Okay, ich muss sagen, ich habe gar kein schlechtes Gewissen, wenn ich euch verwirrt habe- das war durch aus beabsichtigt...

Radek ist der Vornahme von Dr. Zelenka, und ich denke, der Rest (wer im Tank ist und so) wird sich im Lauf der Story klären.

(Ach ja, die Fanbemerkung... so was lässt mich vor Freude vor dem Computer herumhüpfen...)

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Teyla gab die Koordinaten der Welt ein, die Sheppard ihnen genannt hatte, und das Stargate aktivierte sich mit dem vertrauten Geräusch und der schimmernden Welle. Sie tauschte einen kurzen Blick mit Ronon, der seine Waffe hob, nahm dann ihren Wraithstunner in die Hand und trat durch den Ereignishorizont.

Ein zartblauer Himmel, vollkommen wolkenlos. Drei weiße Monde, von unterschiedlicher Größe. Das hellgrüne Gras unter ihren Füßen war, nach so vielen Monaten auf Heredra, einer fruchtbaren, doch nicht gerade lieblichen Welt, ungewohnt zart. Das Stargate stand auf einem kleinen Hügel, der sanft abfiel, um in eine weite, mit Millionen von bunten Blumen bewachsene Wiese überzugehen. Am Ende dieser Wiese begann Wald, der den Hügel in weitem Bogen umschloss.

Ronon grunzte.

„Nett"

„In der Tat", antwortete sie. Tatsächlich hatte sie etwas weniger ansprechendes erwartet, doch selbstverständlich war Vorsicht immer noch geboten. Auch dieses scheinbare Paradies konnte einen schnellen Tod beinhalten.

Sie gingen den Hügel hinunter. Die Luft war warm und leicht, und die Blumen gaben einen süßen, angenehmen Duft ab. Bienen summten geschäftig hin und her, und mit einem plötzlichen Anfall von Traurigkeit musste sie an Dr. McKay denken, der sich gewiss über die Insekten beklagt hätte.

Der Wald erwies sich als licht und freundlich, der Boden mit dunkelgrünem Moos bedeckt, die Stämme der Bäume von einem hellen weiß-grau.

Teyla sah abermals auf die Karte, die ihnen der Colonel geschickt hatte.

„Noch ca. 10 Minuten", sagte sie zu Ronon, welcher stumm nickte, und fortfuhr, den Wald mit Blicken abzusuchen, während er ging.

Teyla war nicht weniger aufmerksam, konnte aber nicht verhindern, dass ihre Gedanken leicht abschweiften. 30 Jahre... waren eine sehr lange Zeit. Seit 25 Jahren war sie nicht mehr in Atlantis gewesen.. ein Platz, den sie einst ihr zuhause genannt hatte- doch das war nun vorbei. Die Erdenmenschen hatten Atlantis völlig vereinnahmt, und Teyla war nicht bereit gewesen, ihr Volk unterzuordnen, sie wie Bauern leben zu lassen, die ihrem Feudalherren Tribut zahlten. Sie hatten das Festland verlassen, mithilfe Colonel Sheppards, der ihnen die Jumper schickte- eine der letzten Gelegenheiten, bei der sie mit ihm kommuniziert hatte, bevor sie heute die Nachricht erhalten hatte.

Ein kleiner Ast knackte unter ihren Füßen, und holte sie ins hier und jetzt zurück. Der Wald lichtete sich vor ihnen, und gab den Blick auf einen tiefblauen See frei, dessen Oberfläche vollkommen unberührt war.

„Dies ist es?", fragte Ronon, der kaum hörbar den Atem eingesogen hatte.

„Dies muss es sein", sagte Teyla im selben Augenblick.

Langsam traten sie aus dem Wald heraus. Das Ufer war leer und sandig, das Wasser kristallklar.

Der See lang in einer kleinen Senke, die beinahe ganz von Wald umschlossen war, nur eine kleine Stelle am gegenüberliegenden Ende war ausgelassen.

Teyla wies dorthin, und Ronon nickte. Sie begannen, das Ufer entlangzugehen. Der See war nicht sehr groß, und die Sonne war kaum tiefer gesunken, als sie die gesuchte Stelle erreichten. Eine v- förmige steinerne, ungefähr 30 Meter tiefe Rinne führte von einer beeindruckenden metallenen Mauer, die den See in seinem Becken hielt, weg. Tiefe Risse durchzogen die Rinne, und einige kleine, krummgewachsene Bäume krallten sich in ihre harte Oberfläche, doch die Mauer schien, abgesehen von einer unansehlichen Schmutzkruste, vollkommen unbeschädigt.

Vorsichtig trat Teyla an den Rand des Grabens und sah hinunter. Ronon, der neben ihr stand, berührte sie leicht am Arm.

„Dort"

Sie folgte der Richtung, die sein ausgestreckter Zeigefinger wies, und ihr Blick fand eine kreisförmige Erhebung in der Mauer, am Grund der Rinne.

Teyla nickte, und Ronon begann schon, sein Schwert abzulegen, doch sie legte ihm eine Hand auf den Arm, und er hielt inne.

„Ich werde es tun"

Er zögerte, klar nicht glücklich darüber, doch nickte dann, und schnallte die Scheide wieder fest. Dann nahm er aus seinem Rucksack ein starkes, doch nicht zu dickes Seil, suchte nach einem Baum der kräftig genug war, um das eine Ende daran fest zu binden. Das zweite reichte er ihr.

Teyla hatte ihren Mantel abgelegt, und kletterte nun vorsichtig den Graben hinab, mit den Füßen in die Risse tretend. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, als sie unten angekommen war, und sie atmete ein paar mal tief durch, um sich dann zu Mauer zu wenden.

Von soweit unten sah sie sogar noch beeindruckender aus. Die Sonne malte einen leichten, schmutzigen Glanz auf ihre angelaufene Oberfläche.

„Ist alles in Ordnung?", rief Ronon hinunter und sie riss sich von dem Anblick los.

„Ja", rief sie hinauf, und griff dann das Kästchen, das an ihrem Gürtel hing. Vorsichtig öffnete sie es. Das Kristall, welches auf weichem Stoff darin lag, funkelte in der Sonne.

Teyla trat an die runde Erhebung in der Mauer, und fuhr mit ihrer linken darüber. Schmutz bröckelte ab, und dann-

Etwas klickte leise, und Teyla zuckte zurück. Die Erhebung öffnete sich auf einmal blütenartig, und gab den Blick auf ihr schimmerndes, von der Zeit völlig unberührtes Inneres frei.

Sie warf einen Blick hinauf zu Ronon, der am Rand des Grabens stand, und hinab sah, das Seil sicher in der Hand.

„Halte dich bereit", rief sie, und nahm dann das Kristall aus dem Kasten. Langsam, um ja nichts zu beschädigen, näherte sie ihre Hand dem Inneren des Kontrollstation. Dort, in mitten der Kristalle, war eine Lücke. Ein kleiner Spalt, und sie hielt etwas in der Hand, was nur zu gut passte-

Geräuschlos glitt das Kristall hinein. Eine Sekunde lang geschah nichts, dann leuchteten die Kristalle plötzlich auf.

Teyla ließ den Kasten fallen und verschwendete keine Zeit, um zu sehen, ob es funktionierte. Sie packte das Seil, stemmte die Füße gegen den Felsen, und begann zu klettern.

Ein Stöhnen hallte durch den Graben, und die Mauer erzitterte. Das Ächzen wiederholte sich, und einen Moment klang es so, als litte das Metall Schmerzen. Dann ertönte ein Knirschen- Teyla kletterte nun noch schneller, und Ronon streckte ihr schon die Hand entgegen- und die Mauer bewegte sich, und öffnete sich einen Spalt-

Gurgelnd und zischend schoss Wasser die Rinne hinab. Ein Sprühnebel hüllte Ronon und Teyla ein. Mit einem kreischenden Ruck öffnete sich die Mauer ganz, gerade in dem Moment, als Ronon Teyla über die Kante der Rinne zog.

Der Lärm war ohrenbetäubend. Das Wasser donnerte den Graben hinunter, Bäume aus dem Felsen reißend. Zarte Regenbogen leuchteten in den aufwirbelnden Wassertröpfchen. Der Grund bebte, und Teyla und Ronon kämpfte sich rasch auf die Beine und liefen von dem Graben weg, zu einer in sicherer Entfernung liegender Stelle am Seeufer.

Die vorher so unberührte Seeoberfläche war praktisch zerrissen worden, und selbst von der Entfernung, in der sie sich nun befanden, war der Lärm noch unglaublich. Das Ufer wuchs beinahe zusehens, das Wasser wich, und lies gräulichen, nassen Sand sichtbar werden. Die Luft war nun feucht.

Teyla warf Ronon einen Blick zu. Sein Gesicht war nahezu unbewegt, dennoch konnte sie die nervöse Spannung spüren, die von ihm ausging, ein Ebenbild dessen, was sie selbst fühlte.

Die Sonne sank, während des See weiter schrumpfte. Teyla und Ronon hatten sich auf dem trockenen Uferstreifen niedergelassen, und aßen etwas von dem Proviant, den sie mitgebracht hatten. Hin und wieder warf einer von ihnen einen Blick auf die verbliebene Seeoberfläche, und als Teyla es nun tat, stutzte sie. Ronon, der ihre Überraschung bemerkt hatte, sah ebenfalls auf.

Draußen, in der Mitte des See, war etwas erschienen, etwas, was sich deutlich von der golden schimmernden Oberfläche abhob...

Das Rauschen des Wassers hatte etwas an Intensität verloren, und Teyla und Ronon hatten rasch ihre Sachen eingepackt, und traten nun dorthin, wo ehemals der See gewesen war. Die ersten Meter waren nur feuchter, gräulicher Sand, doch bald wurde der Boden überraschend steinern und eben, und Teyla gewann den Eindruck, dass der ganze See ein großes, künstliches Becken war.

Grüne Algen klammerten sich an die Steine, und machten das Gehen schwierig. Oft rutschte einer von ihnen, und schlitterte ein Stück, den der steinerne Grund fiel nun steil ab.

Das schwarze Etwas, was sie gesehen hatten, was unterdessen gewachsen, und als Teyla und Ronon- die Sonne stand nun tief- die letzten Meter zum verbliebenen Wasser schlitterten, sahen sie, was es war.

„Er hatte Recht", sagte Teyla leise, und Ronon nickte.

„Ein Schiff..."

Das Wasser hatte es freigegeben, schwarz und nassglänzend. Algen klammerten sich an seine aerodynamische Form, und im letzten Sonnenlicht glitzernde Rinnsale tropften noch von seinem Rumpf, der sich mit tödlicher Eleganz über den Boden reckte.