Eine halbe Stunde lang herrschte wieder Stille, bis Tom endlich das Wort ergriff.
„Du Marius,"
„Nenn mich Nero, ok?" brummte Maria hinter ihrem Buch.
„Ha, wusste ich's doch!" freute sich der Junge und sein Gefühlsausbruch erschreckte Maria so sehr, dass sie das Buch über Hogwarts fast fallen ließ.
„Was weißt du? Das ich länger leise sein kann als du?" vermutete Maria scherzhaft sie hatte das Buch beiseite gelegt. Wenn er lachen konnte, denn würde sie vielleicht doch noch ein Gespräch zustande bringen.
„Nein." tat er mit einer Handbewegung ab, ohne dass das Lächeln verschwand, „Das du ein Parselmund bist!"
„Wieso denkst du das?" fragte das Mädchen erstaunt. Natürlich hatte er recht, doch sie wollte, bevor sie sich preisgab, erst wissen, was sie entlarvt hatte.
„Weil du wie einer aussiehst, Nero!" schmunzelte Tom und fügte dann hinzu, „Ich hab dich eben in Parsel angesprochen und du hast geantwortet!"
„Oh, hab ich gar nicht gemerkt. Also bist du auch eine Schlangenzunge?" gab sie zu.
Er nickte und seine tiefen, dunklen Augen waren nun mit Leben und ein wenig Aufregung gefüllt, „Kommst du auch in die Fünfte?"
„Ja, und ich hoffe sehr nach Slytherin!"
„Auf jeden Fall kommst du nach Slytherin. Du stammst doch von ihm ab, oder nicht?" er war erstaunt, doch als sie ihm sagte, dass dies richtig sei, freute er sich noch mehr!
„Du also auch." Stellte Maria fest und fragte dann vorsichtig, „Bist du auch reinblütig?"
Für den Bruchteil einer Sekunde verfinsterte sich die Mine ihres neuen Freundes, doch dann sagte er lächelnd, „Natürlich bin ich das. Also was möchte Mister Nero denn gerne über Hogwarts wissen, was nicht in „Geschichte Hogwarts" steht?"
„Erzähl mir von den Lehrern und Schülern." Zu Marias großer Freude erwies sich ihr Gegenüber, nach der Erkenntnis, dass sie von der gleichen Art waren, als sehr gesprächig und erzählte ihr alles was sie wissen wollte.
Auch wenn er anscheinend etwas zu verbergen hatte, was seine Vergangenheit anging, so war Maria sich sicher, dass er im nächsten Jahr ihr erster bester Freund werden würde. Zu Hause war es ihr nicht erlaubt gewesen enge Freunde zu haben, doch nun konnte sie niemand mehr davon abhalten.
Über die Schule erzählte Tom anscheinend gerne, besonders mochte er Verteidigung gegen die dunklen Künste und Zaubertränke mochte er besonders gerne.
„Wann wirst du denn einsortiert?" fragte Tom, Draußen war es bereits dunkel geworden.
„Vor den Erstklässlern. Ich soll mit den älteren Schülern zum Schloss fahren, dann werde ich allein irgendwo einsortiert und kann dann zum Fest gehen." erklärte Maria "So stand es zumindest in dem Brief."
Kurz darauf wurde der Zug langsamer und hielt schließlich an dem kleinen Hogsmeat-Bahnsteig „Gehen wir zusammen in eine Kutsche?" fragte Maria ihren neuen Freund.
„Ja klar, mal sehen wer sich zu uns setzt." meinte dieser halb lachend. Doch wie auch im Abteil, waren sie hier in der von Thestrale gezogenen Kutsche allein und unterhielten sich angeregt.
Im großen Schloss angekommen, wurde Maria von einem weißbärtigen Lehrer zu sich gebeten. „Mister Nero, ich heiße Prof. Dumbledore, bitte folgen sie mir."
Mit einem Kopf nickend verabschiedeten sich die neuen Freude und Maria folgte dem Lehrer, den Tom am wenigsten mochte, „Weil er seine Harkennase immer überall da hinein steckt wo sie nichts zu suchen hat!" hatte er gemeint.
Maria hatte aus reiner Neugierde gehofft, das sie ins Büro des Schulleiters gegen würden, doch den Gefallen tat ihr der Verwandlungslehrer nicht.
In einem kleinen Raum, in dem noch zwei andere Lehrer standen, wurde sie auf einen Stuhl platziert. Dumbledore stellte ihr die beiden Lehrer vor, der eine war der Schulleiter Amando Dippert und der zweite war der Lehrer für Kräuterkunde, Prof. Draconis, der anscheinend nur als Zeuge hier war. Nach der Bekanntmachung wurde Maria der sprechende Hut aufgesetzt.
„Ah, ein kluger Kopf." murmelte der Hut in ihrem Kopf, „Aber was muss ich sehen, du bist ja gar kein Junge! Na ja, macht auch nichts. Keine Angst, ich werd nichts sagen. Also das Haus ist natürlich schon von Geburtsrecht vorgegeben, aber ich weiß nicht ob ich dich wirklich zu deinem Freund schicken soll."
Aufgebracht zischte Maria, „Halt die Klappe dummes Ding und schick mich nach Slytherin! Sonst setz ich dich in Brand!"
„Ok, ok, aber mach mich nicht dafür verantwortlich, wenn du deshalb unglücklich wirst! – SLYTHERIN!"
Zufrieden folgte Maria dem stellvertretenden Schulleiter zurück in die Eingangshalle und dann in die Große Halle. Sie staunte nicht schlecht über diesen ganzen Prunk und dachte an zu Hause. Schnell setzte sie sich zu Tom, der ihr netterweise einen Platz frei gehalten hatte.
Nach dem die Zeremonie und das Festmahl beendet waren, gingen die Schüler in ihre Gemeinschaftsräume.
