Weiter gehts...


16. Panik in ihrem Blick

Hermione ging langsam auf ihre Freundin zu. Jayjay war an der Wand hinab geglitten und saß nun auf dem Boden. Tränen rannen ihr übers Gesicht, auch Hermione begann zu weinen...

...Sie zog die Freundin in ihre Arme.
"Schhhh...ganz ruhig!" So saßen sie eine ganze Weile auf dem Boden, sie hielten sich gegenseitig fest. Nur Poppy verfolgte diese rührende Szene, ganz still von ihrem Büro aus.
"Ich...ich fühle mich so...so dreckig.", flüsterte Jayjay irgendwann.
"Es liegt nicht an dir." Hermione strich ihr sanft über den Rücken. „Es tut mir so leid, Jay. Ich habe doch versprochen auf dich aufzupassen.", murmelte sie.
"Es war besser so, wer weiß, was sonst passiert wäre."
"So etwas ähnliches hat Draco auch gesagt!" Hermione spürte , wie Jayjay sich versteifte und drückte sie an sich. „Er hat mit uns nach dir gesucht. Er hat sich Sorgen gemacht.", erklärte sie sanft.

°°

Es läutete schon zur nächsten Stunde, als Jayjay sich von ihr löste.
"Du hast das Mittagessen verpasst, wegen mir.", flüsterte sie.
"Das ist schon okay, meine Freundin ist einfach wichtiger. Ich komme nach dem Unterricht wieder, ist das okay?" Hermione zog sie vom Boden hoch.
"Okay! Mione...kannst du Harry sagen,...dass es mir leid tut? Er kann ja nichts dafür...", stammelte Jayjay. Wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen, was Hermione dazu veranlasste, sie noch einmal zu umarmen.
"Klar, mache ich. Und keine Angst, er wird es verstehen.", flüsterte sie und lief zur Tür. Sie blickte noch einmal zurück und sah traurig, wie Jayjay mit hängendem Kopf auf dem Bett saß.

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"Ich dachte du hast Hunger, Weasley?", stichelte Draco. Er lief irritiert auf und ab.
"Das ist jetzt nicht wichtig, Malfoy. Es geht um Jayjay...", murmelte Ron.
"Wir werden zu spät zum Unterricht kommen!", bemerkte Harry, als es läutete. Doch gleich darauf ging die Tür der Krankenstation auf und Hermione kam zu ihnen.

"Also Mione, was ist mit Jay?", fragte Ron sofort. Doch sie sah erst Harry an.
"Es tut ihr leid, dass sie so reagiert hat. Es lag nicht an dir persönlich, Harry!", erklärte sie.
"Aber wieso ist sie dann so?", fragte er. Hermiones Blick wanderte zu Draco. Sie war sich nicht sicher, ob es okay war, dass auch er es erfuhr.
"Du kannst es ruhig aussprechen, Granger. Es ist kein Geheimnis für mich...ich habe solch eine Reaktion schon mal miterlebt.", erklärte er leise.
"Wie...Wann?", entfuhr es Hermione.
"Meine Mom, als sie...als mein Dad ihr auf diese Weise weh getan hat.", flüsterte er. Harry und Ron sahen die beiden nur verwirrt an. Hermione schluckte, wie sollte sie es den beiden erklären. Sie überlegte kurz.
"Damit kommt Trelawney also auf drei echte Prophezeiungen.", flüsterte sie dann. Harry verzog das Gesicht, das pure Entsetzen lag in seinem Blick.
"Nein...", hauchte er. Ron unterdessen, trieb es die Tränen in die Augen.
"Das hat sie nicht verdient...niemand verdient so etwas...Wer war das Schwein...ich werde ihn umbringen...", rief er aus.
"Ich kann dich ja verstehen, Weasley...aber würdest du bitte nicht so schreien.", fuhr Draco ihn an.
"Na toll, Malfoy. Und was schlägst du vor?" Ron funkelte ihn böse an.
"Also lag es doch an mir..." Die drei sahen Harry verwundert an. „...ich bin ein Mann. Sie wird Männer hassen. Wie sollen wir uns jetzt verhalten, wir sind doch ihre Freunde...", flüsterte er. Draco setzte sich zu ihm.
"Dann zeig es ihr...Zeigt, dass ihr Jayjays Vertrauen wert seid. Seid ihre Freunde, gebt ihr den nötigen Abstand, aber seid für sie da, wenn sie euch braucht. Denn sie wird euch brauchen...", erklärte er leise.
"War das bei deiner Mom so?", fragte Ron, für einen Jungen ziemlich mitfühlend. Draco nickte.
"Sie war verletzt, sie wollte mich nicht einmal sehen. Aber ich war trotzdem für sie da und irgendwann kam ihr Vertrauen zurück." Entsetzt sah er auf, er hatte gerade sehr viel von sich verraten. Doch die anderen lächelten ihm aufmunternd zu, nichts berechnendes lag in ihren Blicken. Hermione rappelte sich als erste auf.

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"Wir sollten zu Verwandlung gehen.", meinte sie. Bedrückt und schweigend gingen die vier langsam durch die Gänge, zum Unterricht. Minerva sah überrascht auf, die vier Nachzügler sahen allesamt blass aus. Die Jungen setzten sich sofort auf ihre Plätze, doch Hermione kam nach vorn. Sie nannte der Professorin leise den Grund ihrer Verspätung. Minerva sah die Jungen an, das also bedrückte sie so sehr, sie nickte leicht.
"In Ordnung Miss Granger, setzen Sie sich.", bat sie und fuhr mit dem Unterricht fort. Die Jungen sahen sich überrascht an. Keine Strafe, kein Punktabzug? Doch für das Nachgrübeln blieb keine Zeit, der Unterricht erforderte ihre ganze Aufmerksamkeit.

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Jayjay war bald aus der Krankenstation entlassen, nur eine kleine Verfärbung zierte noch ihr Gesicht. Sonst konnte man ihr nichts ungewöhnliches ansehen, aber ihr Benehmen hatte sich arg verändert. Sie war still geworden, in sich gekehrt, oft verschwand sie und zog sich auf einen der Türme zurück. Nur Hermione leistete ihr hin und wieder Gesellschaft. Es war am dritten Tag nach ihrer Entlassung, in der großen Halle. Dortfand sie sich plötzlich umringt von vielen Schülern und verließ sie panisch den Mittagstisch.
Auf dem Weg in ihre Räume, lief sie direkt in die Arme des Zaubertränkeprofessors und wich voller Angst vor ihm zurück.
"Ganz ruhig, Miss Bederforth! Ist etwas passiert?", fragte er beinahe sanft und trat ihr zuliebe sogar einen Schritt zurück. Jayjay schüttelte den Kopf. „Wollen Sie für heute Schluss machen? Sie haben ja nur noch Zaubertränke!" Sie sah ihn mit großen Augen an. „Wir brauen heute nur den Ferula-Trank, den würden sie im Schlaf hinbekommen. Miss Granger kann Ihnen das Rezept kopieren. Gehen Sie auf Ihr Zimmer, ich entschuldige Sie!", murmelteder Professorund nickte ihr zu. Jayjay trat schnell an ihm vorbei und lief zu ihren Räumen. Severus sah ihr bedrückt nach, selbst ihm tat es in der Seele weh, dass jemand ihr so etwas angetan hatte.

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Jayjay blieb nicht lang in ihren Räumen, sie wartete das Läuten zum Unterricht ab, und schlich sich wenig später auf den Ostturm hinauf. Sie machte dort oben ihre Hausaufgaben, oder saß einfach nur mit geschlossenen Augen da. Nach hier oben verlief sich selten jemand, deshalb fühlte sie sich hier auch sicher. Sie hatte nicht nur das Mittagessen ausgelassen, sie verbrachte auch die Zeit des Abendessens auf dem Turm. Ihr Magen knurrte zwar, aber sie mochte heute einfach nicht mehr in die große Halle gehen und Appetit hatte sie auch keinen.

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Sie stieg erst nach der Dämmerung hinunter und bekam gerade noch mit, wie Crabbe und Goyle Hermione anpöbelten. Jayjay wurde sauer, es kochte in ihr. Sie sprang die letzten Stufen hinunter, als sie ihre Freundin lauthals als Missgeburt und Schlammblut bezeichneten. Sie trat mit blitzenden Augen auf Goyle zu und stieß ihm gegen die Brust.
"Wage es ja nie wieder, Hermione so zu nennen. Sie ist alle mal besser als du und dein Kumpel zusammen!", brüllte sie ihn an.
"Crabbe, Goyle, was ist hier los?" Draco kam heran geeilt.
"Halt dich einfach raus, Malfoy!", spie Jayjay leise aus. Sie sah ihn nicht einmal an.
"Ich will doch nur helfen.", meinte Draco leise.
"Es gibt etwas, was mir sehr helfen würde..." Nun sah sie doch auf. „...wenn du mir aus den Augen gehen würdest. Ich wünschte, ich müsste dich nicht jeden verdammten Tag sehen...die blonden Haare und diese..." Sie riss ihren Blick los. „...Augen!" Draco sah sie irritiert an, hatte er da gerade Panik und sogar Hass in ihren Augen gesehen?

"Mr. Malfoy!" Severus Snape trat langsam hinzu, während Jayjay in Richtung Kerker verschwand. Crabbe und Goyle traten den Rückzug in Richtung Eingangstor an.
"Ich habe ihr nichts getan, Sir!", murmelte Draco, als Severus ihn intensiv musterte.
"Aber wieso hat sie dann Angst vor Ihnen?"
"Es ist nicht Draco, den sie fürchtet, Sir." Hermione zuckte unter dem Blick der beiden zusammen. „Sie hat gesagt, die blonden Haare und diese Augen..."
"Und was sagt das aus?", fragte Severus verwirrt.
"Na, wenn sie Draco meint, dann müsste sie doch sagen, deine Augen, oder?", erklärte sie ruhig.
"Aber..." Draco verstummte, ein verstehender Ausdruck legte sich auf sein Gesicht...


Fertig...für heute...

Wie wäre es mit einem Review?

Ach ja, ich habe ein Forum hier bei und da läuft gerade eine kleine Umfrage...Severus Snape...wirklich böse? Schreibt mir doch einfach mal eure Meinung...ich würde mich echt freuen.

LG Noel