, ohne einen Laut von sich zu geben, tot zusammen.

Sara ließ ihre Waffe sinken. Kraftlos rutsche sie ihr aus der Hand. Lautlos stürzte sie nach vorne und nahm Grissom in ihre Arme. Tränen rannen über ihre Wangen. Sie schluchzte leise. Von weitem, unheimlich weit entfernt, konnte sie die Rufe ihrer Kollegen vernehmen. Es interessierte sie nicht. Sie hielt Grissom in ihren Armen und weinte.

„Honey… Es ist vorbei… Ich bin in Ordnung. Sara, mein Schutzengel…" Sanft hielt Grissom sie in seinen Armen.

Glasig blickten die Augen des Mannes in den Himmel, während die Blutlache unter seinem Kopf sich langsam ausbreitete.

END


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