Ähm, unter www.gruene-eule.de.vu könnte ihr unter der Kategorie Bilder ein Bild von Rodney als Wraith finden...ich konnte mich nicht stoppen.

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Er musste eingeschlafen sein, doch jetzt war er wach und hungrig und sein Magen knurrte-

Halt.

Sein Magen hatte nicht geknurrt, er würde sich nie mehr melden, wenn er Hunger hatte.

Rodney setzte sich auf. Die Brücke war still und kühl, doch in ihm brannte es, er bemerkte, dass er die linke Hand zur Faust geballt hatte, während er die rechte ungeschickt von sich gestreckte hielt.

Teyla atmete leise, ihre Halsschlagader sanft pochend, das schwache Licht ließ ihre junge, unverbrauchte Haut noch glatter erscheinen.

Oh Gott. Er saß nun ganz gerade, und ballte die linke Hand noch fester. Seine rechte Hand... fühlte sich merkwürdig an. Sie schmerzte nicht, nicht wirklich jedenfalls, aber er war sich ihr plötzlich überbewusst. Die Handfläche prickelte. Er hob die Hand vor die Augen und spähte, drehte dann die Hand vorsichtig hin und her.

Sie glänzte feucht.

Er war hungrig.

Plötzlich schien aufstehen eine wirklich gute Idee zu sein. Aufstehen und so weit wie möglich zurück zu weichen. Weg von der schlafenden Figur Teylas, von Ronon der ebenfalls eingenickt war, weg von den nach Leben duftenden Körpern.

In seinem Kopf pochte es. Er würde es nicht tun. Das war klar. Ganz klar. Doch eben noch war ihm die Möglichkeit, dass er es tun würde, sehr verlockend erschienen...

Du Narr! Wie konntest du nur vergessen...?

Er würde nichts tun. Es war nur so schrecklich, es sich zu wünschen, es tun zu können, diesen schlafenden wehrlosen Körper die Hand aufzudrücken und dann dann dann-

Seine Hand prickelte noch heftiger, und dann spürte er, wie körperwarme Enzymflüssigkeit an seinem Mittel- und Zeigefinger herunter lief. Die Tropfen verharrten einen Moment zitternd an seinen Fingerspitzen, und gehorchten dann der Schwerkraft.

Gut. Er würde es nicht tun, aber jetzt war es besser, noch einen Schritt zurück zu treten.

„Mhm" Teylas Kopf fiel auf ihre Schulter. Sie versteifte sich einen Moment, öffnete dann den Mund und fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Dann öffnete sie die Augen, und blinzelte schläfrig.

„Teyla...?"

„Rodney?" Sofort saß sie aufrecht, innerhalb eines Herzschlags vollkommen wach. Ihr Lächeln schwand, als sie ihn sah.

„Rodney? Ist alles... in Ordnung?"

„Nicht ganz", sagte Rodney. Jetzt, wo sie wach war und sprach, war es ein bisschen einfacher.

„Was ist los?", fragte Ronon, die Haare noch wilder als gewöhnlich. Er hatte sich erhoben, auch etwas, wofür Rodney plötzlich sehr dankbar war.

„Ich...", sagte er. Seine Zunge schien ihm nicht ganz zu gehorchen wollen, und etwas anderes schaltete sich ein, half ihm, und Teylas Augen wurden plötzlich groß.

„Du hast Hunger"

„Ja" Rodney senkte den Kopf, den Brückenboden plötzlich sehr interessant findend.

„Nun, das war zu erwarten", sagte Ronon in die schreckliche Stille hinein.

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„Das ist ein Gefängnisplanet", sagte Ronon, und Rodney beugte sich vor, so dass er mit dem Mund auf der Höhe der Kommunikationsplatte an der Wand ... der Zelle war, und schrie: „Nein!"

„Rodney", sagte Teyla, in einem Tonfall, der beinahe ruhig klang. „Du hast keine andere Wahl"

„Nein, verdammt!", schrie er. „Das werde ich NICHT machen!"

„Das ist ein Gefängnisplanet", sagte Ronon wieder, und Rodney lachte, etwas hysterisch, vielleicht, denn er war wirklich hungrig, und vielleicht war die Idee doch ziemlich gut...

„Vergiss es!" Und da brach seine Stimme. Verdammt.

„Rodney...", sagte Teyla.

„Verdammt. Verdammt..." Er wippte vor und zurück, die Arme um seine angezogenen Beine geschlagen. „Ich kann das nicht tun, ich kann es nicht... Was unterscheidet mich denn von ihnen, wenn ich es tue?"

Stille antwortete, und wahrscheinlich hatte Rodney auch nichts anderes erwartet.

„Wenn ich es tue, bin ich dann anders als sie?"

„Tu es, oder werde verrückt und sterbe", sagte Ronon.

Es kam so unerwartet, das Rodney beinahe gelacht hätte.

Was!"

„Tu es oder stirb", wiederholte Ronon. „Es ist ja nicht so, als ob du die Wahl hättest"

„Aber..." Keine Wahl haben? Er könnte sterben. Er würde als Mensch sterben...

„Rodney, was willst du tun, wenn du lebst?", fragte Teyla, und das Wissen, warum er es tun musste, kam mit der Antwort.

„Kämpfen"

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Der Mann hat Angst, große Angst, Teyla kann es in seinen aufgerissenen Augen sehen, sie kann seinen Angstschweiß riechen, wenn sie noch näher herangehen würde, könnte sie vielleicht sogar sein schlagendes Herz hören, dass sich in sinnlosen Versuch, diesen Mann stärker stärker fliehen überleben zu machen, in immer rascherer Abfolge zusammen zieht.

Es hilft nur überraschend wenig, dass sie noch vor zehn Minuten gehört hat, wie er geprahlt hat, geprahlt über das, was er getan hat, und wie seine Erzähnlungen einen bitteren Geschmack in Teylas Mund zurückgelassen haben.

Er stolperte vorwärts, die Hände auf dem Rücken gebunden und von Ronon im Genick gepackt wie eine sich sträubende Katze.

„Was-!" Teyla hattw nicht vor, ihm diese Frage zu beantworten.

Kein unnötiges Leid.

Ronon würde ihn bewusstlos schlagen, und dann konnte Rodney...

Sie schluckte, und musste den Blick abwenden.

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Er war immer noch hungrig, aber jetzt war das Gefühl wieder etwas in den Hintergrund gerückt, jetzt, wo niemand da war, an dem er seinen Hunger stillen konnte.

Er war sich sicher, dass es kalt in der Zelle war, die so schrecklich den Zellen in Atlantis glich, aber er fror nicht.

Sie werden...

Sei still, sei still, denk nicht darüber nach!

Sie werden jemanden holen- du wirst-

Es hat einen Sinn! Wir haben dieses Schiff! Wir können kämpfen! Es hat einen Sinn!

Es musste einen Sinn haben.

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Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Schiffstür, und Ronon trat als erster ins Innere, den bewusstlosen Mann über die Schulter geschlungen.

Teyla folgte ihm.

Rodney richtete sich auf, als sie vor die Zelle traten, sein Gesicht eine schmerzende Maske aus Angst und Wünschen...

Die schlitzartigen Pupillen in seinen gelben Augen hatten sich in der Dunkelheit geweitet, und weiteten sich noch mehr, als er den Mann erblickte, ihr Schwarz nun fast die ganze Iris des Auges ausfüllend.

„Ihr habt...?"

Teyla hatte erwartet, dass Ronon den Bewusstlosen fallen lassen würde, doch stattdessen brachte er ihn beinahe sanft zu Boden.

„Ja"

„Ich- ich-"

„Mach es schnell", sagte Teyla, und fügte dann hinzu: „Rodney"

Er nickte zu schnell, den Kopf wild auf und ab hüpfend, alle Finger der rechten Hand weit abgespreizt.

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Er muss- er muss-

Stoff riss, und dann lag die glatte Brust des Mannes vor ihm frei, jung und plötzlich war seine Hand da, obwohl er nicht wusste wie sie dahin gekommen war, und dann gab es einen kurzen Moment in dem seine Handfläche stach und brannte und dann-

Oh Jesus-

Es ist mehr als Trinken und Essen, es ist mehr als Sättigung, dies ist so gut, es ist so gut, und wie um alles in der Welt könnte er jetzt aufhören-

Doch dann kamen die Bilder, und die Geräusche, und der Geruch- das Blut, das viele viele Blut- doch immer kombiniert mit dem wundervollen Gefühl des sich nährens, und das war so falsch, so unendlich falsch, dass ein kleiner Teil in ihm froh war, als die Bilderflut plötzlich abriss und etwas in einem dunklen, dunklen Abgrund versank...

Seine Hand fühlte sich nahezu taub an, während sein ganzer Körper summte, selbst sein Zähne, wenn er das auch nie für möglich gehalten hatte. Mit einem weichen Geräusch fiel der leblose Menschenkörper auf den kalten Boden.

Rodney schnappte nach Luft. Auch sein Wraithkörper brauchte Sauerstoff, und anscheinend hatte er gerade vergessen zu atmen.

„Rodney...?" Es war Teyla. Sie stand ein ganzes Stück von der Zelle entfernt, ihr Gesicht tief im Schatten verborgen.

Er richtete sich auf, die Augen in der Dunkelheit suchend. Lächelnd, die Kraft in seinen Adern in seinen Zellen summend spürend.

„Seine Erinnerungen. Oh Gott, seine Erinnerungen. Ich habe alles- ich habe alles gefühlt..."

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Sie hatten eine Zat, aber es wäre falsch, sie zu benutzen. Wenn noch irgendwas falsch und richtig war, dann sollten er jetzt das Richtige tun, dachte Rodney, während er die Schaufel tief in die Erde stieß.

Deshalb hatten sie ein zweites Mal den Hyperraum verlassen.

Das Lochwar groß genug. Der Mann schien geschrumpft zu sein, alles was ihn einmal ausgemacht hatte, während des Nährungsprozesses verschwunden. Erwar nur eine Puppe, in eine Decke gewickelt, die mit einem sanften Geräusch auf die kühle Erde des Grabbodens fiel.

Dieswar nicht richtig.

In Atlantis, in den alten Zeiten, wäre so etwas nie geschehen.

Nicht richtig...

Doch Atlantis kämpfte nicht mehr, und dennoch starben noch viele Menschen durch die Wraith, und sie hatten ein Schiff, sie hatten vielleicht ein Chance, nicht wahr?

(Es musste so sein)