11. Kapitel
Frozen inside without your touch without your love darling only you are the life among the dead
Sie hatte das Frühstück erbrochen. Sie hatte das Mittagessen erbrochen. Wie jeden Tag. Sie war aus dem Krankenhaus und trotzdem gab es keinen Unterschied. Nicht was das Essen betraf. Nicht in ihrem Verhalten. Seit einer Woche war sie draußen und immer noch... nichts.
Sie weigerte sich das Haus zu verlassen. Sie lag den ganzen Tag auf der Couch oder im Bett. Und sie übergab sich immer noch. Er wusste, dass er sie zurück in die Klinik bringen musste, wenn sich ihr Zustand nicht bald ändern würde, denn sie wurde mit jedem Tag schwächer und schwächer.
"Lorelai ich werde jetzt kochen. Möchtest du etwas bestimmtes?", fragte er. Sie schüttelte nur den Kopf.
Er hatte sich entschieden an diesem Tag Burger und Pommes Frittes zu machen. Er wusste, dass er zu fettig war, aber es war ihr Lieblingsessen und sie war daran gewöhnt. War daran gewöhnt gewesen.
Sie aß einige Pommes Frittes ohne nach Ketchup zu fragen und nahm ein paar Bissen von ihrem Burger, bevor ihre wieder schlecht wurde. Er eilte mit ihr in das Badezimmer. Es war tägliche Routine. Drei Mal am Tag, nach jedem Essen, trug er sie ins das Badezimmer, hielt sie, während sie sich übergab, reichte ihr ein Glas Wasser um sich den Mund auszuspülen, zog sie um wenn es nötig war.
Dieser Abend war keine Ausnahme.
Aber er war nicht bereit sie aufzugeben.
Wie jeden Abend ließ er ihr nach dem Essen ein Bad ein. Das Badezimmer roch nach Pfirsich-Badeschaum und Vanille Duftkerzen.
Langsam zog er sie aus, um ihr nicht weh zu tun und setzte sie dann in die Wanne.
Aber er hatte entschieden, dass dieser Abend anders sein würde.
Er zog sich selbst aus und sie schaute ihn an, betrachtete seinen Körper. Sie schaute zu Boden, als er ihr in die Augen sah.
Er setzte sich hinter sie, zog sie zu sich als sie versuchte wegzurutschen. Sie saß stocksteif da.
Seine linke Hand lag auf ihrem Bauch, mit der rechten begann er über ihren Arm zu streichen. Er spielte mit ihren Fingern, ließ seine Finger nach oben über ihren Arm gleiten, über ihre Schulter und ihr Schlüsselbein, dann den ganzen Weg zurück. Er fühlte wie sie sich ganz langsam entspannte.
Sie legte ihre Hand auf seine und verwebte ihre Finger mit seinen. Sie seufzte.
"Wir sehen aus als wären wir vierhundert Jahre alt, schon ganz verschrumpelt. Lass uns hier rausgehen.", flüsterte er in ihr Ohr, nach einer halben Stunde der Stille.
Er trocknete sich selbst ab und wickelte das Handtuch um seine Hüften, bevor er sie hochzog und ihren Bademantel für sie auf hielt. Er hatte ihn gekauft nachdem sie zu ihm gezogen war. Er war pink.
Er hielt sie einige Momente länger in seinen Armen als nötig, bevor er sie aus der Wanne hob.
Normalerweise cremte er sie ein, zog ihr den Schlafanzug an und legte sie in das Bett.
Aber er hatte beschlossen, dass dieser Abend anders sein sollte.
Sie war überrascht als er sie erneut hochhob ohne sie anzuziehen. Er trug sie ins Schlafzimmer und öffnete ihren Bademantel, legte sie nackt auf das Bett.
Sie sah verängstigt und verschüchtert aus.
Er lächelte nur und rollte sie auf den Bauch. Er ging kurz aus dem Zimmer und kam mit der Creme zurück. Als diese ihren Körper berührte, begann sie zu zittern, denn sie war kalt.
Er begann die Lotion in ihre Haus zu reiben. Massierte ihren Rücken, massierte alle Knoten aus ihren Muskeln. Manchmal zuckte sie zusammen, manchmal stöhnte sie auf, aber sie versuchte still liegen zu bleiben.
Er begann bei ihren Schultern und langsam arbeiteten sich seine Hände nach unten. Er stoppte nicht, als er an ihrem Po angekommen war. Sie versteifte sich sofort wieder, entspannte sich aber, als sie merkte, dass seine Berührungen unschuldig waren und er sie nur massierte um sie zu entspannen.
Es kitzelte als er an ihren Kniekehlen ankam.
Es fühlte sich himmlisch an als er ihre Füße massierte. Zuerst den linken, dann den rechten.
Er nahm ihre Hände in seine und massierte auch diese. Dann hoch über ihre Arme und zurück zu ihren Schultern.
Dann nahm er das Tuch von ihrem Kopf. Sie versteifte sich sofort wieder.
Für einen Moment schloss er die Augen und war erleichtert als er sah, dass ihre Haare wieder angefangen hatten zu wachsen. Es war noch sehr kurz und er konnte noch die Kopfhaut sehen. Aber es war da.
Sein Vater war ohne Haare gestorben.
Er ließ seine Hände über die kurzen Haare gleiten und übte dann ein wenig Druck aus, ohne Creme dieses Mal.
Er hielt inne, als er sie schniefen hörte, lehnte sich vor und küsste ihre Wange, dann fuhr er fort.
Als er fertig war band er das Tuch wieder um ihren Kopf, nahm ihren Slip und zog sie an. Nicht ihren Schlafanzug, sondern in Jeans und T-shirt.
"Luke was machst du?" fragte sie und benutzte ihre Stimme zum ersten Mal.
"Shh, warte es ab!" sagte er und hob sie wieder hoch.
"Luke, nein, ich will nicht nach draußen!" versuchte sie mit ihm zu streiten, aber er reagierte nicht, sondern lief mit ihr nur um das Haus herum zum Strand.
Es war schon dunkel, sie waren alleine und das Einzige was man hören konnte, waren die Wellen.
Er setzte sich auf den Sand, zog sie auf seinen Schoß und presste seine Nase an ihre Schulter. Sie nahm seine rechte Hand und malte Kreise mit ihren Fingern darauf. Sie sprachen nicht.
Nach etwa einer Stunde schlief sie, von den Wellen in den Schlaf gesungen.
Er hatte sie wieder auf das Bett gelegt und dann Rory angerufen. Er hatte ihr versprochen, dass er sie jeden zweiten Tag anrufen würde. Er hielt sein Versprechen. Sie redeten über Lorelai, natürlich. Aber auch über Richard und Emily, über Logan und Yale. Darüber wann Luke sie nach Hause bringen würde, wenn er sie nach Hause bringen würde.
"Es ist nur... ich weiß nicht was ich noch tun soll. Ich weiß es einfach nicht. Es gibt keine Fortschritte, nicht einen. Sie wird jeden Tag schwächer. Vielleicht war es falsch sie aus der Klinik zu nehmen, vielleicht hatte der Arzt Recht und es war eine blöde und gefährliche Idee." , sagte Luke und klang so verzweifelt wie er sich fühlte.
"Nein, nein... macht sie nicht. Sie tut das was ich ihr sage und erträgt meine Berührungen Manchmal denke ich, ich quäle sie hier nur indem ich sie das alles machen lasse, Rory. Vielleicht sollten wir... vielleicht sollten wir sie einfach gehen lassen... " seine Stimme brach, denn auf beiden Seiten flossen Tränen. Er hörte wie sie schluchzte. Sie konnte hören, wie er seine Tränen wegwischte. Aber dann hörten sie etwas anderes.
"Luke?" flüsterte Lorelai und ließ sich am Kühlschrank zu ihm herunter rutschen. Sie wusste nicht wie sie es alleine vom Schlafzimmer in die Küche geschafft hatte. Es hatte ewig gedauert und sie musste sich an den Möbeln abstützen, aber sie hatte gehört wie verzweifelt er klang während er mit jemandem sprach, als sie aufwachte. Sie wollte wissen mit wem er sprach, was er sagte. Sie hatte auf ihrem Weg zu ihm alles gehört.
Luke starrte sie an und gab ihr das Telefon als sie die Hand aufhielt. Mit einem Finger der anderen Hand wischte sie seine Tränen weg.
"Rory?" fragte sie dann mit zitternder Stimme zum ersten Mal nach mehr als zehn Monaten wieder.
TBC
