Der Slytherin-Gemeinschaftsraum befand sich in den Kerkern und war einer der schönsten Räume, die Maria je gesehen hatte. Im Schlafraum der fünftklässler Jungen machte sie die Bekanntschaft mit den drei anderen Jungen, die neben Tom, für dieses Jahr, jede Nacht mit Maria in einem Raum schlafen.

„Endlich bekommen wir unsern fünften Mann!" meinte Daniel O'Niel, nachdem sich der blauäugige vorgestellt hatte, in Marias Augen sah er mit seinen auffallend grün gehexten Haaren aus, wie ein Herzensbrecher. Er hatte sicher schon das ein oder andere Mädchen Herz gebrochen und dabei gelächelt. „Sag mal, kannst du Quidditch spielen, Nero?" Ein genervtes Stöhnen kam von Simon Malfoy, der sich als erster vorgestellt hatte, „Fang doch nicht schon wieder davon an! Na ja, ich geh ins Bett, Nacht!"

Malfoy, wie alle Malfoys blond und blauäugig, hatte ein fein geschnittenes Gesicht und als er sich vorgestellt hatte, war Maria der Gedanke gekommen dass sie mit ihm wahrscheinlich noch viel ärger haben würde. Sie hatte von ihrem Vater viel über diese Familie gehört, sie waren reinblütig und hatten einen langen Stammbaum, doch das fünfzehnjährige Mädchen hatte keinerlei Respekt vor der ach so stolzen Familie. Maria konnte sich nicht vorstellen, dass grad dieser Blondschopf besser zaubern konnte als sie.

„Nein," sagte sie, auf die Frage hin und lächelte entschuldigend, „kann mich grad mal auf dem Besen halten. Bist du in der Mannschaft?" „ Ich bin der Kapitän, der Slytherin-Mannschaft und mir fehlt noch ein Treiber. Kann man eben nichts machen." er zuckte mit den Schultern und begann sich umzuziehen.

Nun drehte sich Maria zu dem letzten der Jungen um, der sich bereits fertig umgezogen hatte, schulterlange schwarze Haare umrahmten das blasse Gesicht, dessen grau-grüne Augen leicht unsicher zu dem Neuen hinauf schauten, denn er war einen halben Kopf kleiner als Maria. „Regis Rex, nett dich kennen zulernen." sagte er und reichte ihr die feingliedrige, schmale Hand. „Ganz meinerseits." meinte Maria und wand sich wieder Tom zu.

„Nette Truppe, ich werd mich sicher wohl fühlen." mit einem Zauber hatte sie sich bettfertig gemacht und auch Tom saß, bereits umgezogen, auf seiner Bettkante. „Das ist gut zu hören, ich hatte schon befürchtet, dass es nicht deinen Ansprüchen entspräche, oh großer Nero!" meinte er feixend. Maria schnaubte, begann aber angriffslustig zu lächeln, als sie das Lachen in Toms Augen sah. „Wir müssen uns morgen unbedingt duellieren, damit wir wissen wer der stärkere ist."

„Wenn du meinst. Aber ich werd dich um längen schlagen, wetten?" das Glänzen in seinen Augen wurde stärke, als er jedoch die antwort seines Freundes vernahm schwächte es wieder ab. „Ich hab kaum Geld zum wetten und eigentlich wette ich nie."

„Sehr vernünftig." meinte Rex, der das Bett gegen über Maria hatte, wünschte ihnen eine gute Nacht und zog auch seine Vorhänge zu. „Aber ich wette!" kam es von O'Niel und er kam auf die beiden zu. „Natürlich wett ich auf Riddle." Und zu Maria gewand fügte er hin zu, „er hat noch nie ein Duell verloren, weißt du!"

„Geh zurück in dein Bett und schlaf, wir regeln das alles Morgen. Gute Nacht, O'Niel!" sagte Tom in einem Ton dem der grün Haarige nicht wieder sprechen zu wollen schien und Daniel verschwand hinter seinen Vorhängen. „Wir sollten schlafen, Nero. Morgen wird sicher ein interessanter Tag!" Maria lächelte zurück und nickte.

Nachdem sie sich eine Gute Nacht gewünscht hatten, umfing Maria Dunkelheit und sie dachte bei sich, „besser hätte es kaum laufe können! Ich hab einen Freund gefunden, die Jungs hier scheinen nett zu sein und wie die Schule ist seh ich ja morgen, aber schlimmer als zu Hause kann es ja gar nicht sein!" Wenig später schlief sie in dem angenehm harten, mit weichen Kissen bestückten Bett ein. Sie war glücklich. Zum ersten Mal in ihrem leben wusste sie was dies bedeutete.