Die große Pause und die darauf folgende Freistunde verbrachten sie im Gemeinschaftsraum, sodass sie de Zauberränke-Hausaugaben bereits fertig hatte, als sie sich zur ersten Verwandlungsstunde, wieder in der ersten Reihe niederließen. Auch Prof. Dumbledore begann seine Stunde mit einer rede über ZAG's. Der Verschwinde-Zauber, den sie kurz darauf an Schnecken ausprobieren sollten, gelang beiden Jungen beim ersten Versuch, denn beide hatten sie ihn schon mal geübt. Beide bekamen sie fünf Punkte und der Lehrer bat Maria ebenfalls nach der Stunde zu ihm zu kommen.
„Wie ich sehe brauche ich sie nicht zu ermahnen, sich dem Tempo der Anderen anzupassen, Mr. Nero. Aber ich möchte sie trotzdem bitten mir noch ein wenig mehr von ihrem Können zu zeigen." erklärte der Lehrer, als es geläutet und die Schüler alle, außer Tom und Marius, hinaus gegangen waren. Seinen Zauberstab ziehend, nickte das Mädchen, freundlich lächelnd und antwortete, „Natürlich, Sir."
„Ich trinke um diese Zeit normalerweise immer meinen Tee. Also bitte einen Löffel, " er ließ eine Tomate erscheinen, „eine Tasse," neben der Tomate erschien ein bunter Papagei, „und eine Teekanne." eine Schildkröte schlüpfte in ihren Panzer zurück. Ohne eine Miene zu verziehen und ohne das lächeln verschwinden zu lassen, schwang Maria ihren Zauberstab und die beiden Tiere und die Tomate wurden zu den gewünschten Objekten. Teetasse, Untertasse und Teekanne verzierte sie noch mit einer verschnörkelten Verzierung, die sie irgendwie an das Services ihrer Mutter erinnerte.
„Wirklich gut. Sie beherrschen also bereits die Kunst der lautlosen Magie." stellte der braunhaarige Lehrer milde überrascht fest und erst bei diesen Worten bemerkte Maria, dass sie vergessen hatte den Spruch zu sagen, der diese Verwandlungen hervorbrachte. Man hatte ihr zu Hause von Anfang an die lautlose Magie beigebracht, ihr aber trotzdem eingeschärft, dies niemandem zu sagen oder zu zeigen.
„Na ja, bei den einfachen Sachen…" versuchte sie es ab zu tun und nahm sich vor besonders bei diesem Lehrer aufzupassen, was sie sagte und was nicht. „Nun gut. Also kommen wir nun zum Tee." der Lehrer ließ die ehemalige Schildkröte mit Wasser vollaufen. Dieses Mal den Zauberspruch sagend, verwandelte sie das Wasser in heißen Tee.
„Ah, Erdbeere und genau die richtige Temperatur. Gut, gut. Ich sehe, dass Sie allen Anforderungen entsprechen." Freundlich lächelnd entließ Dumbledore Marius und Tom folgte seinem Freund mit einem zufriedenen Lächeln.
„Meinst du nicht, dass du ein wenig übertrieben hast, Nero?" Toms Lächeln hatte einen Hauch von Stolz, er war zufrieden mit Marius, er würde Slytherin keine Schande machen. Auch wenn natürlich keiner wusste, dass er und sein Freund seine Nachfahren waren, überlegte er. Nun, da er einen kleinen Einblick in die Künste des anderen getan hatte, freute er sich richtig auf den heutigen Abend. Endlich würde er wieder gegen einen würdigen Gegner in seinem Alter antreten können, denn im letzten Jahr hatte er meist mit Siebtklässlern zutun gehabt.
„Wieso? Ich hab doch nur getan was er gesagt hat." meinte Marius ernst und Tom nickte immer noch lächelnd.
Nach dem Mittagessen trennten sich ihre Wege, Maria ging zu Arthemantik und Tom zu Alte Runen. Arthemantik forderte Maria einwenig, es war ein Fach auf das ihre Eltern nicht viel Wert gelegt hatten. Auch hier musste sie ein paar Prüfungen ihres Wissens bestehen. Als sie endlich aus dem Klassenzimmer ging, war sie froh, dass Riddle nicht bei ihr gewesen war, denn dies war eindeutig ein Fach für das sie lernen musste.
Wahrsagen stand als nächstes auf dem Stundenplan, also schritt sie schnell zu dem Klassenzimmer. Dies jedoch entpuppte sich als schwieriger als erwartet, denn Tom hatte ihr heute Morgen diesen Klassenraum nicht gezeigt, weil er zu weit weg gewesen war. Er hatte ihr nut eine wage Wegbeschreibung gegeben. Diesen folgend verlief sie sich nach kürze und lehnte sich beim Klingelzeichen gegen eine mit Holz vertäfelte Wand im 4.Stock.
Entsetzen kroch vom Magen her ihren Körper hoch, verschnürte ihre Brust und bildete einen Kloß in ihrem Hals. Sie würde entweder zu spät kommen, oder den Klassenraum nie finden. Zur ersten Stunde bei einem neuen Lehrer zu spät zu kommen, war das wovor sie sich eigentlich am meisten gefürchtet hatte.
Rennende Schritte durchbrachen ihre Gedanken und sie sah, als sie den Kopf wand, Regis Rex, den Jungen aus ihrem Schlafsaals, der so schüchtern ausgesehen hatte, mit wehenden Haarmähne auf sich zu kommend.
„Ich hab dich überall gesucht." rief er ihr zu packte zu und riss sie, ohne langsamer zu werden, am Arm mit sich, „Ich hab Riddle versprochen, dass ich dich mit zu Wahrsagen nehme. Wenn wir uns beeilen schaffen wir es vielleicht schnell genug und sie verzeiht uns. Also fang endlich an dich zu bewegen." Verwirrt rannte Maria neben dem nun gar nicht mehr schüchternen Jungen her und freute sich, dass Tom an sie gedacht hatte.
Sie erreichten eine Leiter, die Regis ohne ein Wort behände hinauf stieg. Maria folgte, im Gegensatz zu dem Jungen keuchend und mit schmerzende Hüften und Lungen.
Der Raum, zu dem die Leiter geführt hatte, war Sonnen durchflutet und von den durchscheinenden roten Tüllgardinen gefärbt. Gegenüber den Fenstern stand eine große Glasvitrine, deren Inhalt im Licht funkelte und einige Kristallkugeln darauf warfen regenbogenfarbene Streifen an die Zimmerdecke. Rings um an den rot bespannten Wänden hingen Portais von Hexen und Zauberern, die die Klasse aufmerksam beobachteten. Die Lehrerin saß der Falltür, aus der Maria gerade gekommen war, direkt gegenüber in einem leicht unbequem wirkenden Ohrensessel, vor einem erloschenem Kamin.
„Und so werden Sie sicher verstehen, warum die ZAG's – Mr. Rex, sie kommen zu spät?" Erstaunen und ein wenig Enttäuschung schwangen in der Stimme der Lehrerin mit und sie erhob sich von ihrem Sitz, um auf ihren Schüler zuzugehen. „Ja, Professor. Es tut mir leid, ich habe nach Nero gesucht, er kannte den Weg nicht und hat sich verlaufen." Aus irgendeinem Grund lächelte Regis bei diesen Worten und zeigt dann auf seinen Begleiter.
„Marius Nero, bitte vielmals um Entschuldigung Professor." stellte sich Maria mit einer angedeuteten Verbeugung vor. Alle anderen Schüler starrten sie an und begannen leise an zu flüstern, dies machte die Situation für das unerfahrene Mädchen noch schlimmer. „Du bist also der seltsame Junge, nun gut, wir werden sehen." murmelte die hoch gewachsene Frau halb laut und wandte sich wieder ihrer Klasse zu. Regis ergriff seinen Kameraden wieder am Arm und bugsierte ihn zu einem der vielen kleinen Tische.
