13. Kapitel

Don't let me die here, there must be something more: Bring me to life

Epilog:

Ein Jahr später:

"Mom, bist du fertig? Alle sind schon da und warten auf dich!" rief Rory.

"Ja, bin ich! Komm rein!" rief sie zurück und lächelte.

Als Rory den Raum betrat, hielt sie einen Moment inne und betrachtete ihre Mutter. Sie hatte das perfekte Kleid schon oft gesehen, aber irgendwie passte es ihr dieses Mal besser. Der cremeweiße Rock und das mit Rosen besetzte Oberteil betonten ihren Körper perfekt. Sie hatte sich gegen den Schleier entschieden und trug stattdessen eine Tiara.

Es war wirklich perfekt. Nicht nur das Kleid. Alles. Es war ein wunderschöner Septembertag, es war noch warm, aber nicht heiß. Die ganze Stadt war draußen, im Garten des Dragonfly, versammelt und wartete auf die Braut. Emily saß neben Mia in der ersten Reihe und Richard unterhielt sich mit April, die eine der Brautjungfern war über Naturwissenschaften, während er auf seine Tochter wartete um sie zum Altar zu führen.

Luke wartete unter der Chuppah und Jess als sein Trauzeuge versuchte ihn etwas zu beruhigen. Alles war perfekt. Nur perfekt.

"Wow, du bist wunderschön! Schau dich an!" sagte Rory und umarmte ihre Mutter.

"Danke!" Lorelai strahlte nun über das Ganze Gesicht.

"Bist du bereit?" fragte Rory, während sie immer noch sie Hand ihrer Mutter in ihrer hielt. Lorelai zögerte nicht.

"Ja, lass uns gehen!" sagte sie dann und verließ den Raum, den sie benutzt hatte um sich fertig zu machen. Sie ließ ihre Kleider, ihre Tasche und ihre Schuhe zurück. Ihr altes Leben. Die schrecklichsten neun Monte ihres Lebens.

Sie liebte die Sonne, streckte ihr das Gesicht entgegen als sie nach draußen trat und blinzelte mehrfach bevor sie ihren Vater und April erkennen konnte.

"Lorelai!" Richard lächelte sie herzlich an und nahm ihren Arm. Sie schaute zu ihm auf und lächelte zurück.

"Gott, ich bin so nervös!" flüsterte sie ihm zu und ihr Vater drückte sie noch fester an sich.

Die Musik setzte ein und gemeinsam schritten sie zum Altar, auf den Mann zu, den sie liebte. Sie schaute ihn an und versuchte Blickkontakt mit ihm herzustellen. Dann konzentrierte sie sich auf den Boden, passte auf, dass sie nicht stolperte. Sie hörte aufgeregtes Flüstern und vereinzeltes Schniefen und auch in ihre eigenen Augen traten Tränen.

Dann stand sie neben ihm und ihr Vater küsste ihre Wange und gab ihre Hand an ihren Verlobten, der seine Finger mit ihren verwob. Der Pfarrer begann seine Rede, aber sie hörte ihm nicht zu.

Dies war der glücklichste Tag in ihrem Leben und sie hatte ewig darauf warten müssen. Aber er hatte sie nach Hause gebracht und ihr wieder beigebracht wie man lebt.

Sie wollte nichts mehr als ihn zu heiraten und bis zum Ende der Zeit bei ihm zu bleiben.

Dieses Mal hatte sie keinen Junggesellinenabschied gefeiert, denn sie hatte sich nicht für einen ganzen Abend von ihm trennen wollen. Sie waren lange genug getrennt gewesen. Außerdem konnte sie ohne ihn nicht mehr schlafen.

"Ich will!" hörte sie ihn sagen und begriff plötzlich, dass sie jetzt dran war. Sie war wie der Pfarrer den Mund öffnete und wieder schloss, ohne ihn zu hören, und dann schaute er sie erwartungsvoll an. Sie schaute ihn an, drehte sich dann langsam zu Luke um.

Er trug einen schwarzen Anzug. Er war rasiert. Er trug ein weißes Hemd. Keine Mütze. Er hatte die Haare geschnitten. Sehr kurz. Er sah so unglaublich gut aus. Und er lächelte. Sie an, nur für sie. Tränen traten in ihre Augen und sie griff seine Hand so fest, dass es ihm weh tun musste. Aber sein Lächeln wurde nur noch breiter und er flüsterte "Ich liebe dich".

"Ich liebe dich auch", flüsterte sie zurück und sein Lächeln wurde noch strahlender. Eine Träne tropfte aus ihrem Auge und dann sagte sie es, laut, so dass es jeder hören konnte.

"Ich will" sagte sie, ihre Stimme gab nach und sie begann zu weinen. Es waren Freudentränen. Sie tauschten die Ringe.

Sie hörte nicht, dass der Pfarrer sagte "Sie dürfen die Braut jetzt küssen", aber sie sah Lukes Gesicht näher kommen und dann spürte sie seine Lippen auf ihren. Sie schlang ihre Arme um ihn, zog ihn noch näher zu sich und streichelte mit ihrer Hand seinen Nacken.

Seine Arme waren um ihre Taille geschlungen und er streichelte über ihr den Stoff ihres Kleides, spielte damit. Er war mehr als froh, dass sie ihre Figur wieder hatte, nicht mehr so knochig war. Es hatte ihn noch einige Zeit daran erinnert in welchem zustand er sie vorgefunden hatte. Seit einem Monat aber, wog sie mehr als zuvor und Luke hätte nicht glücklicher sein können.

Eine Hand glitt dann nach oben und fuhr in ihre langen Locken die sie wieder hatte.

Die Gäste klatschten und pfiffen und beiden wurde bewusst, dass sie den Kuss irgendwann wieder lösen mussten.

Luke beendete den Kuss und trat einen Schritt zurück, etwas beschämt, denn er war immer noch kein Fan von öffentlichen Zärtlichkeiten. Selbst nicht an seinem Hochzeitstag.

Rory war die erste die gratulierte, dicht gefolgt von April, Emil und Richard, dann dem Rest der Gäste. Die ganze Stadt war da, einige Verwandte von Luke und Lorelais Familie, obwohl sie die meisten davon nicht kannte. Aber sie wollte, dass sie auch dieses mal da waren, damit sie sehen würden, dass sie es dieses Mal tun würde.

Anschließend schnitten sie die Torte an, die Sookie für sie gemacht hatte und fast hätte Lorelai eine Leiter gebraucht, da die Torte so hoch war. Sie fütterten einander ein Stückchen Kuchen und Luke verzog das Gesicht als er merkte, dass es eine Cappuccino- Torte war. Lorelai zuckte nur mit den Achseln.

"Verzieh nicht so das Gesicht, du weisst, dass du es liebst! Außerdem müsstest du doch schon daran gewöhnt sein, weil du mich küsste!" sagte sie, packte die Gelegenheit beim Schopf und küsste ihn wieder.

"Mmmh, du solltest wirklich anfangen Kaffee zu trinken, ich liebe Kaffee-Küsse!" lachte sie hinterher.

"Ich glaube du trinkst genug Kaffee für uns beide, oder sogar für die ganze Stadt..." sagte er.

Er war irritiert, als sie ihn an der hand packte und von der Menge wegführte, während er noch sprach. Sie hielt erst an, als sie in ihrem Büro standen, schloss die Tür ab und nahm einen Umschlag aus der Schreibtischschublade.

"Ich glaube das wird nicht mehr möglich sein" sagte sie dann und Lukes Augen weiteten sich schockiert, als er sah, dass der Brief aus der Klinik kam.

"Ich hatte letzten Monat noch einen check-up im Krankenhaus und sie haben wieder etwas gefunden" sagte sie und schaute zu Boden.

Langsam öffnete Luke den Umschlag und bereitete sich auf das Schlimmste vor. Er fand allerdings keinen Brief mit Diagnose, sonder ein kleines Bild. Ein Ultraschallbild. Er nahm es raus, konnte aber nichts darauf erkennen.

"Was ist das?" fragte er und schaute sie an. Da bemerkte er zum ersten Mal, dass sie Tränen in den Augen und das breiteste Lächeln auf dem Gesicht hatte, das er je gesehen hatte. Sie strahlte.

"Das Mr. Danes ist was sie gefunden haben: Unser Baby, drei Monate alt, das in mir wächst!" lachte und weinte sie gleichzeitig.

Luke war sprachlos. Alles was er tun konnte, war sie uz küssen.

"Siehst du Schatz, genau so hast du mich in diese Lage gebracht und jetzt werde ich fett!" schmollte sie, als sie sich wieder voneinander lösten.

"Das wäre doch mal etwas anderes!" lächelte er, bevor beide ernst wurden.

"Luke, ich weiß, dass ich das schon tausend Mal gesagt habe, aber: Danke! Du hast mich gerettet und ohne dich wäre ich heute nicht mehr hier". Ihre Hände lagen in seinem Nacken, während sie ihm tief in die Augen schaute.

"Ohne dich wäre ich auch nicht mehr da, also hast du mich auch gerettet!" grinste er.

Sie küssten sich noch ein Mal bevor sie wieder zurück zu ihren Gästen gingen um eine Ankündigung zu machen. Sie hatten Leben geschaffen.

Ende.