Vorwort: So, neues Chapter... hoffe es gefällt euch!... Ist auch noch brutal... aber die Spannung baut sich langsam auf.
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Anemic
Ein anderer Mann
Sie lag im Dreck. Nie hätte sie gedacht so tief zu sinken. Sie war einst eine hübsche, starke Frau gewesen, voller Stolz und Hoffnung. Sie hatte gedacht große Dinge würden sie erwarten, sie hatte geglaubt die Welt bereisen zu können und nun lag sie im Dreck. Staub und Stroh, gemischt mit feuchter Erde nannte sie ihr Schlafgemach, umgeben von Nebel des Winters hauste sie.
Ihre Arme wiesen blaue Abdrücke von vergangener Gewalt auf, während Beine und Rücken mit dünnen Linien von vertrocknetem Blut übersäht waren. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie hatte das Gefühl als müsse sie das Sehen nachholen. Sie hatte die Augen in letzter Zeit oft geschlossen gehabt, aus Angst zu sehen wovor sie sich fürchtete. Nun war sie alleine, ein stiller Moment, getrocknete Tränen, keine Berührungen, sie war einfach nur alleine. Sie konnte die Augen geöffnet halten, sie jedoch noch soweit aufreisen und würde dennoch nur eine beklemmende Dunkelheit wahrnehmen.
Um ihre abgemagerten Beine schlangen sich kalte Ketten, die sie gefangen hielten. Die letzten Tage hatte sie sich geweigert zu essen, in der Hoffnung der Tag ihres Todes würde schneller eintreffen als geplant, schneller als es die Männer, die ihr all das antaten, wollten. Es würde sie glücklich machen in den letzten Augenblicken ihres Lebens zu sehen, wie etwas so geschah, wie sie es nicht gewollt hatten und sie würde den letzten Atemzug genießen und mit einem Lächeln auf den Lippen sterben. Andererseits hoffte sie ach nur soweit abzumagern, um nicht mehr attraktiv zu wirken, so das sie die Lust verließen, aber daran glaubte sie nicht. Diese Männer waren von einer makaberen Lust angetrieben, einer Lust die sie nur dann verspürten, wenn der andere litt und Schmerzen empfand.
Es ekelte sie an zu spüren, wenn die Männer über ihr verkrampften, es war ein schreckliches Gefühl, so gut es auch für die anderen sein mochte. In ihrem Verließ befand sich ein kleines Fenster, durch das morgens ein wenig Licht einfiel. Durch die gefesselten Beine konnte sie jedoch nicht auf die andere Seite ihres Gefängnisses gehen um zu sehen wie die Umgebung außerhalb des Gemäuers war. Sie lag nur, konnte nichts anderes tun, nur wenn sie kamen, wurden ihr die Ketten aufgeschlossen, damit die Männer mit ihr tun konnten was auch immer ihrer dreckigen Fantasie entsprach. Sie lauschte, das war etwas was sie konnte, sie konnte nur lauschen und liegen, aber hören konnte sie bereits ziemlich gut. Sie nahm bereits de Schritte war, die um die Ecke bogen, zurückhaltende Schritte, Schritte einer Person, an die sie sich nur wage erinnern konnte… Damals hatte sie die Augen verbunden und wurde hier her gebracht. Diese Schritte hatten sie begleitet, sie konnte sie jedoch mit keinem ihr bekannten Gesicht verbinden.
Es verging nur ein Moment, in dem die Schritte verharrten, vor der Tür weilten, bis der Schlüssel von außen im Schloss gedreht wurde. Gebannt starrte sie auf die Tür, wollte sehen. Sie wollte nur sehen wer kam, welches Gesicht sie erwartete, bevor sie die Augen schließen würde. Die Tür wurde quälend langsam aufgeschoben, sie knarrte und quietschte wie ein jaulender Hund. Ein Licht blendete ihre Augen, sie erkannte nur Umrisse einer recht großen Person. Als sie sich an das Licht gewöhnt hatte erschrak sie, da sie nicht erwartet hatte ihn je wieder zu sehen. Das letzte Mal hatte sie ihn im sechsten Schuljahr gesehen, eher unfreiwillig als gewollt. Bei ihrer Heimreise waren sie mit ihren Koffern gegeneinander gestoßen, bevor sie aufbrachen in die ersehnten Ferien. Zwei Wochen darauf war sie hier.
Er wirkte verstört bei ihrem Anblick, hatte wohl nicht erwartet sie hier vorzufinden. Sie wusste nicht wie sie aussah, es gab keine Spiegel, aber sie dachte sich, dass sie keine Schönheit mehr war. Begraben unter all dem Schmutz, den fettigen und zerzausten Haaren, der abgemagerten Figur müsste er Mühe haben sie wieder zu erkennen, aber sein Anblick sagte, er wusste wer sie war. Seine kalten grauen Augen zeigten zum ersten Mal einen anderen Ausdruck als Hass, aber dieser Blick schmerzt ihr mehr als jeder Hass der Welt. Er hatte Mitleid, sie wollte aber kein Mitleid von ihm. Seine schon fast weißen Haare waren nicht wie vor zwei Wochen streng nach hinten gegelt, sondern hingen ihm strähnig ins Gesicht. Er wirkte älter und trug ein schwarzes, sehr vornehmes Hemd und eine schwarze, eng anliegende Jeans. Was sollte man anderes von ihm erwarten als die Farbe des Todes? Silberne Armketten zierten seine starken Arme. Wäre sie nicht in dieser Lage gewesen hätte sie ihn attraktiv gefunden. Sie versuchte zu sprechen, doch kein Laut drang aus ihrem Hals, nicht einmal ein leises Krächzen. Er trat hastig näher und kniete sich neben sie, während er ihren Oberkörper nach oben presste. Sie war schockiert, hatte nicht erwartet dass er sie mitfühlend behandelte. Sie blickte nur zu Boden, ihr Haar hing ihr strähnig ins Gesicht. „Mein Gott, Granger, was hat man dir angetan?" Es war schon fast ein Flehen nach der fehlenden Antwort. Mit brüchiger und heiserer Stimmer wiedergab sie" Hat man dir das nicht erzählt? ... Du gehörst doch zu ihnen, zu den Todessern!" „Sie… sie haben gesagt sie schlafen mit dir" „Sie spielen mit mir… meinst du. Sie sind die Katze, ich bin die Maus. Sie dürfen alles mit mir tun was sie wollen. Wie blind bist du um das nicht zu bemerken?" Hermine hätte sich nicht zugetraut soviel Mut preiszugeben, aber ihr gegenüber saß Malfoy, Draco Malfoy. Sie hatte nie Angst vor ihm gehabt, selbst jetzt, als sich heraus stellt, dass er ein Todesser war. „Ich war auf Reisen… Ich hatte einen Auftrag außerhalb dieser Mauern!" Es klang wie eine Entschuldigung. „Wo sind wir hier Malfoy… Bitte sag es mir" Malfoys Miene erstarte. Mitgefühl und Schuld war aus seiner Aura verschwunden. Er ließ sie los und erhob sich, mit kaltem, hasserfülltem Gesicht. Hermine hätte wissen müssen, das es nur der Moment war, der ihn erschreckt hatte, vor dem, zu was Todesser alles fähig waren. War er dann im Grunde so schlecht, wenn er damit nicht zu Recht kam, oder würde er sie selber als Spielzeug benutzen? „Das werde ich dir doch nicht sagen, du jämmerliches Schlammblut!"
Hoffnung verblasste erneut. Er wurde unruhig und ging auf der Stelle. „Was tust du hier Malfoy, wenn du nicht einmal wusstest was man hier mit mir tut?" „Man sagte mir ich solle mich abreagieren… Um ehrlich zu sein wusste ich nicht einmal das du mich erwarten würdest." „Worauf wartest du dann? Ich kann dir nicht weglaufen… Also tue, weshalb du gekommen bist!" Ekel durchzog sein Gesicht, etwas was Hermine verletzte. Sie hatte sich gewünscht diesen Effekt auf die anderen zu erzielen, aber aus irgendeinem Grund tat es ihr weh, das Malfoy sie nicht wollte. Er ging auf sie zu und presste seine Lippen hart auf ihre und packte nach ihren Beinen um sie auseinander zu drücken, ließ jedoch wieder von ihr ab und kehrte zurück in den Stand. Draco hob seine Hand und bedeckte damit seine Augen, bevor er murmelte es nicht zu können, aus dem Kerker rauschte und die Tür hinter sich zuschlug. Verzweifelt blickte Hermine ihm hinter her. Draco war eine Person die sie kannte. Eine seltsame Leere entstand, als sie bemerkt wie sehr sie jemanden brauchte den sie kannte und mit dem sie sich unterhalten konnte. Aber es schmerzte noch mehr in ihrer Brust an dem Gedanken dass er sie nicht berühren wollte. Jeder hatte sie berührt, sie gewollt, auch wenn sie es nie verstanden hatte… Noch weniger verstand sie warum er sie nicht wollte.
Tage vergingen und sie dachte an ihn. Hermine hatte noch nie in einer liebevollen Weise an Malfoy gedacht, jedoch entstand in ihr neue Hoffnung, dass er sie befreite, mit sich nahm. Es war unsinnig, jedenfalls erschien es ihr so, aber das Gefühl zu hoffen, lies sie durchhalten, lies sie wieder träumen. Seit sie gefangen war hatte sie nur noch Alpträume, bis zu dem Zeitpunkt an dem sie nicht mehr schlafen wollte. Irgendwann hatte sie aufgehört überhaupt etwas zu träumen. Sie hatte oft davon geträumt wie die Todesser sie mit sich genommen hatten. Sie hatte in der Küche ihrer Eltern gesessen und Kuchen gegessen, als es ihr vorkam, wie wenn die Zeit still gestanden hätte. Sie wusste auch nicht ob es ihr nur so vorgekommen war, denn sie erinnerte sich daran, das die Zeiger der großen Standuhr ihres Vaters aufgehört hatte sich zu bewegen. Schreie drangen an ihr Ohr und sie wollte aufstehen und nach ihren Eltern sehen, aber ihre Füße wollten sie nicht tragen. Sie war gestürzt und lag mitten auf dem Boden, starrte wie gebannt auf die Tür. Zwei Männer waren hereingekommen, hatten sie packt und gefesselt. Während sie die Wohnung verließen sah sie als letztens die leblose Hand, die hinter der Couch hervor schaute und das Blut an der Wand. Dann wurden ihr die Augen verbunden und es war still. Sie war in dem Kerker auf dem Boden aufgewacht und seither hatte sie nichts anderes als die kalten und feuchten Steine des Gemäuers gesehen.
Sie dachte an Draco, dachte an ihn, wie sie es früher nie getan hätte. Aus irgendeinem Grund hatte sie ihn gern und das obwohl er nichts getan hatte, was sie dazu veranlassen hätte können. Sie lauschte jeden Tag nach seinen Schritten und heute hörte sie sie erneut. Aufregung füllte ihre Brust. Sie fragte sich was er tun würde, was er sagen würde. Die Tür wurde hastiger geöffnet als bei seinem ersten Besuch und dieses Mal schloss er sie. Sein Blick war starr, entschlossen und strenger als sie es an ihm kannte. Er öffnete seinen Gürtel und Hermine schluckte. Wie gebannt beobachtete sie, wie er seine Hose öffnete und auf sie zu trat. Er packte sie im Genick und riss sie schmerzhaft nach oben, um sie gegen die Wand zu drücken. Tränen füllten ihre Augen, aber sie wollte vor ihm nicht weinen. Er küsste sie, nicht hart wie er es zuvor tat, sondern sachter, behutsamer. Sie schloss trotz dessen ihre Augen, so wie sie es immer tat und wartete auf das, was sie bereits kannte. Er küsste ihren Hals entlang, küsste ihre Brüste. Sie war es nicht gewohnt ebenfalls an dem Spiel mit einbezogen zu werden. Die anderen Männer taten nichts, was ihr gefallen könne, aber sie schätzte dass es seine Art war sich zu erregen. Er strich ihre Schenkel nach oben und verharrte, als er merkte, dass sie keine Unterwäsche trug. Er streichelte sie an ihrer empfindsamsten Stelle und kam näher auf sie zu. Er würde sie gleich nehmen, Hermine hielt die Luft an, aber Draco bewegte sich nicht. Hermines Hemdchen war nach unten gerutscht und legte die blutigen Spuren frei. Draco verharrte an ihnen. Sie öffnete ihre Augen und sah wie er seine Faust ballte und erhob. Er holte aus und schlug hinter ihr gegen die Mauer, Hermine zwischen sich. Sie sog den Duft seiner Haut ein, er roch nach Zitronen. Sie war ihm nahe. Ein seltsamer Augenblick zu bemerken wie gut er roch, während er laut fluchte und immer wieder gegen die Mauer schlug.
„Warum ich Malfoy?" fragte sie leise, nach langer Zeit. Er hatte lange auf die Wand eingeschlagen, bevor er von ihr herunter kroch und sich ihr gegenüber an die Mauer lehnte. Er wirkte verstört. Es machte sie nervös sich gut zu fühlen, obwohl er sich schlecht fühle. Er war ruhiger geworden, hatte die Zeit vorher laut geschnauft und nach Luft gerungen. „Weißt du das nicht bereits Granger?" Sie nannten sich nicht bei ihren Vornahmen. Er spürte keine Zuneigung zu ihr, das dachte sie jedenfalls, wahrscheinlich nur Mitleid und deshalb tat sie es ihm gleich und nannte ihn beim Nachnamen.
„Ich kann nur raten, aber ich möchte den wahren Grund" Das Böse setze ich gleich mit der Dunkelheit, das Gute mit dem Licht. Das Böse verfolgt immer das Ziel das Gute auszulöschen, es gab immer diesen Kampf um die Macht. Stets war ein Gleichgewicht an beidem vorhanden, aber wir wollen das Gute brechen, das Licht erlöschen. Ihr seid die Kerze und wir die Dunkelheit, die die Flammen verschluckt." „Aber eine Kerze spendet Licht…" „Irgendwann erlischt sie" „Und irgendwann kommt der Morgen" Malfoy musterte Hermine interessiert. „Du warst immer dieses brave Mädchen Hermine, die Freundin von Potter. Dich zu brechen bedeutet Potter zu brechen und irgendwann herrscht nur noch Nacht. Du bist ein Inbegriff des Guten, kleine Streiche zählen nicht. Das ist an dir so interessant für die Todesser, Granger. Das Gute zu bezwingen und das machen sie auf scheinbar grauenhafteste Art. Eine Frau zu vergewaltigen… Das bleibt ein Leben lang in deinem Gedächtnis… Es prägt dich… Auch wenn du mich behandelst als wäre ich dir lieb, Granger, ein Mann wird dich nie wieder berühren können, ohne dass du zusammen zuckst… Und du hast mir gegenüber nur Mut, weil du gesehen hast, das ich dich nicht benutzen kann!" „Warum kannst du es nicht, Malfoy?" „Es macht keinen Spaß. Du bist hilflos, bemitleidenswert, kannst nicht weg. Du sitzt in der Falle und jagen kann ich dich somit nicht. Ich bin ein Jäger, Granger. Ich will nur haben, was ich mir selber erzwungen habe. Deshalb solltest du mich fürchten, Granger. Kommst du je hier raus, werde ich dich fangen und dann… gehörst du mir!" „Ich werde hier niemals raus kommen… wenn sie mich nicht mehr brauchen, werden sie mich töten. Warum sollten sie mich frei lassen, das macht keinen Sinn!" Draco blickte ihr in die Augen. Hermine bemerke ein zaghaftes Lächeln, aber sie wusste nicht ob es freundlich gemeint war oder ob er sie einfach nur als lächerlich empfand. Sie schwiegen sich an, aber musterten sich. Wieder bemerkte sie seinen angeekelten Blick und wandte ihre Augen von ihm ab. „Was wirst du jetzt tun Malfoy?" „Was sollte ich denn tun?" „Wirst du wieder kommen?" „Ich weiß es nicht… vielleicht… Der Meister wollte dass ich dich foltere… Ich denke das werde ich tun. Ich will das du mich fürchtest, Granger! Ich mag es nicht wie du mich behandelst! Ich bin nicht Potter und ich werde es nie sein. Ich bin nur einer dieser Männer, die dich wie ein Stück Dreck behandeln, bis wir haben was wir wollen. Von mir aus kannst du verrecken, ein Schlammblut wie dich gehört eigentlich sowieso nicht an diesen Ort. Du verpestest das Gebäude!" Er lächelte als er sah wie leise Tränen ihre Wangen hinunter glitten. Er stand auf und hob die Hand und bevor er sie schlug verharrte er, um zu sehen wie erneute ihre Seele brach. Als er gegangen war weinte sie sich in den Schlaf.
