Vorgeschichte, Teil 4: Prongs

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1 - Prolog

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Bridget öffnete die Tür und blickte unruhig in den Flur. Sie lauschte angespannt, und ihre Ohren nahmen jeden noch so kleinen Laut auf und verstärkten ihn, bis er für die junge Frau zu einem bedrohlichen Lärm zu werden schien. Doch sie war sicher - so sicher wie sie nur sein konnte - dass im Moment keiner außer ihr im Haus war. Er war wie geplant fortgegangen.

Sie nahm ihre geblümte Reisetasche und fuhr sich mit der Hand über den Bauch. Dort ruhte das einzig Gute, was je aus ihrer Beziehung zu diesem ... widerlichen Mann hervorgegangen war. Manchmal fragte sie sich, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Wie hatte sie sich je von einem so bösartigen Menschen blenden lassen? Warum hatte sie nicht vor der Heirat erkannt, wie er wirklich war? Eigentlich hätte sie es doch schon an der Wahl seines Trauzeugen erkennen sollen ... Vielleicht hatten ihr Vater und ihre Freunde am Ende doch Recht gehabt. Vielleicht war sie wirklich zu jung gewesen, um zu wissen, was gut für sie war.

Es hieß bekanntlich 'Wie man sich bettet, so schläft man', aber an dieses Sprichwort würde sie sich nicht länger halten. Es widerstrebte ihr, das feierliche Versprechen zu brechen, dass sie in der Kirche gegeben hatte, aber sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass ihr Kind mit einem solchen Vater aufwuchs. Sie musste es in Sicherheit bringen, fort von diesem Monster. Zum Glück hatte sie ihm noch nicht sagen müssen, dass sie schwanger war. Noch konnte man es nicht erkennen, denn sonst ...

Nein, daran mochte sie gar nicht denken. Sie musste fort, schnell, bevor er zurückkam.

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An einem regnerischen Abend einige Monate später kam Mrs. Hilda Hammersmith aus Cheapside, London, nach einem höchst angenehmen Besuch bei ihrer Freundin Maureen Dodd, die um die Ecke wohnte, nach Hause. Sie erschrak, als sie die in sich zusammengesackte Gestalt einer jungen Frau, bekleidet mit einem schäbigen Mantel, auf der Türschwelle vorfand.

*Also wirklich*, dachte sie und ging ganz automatisch davon aus, dass das Mädchen - denn sie war kaum mehr - zu viel getrunken hatte. *Die jungen Leute heutzutage haben wirklich gar keinen Sinn für Anstand.*

"Entschuldigen Sie mich", sagte sie laut und hochmütig.

Das Mädchen zuckte zusammen und rappelte sich mit Mühe hoch. Sie hielt sich mit der einen Hand den Bauch, während sie mit der anderen eine große Tasche umklammerte. Das Licht einer Straßenlaterne fiel auf ihr Gesicht, es war blass und schweißgenässt. Ihre braunen Locken waren vom Regen durchnässt und klebten an den ausgehöhlten Wangen, und ein Paar große braune Augen wandten den Blick ab. Sie stolperte auf der Treppe, und sofort wurde Mrs. Hammersmith weich ums Herz.

Sie hatte zwar kein Verständnis für diese jungen Mädchen, die weder Sinn für Mode noch einen Überlebenstrieb zu besitzen schienen - sie tranken wie die Männer samstagabends in der Kneipe und nahmen, wie sie gehört hatte, sogar Drogen. Aber sie sah sich als gute Christin, und hielt es daher für ihre Pflicht, Leuten zu helfen, denen es schlecht ging. Und niemals seit Ende des Krieges hatte sie einen jungen Menschen gesehen, der so dringend Hilfe benötigte, wie dieses Mädchen. Sie war ganz offensichtlich schwanger und mutterseelenallein in einer nassen, windigen Nacht in London unterwegs. Sie hatte ja noch nicht mal einen Regenschirm!

"Vorsichtig", sagte sie, ergriff den Arm der jungen Frau und führte sie wieder unter das Vordach zurück.

"Sie sollten in Ihrem Zustand nicht so allein da draußen im Regen herumlaufen. Ich rufe Ihnen ein Taxi."

"Nein", antwortete das Mädchen schwach and fiel gegen die Wand zurück. "Danke."

"Aber - dann lassen Sie mich wenigstens Ihren Mann anrufen, damit er Sie abholen kann."

"Nein!"

Die junge Frau schien kurz zur Besinnung zu kommen.

"Nein, nur das nicht", bettelte sie und krallte sich mit der freien Hand am Arm der alten Frau fest.

"Bitte, sagen Sie ihm nicht, wo ich bin", drängte sie mit einem panischen Blick in den Augen. "Er darf mich und das Kind nicht finden. Sie - Sie sagen ihm doch nicht, wo ich bin, oder?"

"Wie Sie wollen", stimmte Mrs. Hammersmith widerwillig zu. "Aber es muss doch jemand anderen geben. Ihre Eltern, Freunde ..."

Das Mädchen zögerte einen Moment. Ihr Vater. Da war noch ihr Vater. Aber sie entschied sich sehr schnell dagegen, ihn zu benachrichtigen. Er hatte sich von ihr abgewendet, als sie den Mann gegen seinen Willen geheiratet hatte. Sie lockerte ihren Griff und lehnte sich abermals gegen die Wand, dann antwortete sie resigniert:

"Nein. Keine Eltern. Keine Freunde. Da ist niemand."

Sie unterdrückte ein Schluchzen.

"Ich mache mich besser wieder auf den Weg."

"Oh nein, das werden Sie nicht", widersprach Mrs. Hammersmith, hielt sie am Arm fest und schloss die Tür auf.

"Sie kommen zu mir rein, bis wir einen Ort für Sie gefunden haben. Sie sind völlig durchnässt und fiebern, Sie können in diesem Zustand nicht dort hinaus. Kommen Sie schon."

Das Mädchen war zu schwach, um zu protestieren. Sie ließ sich die Treppe hinauf bis zu einer Wohnung im fünften Stock fast tragen. Sie erinnerte sich nachher kaum an den Rest dieser Nacht oder die darauffolgenden Tage. Als sie die Augen öffnete und sich ihrer Umgebung wieder bewusst wurde, war es schon der nächste Samstag.

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Bridget blinzelte. Ein Sonnenstrahl schien durch das regennasse Fenster auf das Bett. Sie schaute sich in dem fremden Zimmer um. Eine kleine Uhr tickte auf dem Nachtschränkchen neben ihr. Es war 9 Uhr morgens. Wo war sie? Sie konnte sich an kaum etwas erinnern, seit sie das Haus ihres Mannes verlassen hatte. Scheinbar endlos hatten sich die Tage seitdem aneinander gereiht, jeder Tag so voller Sorge wie der nächste. Immer hatte sie sich angstvoll umgeschaut, immer über die Schulter gesehen, hatte halb erwartet, dass er dort stehen würde, dass er sie zurückholen würde, dass er sie für ihre Untreue bestrafen würde. Oh, und wie er sie bestrafen würde, wenn er sie je finden sollte!

Sie hörte Schritte vor der Tür, und kurz darauf öffnete sie sich langsam und herein trat eine ältere Dame im Tweed-Kostüm mit einer runden Hornbrille auf der geraden Nase und einem grauen Haarschopf.

"Guten Morgen", sagte die fremde Frau.

"G-guten Morgen", stammelte Bridget.

"Ich bin Mrs. Hammersmith", setzte die alte Dame fort, während sie sich auf den Bettrand setzte. "Und Sie?" fragte sie lächelnd.

"Mein Name ist Bridget", kam die zögerliche Antwort. "Bridget ... Potter."

Ja, diesen Namen würde sie benutzen. Es war der Mädchenname ihrer Mutter. Er würde hoffentlich nicht auf die Idee kommen, dass sie diesen Namen verwenden würde. Sie hatte ihren Mann und Sie hatte ihren Mann und seinen Namen zurückgelassen, vermutete aber, dass die alte Dame erraten hatte, dass sie nicht ganz ehrlich war.

"Und wie geht es Ihnen heute Morgen?"

"Viel besser, danke sehr. Ich bin sicher, ich stehe tief in Ihrer Schuld, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht einmal mehr weiß, wie ich hierhin gekommen bin."

"Das wundert mich gar nicht." Hilda Hammersmith schmunzelte. "Sie hatten tagelang Fieber."

"Fieber? Oh nein, ich ..."

Sie sah hilflos aus, doch die alte Frau schien ihre Sorgen zu erraten und lächelte beruhigend.

"Keine Angst. Der Doktor sagt, Ihrem Baby geht es gut."

Bridget seufzte erleichtert, und brachte endlich ein zögerliches Lächeln hervor.

"Ich stehe noch tiefer in Ihrer Schuld, als ich geahnt habe, Mrs. Hammersmith. Ich wünschte, ich könnte es Ihnen irgendwie zurückzahlen. Aber ich fürchte, ich habe nicht einen Penny."

"Das hatte ich auch nicht erwartet, meine Liebe", erwiderte Mrs. Hammersmith. "Machen Sie sich keine Gedanken. Sie waren die letzte Woche über sehr krank, Sie müssen wieder zu Kräften kommen. Sie können erst einmal eine Weile bei mir wohnen. Es hat mir schon immer Leid getan, dieses Zimmer leer stehen zu lassen. Man braucht doch so selten ein Gästezimmer in einer Londoner Wohnung, und da ich auch nie eigene Kinder hatte ... Nun ja, Sie dürfen gerne bleiben, wenn Sie möchten."

"Danke", sagte Bridget. "Das ist sehr freundlich von Ihnen."

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1 - Ein Freitagskind

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Bridget blieb noch eine ganze Weile bei Mrs. Hammersmith. Sie hatte kein Zuhause und konnte wohl kaum als Schwangere ohne Ehemann in der Muggel-Welt nach Arbeit suchen. Doch bei der alten Dame zu leben brachte auch Gefahren mit sich, denn Bridget war entschlossen, dass diese nichts Ungewöhnliches an ihrer Untermieterin bemerken sollte.

Ihr kleiner Sohn kam an einem Freitag Ende Juni zur Welt. Mrs. Hammersmith schloss das Kind sofort ins Herz. Doch ihre Begeisterung für seine winzigen Finger und sein Glucksen war nichts im Vergleich zu dem, was Bridget empfand.

Oft saß sie einfach nur da und wiegte ihn in ihren Armen, betrachtete sein Gesicht, während er friedlich schlief, geborgen und unwissend um die Gefahren, die in der Welt lauerten. In den Augen seiner Mutter war er das wunderbarste Geschöpf, das je geatmet hatte, und als er erst zu einem Kleinkind und dann zu einem Jungen heranwuchs, stellte sie fest, dass er zwar das dichte schwarze Haar seines Vaters geerbt hatte, charakterlich aber viel mehr auf ihren eigenen Vater herauskam.

Als ihr Sohn ein Jahr alt war, beschloss Bridget, dass es Zeit sei, auszuziehen. Sie hatte zu lange Mrs. Hammersmiths Gastfreundschaft genossen und fürchtete, dass ein heranwachsender Zauberer vielleicht merkwürdige Unfälle verursachen würde, die man nicht so leicht erklären konnte. Als also auf einem höheren Stockwerk desselben Gebäudes eine Wohnung frei wurde, zog sie mit dem Kleinen dort ein, und dort waren sie sehr glücklich, denn der Knabe liebte seine Mutter ebenso sehr wie sie ihn und war allen gegenüber freundlich und gut gelaunt. Er war anhänglich und gutherzig, wenn auch seine Taten das nicht immer bewiesen, denn er tat nichts lieber, als den anderen Mietern Streiche zu spielen.

In vielen Fällen war Mrs. Hammersmith sein Opfer, doch sie lachte nur über die kindischen Tricks, die er sich einfallen ließ.

"Du hast da einen tollen Jungen, meine Liebe", sagte sie einmal zu Bridget. "Und er wird einmal ein guter Mann werden. Er ist ein echtes Freitagskind, und du weißt ja, was man über die sagt, oder?"

Bridget schaute sie höflich fragend an.

"Freitagskinder schenken Liebe und Freude", sagte Mrs. Hammersmith.

Bridget lächelte stolz. Ja, so konnte man ihren Sohn beschreiben.

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2 - Schulzeit

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James Potter rannte die Treppe des unauffälligen Londoner Hochhauses runter und bremste abrupt ab, bevor er mit Mrs. Hammersmith zusammenstieß, die eben vom vierten Stock heraufkam.

"Oh, Entschuldigung", keuchte er.

Die alte Dame lachte.

"Ist schon in Ordnung, mein Junge. Aber was ist denn in dich gefahren? Du siehst aus, als wäre jemand hinter dir her."

James schob seine Brille wieder gerade und grinste breit.

"Noch nicht, Mrs. Hammersmith. Aber bald werden Sie Recht haben, wenn ich nicht schnell draußen bin. Mum wird toben, wenn wir den Zug verpassen."

"Dann solltest du dich besser beeilen, Junge. Du gehst ab morgen auf deine neue Schule, oder? Wo war die noch mal?" fragte sie listig.

"Entschuldigung, Mrs. Hammersmith", sagte er ausweichend. "Ich muss wirklich los."

Während er die Treppe runter rannte und wie üblich kläglich daran scheiterte, unterwegs seine wilden schwarzen Haare zu zähmen, dankte James heimlich den Sternen, dass es ihm wieder einmal gelungen war, der alten Dame nicht zu verraten, auf welche Schule er gehen würde, ohne dabei allzu unhöflich zu wirken.

Und sagen konnte er es ihr nun wirklich nicht, obwohl sie sehr nett war und er sie schon sein ganzes Leben kannte und gern hatte. Aber sie war immer noch ein Muggel, was bedeutete, dass man nicht einfach zu ihr sagen konnte "Ich gehe auf die Zauberschule Hogwarts". Allein bei dem Gedanken daran wollte er vor Freude jauchzen. Hogwarts! Er hatte seine Einladung mit Begeisterung empfangen. Seine Mutter hatte vor Stolz gestrahlt und jetzt wollten sie in die Winkelgasse fahren, um seine Sachen zu kaufen: zwei schwarze Roben, einen Kessel, Bücher - und seinen eigenen Zauberstab. Er rannte aus dem Haus, das breite Grinsen noch immer im Gesicht.

"Ah, da bist du ja", sagte seine Mutter. "Ich dachte schon, du willst gar nicht mit."

"Du machst Witze, Mum!" lachte er.

Seine Mutter rief ein Taxi, und bald krochen sie durch den Londoner Verkehr, in Richtung eines Ziels, von dem der Fahrer nicht einmal ahnte, dass es existierte.

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Der Tropfende Kessel. James war schon mal hier gewesen, aber er war trotzdem jedes Mal fasziniert. Da er den Großteil seines Lebens mit seiner Mutter in einer Muggel-Wohnung verbrachte, war es für ihn immer wieder aufregend, so viele Nicht-Muggel auf einem Haufen anzutreffen. Wie üblich war das Lokal voll mit Hexen und Zauberern aller Größen und Erscheinungen. Da waren Zauberer mit großen Hüten und Hexen mit Hauben, Zauberer mit Melonen und Hexen mit hohen, spitzen Kreationen auf dem Kopf. Heute waren sogar ein paar Kobolde da.

James und seine Mutter gingen direkt durch die Kneipe und durch die Hintertür. Sie kamen in einem kleinen Hinterhof aus, und seine Mutter nahm den Zauberstab zur Hand und klopfte damit gegen die Ziegelsteine. Die Wand wich zurück und im nächsten Augenblick standen sie in der Winkelgasse.

Die Gasse erinnerte stark an eine alte Dickens-Erzählung. Häuser in allen Größen zwängten sich nebeneinander in die schmale Straße und überall waren Leute, die redeten und quasselten, geschäftig hin- und herrannten, sich anrempelten, während sie in die Schaufenster starrten. Es lag ein Eulengekreische und Vogelzwitschern in der Luft, ganz zu schweigen von einer fremdartigen Musik. James' Mutter legte ihren Arm um seinen und sie bahnten sich den Weg durch das Gedränge bis zu einem großen, weißen Gebäude an der Ecke - das so ziemlich das einzige war, das nicht ganz so schief stand, dass man befürchten musste, dass es bald umkippen würde. Gringotts, die Bank.

James starrte die Kobolde hinter der hohen, langen Theke an. Er fragte sich kurz, warum so kleine Wesen wohl darauf bestanden, so hohe Schreibtische zu haben, doch als er mit seiner Mutter auf einen dieser Schreibtische zuging und ein verschrumpeltes Gesicht mit Hakennase argwöhnisch auf sie herabschaute, verstand James, dass sie dadurch wohl eindrucksvoller und gemeiner wirken wollten. Nicht, dass sie das seiner Meinung nach nötig gehabt hätten, die hässlichen kleinen Kerle.

Seine Mutter nannte die Nummer ihres Tresors und schon bald waren sie wieder aus der Bank raus. In Bridgets Handtasche klimperten Knuts, Sickel und Galleonen und James' Magen fühlte sich an, als hätte er zuviel Eis gegessen. Diese Wagen, mit denen man da zu den Tresoren fuhr, waren eindeutig zu schnell.

"Also, Schatz", sagte seine Mutter und zog ihn beiseite, während sie seine Handfläche nach oben drehte, um ein paar Münzen hineinzulegen. "Das sollte für deine Roben reichen. Madam Malkins Laden ist gleich dort hinten."

Sie zeigte mit dem Finger dorthin.

"Also, ich gehe jetzt deine Schulbücher kaufen. Geh du schon mal und lass dir die Roben schneidern. Sag denen einfach, dass du nach Hogwarts gehst, dann wissen sie schon Bescheid. Wir treffen uns dann da. In Ordnung?"

"Klar, Mum."

James stopfte das Geld in die Tasche seiner Jeans und schlenderte glücklich die Gasse entlang.

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Leichten Schrittes betrat er Madam Malkins Robenladen und wurde sofort herzlich von einer rundlichen Hexe mit roten Wangen begrüßt.

"Guten Morgen, junger Mann. Geht es nach Hogwarts?" fragte sie.

James nickte.

"Dann kommen Sie bitte mit."

Sie führte ihn zum hinteren Teil des Ladens. Dort stand schon ein anderer Junge, der größer war als James und wie er schwarze Haare hatte. Seine leuchtenden Augen funkelten verschlagen. Die Verkäuferin stellte James auf einen kleinen Hocker.

"Hi", sagte der Junge.

"Hallo", sagte James.

"Kaufst du auch deine Hogwarts-Roben?" fragte der andere.

"Ja. Ist das auch dein erstes Jahr in Hogwarts?"

"Erraten. Ich bin Sirius. Sirius Black."

Der andere Junge grinste. Es war ein offenes, einladendes Lächeln, übermütig zwar, aber auch sehr charmant.

"James Potter."

"Tja, James", meinte Sirius, während er der Hexe, die ihn bedient hatte, Geld gab. "Ich muss los, meine Bücher kaufen. Sehen wir uns morgen, auf dem Hogwarts Express?"

"Sicher", antwortete James, und irgendwie hatte er das Gefühl, schon jetzt einen Freund gefunden zu haben. "Bis dann."