Vorgeschichte, Teil 14: Neue Bündnisse

1 - Schuldgefühle

An diesem Abend erzählte Remus den anderen, was Frank gesagt hatte. Dann erzählt James Peter und Remus alles, was in der vorherigen Nacht geschehen war. Sirius saß in der Ecke des Schlafraums und sagte gar nichts. Als James seine Erzählung beendet hatte, sagte Peter:

"Das war aber ziemlich knapp. Dafür hätte Sirius von der Schule fliegen können."

"Ja", stimmte James ihm zu und schaute seitwärts in Sirius' Richtung.

Remus hatte sich mittlerweile vom Bett erhoben und war zum Fenster gegangen. Er hielt sich den verletzten Arm mit der anderen Hand. Der Schmerz pulsierte immer noch leicht, dort und in den anderen Wunden.

"Ich kann mich noch an ganz weniges erinnern", sagte er leise. "Ich hatte mich gerade erst verwandelt und dann sah ich, wie die Tür aufging. Ich habe Severus dort stehen sehen und dich auch, James."

Es folgte eine bedrückte Stille.

"Das muss aufhören", sagte Remus traurig.

Das war wirklich Ironie, dachte er. Erst heute Morgen hatte er bei seinem Gespräch mit Frank das Gefühl gehabt, dass sein Leben vielleicht doch gar nicht so schlimm war. Und jetzt ...

"Es kann so nicht weitergehen", setzte er fort. "Es geht einfach nicht anders. Ich muss mit Dumbledore reden. Dass ich hier bin ist für alle viel zu gefährlich. Ich hätte nie herkommen sollen."

Seine Stimme versagte und James ergriff die Gelegenheit, um schnell einzuwerfen:

"Das ist doch Unsinn, Remus. Das Ganze hat nichts mit dir zu tun. Es war nicht deine Schuld."

"Ach nein?" entgegnete Remus. Er sah unsäglich traurig aus. "Wie man es auch wendet: Wenn ich nicht hier gewesen wäre, hätte das alles nie passieren können. Letzte Nacht, da hätte ich jemanden töten können. Ich hätte ... Ich hätte dich töten können, James."

Wieder blieben ihm die Worte fast im Hals stecken.

"Lass das!" befahl Sirius scharf.

Er stand auf und näherte sich Remus, um ihm in die Augen zu schauen.

"Das kannst aber auch nur du: mal wieder irgendeine abwegige Erklärung dafür finden, warum alles nur deine Schuld sein kann", sagte er. "Aber ich lasse dich nicht die Schuld für etwas auf dich nehmen, das du nicht hättest verhindern können. Ich mag ein ziemlicher Schuft sein - im Moment fühle ich mich auf jeden Fall so - aber ich habe noch nie jemand anderem die Schuld für etwas gegeben, was ich verbrochen habe, und ich werde jetzt nicht damit anfangen. Was letzte Nacht passiert ist war allein meine Schuld, Dumbledore hat mich bestraft, damit ist die Sache gegessen. Lade dir nicht unnötig was auf die Schultern, Moony."

"Sirius hat Recht", stimmte James zu. "Vergessen wir das Ganze einfach, so schnell es geht, und denken an etwas Erfreulicheres. Sirius, warum erzählst du uns nicht von dem Zauber, mit dem du die Karte belegen wolltest? Du weißt schon, der, bei dem die Karte 'antwortet', wenn ein Lehrer sie benutzen will."

Sirius' Laune verbesserte sich schlagartig. Er holte ein dickes Zauberbuch aus seiner Truhe hervor. Remus versuchte so gut es ging, den Spaß der anderen zu teilen. Er trug auch erheblich dazu bei, dass der Zauber so funktionierte, wie sie es sich vorstellen, doch die ganze Zeit musste er an das denken, was in der letzten Nacht beinahe geschehen wäre. Die anderen konnten sagen, was sie wollten - er fühlte sich immer noch zumindest teilweise schuldig. Und er fühlte sich schuldig wegen jedes Mals, das er die Heulende Hütte verlassen und sein Versprechen Dumbledore gegenüber gebrochen hatte.

2 - Kobolde und Zaubertränke

Es war der darauffolgende Samstag. Heather wartete nervös in der vordersten Reihe des leeren Klassenraums von Professor Darkhardt und starrte auf die Bücher und ihren Zauberstab, die vor ihr auf dem Tisch lagen. Sie zitterte innerlich auf eine merkwürdige Art und irgendetwas stimmte eindeutig nicht mit ihrem Magen. Er drehte sich ständig um, als hätte sie etwas Falsches gegessen. Sie war so angespannt, dass sie schon beinahe so weit war, ihre Tasche zu packen und direkt zurück zu ihrem Schlafsaal zu gehen als sie hörte, wie sich die Tür des Klassenzimmers hinter ihr öffnete. Heather drehte den Kopf und sah Remus Lupin auf sie zukommen.

"Hallo", sagte er.

"Hallo."

Heather lächelte schüchtern und beobachtete ihn, wie er nach vorne kam und eine Kiste auf dem Lehrerpult absetzte.

"Wie fühlst du dich?" fragte Remus, während er sich auf die Pultkante setzte.

"Ein bisschen ängstlich", gab sie zu.

"Ängstlich? Hoffentlich nicht meinetwegen."

Heather kaute auf ihrer Unterlippe und starrte auf ihre Hände. Remus runzelte die Stirn.

"Du hast tatsächlich Angst vor mir? Das musst du nicht." Er lächelte. "Ich muss zugeben, ich hab auch ein bisschen Angst - vor dir."

Heathers Lockenkopf kam sofort hoch.

"Vor mir? Wieso?"

"Ich hab noch nie jemandem Unterricht gegeben", erklärte er. "Gut, ich habe Peter Pettigrew schon öfter bei den Hausaufgaben geholfen, aber das hier ist etwas anderes. Ich hab über das nachgedacht, was Professor Darkhardt gesagt hat, und ich glaube wirklich, dass ich eines Tages gerne Lehrer wäre. Aber was mache ich, wenn sich herausstellt, dass ich dazu völlig untauglich bin?"

"Das bist du bestimmt nicht!" sagte Heather schnell.

Sie wurde rot, als er sie anlächelte.

"Macht dir Verteidigung gegen die Dunklen Künste wirklich Spaß?" fragte sie nervös.

"Ja."

"Und wie kommst du mit Professor Darkhardt klar?"

"Sehr gut. Er ist in Ordnung. Warum fragst du?"

"Er macht mir Angst. Seine Narbe ist so gruselig, und seine ganze Art. Und ich kriege die Zaubersprüche nie hin, die wir machen sollen. Zaubertränke ist ein viel leichteres Fach", schloss sie.

"Zaubertränke? Jetzt machst du mir wirklich Angst", lachte Remus.

Heather kicherte. Remus wandte sich zur Seite und begann, ein paar große Gegenstände aus einer Tasche zu holen. Heather betrachtete ihn: die grau gesprenkelten, hellbraunen Haare fielen ihm in die Augen. Sein Gesicht wirkte abgespannt, die Augen müde. Allerdings sah er nicht so krank aus wie vor ein paar Tagen, als sie diesen Termin ausgemacht hatten.

Remus bemerkte, dass sie ihn beobachtete.

"Was ist?" fragte er.

"Du siehst irgendwie - müde aus."

"Ja. Ich war diese Woche krank. Hatte leichtes Fieber", erwiderte er etwas kurz angebunden. "Also - sollen wir loslegen?"

Heather nickte.

"Was ist in der Kiste?" fragte sie.

"Kobolde. Aus Cornwall."

Heather reagierte erschrocken.

"Du wirst sie doch nicht freilassen, oder?"

"Noch nicht. Erst üben wir ein bisschen das Betäuben."

"Wie? Ich meine, wie soll das gehen, wenn du die Kobolde nicht freilässt?"

"Das", sagte Remus verschmitzt, "ist der Grund, weshalb wir diese Kissen brauchen."

Er hielt mit beiden Händen dicke, rot-goldene Kissen hoch. Heather starrte ihn verständnislos an.

"Kann man Kissen betäuben?"

Remus dachte kurz nach.

"Ich weiß nicht. Das hab ich nie versucht. Ich glaube kaum. Aber man kann darauf wunderbar sanft landen."

Er legte die Kissen auf die Erde und sah Heather an.

"Also, ich will, dass du jetzt deinen Zauberstab in die Hand nimmst und mich K.O. schlägst. Setz irgendeinen Zauber ein, der dir einfällt - aber bitte nur, wenn du auch den Gegenzauber kennst."

"Aber ich - das kann ich nicht!"

"Wieso nicht? Du wirst mich nicht verletzen und so ist es viel sicherer, als es gleich gegen flatternde Kobolde zu versuchen. Stell dir einfach vor, ich wäre ein böser Zauberer oder ein Monster, das es auf dich abgesehen hat."

"Unmöglich!" Heather lachte. Dann fügte sie hinzu: "Was hast du?"

Remus hatte aufgehört zu lächeln und bemaß sie mit einem seltsamen Blick. Es war ein merkwürdiger, fast trauriger Ausdruck, den er schnell korrigierte, als er bemerkte, wie sie ihn ansah.

"Lass uns anfangen", sagte er.

3 - Ein neuer Plan

In der Bibliothek brütete Lily Evans über einem dicken Buch, als James sich zu ihr setzte.

"Hallo. Na, wie kommst du voran?"

"Nicht besonders", seufzte sie und strich sich eine dicke rote Haarsträhne aus dem Gesicht. James schaute in ihre grünen Augen.

"Hör zu - du musst dich wegen dieser Sache nicht so einsetzen", sagte er. "Bestimmt ist es nicht so wichtig."

"Bestimmt ist es das doch", entgegnete Lily mit einem Lächeln. "Das hier ist ein einfaches Register, in dem alle Schüler aufgeführt sind, die in den vergangenen fünfzig Jahren auf Hogwarts waren."

James starrte auf den dicken ledernen Einband.

"Das müssen aber viele Namen sein."

"Oh ja", sagte Lily. "Aber das ist auch alles. Nur Namen. Keine Hintergründe. Ich kann so nicht feststellen, wer mit wem befreundet war oder so. Ich könnte dir eine Liste aller Leute rausschreiben, die zur gleichen Zeit mit deinem Vater zur Schule gegangen sind, aber das sind unheimlich viele Namen, die man dann überprüfen müsste."

"Hallo! Stör ich etwa?" fragte plötzlich Sirius, der direkt neben James auftauchte.

"Nein", sagte Lily. "Willst du dich zu uns setzen?"

"Aber gern."

Sirius ignorierte den leicht verärgerten Blick von James und setzte sich.

"Was treibt ihr zwei hier?" fragte er.

"Lily versucht, herauszufinden, mit wem mein Vater etwas zu tun gehabt haben könnte, als er hier auf der Schule war. Aber sie kann nur eine Namensliste ohne weitere Informationen finden", erklärte James.

"Ich bin sicher, Professor Dumbledore hat irgendwo ein Buch, das uns mehr sagen würde", meinte Lily. "Es muss doch Akten mit Informationen über alle Schüler geben, in denen steht, was sie hier so getrieben haben, wie viele Punkte sie für ihre Häuser verdient oder verloren haben und so. Aber man würde uns nie erlauben, in diese Akten zu sehen, nehme ich an. Was ist?" fragte sie, denn Sirius hatte breit zu grinsen begonnen.

"Ich glaube, ich hab eine Idee."

James wartete darauf, dass Sirius fortfahren würde, aber das tat er nicht.

"Das ist toll", sagte James also. "Wenn du uns jetzt noch erzählen würdest, was du vorhast ..."

"Na ja, ich hab gerade an Filch gedacht."

"Filch?"

Lily runzelte die Stirn, aber James lächelte.

"Na klar. Sein Büro muss doch voll sein mit Akten über alle Schüler, die in den letzten zweihundert Jahren oder so hier waren!" rief er.

"Ich glaube nicht, dass er schon so lange hier arbeitet", warf Lily ein.

"Nein, aber wenn sein Vorgänger auch so viele Akten gesammelt hat wie er, dann ist sein Büro eine Goldgrube. Vielleicht finden wir sogar was über Gryffindors Erben raus, falls er hier war, was er doch gewesen sein muss."

"Aber Filch wird euch doch nie erlauben, in seinen Papieren rumzuwühlen!"

"Dann fragen wir ihn am besten gar nicht erst um seine Erlaubnis, oder?" meinte Sirius.

Er blickte zu James, der nickte.

"Wo sind Remus und Peter?"

"Oben im Turm", sagte Sirius.

"Gut. Dann lass uns gehen und es ihnen sagen. Entschuldige uns, Lily."

Lily sah den beiden Jungen etwas besorgt nach. Sie wusste, dass sie es beide liebten, gegen Regeln zu verstoßen, und sie war ziemlich besorgt, was Filch mit ihnen machen würde, sollte er sie erwischen.

Sie bemerkte gar nicht, dass sie nicht die Einzige war, die ihnen nachsah. Hinter einem Regal in der entfernten Ecke beschloss Bertha Jorkins soeben, heute Nacht in der Nähe des Hausmeisterbüros Stellung zu beziehen.

4 - Godric's Hollow

Es war Punkt Mitternacht. Das wusste John Lupin aus dem Grunde so genau, weil er in nicht allzu weiter Ferne eine Kirchenuhr klingen hörte, während er der staubigen Straße folgte, die sich zwischen schier endlosen Reihen unglaublich hoher Bäume entlang schlängelte. Er fragte sich, wo genau er eigentlich war. Professor Dumbledores Brief - mit dem er auf Johns Warnung bezüglich des Dunklen Lords geantwortet hatte - hatte ihn nur aufgefordert, heute Nacht zu einer bestimmten Zeit einen bestimmten Ort aufzusuchen und dort einen verbeulten Eimer in einer Hecke zu berühren; ein Portschlüssel, der ihn hierher gebracht hatte. Wo auch immer "hier" sein mochte.

Er fragte sich gerade, ob die Straße je ein Ende nehmen würde, da fand er sich hinter der nächsten Biegung plötzlich in einer großen Lichtung wieder. Johns Augen weiteten sich überrascht. Er stand vor dem schmiedeeisernen Tor eines riesigen Gebäudes. So etwas hatte er noch nie gesehen. Es war wie ein Herrensitz, aber sehr geheimnisvoll; die grauen Mauern wirkten im blassen Schimmer des schwindenden Monds und der wolkenbehangenen Sterne fast furchteinflößend.

John überlegte gerade, in welche Richtung er jetzt gehen sollte, als sich die Tore langsam und lautlos zu öffnen begannen. Er trat durch sie hindurch auf einen Schotterweg und folgte ihm, die Augen nach wie vor auf das imposante Gebäude gerichtet. Es stand jemand auf den Stufen vor der großen hölzernen Tür und schien in seine Richtung zu schauen. Als er näher kam, erkannte John in dem anderen Mann überrascht seinen Schwager Malcolm, dessen Gesicht im trüben Licht fast schon etwas Gespenstisches hatte.

"John!" wisperte Malcolm mit einer der Situation entsprechend geheimnisvoll gesenkten Stimme.

"Hallo", erwiderte John. "Wie kommst du denn hier her?"

"Ich habe einen Brief von Dumbledore bekommen. Er hat mich gebeten, heute Abend zum Piccadilly Square zu gehen und einen kaputten Regenschirm zu berühren, der aus einem Mülleimer guckte. Er meinte, er hätte etwas Wichtiges zu erzählen. Was ist mit dir?"

"Bei mir war es ungefähr das Gleiche. Hast du eine Ahnung, wo wir hier sind?"

Ein vertrautes Grinsen breitete sich auf Malcolms Gesicht aus.

"Ich hab mich kurz umgesehen, bevor ich dem Weg gefolgt bin", sagte er. "Ich bin an einem Schild vorbeigekommen, auf dem 'Godric's Hollow' stand."

Er machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen.

"Godric's Hollow?" wiederholte John nachdenklich. "Hm. Und was ist das für ein Haus?"

"Ich weiß nicht genau, aber sieh dir mal die Tür an."

Johns Augen wandten sich vom Gesicht seines Schwagers ab, um das Wappen auf der riesigen Tür zu begutachten: ein goldener Löwe vor einem scharlachroten Hintergrund.

"Der Löwe von Gryffindor?" grübelte er.

"Sieht ganz danach aus", stimmte Malcolm zu. "Sollen wir klingeln?"

John nickte und Malcolm zog daraufhin an der antiken Kette neben der Tür. Sie hörten nichts und sahen sich einen Moment lang ratlos an. Doch dann öffnete sich die Tür wie von ganz allein und ließ sie in eine große Eingangshalle mit einer marmornen Treppe, die nach oben auf eine Art Galerie führte. Hohe Kerzenständer und Kronleuchter erhellten das Haus und sie hörten eine mysteriöse Art von Musik, wie der Gesang eines exotischen Vogels.

Als sie eintraten und die Tür hinter ihnen mit lautem Dröhnen ins Schloss fiel, kam ein wunderschöner Vogel mit feuerroten Federn von der Galerie herabgeflogen und landete auf der Lehne eines Ledersessels.

John und Malcolm waren beide so fasziniert von dieser Kreatur, dass sie nicht bemerkten, dass sie nicht mehr allein waren, bis Professor Dumbledore fast schon direkt vor ihnen stand.

"Guten Abend", sagte er und lächelte in ihre erstaunten Gesichter. "Ich sehe, ihr seid von meinem Phoenix beeindruckt. Sag 'Guten Abend', Fawkes."

Der Vogel senkte zum Gruß den Kopf, verließ wieder den Sessel und landete auf der Schulter des Schuldirektors.

"Professor - was geht hier vor sich?" wollte John wissen. "Warum sind wir hier und - wo genau ist eigentlich 'hier'?"

Dumbledore antwortete nur mit: "Hier entlang". Er führte sie die eindrucksvolle Marmortreppe hinauf und die Galerie entlang, durch von Ritterrüstungen gesäumte Korridore, vorbei an Porträts adelig wirkender Hexen und Zauberer, die sie zumeist kritisch bemaßen.

Der Schulleiter von Hogwarts führte sie durch eine Tür am Ende eines langen Ganges in einen schmalen, fensterlosen Raum, der nur von ein paar Kerzen erhellt wurde, die über der Mitte eines großen, runden Tisches mit dem Gryffindor-Emblem schwebten.

Am anderen Ende des Raumes standen mehrere Personen zusammen. Professor Dumbledore stellte sie vor.

Da war Bartemius Crouch, den John bereits kennen gelernt hatte. Professor McGonagall, die stellvertretende Direktorin von Hogwarts. Eine ältere Frau mit grauen Haaren und aufmerksamen Augen, die Dumbledore ihnen als Arabella Figg vorstellte. Alastor Moody, ein dürrer Zauberer mit zerzaustem, dunklem Haar, das ihm bis über die Schultern hing, und einer unwahrscheinlich langen und spitzen Nase.

Neben ihm stand ein junger Mann mit dünnen roten Haaren mit seiner jungen Frau, die ganz offensichtlich schwanger war. Wie Dumbledore ihm mitteilte waren dies Arthur Weasley und seine Frau Molly, die ihr zweites Kind erwarteten.

Als nächster in der Reihe stand ein kleiner Mann, der im eleganten Bogen den Hut vom Kopf nahm und sich als Dedalus Diggle vorstellte. John fragte sich, ob er vielleicht mit dem Jungen verwandt sein konnte, den Remus schon mal erwähnt hatte. Dann kam Mundungus Fletcher, ein eher schäbig wirkender Zauberer, und nach ihm ein junges Mädchen mit blonden Haaren, das John sofort als eine der Pettigrew-Zwillinge erkannte - Philippa.

Ganz am Ende der Reihe stand Professor Darkhardt mit einem finsteren Blick im vernarbten Gesicht. Nachdem alle Anwesenden vorgestellt worden waren, bat Dumbledore sie alle, sich an den Tisch zu setzen.

"Zu allererst", sagte er dann, "möchte ich allen für ihr Kommen danken. Ich habe Sie heute hierher gebeten, weil wir einer Dunkelheit entgegengehen, die nicht nur unsere, sondern auch die Welt der Muggel zu unterwerfen droht. Ich persönlich spüre das Kommen dieser Welle des Bösen bereits seit Jahren, seit dem Tag eines bestimmten Ereignisses in Hogwarts, auf das ich jetzt nicht weiter eingehen möchte. Ich bin mir jedoch im Klaren darüber, dass viele von Ihnen erst sehr viel später etwas ahnen konnten, einige sogar erst, als eine Lehrerin in Hogwarts eine Prophezeiung aussprach, die zugegebenermaßen wohl die erste wahre Prophezeiung ihrer Karriere ist."

"Dann glauben Sie das, was Sybill Trelawney gesagt hat? Meinen Sie nicht, dass es nur gespielt war, wie sonst auch?"

"Nein, Minerva, das tue ich nicht", entgegnete er. "Und Sie ebenso wenig, sonst wären Sie nicht sofort zu mir gekommen, um mir davon zu berichten. Aber wie ich sehe haben viele unserer hier anwesenden Freunde keine Ahnung, wovon wir reden."

"Ich schon", sagte Pippa Pettigrew. "Mein Bruder hat mir etwas von einer Prophezeiung geschrieben. Er sagte, Professor Trelawney habe den Aufstieg einer bösen Macht beschrieben, die nur Gryffindors Erbe aufhalten kann."

"Also mit einem hatte sie Recht", warf John Lupin ein. "Was Mr. Crouch und ich in der Nacht sahen, wirkte tatsächlich wie das Erwachen des reinen Bösen."

"Ja", stimmte Dumbledore zu. "Dein Brief war es, der mich dazu bewegt hat, diesen Rat einzuberufen. Voldemort rekrutiert schon länger Anhänger, als manche von Ihnen ahnen. Ich finde, es wird Zeit, dass wir ihm etwas entgegensetzen."

"Lassen Sie uns doch einfach seine Anhänger einen nach dem anderen aufspüren und eliminieren. Ohne Anhänger muss doch seine Macht augenblicklich zerfallen", schlug Crouch vor.

"Ach ja? Und wie genau wollen Sie das anstellen?" fragte John. "Indem Sie verbotene Flüche wieder erlauben, wie Sie neulich vorgeschlagen haben? Gegen wen denn? Nur gegen die, von denen Sie ohne Zweifel wissen, dass sie sich freiwillig auf seine Seite geschlagen haben? Gegen Leute, die ihm aus Angst gehorchen? Gegen solche, deren Verstand er manipuliert hat? Oder vielleicht einfach gegen jeden, den Sie nur verdächtigen, mit ihm zu sympathisieren?"

John bemerkte kaum, dass Professor Darkhardt, der ihm gegenüber saß, schräg lächelte.

"Opfer lassen sich nicht vermeiden", meinte Crouch kalt.

"Ich opfere keine unschuldigen Leben!" protestierte John und stand auf.

Dumbledore erhob beide Hände, um Ruhe zu erbitten.

"Meine Herren, ich bitte Sie! Lassen Sie uns das in Ruhe besprechen. Setz dich, John."

John Lupin erwiderte den kalten Blick von Bartemius Crouch ohne zu blinzeln, doch er tat, was der Professor gesagt hatte.

"Meine Freunde", fuhr Dumbledore fort, "wir müssen zusammenhalten, wenn wir angesichts dieser Bedrohung bestehen wollen. Aber wir müssen vorsichtig sein, und weitere Menschen finden, die unsere Ansichten teilen. Professor Darkhardt hat bereits damit begonnen, unter seinen Schülern solche zu suchen, die uns hilfreich sein könnten."

"Schüler?" knurrte Mundungus Fletcher skeptisch. "Halten Sie das für vernünftig?"

"In manchen Fällen sogar sehr", versicherte Professor Darkhardt. "Einige unserer Schüler besitzen viel Potential - und mehr Vernunft als so mancher Erwachsener." Er blickte kurz zu Crouch. "Es wäre eine Verschwendung, sie nicht für uns zu gewinnen."

Der Professor wandte sein vernarbtes Gesicht John zu.

"Einer meiner ersten Kandidaten ist übrigens Ihr Sohn, Mr. Lupin."

"Remus?" rief Malcolm und sah zu seinem Schwager.

"Remus?" wiederholte John leise. Er klang ein wenig besorgt. "Was soll das heißen?"

"Ihr Sohn zeigt großes Geschick im Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste und ich habe ihn ermuntert, anderen - das heißt, einer anderen - zu helfen. Er besitzt sowohl Mut als auch Verstand, aber das ist nicht alles, wonach ich suche. Ihr Sohn ähnelt Ihnen sehr. Auch er wäre meiner Ansicht nach nicht bereit, unnötig Leben zu opfern, um sein Ziel zu erreichen. Ich halte das für sehr wichtig."

"Und wen haben Sie sich noch ausgeguckt?" fragte Dedalus Diggle.

"Viele der Gryffindor-Schüler, besonders James Potter und Sirius Black. Ein paar Ravenclaws. Und ich vermute, dass Ihr Neffe wohl auch dazugehören wird. Ich glaube kaum, dass er es sich ausreden lässt, wenn Frank Longbottom erst einmal dabei ist. Mit der Erlaubnis des Direktors würde ich gern so schnell wie möglich mit den Schülern reden."

"Was ist mit der Erlaubnis ihrer Eltern?" fragte John.

"Ich bin sicher, dass die meisten Eltern es lieber sehen würden, wenn ihre Kinder darauf vorbereitet werden, die Dunklen Künste zu bekämpfen, anstatt von Lord Voldemort gelehrt zu bekommen, wie man sie einsetzt", warf Dumbledore ein.

John nickte zustimmend.

"Aber wenn diese Prophezeiung stimmt", sagte Arabella Figg, "dann werden wir doch nur etwas gegen die Anhänger von ... diesem Mörder tun können, aber nicht gegen ihn selbst."

"Sehr richtig, Arabella", pflichtete Dumbledore ihr bei. "Und damit wären wir auch an dem Grund angelangt, weshalb ich Sie alle gerade hierher gebeten habe."

"Godric's Hollow", grübelte Malcolm leise. "Der legendäre Ort, an dem Godric Gryffindor gelebt haben soll ..."

"Ganz genau. Und dieses Gebäude ist kein geringeres als Gryffindor Hall, das Haus des letzten Menschen auf der Welt, der noch diesen Namen trägt."

Diese Ankündigung wurde mit Ausrufen empfangen.

"Sie meinen, hier wohnt der Erbe aus Professor Trelawneys Prophezeiung?"

"Nicht unbedingt", sagte Dumbledore geheimnisvoll. "Aber ich entschied mich nicht nur für diesen Treffpunkt, weil es neben Hogwarts einer der sichersten im Lande ist, sondern weil wir uns hier zugleich an einem Ort befinden, der mir als symbolisch für den Kampf gegen Voldemort erscheint. Ebenso wie die Gegenwart von Fawkes."

Wie auf ein Stichwort flog der rotgefiederte Vogel herüber und ließ sich auf Dumbledores Stuhllehne nieder.

"Der Zauberstab von Lord Voldemort enthält eine Schwanzfeder dieses Phönix. Doch anstatt ihn zu benutzen, um Gutes zu tun, hat Voldemort ihn für das Böse missbraucht. Fawkes hat wie wir alle einen Grund, Voldemort zu strafen. Ich bitte Sie daher alle, sich hier und jetzt seiner und meiner Aufgabe zu verschwören, auch wenn sie Schmerzen und den Tod von einigen oder sogar allen fordern könnte, die in diesem Raum sitzen. Ich rufe hiermit den Orden des Phönix ins Leben, der sich Voldemort und allen, die ihn freiwillig unterstützen, entgegenstellt. Werdet ihr mir helfen?"

Er schaute in die Gesichter, die ihn umgaben. Einer nach dem anderen nickte. Dumbledore lächelte.

"Gut", sagte er. "Dann würde ich sagen, dass wir fürs erste lange genug hier gesessen haben. Ich möchte alle bitten, Augen und Ohren offen zu halten. Ich werde mich bald wieder melden. Doch nun habe ich erst noch etwas zu erledigen. Ich muss mit unserem Gastgeber sprechen. Minerva, Narbus ..."

Er wandte sich den Professoren McGonagall und Darkhardt zu.

"Bitte kehren Sie beide unverzüglich nach Hogwarts zurück. Mir ist nicht wohl dabei, die Schule zu lange unbewacht zu lassen. Wenn ich mit Gordon Gryffindor geredet habe, werde ich mich noch an einige Ministeriumsmitglieder wenden, die sich uns hoffentlich ebenfalls anschließen werden."

Während der Schulleiter mit den anderen Lehrern sprach, standen die anderen auf und begaben sich allmählich zur Tür. Auch John war schon fast auf dem Flur, als Dumbledore seine Kollegen verabschiedete und ihn zurückrief.

"Wie geht es deiner Frau, John?" fragte er.

"Es geht ihr gut, danke", erwiderte John. "Mir - mir fiel auf, dass Sie sie heute nicht eingeladen haben."

"Nein. Aber glaub mir, das bedeutet nicht, dass ich ihr nicht vertraue."

"Ich weiß. Eigentlich wollte ich Ihnen danken, dass Sie sie nicht hergebeten haben. Ich bin sicher, sie würde alles tun, worum Sie sie bitten, aber ..."

"Dir ist es lieber, wenn sie in diese Sache nicht verwickelt wird?" erriet Dumbledore. "Das verstehe ich. Das war mit ein Grund, weshalb ich sie nicht eingeladen habe. Ein weiterer ist der, dass ich zwar überzeugt bin, dass sie Voldemort auch unter Zwang nicht dienen würde, dass sie aber nicht so stark ist wie du und wie ihr Bruder. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ich ihr hiermit wirklich einen Gefallen tue. Manchmal ist es besser zu wissen, welches Böse in der Welt umgeht, um von der Gefahr nicht überrascht zu werden."

Er schaute John direkt in die Augen.

"Sie ist eine wundervolle Frau. Ich habe sie immer gern gehabt. Beschütze sie, John."

"Das werde ich. Ich würde eher sterben als zulassen, dass ihr etwas zustößt."

Dumbledore nickte verständnisvoll. Es folgte eine lange Pause ehe John fragte:

"Wollten Sie sonst noch etwas mit mir besprechen?"

Der Direktor hob schnell den Kopf. Er wirkte, als sei er gerade mit den Gedanken ganz woanders gewesen.

"Ja", sagte er nachdenklich. "Wie gut kennst du Bridget Potter?"

"James Potters Mutter?" sagte John überrascht. "Eigentlich nur flüchtig. Wir haben sie mehrmals kurz auf dem Bahnsteig getroffen. Wieso?"

"Ich hoffe, dass auch sie dem Orden beitreten wird", erklärte Dumbledore. "Ich hatte gehofft, du könntest mir sagen, ob sie uns helfen wird."

"Halten Sie das für so wichtig?"

"Vielleicht. Es kommt darauf an. Wenn mein Verdacht sich bewahrheitet ... Bitte erzähle niemandem von diesem Gespräch. Versprich es mir."

"Sie haben mein Wort", versicherte John.

"Gut. Eines Tages muss ich dich vielleicht um einen Gefallen bitten, John. Ich hoffe, ich kann mich darauf verlassen, dass du ihn sofort erfüllen wirst."

"Selbstverständlich."

Im Slytherin-Gemeinschaftsraum in Hogwarts fühlte sich Severus Snape gerade leicht ekstatisch. Er krempelte den Ärmel hoch und fuhr mit der Fingerspitze über das schwarze Symbol auf seinem Arm. Es war ein Schädel, aus dessen Mund eine Schlange herausstreckte. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sich ihm jemand näherte, der sich dann auf das gegenüberstehende Sofa setzte. Severus blickte in das schmale, blasse Gesicht. Lucius Malfoy grinste schief.

"Endlich geht es los", sagte er

Er lehnte sich zurück und spielte mit seinem Zauberstab.

"Ja", stimmte Severus zu.

Er fühlte sich irgendwie seltsam. Heute Nacht hatte er den Dunklen Lord gesehen und war als einer der Jüngsten in seinen inneren Kreis aufgenommen worden. Ein Todesser, der noch keine sechzehn Jahre alt war!

Lucius war knapp zwei Jahre Älter. Er würde bald Hogwarts verlassen und vermutlich ein Amt im Ministerium übernehmen, dass ihm Macht geben würde - viel mehr Macht als Severus besaß. Doch es war Severus gewesen, nicht Lucius, der die Bedeutung der Prophezeiung dieser Witzfigur von einer Lehrerin erkannt und Voldemort gewarnt hatte. Severus lächelte kühl. Voldemort war zufrieden gewesen. Es war wohl mit ein Grund, weshalb er ihn so früh als Todesser angenommen hatte.

Wie schon so oft fragte er sich, wer und wo dieser 'Erbe Gryffindors' sein konnte. Voldemort schien zu glauben, dass es vielleicht sogar mehr als einen gab. Sofort, nachdem er seine Nachricht verschickt hatte, hatte Severus versucht, ein Register aufzutreiben, in dem die Nachkommen des Erzfeindes von Slytherin aufgelistet wurden. Doch so etwas schien es nicht zu geben. Und doch musste etwas Derartiges einmal existiert haben. Die Texte waren jedoch spurlos verschwunden.

Severus dachte an Dumbledore. Konnte er hinter dem Verschwinden jeglicher Aufzeichnungen über Gryffindor stehen? Besaß er genug Macht und Einfluss, um dafür zu sorgen, dass über Nacht sämtliche dieser Werke verschwunden waren? Oder wusste er gar, wen die Prophezeiung gemeint hatte?

Viel wichtiger: War die Prophezeiung wahr? War Gryffindors Erbe, wo er - oder sie - auch sein mochte, so mächtig, dass er Lord Voldemort bedrohen konnte?

5 - Ein nächtlicher Ausflug

Drei Uhr morgens. Sirius Black streckte das Gesicht hinter dem Vorhang seines Bettes hervor und lauschte. Das Zimmer war leise, bis auf das übliche Schnarchen. Er stand auf und zog seine Kleidung über dem Schlafanzug an, dann holte er James. Auch Remus war schon angezogen.

"Wo steckt denn Peter?" flüsterte James, während er einen Pullover anzog.

"Dem Lärm nach zu urteilen würde ich sagen, er schläft." Remus grinste. "Sekunde."

Er kroch zu Peters Bett und zog den Vorhang beiseite. Peter hatte die Augen fest geschlossen und sein Mund hing offen.

"Hey, aufwachen, Wurmschwanz", zischte Sirius und piekte ihn mit dem Zauberstab.

Peter setzte sich ruckartig auf und schlug um sich, so dass ein leeres Glas von seinem Nachttisch fiel und laut auf dem Boden zerbrach. Sie alle hörten ein Murmeln vom fünften Bett, und kurz darauf erschien Franks Kopf.

"Was treibt ihr denn schon wieder?" grummelte er schläfrig.

"Verum reparo", sagte Remus, und die Scherben auf dem Boden fügten sich wieder zusammen.

"Ihr seid ja alle angezogen", stellte Frank fest. Er stand auf und kam zu ihnen herüber. "Wo wollt ihr denn hin?"

"Ähm ... nirgendwo", meinte Sirius ohne Überzeugung.

Einen Moment lang herrschte eine ungemütliche Stille, dann sagte Remus:

"Tja, jetzt, wo er uns erwischt hat - bin ich dafür, wir sagen es ihm."

"Spinnst du?" knurrte Sirius.

"Nein, er ist vernünftig", erwiderte Frank. "Immerhin weiß ich doch schon, dass ihr irgendwas im Schilde führt. Und verraten werde ich euch auch nicht."

"Ich hab nichts dagegen, wenn Frank Bescheid weiß", sagte Peter.

Sirius drehte sich zu James um.

"Dann entscheidet deine Stimme."

"Na schön", fing James an. "Wir wollen ins Büro von Filch, um zu gucken, ob wir rauskriegen können, mit wem mein Vater in der Schule befreundet war, weil wir wissen, dass einer seiner Freunde Voldemort war."

Franks Augen weiteten sich.

"Dein Vater war mit diesem Irren befreundet, der den alten Minister getötet hat?"

"Ja. Und wir wollen rausfinden, wer dieser Lord Voldemort wirklich ist. Wir sind ziemlich sicher, dass das nicht sein richtiger Name ist."

"Und wenn ihr es rauskriegt? Was nützt uns das?"

"Ich weiß es nicht", gab James zu. "Aber irgendetwas müssen wir tun, das hier ist immerhin ein Anfang."

"Vielleicht finden wir heraus, wo er herkommt", fügte Remus hinzu. "Was er für ein Mensch ist - was er für Schwächen hat."

"Es kann jedenfalls nicht schaden, so viel wie möglich über ihn zu wissen", sagte Sirius.

"Stimmt", meinte Frank. "In Ordnung. Wenn das so ist, komme ich mit."

Die 'Rumtreiber' tauschten Blicke untereinander. Remus nickte zuerst. James lächelte. Auch Peter nickte. Nur Sirius zögerte, aber am Ende zuckte er die Schultern.

"Dann kommt", sagte Remus und holte ihre Karte hervor.

Er sah Frank mit ernstem Gesicht an.

"Du musst uns versprechen, dass du keiner Menschen- oder Geisterseele etwas hiervon verrätst. Nicht mal Damian."

"Versprochen", sagte Frank ebenso ernst.

Sirius fuhr mit dem Zauberstab über die Karte in Remus' Hand und sprach die Worte, um sie zu offenbaren. Frank starrte erstaunt, als die Worte der Herren Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone auf der Seite erschienen. Doch das war noch nichts gemessen mit seiner Überraschung, als die beschrifteten Punkte sich in Bewegung setzten.

"Wann ... wie habt ihr das gemacht?"

Sirius grinste breit.

"Wird nicht verraten. Also, kommt."

Frank kleidete sich eilig an, dann machten sie sich zu fünft zu Filchs Büro auf.

Bertha Jorkins lugte um eine Säule herum. Von dieser Position aus konnte sie die Tür zum Büro des Hausmeisters und den Gang perfekt sehen. Sie spitzte die Ohren. Sie hatte schon Stunden gewartet und hoffte inständig, dass sie bald kommen würden.

Bertha spürte, wie etwas ihr Bein berührte, und sah nach unten.

"Oh, nicht jetzt, Mrs. Norris", flüsterte sie wütend. "Weg da. Ksch!"

Die Katze reckte den Schwanz in die Luft und stolzierte davon. Bertha wandte sich wieder der Tür und dem Flur zu. Sie war sich sicher, dass Sirius - sie seufzte leise - und die anderen bald auftauchen würden, und dann ...

"Na na na, was haben wir denn da? Eine Schülerin, die nach drei Uhr morgens in den Gängen rumschnüffelt?" sagte eine Stimme direkt hinter ihr und jagte ihr damit einen großen Schrecken ein.

Sirius' Zauberstab warf ein gespenstisch grünes Licht auf sein Gesicht, als er sich zu den anderen umdrehte.

"So, da wären wir", verkündete er. "Ist die Luft rein, Remus?"

Sein Freund sah auf die Karte.

"Da ist niemand in der Nähe von Filchs Büro zu sehen - außer uns natürlich."

Frank staunte wieder, als er jegliche Schrift von der Karte verschwinden ließ. Alle fünf gingen zur Tür und Peter drückte die Klinke runter.

"Abgeschlossen", stellte er fest und grinste Remus nervös an.

"Abgeschlossen", wiederholte Remus und grinste Sirius an.

"Oh je. James, ich glaube, sie ist abgeschlossen", sagte auch Sirius.

"Was machen wir jetzt?" fragte Frank. "Können wir sie mit einem Zauber öffnen?"

"Nicht, dass wir wüssten. Wir haben es mal versucht, als wir etwas zurückholen wollten, das Filch uns weggenommen hatte", antwortete James. "Aber ..."

Er holte einen Bindfaden aus der Tasche hervor und hielt ihn hoch, damit Frank ihn sehen konnte.

"Was willst du denn damit?"

"Sehen Sie heute den Schlossermeister von Hogwarts in Aktion", scherzte Remus.

Frank schaute gebannt zu, während James mit dem Zauberstab auf den Faden zeigte und ihn kurz bewegte. Der Faden wurde plötzlich steif. Sein Ende begann sich zu winden und zu verbiegen und das Gebilde nahm einen metallischen Glanz an. James hielt das Resultat Frank zur Begutachtung hin.

"Du hast ihn verzaubert!" rief Frank. "Aber - was ist das?"

"Es nennt sich Dietrich. So etwas benutzen Einbrecher in Muggel-Geschichten, um verschlossene Türen zu öffnen."

"Dieses Stückchen Draht soll eine Tür öffnen? Wie denn?"

Statt zu antworten reichte James den Dietrich an Sirius weiter, der sich bereits vor dem Schloss hingekniet hatte. Er führte den Draht ein und drehte ihn langsam. Wenige Sekunden später hörten sie alle ein lautes Klicken. Sirius ging einen Schritt zurück und Peter drückte erneut die Klinke herunter. Dieses Mal ging die Tür mit einem leisen Knarren auf. Die Rumtreiber gingen hindurch, aber Frank blieb kurz stehen, um den Dietrich zu entfernen.

"Ihr habt da ein Beweisstück vergessen", sagte er und reichte ihn James.

"Danke."

Mit einer erneuten schnellen Bewegung seines Zauberstabs verwandelte James den Dietrich zurück und verstaute den Bindfaden wieder in der Tasche.

"Na schön, wo fangen wir an?" fragte Frank.

"Der Name meines Vaters", sagte James, "lautet Vindictus Lothian."

"L. Also fangen wir in der Nähe meiner Akte an", sagte Remus.

Er ging auf einen Schrank zu.

"Oh. Er hat mich verlegt!" rief er. Dann las er vor: "Lupin, Remus. Siehe Black, Lupin, Pettigrew und Potter."

Sirius sah sich um.

"Da sind wir ja! Wir haben eine ganze Schublade nur für uns. Das nenne ich Leistung. So etwas schafft bestimmt keiner nach uns!"

Die anderen lachten.

"Ah, hier haben wir ihn", sagte Remus dann wieder ernst. "Lothian, Vindictus. In seiner Akte steht nicht viel. Er muss ein wahrer Musterschüler gewesen sein."

"Was man von mir nicht behaupten kann", sagte James leise.

"Nein, aber guck doch mal, was aus diesem Musterschüler geworden ist", erinnerte Peter ihn.

James ging zu Remus und sah ihm über die Schulter.

"Mein Vater scheint eine Petze gewesen zu sein", stellte er fest. "Offenbar hat er immer nur die vernünftigen, hart arbeitenden Unfugtreiber an den Hausmeister oder die Lehrer verraten. Was ist mit diesem Namen? Er kommt ziemlich häufig vor ... 'Lothian und Riddle berichteten' ... 'Riddle und Lothian ...' Wer ist dieser Riddle?"

"Riddle? Merkwürdiger Name", bemerkte Sirius.

Er ging zu einem anderen Schrank und öffnete ihn.

"Sagtest du Tom Riddle?"

James sah nach.

"Ja."

"Hm. Riddle, Tom Vorlost", las Sirius. "So ein dämlicher Name! In seiner Akte steht auch kaum etwas. Der muss noch perfekter als dein Vater gewesen sein, James. Hey ..." Er pfiff durch die Zähne.

"Was ist?" fragte Frank.

"Dieser Riddle hat eine Auszeichnung für besonderen Verdienst bekommen."

"Was hat er gemacht?"

"Hier steht, er hat einen Jungen geschnappt, der ein Monster freigelassen hat. Das Monster soll sogar jemanden getötet haben. Dann kann dieser Riddle wohl kaum der sein, den wir suchen, oder?"

"Ich weiß nicht", murmelte James.

"Wie hieß der Schüler, der das Monster freigelassen hat?" fragte Peter.

"Das steht hier nicht."

James öffnete nachdenklich eine Schublade direkt vor ihm und blätterte ziellos durch die Akten. Dort, wo seine hätte sein sollen, fand er dieselbe Bemerkung wie bei Remus' Akte. Doch etwas störte James. Etwas stimmte hier nicht. Er blätterte hinter seine leere Akte und betrachtete die nächste.

"Potter, Greta", las er und blätterte weiter. "Potter, Colin. Potter, Alexander."

"Verwandte von dir?" fragte Frank.

"Keine Ahnung. Meine Mutter spricht nie von ihrer Familie."

Seine Mutter ... Plötzlich begann James zu verstehen, was ihn störte. Als er noch jünger gewesen war, hatte er immer angenommen, dass Potter der Nachname seines Vaters war - wenn er überhaupt darüber nachgedacht hatte. Seit er erfahren hatte, dass dem nicht so war, hatte er gedacht, dass es wohl der Mädchenname seiner Mutter sein musste. Er schaute wieder in die Schublade, doch eine Bridget Potter gab es dort nicht. Wieder blätterte er die Akten durch, falls er eine übersehen hatte. Er suchte sogar den Boden der Schublade ab, falls die Akte seiner Mutter heruntergefallen war - nichts.

"Was hast du?" fragte Peter.

"Die Akte meiner Mutter - sie fehlt", antwortete James.

Die anderen kamen zu ihm herüber.

"Aber - sie war doch auch in Hogwarts, oder etwa nicht?" meinte Sirius.

"Ja. Sie war in Gryffindor. Das hat mir der Sprechende Hut gesagt."

"Vielleicht hat er sich geirrt."

Ein Husten an der Tür ließ sie alle zusammenzucken. Sie drehten sich schnell um. In der offenen Tür stand Professor Darkhardt. Er schaute düster drein und seine Narbe wirkte noch erschreckender als sonst.

"Guten Abend, meine Herren", sagte der Professor. "Ich fürchte, Mr. Filch wird nicht sonderlich erfreut darüber sein, dass Sie in seinen Papieren rumschnüffeln. Mr. Pettigrew, zu Ihrer Information", fuhr er fort, "der Sprechende Hut hat sich meines Wissens noch nie geirrt. Wenn er behautet, Mr. Potters Mutter sei in Gryffindor gewesen, dann war sie es auch."

"Sie - das alles haben Sie gehört?" platzte es aus James heraus.

"Das und noch viel mehr. Ich beobachte Sie bereits, seit Sie Ihre höchst beeindruckenden Einbruchstalente demonstriert haben."

"Aber es war niemand auf der K..." Remus brach gerade noch rechtzeitig ab. "Ich meine, wir haben niemanden bemerkt."

"Nein. Tatsächlich war ich die ganze Nacht unterwegs. Bei meiner Rückkehr begegnete mir Mr. Filch, der gerade Miss Jorkins zu ihrem Gemeinschaftsraum zurückbrachte. Es scheint, dass heute Nacht auf den Gängen viel los war."

"Bertha?"

"Ja, Mr. Longbottom. Offenbar hat Mr. Filch sie dabei erwischt, wie sie hier herumlungerte. Sie wollte ihm nicht verraten, was sie hier wollte, also habe ich mir gedacht, dass ich selbst nachsehen sollte. So, nun wissen Sie, was mich hierher führt. Ich finde, jetzt schulden Sie mir auch eine Erklärung."

James öffnete den Mund, doch in dem Moment erschien Mr. Filch.

"Was haben wir denn hier?" fragte er spöttisch. "Noch mehr Rumtreiber? Haha, ihr werdet an euren eigenen Daumen baumeln, bis ..."

Er ging einen Schritt auf sie zu, aber Professor Darkhardt hielt ihn zurück.

"Ich übernehme das, Argus", sagte er und wandte sich den Jungen zu.

"Los, in mein Büro. Dort können wir ungestört miteinander reden."

"Erst, wenn ich mich überzeugt habe, dass sie nichts entwendet haben", warf Filch ein.

Darkhardt seufzte.

"Na schön. Leeren Sie Ihre Taschen."

Die Jungen gehorchten. Filch marschierte zum Schreibtisch und sah sich jeden Gegenstand genau an. Da war eine Handvoll Zauberbohnen, ein zerknittertes Stück Pergament mit einigen Zaubertrank-Notizen, James' Bindfaden, ein paar bronzene Knuts und die Karte - zum Glück jedoch unbeschriftet.

Filch nahm letztere in die Hand und bemaß Remus, der sie dort abgelegt hatte, mit einem misstrauischen Blick.

"Was ist das?" fragte er.

"Ich finde, es besitzt starke Ähnlichkeit mit einem Pergamentstück", sagte der Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste und nahm sie ihm ab. "Los, die Sachen wieder einpacken, ich habe es eilig."

Wieder gehorchten sie und schon bald waren alle fünf im Büro des Professors versammelt. Professor Darkhardt drehte das Pergament mehrfach um und zeigte schließlich mit dem Zauberstab darauf.

"Ich bin Professor Darkhardt, Lehrer im Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Ich befehle dir, dein Geheimnis zu offenbaren", sagte er.

Einen Moment lang geschah gar nichts, dann erschien Text auf dem Pergament in seiner Hand.

"Mr. Moony erweist Professor Darkhardt die Ehre, und bittet ihn, seine erstaunlich lange Nase aus den Angelegenheiten anderer Leute herauszuhalten."

Remus zuckte zusammen, während weitere Worte erschienen.

"Mr. Krone kann Mr Moony nur beipflichten und möchte hinzufügen, dass Professor Darkhardt ein hässlicher Schaumschläger ist."

James wurde blass.

"Mr. Tatze wünscht sein Befremden kundzutun, dass ein solcher Dummkopf jemals Professor wurde."

Sirius unterdrückte ein Grinsen und schaute seinen Lehrer nervös von der Seite an.

"Mr. Wurmschwanz wünscht Professor Darkhardt einen schönen Tag und rät dem Schleimbeutel, sich die Haare zu waschen."

Peter begann sichtlich zu zittern. All Jungen beobachteten den Professor sehr nervös. Sie waren so stolz auf diesen kleinen Lehrer-Schutzzauber gewesen - vor allem darauf, dass sie der Karte beigebracht hatten, diese kleinen Beleidigungen für männliche und weibliche Personen anzupassen - aber jetzt wären sie am liebsten vom Erdboden verschluckt worden.

Eine Weile blieb Professor Darkhardts Gesichtsausdruck unergründlich. Dann, so plötzlich und unerwartet, dass sie alle spürten, wie ihre Herzen heftig pochten, fing Professor Darkhardt herzhaft zu lachen an. Er reichte Remus die Karte zurück und setzte sich hinter seinen Schreibtisch.

"Ein raffiniertes Dokument ist das, das Sie da bei sich tragen", sagte er anerkennend. "Wozu ist es gut?"

"Es ist eine Karte, Sir", gab Remus zu.

Darkhardt ignorierte den starken Hieb mit dem Ellenbogen, den Sirius Remus verpasste.

"Eine Karte, ja? Die muss an einem Ort wie diesem sehr praktisch sein. Übrigens, Mr. Potter, ich finde Ihre Verwendung für alte Bindfäden äußerst beeindruckend. Sie alle haben heute Nacht meinen Eindruck von Ihnen bestätigt. Aber bevor wir weiter darauf eingehen, möchte ich doch gern wissen, was Sie im Büro unseres ehrenwerten Hausmeisters gesucht haben."

Die Jungen tauschten Blicke aus, und wie meistens wurde James lautlos zum Sprecher gewählt. Er erzählte dem Professor, wonach sie gesucht hatten und weswegen und ließ dabei auch nicht die rätselhafte Vergangenheit seiner Mutter und die Identität seines Vaters aus. Als James fertig war, nickte Darkhardt langsam.

"Sehr gut. Sie haben die wahre Identität von Lord Voldemort entdeckt: Tom Riddle. Seine Mutter war eine Hexe. Sie heiratete einen Muggel, der sie verließ, als er davon erfuhr. Bei Toms Geburt starb sie und er wuchs in einem Muggel-Kinderheim auf. Seitdem hasst er Muggel. Sie sind alle wirklich sehr erfinderisch gewesen", sagte er weiter. "Und aus Ihrer Erzählung schließe ich, dass auch Miss Lily Evans nicht gerade untätig gewesen ist."

James nickte.

"Nun gut. Dann lassen Sie mich jetzt erzählen, was ich heute Nacht getan habe. Sie sollten es sich so bequem wie möglich machen."

Sie suchten sich alle recht unbequeme Sitzgelegenheiten im Büro und Professor Darkhardt begann, ihnen zu erläutern, was bei Dumbledores Treffen besprochen worden war.

Am Ende seiner Erzählung sagte er: "Es ist also meine Aufgabe, mutige und einfallsreiche Schüler wie Sie ... wie euch ... zu finden und euch für unsere Sache zu begeistern. Die Bedrohung durch Voldemort ist ernst und dringlich. Ich hoffe, dass ihr euch alle entscheiden werdet, zu helfen. Remus, dein Vater hat zuerst dagegen protestiert, dass wir Schüler in eine so gefährliche Sache verwickeln wollen. Doch am Ende hat er, denke ich, verstanden, dass es besser so ist."

"Sie wollen uns also mehr über die Dunklen Künste beibringen und darüber, wie man sie bekämpft?" fragte Remus.

"Ja. Keine Sorge, ich werde alles tun, um euch so gut wie möglich vorzubereiten, ehe ihr es mit Voldemort oder seinen Anhängern aufnehmen müsst. Ich habe auch Verständnis dafür, wenn ihr eure Entscheidung erst einmal überdenken wollt ..."

"Ich glaube nicht, dass jemand von uns das will", sagte Sirius und erhob sich von der Truhe, auf der er Platz genommen hatte. "Voldemort muss aufgehalten werden. Wenn wir irgendwie dabei helfen können, sagen wir nicht nein. Richtig?"

Die anderen stimmten ihm alle zu. Professor Darkhardt lächelte.

"Gut. Ich hatte mir schon gedacht, dass ihr es gar nicht erwarten könnt, mitzumachen. Ich würde vorschlagen, dass ihr jetzt alle erst mal eine Runde schlaft. Morgen solltet ihr dann mit euren Freunden sprechen, wenn ihr meint, dass sie auch mutig genug sind, um gegen die Dunklen Künste zu kämpfen. Aber fragt nur Leute, denen ihr wirklich vertrauen könnt. Wir können uns keine Fehler erlauben. Kommt Samstagnacht wieder hierher."

Die Jungen nickten und gingen zur Tür. James blieb auf der Schwelle stehen und drehte sich noch einmal um.

"Eins wollte ich Sie noch fragen", setzte er an. "Es geht um meine Mutter ... Sie haben gesagt, wenn der Sprechende Hut behauptet, dass sie in Gryffindor war, dann muss es stimmen. Aber ihr Name steht nicht in den Akten ..."

"Ich weiß nicht sehr viel darüber", gab Professor Darkhardt zu. "Ich kann dir nur sagen, dass sie auf der Schule gewesen sein muss, wenn der Hut es behauptet. Vielleicht ..."

"Was ist?"

"Ich unterrichte schon seit längerem hier, ich sollte deine Mutter also kennen. Wie sagtest du, heißt sie?"

"Bridget Potter."

"Bridget?" wiederholte der Professor nachdenklich. "An eine Bridget Potter kann ich mich nicht erinnern. Es sei denn ..."

Plötzlich weiteten sich seine Augen und er sah James an, als hätte er ihn noch nie zuvor gesehen.

"Was haben Sie, Sir?"

"Mir kam nur eben ein Gedanke. Wenn deine Mutter unter einem anderen Namen hier war, dann ..."

"Was dann?"

Darkhardt schüttelte den Kopf.

"Jetzt nicht. Wir werden sehen."

Mehr wollte er nicht sagen. James wünschte dem Professor eine gute Nacht und folgte den anderen zurück in ihren Schlafraum, doch er lag noch lange wach und dachte über das nach, was er erfahren hatte. Die Morgendämmerung hatte schon fast begonnen, ehe er ein Auge zumachen und wenigstens noch ein bisschen schlafen konnte.