So, hier ist das erste Kapitel meiner Fanfic. Ich habe es irgendwann 2003 geschrieben und es ist nie betagelesen worden. Daher bitte ich um etwas Verständnis, wenn es nicht ganz so gut ist. Ich arbeite noch immer beständig an meinem Stil. Jetzt wünsche ich euch aber viel Spaß und vielleicht kommentiert ihr meine Arbeit ja auch.
Kapitel 01
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Zurück nach Hogwarts
Gut gelaunt lief ein schwarzhaariger Junge eilig durch die Bahnhofshalle. In der einen Hand hielt er einen großen Koffer, in der anderen einen Käfig, mit einer schneeweißen Eule. Seine Haare standen, wie immer, in alle Richtungen und hatten sich nicht bändigen lassen wollen. Seine smaragdgrünen Augen funkelten vor lauter Vorfreude, während er die Absperrung zwischen Gleis neun und zehn erreichte. Er stellte sich direkt vor die Wand und wartete einen Moment, bis er sich unbeobachtet fühlte. Dann machte er einen Schritt zur Seite und trat durch die Mauer. Sofort fühlte er sich wieder, als ob er zu Hause wäre, als ob jetzt die schönste Zeit des Jahres für ihn anfing. Für die meisten Jugendlichen waren die Ferien eine sehr schöne, wenn nicht sogar die schönste Zeit. Doch er konnte sich nichts Schöneres als die Schule vorstellen. Na gut. Wenn er seinen besten Freund Ron besuchte, fühlte er sich auch fast, als ob er dort zu Hause wäre. Doch leider musste er immer die meiste Zeit der Ferien bei seinem Onkel und seiner Tante verbringen. Dort kam er sich immer unwichtig, verachtungswürdig, und wie ein Haussklave vor. Und das alles nur, weil er Kräfte hatte, die nicht jeder besaß. Er hatte magische Kräfte und die Schule zu der er jetzt gleich fahren würde, war eine Schule für Magie und Zauberei.
Suchend sah der Junge sich um, ob der Ron und Hermine, seine besten Freunde finden konnte und stellte sein Gepäck neben sich. Obwohl er nicht gerade klein war, musste er sich doch strecken, um einen besseren Überblick zu haben. Doch er konnte niemanden entdecken, den er kannte. Anscheinend waren auch die Weaslys noch nicht da. Mit ihren leuchtenden, roten Haaren waren sie nämlich kaum zu übersehen. Seufzend blieb er stehen und wartete.
„HARRY!"
Bevor der schwarzhaarige überhaupt registriert hatte, wer gerufen hatte und das er gemeint war, wurde er schon stürmisch umarmt und stolperte einen Schritt rückwärts. Er sah an sich hinunter und blickte direkt auf leicht lockiges, braunes Haar. Das Mädchen hob den Kopf und sah ihn lächelnd an, während Harry direkt in ein Paar haselnussbrauner Augen sah.
„Hermine! Schön, dich zu sehen." lächelte Harry zurück und umarmte sie nun ebenfalls.
Dann trat Hermine einen Schritt zurück, um den Weaslys Platz zu machen, die mittlerweile direkt hinter den beiden standen. Der Reihe nach wurden Harry und Hermine überschwänglich von Ron, Ginny, Fred, George, Molly und Arthur Weasly begrüßt.
Kurz darauf stiegen die drei in den Zug und Harry, Hermine und Ron suchten sich ein Abteil für sich alleine.
„TUUUUUUUT"
Winkend standen die drei, genau, wie fast jeder andere Schüler, am Fenster und winkten ihren Familien und Bekannten.
„Endlich wieder Schule!" rief Harry laut und ließ sich seufzend zurück in seinen Sitz gleiten.
„Waren deine Ferien schon wieder so schrecklich, Harry?" fragte Hermine mitfühlend.
„Herm, das musst du ihn doch schon gar nicht mehr fragen..." bemerkte Ron.
„Schon o.k. Meine Ferien waren wieder mal absolut beschissen. War ja auch nicht anders zu erwarten..." antwortete Harry auf die Frage.
Während dessen befand sich ein gewisser, platinblonder Slytherin in seinem Abteil, ihm gegenüber, Crabbe und Goyle, seine beiden „Leibwächter". Der Blonde blickte gelangweilt aus dem Abteilfenster.
„Draaco-Spatzii!"
„Oh Gott, nicht die Parkinson schon wieder..." dachte Draco seufzend. Schon klebte ein dunkelhaariges Mädchen an ihm und versuchte, sich bei ihm auf den Schoß zu setzen.
„Was-willst-du?" fauchte der Junge genervt zurück. „Du nervst! Ich will meine Ruhe!"
„Aber Draci-Schatzi..." setzte das Mädchen an.
„Nenn mich weder Draaco-Spatzii noch Dracii-Schatzi, UND Draacoo und andere „verniedlichende" Namen fallen auch direkt weg. IST DAS KLAR?" fauchte Draco genervt.
„Aber Draco, warum bist du denn so gemein? Hast du etwa schlechte Laune?" fragte Pansy mit leicht weinerlicher Stimme. Als Draco nichts sagte, antwortete sie an seiner Stelle.
„Ja, genau! So wird es sein. Komm, ich heiter dich ein wenig auf." Sie beugte sich zu ihm und wollte ihn küssen. Entsetzt und geekelt zugleich sah Draco sie an.
„VERGISS ES!" Draco schubste Pansy von sich runter und stürmte, ganz Malfoy-untypisch aus dem Abteil. Verdattert starrte Pansy ihm nach.
Hermine saß in ihrem Abteil. Harry und Ron waren gerade zu Fred und George gegangen. Hermine war in ein Buch vertieft, als plötzlich die Türe aufgerissen wurde. Sie sah erschrocken auf. In der Türe stand Draco Malfoy und blickte gehetzt hinter sich, auf den Gang. Er schien seinen Verfolger gesehen zu haben und stürmte rein, ohne darauf zu achten, wer in dem Abteil saß.
„Malfoy, was willst du hier? Verschwinde!" sagte Hermine mit einer leicht säuerlicher, aber dennoch leicht irritierten Stimme.
„Was? Wer...?" Erschrocken drehte er sich um und realisierte, dass er bei der Schlammblutfreundin seines Erzfeindes im Abteil stand.
„Na los, Malfoy! Verzieh dich, wenn du wieder Ärger machen willst!" Ärgerlich sah Hermine Malfoy an.
„Draacoo, wo bist du, mein Schatz?" Entsetzt sah Draco sich um.
„Oh nein! Parkinson kommt schon wieder. Mist! Was jetzt?" Suchend sah er sich nach einem Versteck um.
Hermine zerrte Draco auf einen Sitz, direkt neben der Türe, so dass er im Toten Winkel saß, wenn man durch die Scheibe sah.
„Bleib still sitzen, bis sie weg ist!" flüsterte sie und schmiss eine Jacke über den erstaunten Draco, so dass es aussah, als ob jemand, an die Türe gelehnt, schlafen würde.
Pansy sah kurz durch das Fenster, als sie erkannte, das Potters Anhang im Abteil war, ging sie weiter.
Als Pansy weitergegangen war, gab Hermine Draco zu verstehen, das er wieder auftauchen konnte.
„Warum hast du mir geholfen, Granger?" fragte Draco, sichtlich verwirrt.
„Na, nicht einmal dir kann man die Parkinson antun. Die ist doch widerlich." antwortete Hermine seufzend.
„Danke, Granger." nuschelte Draco.
Erstaunt sah Hermine ihn an. Hatte sie gerade richtig gehört?
„Ich glaube, ich sollte jetzt besser gehen." Draco stand auf und ging zur Türe.
„Granger, also, bis in Hogwarts." Er setzte ein fieses Lächeln auf und ging.
„Wie ich mich freue, dich wieder zu sehen, Malfoy." rief Hermine Draco mit sarkastischem Unterton in der Stimme hinterher.
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In der großen Halle herrschte viel Lärm. Alle Schüler Unterhielten sich angeregt. Harry saß neben Hermine und gegenüber von Ron am Gryffindortisch. Er unterhielt sich gerade mit seinen Freunden, als er plötzlich ein seltsames Kribbeln verspürte, als ob jemand in ihre Richtung sehen würde. Suchend sah er sich um, genau, wie Hermine, die es auch bemerkt hatte. Die Blicke der beiden blieben an dem blonden Slytherin hängen, der sie mit grimmiger Miene fixierte. Kurz wandte er sich ab, weil der von Pansy angesprochen wurde, starrte dann Löcher in die Luft und verdrehte genervt die Augen.
„Oh, Malfoy sieht aber ganz schön genervt aus. Das einzig vernünftige an ihm ist, das er diese Slytherin-Schlampe abblitzen lässt." knurrte Ron, der sich umgedreht hatte, um zu sehen, wohin seine Freunde sahen.
„Ja, stimmt. Und das kann ihm wohl keiner, der nicht aus Slytherin kommt, verübeln, oder?" stimmte Harry zu.
„Na ja, zu mindest kein Gryffindor." fügte Hermine hinzu.
„Stimmt. Aber, warum starrt der Typ eigentlich die ganze Zeit hier rüber? Denkt der sich neue Gemeinheiten aus?" fragte Ron genervt.
„Kann schon sein." meinte Harry und widmete sich wieder seinem Essen.
Draco sah unterdes weiter zu den Gryffindors hinüber. Hermine sah auf und blickte einen Moment lang über die Entfernung hinweg in ein Paar silber-graue Augen. Dann wandte sie sich wieder ihrem Teller zu.
„Mist! Warum guckt die denn..." fluchte der Junge in Gedanken vor sich hin, wurde aber sofort wieder unterbrochen, noch bevor er weiter denken konnte, da Dumbledore noch einige Schlussworte sprach und die Schüler dann entließ. Doch Draco Malfoy wurde noch einmal zurückgerufen und musste zum Lehrertisch gehen.
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„Hey, Harry! Sieh mal, wir haben ein Zimmer für uns alleine bekommen." rief Ron seinem Freund erfreut zu.
„Was, echt?" rief dieser zurück, und folgte seinem Freund durch den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, zu den Treppen, die zu den Schlafsälen führten. Sie gingen die Treppen hoch, bis sie ganz oben, auf dem Höchsten Absatz ankamen.
„Hier geht's aber nicht weiter, Ron."
„Doch, pass auf." Ron sah sich um, ob auch kein anderer in der Nähe war, dann starrte er gegenüber der Türe von Seamus, Dean und Neville, gegen die Wand und sagte ein Wort, das Harry als „Mondfinsternis" entziffern konnte. Es gab ein leises Klacken. Harry begriff, das dies eines der sagenumwobenen Geheimzimmer von Hogwarts war.
„Harry! Ron!" Hermine kam die Treppe heraufgerannt.
„Ah, du hast den Eingang also schon geöffnet, Ron. Weiß Harry schon davon?"
„Na ja, ich konnte ihm noch nicht viel erklären." antwortete der Rotschopf.
„Kommt, lasst uns erst mal reingehen. ich erkläre euch die Geschichte dieses Zimmers später." meinte die Braunhaarige und trat durch die Wand. Harry und Ron folgten ihr und traten ebenfalls in einen kurzen Gang, an dessen Ende eine Wendeltreppe war. Sie stiegen die alte Steintreppe hinauf und kamen vor einer alten, schwer aussehenden Holztüre aus. Hermine stieß diese vorsichtig auf. Die drei Freunde traten ein und blieben erst einmal staunend stehen.
Das Zimmer war riesengroß. In ihm standen vier Betten, die alle mit roten Samtvorhängen verhangen waren, welche aber selten benutzt wurden. Es gab noch ein zweites Paar Vorhänge, die aus leichtem, etwas durchsichtigen Stoff bestanden. Die Bettwäsche war ebenfalls rot, aber mit Satin bezogen. Auf dem Boden waren, über dem Steinboden sehr schöne, rotgemusterte Teppiche ausgelegt und neben den Betten standen kleine Nachtschränkchen. An einer Wand standen Schränke, für die Habseligkeiten der Schüler, es gab zwei Sofas und einige Sessel, wobei letztere an dem Tisch am Fenster standen. Die Fenster gingen bis zur Decke und fingen nur 50 Zentimeter über dem Boden an, die Fensterbänke waren ziemlich breit und als Sitzbänke ausgepolstert. An der Wand, an der sich die Eingangstüre befand, gab es noch eine weitere Türe.
Nachdem Hermine sich erst einmal erstaunt umgesehen hatte ging sie auf die andere Türe zu und öffnete diese.
„JUNGS! Es gibt sogar ein eigenes Badezimmer, damit wir nicht immer runter rennen müssen!" kreischte das Mädchen begeistert.
Sofort kamen Ron und Harry angelaufen und sahen ins Badezimmer.
Das Badezimmer war in schimmernden Blautönen gehalten. In der Mitte war eine Badewanne in den Boden eingelassen, die man auch als Whirlpool benutzen konnte und in der mehrere Personen Platz hatten. Harry kam sich fast vor, wie im Vertrauensschülerbad, in dem er damals gewesen war.
In die linke Wand waren zwei Duschen eingelassen, deren bläuliches Glas das Licht reflektierte, das durch die großen Fenster fiel, so das man nicht hindurchsehen konnte. Auf der rechten Seite gab es zwei Waschbecken und, hinter einer Wand verborgen, eine Toilette. Außerdem gab es, ebenfalls in die Wand eingelassen, einige Schränke für Handtücher und andere Dinge.
Nachdem sie sich umgesehen hatten, setzten sie sich erst mal auf die Betten, die sie für sich ausgesucht hatten, dann begann Hermine, zu erzählen.
„Also, ich wollte euch doch erzählen, warum wir dieses Zimmer bekommen haben, und warum es nicht jeder sehen kann:
Dieses Zimmer ist normal unbenutzt, doch Dumbledore hat sich natürlich mal wieder etwas einfallen lassen. Was, das weiß ich leider selbst noch nicht, das wird wohl erst beim Abendessen rauskommen. Dieses Zimmer ist durch einen besonderen Zauber geschützt. Man braucht das Passwort und muss, in diesem Zimmer Wohnen, Hauslehrer oder Schulleiter sein, um die Wand zu „öffnen". Außer uns dreien wissen nur Dumbledore und McGonagall von diesem Zimmer und kennen das Passwort. Ich werde ab jetzt also ein Zimmer mit euch Teilen, weiß Gott, warum. Also, ich finde ja, alleine für das schöne Zimmer und das Badezimmer lohnt es sich, oder?" lachte Hermine.
„Stimmt!" Harry stand auf und ging zu seinem Koffer, der in einer Ecke des Zimmers stand.
Er fing an, seinen Koffer auszupacken und die anderen beiden taten es ihm nach.
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Was dachte sich der Alte Kauz eigentlich dabei? Aufgebracht lief Draco Malfoy durch die Gänge der Kerker. In den Gemeinschaftsraum wollte er jetzt nicht. Was sollte das alles? Das konnte doch nicht Dumbledores Ernst sein. Er wusste doch schon immer, dass der Schulleiter langsam senil wurde. Obwohl. Andererseits war Dumbledore doch nicht dafür verantwortlich. Er fand einen leeren, ruhig gelegenen Klassenraum und ließ sich dort nieder.
Erst zum Abendessen ging er wieder nach oben, in die Große Halle. Er setzte sich an den Slytherin-Tisch, wie Dumbledore es ihm gesagt hatte.
