Der blonde Lehrer kam schnellen Schrittes zu den Schülern und nickte einigen, unter ihnen auch Tom, lächelnd zu, bevor er die Tür aufschloss und sie in den Raum ließ. Riddle steuerte auf einen Tisch ganz vorn, schräg vor dem Pult, zu und seine Freundin folgte ihm auf dem Fuße. Bisher schien den Platz neben Tom immer frei gewesen zu sein, denn niemand erhob Anspruch auf ihn.

Erst als sie sch hingesetzt und ihre Sachen rausgeholt hatte, nahm sie sich die Muße, sich in dem unterirdischen Klassenzimmer umzusehen. Reichlich Fackeln erhellten den steinernen Raum und ließen große, undeutliche Schatten über die kahlen, graugrünen Wände huschen. Vor ihr etwas erhöht befand sich das Lehrer Pullt, hinter dem Slaghorn noch nicht Platz genommen hatte, denn er wühlte noch in einem großen Schrank herum, der wie es schien Zaubertrankutensilien enthielt. Außer den gut zehn Arbeitstischen und dem Pult mit der schwarzen Tafel, war der Schrank das einzige Möbelstück in dem rechteckigen Raum mit der niedrigen Decke. Und Maria gefiel diese spartanische Einrichtung, kein unnötiger Firlefanz, der ablenkte, nur das Notwendigste.

Nach einer Weile hatte der Lehrer anscheinend gefunden wonach er gesucht hatte, oder auch nicht, denn er beließ alles in dem Schrank an seinem Platz und wand sich seinen wartenden Schülern zu. Wie von O'Niell prophezeit, hielt der Lehrer die erste Viertelstunde seiner Stunde eine Rede über die Wichtigkeit der ZAG's und die Chancen, die sie sich mit schlechten Prüfungsnoten vermasseln würden, wobei er unablässig zwischen den Gruppentischen umher schritt. Maria hörte nur mit einem halben Ohr zu und so bemerkte sie erst im letzten Moment, dass Slaghorn das Thema gewechselt und sie ihr zugewandt hatte.

„Sie müssen Mr. Nero sein." meinte der Blauäugige, der mit einem Lächeln vor Maria stehen geblieben war. Die angesprochene nickte, „Ja, Sir.", „Ich hoffe sie hinken im Stoff nicht hinterher, denn ich werde keine Rücksicht auf sie nehmen.", „Natürlich nicht, Sir. Ich werde mein bestes tun." Ein Nicken des Lehrers beendete dies und er fuhr mit dem Unterricht fort.

Sie sollten einen Stärkungstrank zubereiten. Eine leichte Übung für Maria, sie hatte ein Händchen für Zaubertränke, das meinte ihre Mutter zumindest. Am Ende der Stunde glänzte ihr Trank und der von Tom türkise um die Wette. Sie waren zwar nicht die einzigen, doch ihre Tränke waren die besten und das lobte Slaghorn ganz offen. Alle gaben eine Probe ihres Trankes ab und als Maria ihre abgab, bat er sie, sie noch einmal unter vier Augen sprechen zu dürfen.

Auch Tom blieb nach dem Pausenzeichen sitzen, denn einerseits wollte er wissen was Slaghorn von Marius hielt und andererseits war jetzt große Pause.

„Sie sind also von ihren Eltern unterrichtet worden?" fragte der nun, da die anderen Schüler alle gegangen waren, viel freundlichere Mann. „Ja, Sir.", „Sie scheinen den anderen in nichts nach zuhängen, oder können Sie diesen Trank nur besonders gut?", „Nein, Sir, ich denke, ich hänge nicht nach. Den Stärkungstrank habe ich erst einmal zuvor gebraut.", „Gut, gut. Und wie ich sehe, haben Sie sich gleich mit meinem besten Schüler angefreundet. Ich werde Sie hoffentlich heute Abend bei meiner „Home commig"-Party empfangen dürfen? Sie und natürlich auch sie Riddle sind herzlich eingeladen!"

„Das könnte sich leider als unmöglich erweisen, Professor, außer wir dürfen unser kleines Duell, das für heute Abend angesetzt ist, in ihre Planung mit einbringe." Mischte sich Tom ein, stand auf und stellte sich mit einem gewinnenden Lächeln zu den beiden. „Ein Duell, nein wie aufregend! Aber leider verboten, schade drum! Nun, ich hoffe sie tun nicht, was gegen die Schulregeln verstößt, meine Lieben, und das sie trotz alledem zu meiner Party kommen, mit heilen Gliedern versteht sich. Und bringen sie auch O'Niell mit, der versteht es immer so gut eine Stimmung zu verbreiten." schloss Slaghorn und obwohl Maria eigentlich noch etwas sagen wollte, stimmte Tom dem Lehrer zu und zog seinen Freund von dannen und hinaus in den Pausenhof.

„Das ging doch ganz wunderbar!" freute sich der Größere der Beiden und auf den verwirrten Blick Marias hin fügte er erklärend hinzu, „Er hat zu dem Duell unter seiner Obhut zugestimmt. Zwar werden nicht so viele Leute da sein, wie im Gemeinschaftsraum, aber es werden die richtigen Leute sein. Leute mit viel Geld und auch Slaghorn selbst setzt gern mal ein Sümmchen. Alles im geheimen versteht sich, denn es ist eigentlich wirklich verboten sich zu duellieren." Maria nickte mit verschiedenen Gefühlen und meinte dann mit Nachdruck „Ich mag ihn, solange er mich mag." Tom lachte und sie wechselten das Thema.