Disclaimer: Mir gehört alles Tolkien und dem Rest überhaupt nix, ich verdien mächtig Geld mit der Sache und natürlich ist alles umgekehrt. Wie blöd... #schnüff#
Warnung: Spoiler!
A/N: Und wieder ein Kapitel mehr... #g# was gibt es zu sagen? Der letzte Abschnitt passt mir nicht, aber sonst... annehmbar #g#
Die Dankes an
JorkdaOrk #g# genau das war meine Absicht... nach dem ich einmal ne Friede Freude Eierkuchen Story (wie du das so schön sagst #löl#) geschrieben habe hatte ich mehr als genug davon... freut mich, dass es dir gefällt! Und wenn du willst kann ich das Lob schon übermitteln... #grins#
Jo schön, dass du noch da bist #sich wie sonst was freut# es lohnt sich, das ganze noch mal zu lesen, weil auch neues drin sein wird #unauffällig auf dieses kapitel deut#
Finya und natürlich Nachtschatten (du bist die beste! #umwuschel#)
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Wenn Leben Tod bedeutet
Kapitel 2 – Kälter als Eis
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Der Himmel vor Méras Augen war kalt und tiefschwarz. Dichte Wolken verwehrten ihr die Sicht auf die Sterne, deren verheissungsvolles Funkeln sie manchmal von ihren düsteren Gedanken ablenken konnten, und so lauschte sie dem Gespräch ihrer Gefährten. Sie stritten sich um den weiteren Weg, was ein bitteres Lächeln auf Méras Gesicht rief. Es war klar, wohin die Zukunft sie führen würde... daran konnte auch der Menschenkrieger aus Gondor nichts ändern, auch wenn er sich noch so sehr dagegen sträubte. „Lasst uns in meine Heimatstadt gehen und von dort aus gegen Mordor kämpfen. Was wollt ihr alleine in den Steinwüsten hinter den schwarzen Toren? Ihr braucht ein schlagkräftiges Heer!"
„Ein Heer würde nichts daran ändern, dass unser Weg schlussendlich nach Mordor führt, Herr Boromir", warf Méra leise ein. Es waren die ersten Worte, die sie seit der Abreise von Lothlorien gesprochen hatte und sofort lag aller Aufmerksamkeit auf ihr. Stirnrunzelnd musterte sie die verwunderten Gesichter ihrer Begleiter und fuhr dann so leise wie zuvor fort: „Warum also nicht von Anfang an den kürzeren und weitaus unauffälligeren Weg nehmen?"Langsam liess sie sich an den Baumstamm hinter sich sinken, setzte eine unbeteiligte Miene auf und zeigte so unmissverständlich, dass sie nichts weiter sagen würde. Eine Weile, in der noch immer sämtliche Blicke auf Méra lagen, blieb es still, bis Aragorn schliesslich das Schweigen brach.
„Sie hat recht, Boromir. Kein Heer Gondors ist stark genug, um ins schwarze Land einzudringen. Wir müssen es alleine versuchen." Ein winziges, triumphierendes Lächeln erschien auf Méras Gesicht und sie sah vernichtend in Boromirs Richtung. Dieser schüttelte ärgerlich den Kopf. „Ich verstehe nicht, warum du auf den Rat einer dahergelaufenen Elbe hörst anstatt auf den eines erfahrenen Kriegers, Aragorn!", sagte er mit vor unterdrückter Wut zitternder Stimme. Das Lächeln verschwand von Méras Gesicht und machte einskalter Verachtung Platz. Doch ehe sie etwas sagen konnte warf Aragorn beschwichtigend ein: „Bleibt ruhig. Es bringt nichts, wenn ihr euch mit Worten bekämpft, höchstens, dass der Feind um unsere Anwesenheit weiss."
Schnaubend stand Méra auf und wies mit einer abschätzigen Geste auf die munter vor sich hin mampfenden Hobbits und den leise schnarchenden Zwergen. „Niemandem bleibt die Anwesenheit dieser Geschöpfe verborgen", sagte sie mit beissendem Spott in der Stimme. „Eure Vorsicht kommt zu spät, Herr Aragorn."
Schnellen Schrittes verliess sie den Lagerplatz der Gefährten und beachtete Aragorns Erwiderung auf ihre Worte nicht. Stattdessen ging sie hinunter zum Fluss und liess sich auf einem Stein am Ufer nieder. Die Dunkelheit der Nacht umfing sie und verbarg sie vor den Blicken aller, die sie nicht sehen sollten. Stumm sah sie ans gegenüberliegende Ufer, doch auch hier tat die Düsternis das Ihre. Méra erkannte nichts, genauso, wie sie nichts hörte. Es war Saurons Werk, dieses kalte und leblose Nichts, in dem sie sich befand.
Traurigkeit stieg in ihr auf. Es war einige Jahre her, dass sie mit einem ihrer Lehrer eine Bootsfahrt auf dem Celebrant unternommen hatte, doch damals war rund um den Fluss das Leben allgegenwärtig gewesen. Und nun... nun vermochten selbst die Pflanzen dem wachsenden Schatten nicht mehr zu widerstehen. Das Gras unter ihren nackten Füssen war farblos und erschlafft.
„Warum seid Ihr so?"Erschrocken zuckte Méra zusammen und verfluchte sich für ihre Unaufmerksamkeit. Schnell drehte sie sich um und verzog wütend ihr Gesicht, als sie Aragorn erkannte.
„Warum bin ich wie?", fauchte sie unwirsch und funkelte den Menschen vor sich an.
„Ihr wisst, was ich meine", erwiderte er ruhig. „Warum seid Ihr so abweisend?"
„Was geht es Euch an? Lasst mich in Frieden so wie ich Euch nicht mit unnützen Fragen bedränge!"Schnell stand sie auf und wollte im Schatten einiger naher Bäume verschwinden, doch eine starke Hand packte ihren Arm und hielt sie zurück.
„Ihr seid dem selben Schicksal wie wir ausgeliefert. Ihr seid eine Gefährtin. Warum sträubt Ihr Euch so dagegen?"Méras kalte Augen trafen verächtlich funkelnd auf die ruhigen des Waldläufers. „Ich werde niemals so sein wie ihr!", zischte sie. „Weder werde ich meine Unsterblichkeit aufgeben noch schrumpfen oder mich gar mit einem Zwergen anfreunden! Auch Ihr, Aragorn, könnt daran nichts ändern, auch wenn bislang alles nach Eurem Willen verlief. Ich habe nicht vor, Euretwegen zu einer Heuchlerin zu werden!"
Wütend riss sie sich los und verschwand in der Dunkelheit, doch die leisen Worte des Menschen drangen dennoch an ihre Ohren. „Und Ihr seid doch eine von uns... auch wenn Ihr es nicht wahrhaben wollt."
„Niemals!", flüsterte sie in die Nacht hinaus und lehnte sich an einen Baum. Wie konnte er es wagen, von ihr zu verlangen sich zu ändern? Sich einfach so den Gefährten anzupassen, obwohl sie kaum etwas mehr verabscheute als deren Gesellschaft? Schnaubend strich sie eine Haarsträhne, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, zurück und sah durch das beinahe kahle Geäst des Baumes in den Himmel. Er wirkte so trostlos wie nie zuvor ohne die funkelnden Lichter. Machte ihr einmal mehr klar, dass es für sie keine Hoffnung gab. Es hatte nie Hoffnung gegeben...
Nachdem Galadriel diese unselige Prophezeiung gemacht hatte, war ihr Leben glanzlos und ermüdend gewesen, konnte sie doch den Ketten ihrer Bestimmung nie entfliehen. Jahrelang hatte sie das Kämpfen erlernt, bis sie alles beherrschte... die weisse Herrin hatte die besten Kämpfer dazu verpflichtet, Méra zu unterrichten und hatte damit das Leben der Elbe zerstört. Nie hatte sie etwas anderes als Abneigung, Unverstehen und sogar Hass von anderen erfahren, nie hatte sie gelernt, was Freundschaft bedeutete. In den ersten Jahren ihres Lebens, wenn andere Elbenkinder spielend in den Bäumen herumkletterten, hatte sie danebengesessen, hatte die anderen um ihr glückliches Leben und ihre Freundschaften beneidet. Wie oft hatte sie versucht, dazu zu gehören... sie wurde immer abgewiesen.
Mit der Zeit lernte sie, dass sie niemals sein würde wie die anderen und trug nun eine Maske aus eben jener Ablehnung, die ihr entgegengebracht wurde, zur Schau. Verbissen hatte sie trainiert, ihre Kampfkunst zur Perfektion gebracht und die Verzweiflung über ihr Los tief in sich verschlossen, wo sie nicht mehr ausbrechen konnte. Doch jedes Mal, wenn sie wieder jene Abneigung erfuhr, schmerzte etwas tief in ihr... doch nie zeigte sie den Schmerz, die Trauer. Sie war kälter als Eis...
Unwirsch schob sie die Gedanken an ihre Vergangenheit zur Seite. Was brachte es, über längst vergangene Dinge nachzugrübeln? Langsam lenkte sie ihre Schritte zurück zum Lager. Mit Ausnahme von Aragorn, der anscheinend noch nicht zurückgekehrt war, schliefen alle, auch der Zwerg, der hätte Wache halten müssen. Im Vorübergehen verpasste Méra ihm einen Tritt ans Schienbein, der ihn jaulend aufspringen liess. Sie lächelte ihn spöttisch an, ehe sie leise sagte: „Wachen, Herr Zwerg, nicht Eure Gefährten wecken... sei es nun durch übermässig lautes Schnarchen oder unangebrachtes Gejaule eines Fusstritts wegen. Ein Feind wäre nicht so gnädig gewesen."
„Ich soll Euch wohl auch noch dankbar sein, Elbenweib, was!", knurrte der Zwerg und rieb sich das Schienbein.
„Danke, ich verzichte."Ohne noch einen Blick an den leise vor sich hin schimpfenden Zwergen zu verschwenden, liess Méra sich auf den Boden fallen. Kurz darauf sahen ihre Augen den schwarzen Himmel nicht mehr.
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„Herrin! Wie könnt Ihr erlauben, dass diese Verrückte hier bleibt? Sie ist nicht normal... Ihr könnt nicht verantworten, dass sie unser Zusammenleben stört! Schickt sie in den Westen!"
Die laute, fordernde Männerstimme wurde von der einer Frau abgelöst. „Ich habe meine Gründe, um sie hier in der Stadt zu behalten. Ausserdem... ich glaube nicht, dass sie das Zusammenleben stört, wie Ihr es ausdrückt", sagte die Frau und klang dabei leicht verärgert.
„Sie passt sich nicht an!", rief der Mann aufgebracht. „Wo sie hinkommt, bringt sie alle anderen zum Verstummen. Und wer garantiert Euch, dass sie nicht einfach jemanden angreift!"
„Sie selbst. Und nun geht. Es gibt keinen Grund, dieses Gespräch weiterzuführen."
Eine hohe Flügeltür wurde aufgestossen und ein sichtlich wütender, in edle Gewänder gekleideter Elb stürmte, leise vor sich hin murmelnd, hinaus. Neben der Tür drückte sich eine Gestalt in den Schatten. Ihr Atem ging heftig, als sie ihren Kopf an das kühle Holz der Wand lehnte. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken und in ihren Augen standen Tränen, denen nicht erlaubt wurde zu fliessen. Im Herzen der Gestalt brodelte der Zorn auf den Elben, der sich da beklagt hatte und auf die Frau, die an allem Schuld war.
Die Tür ging abermals auf und die Herrin von Lothlorien trat hinaus. Die Gestalt drückte sich noch ein bisschen mehr in den Schatten, doch blieb sie der Herrin nicht verborgen.
„Du hättest nicht lauschen sollen, Méra.", sagte Galadriel traurig.
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Méras Blick klärte sich und statt den Bildern ihres Traumes sah sie nun wieder den leeren Himmel. Langsam setzte sie sich auf und betrachtete ihre zitternden Hände. Dieser Traum... sie verfluchte sich selbst dafür, immer wieder jenes Ereignis vor sich zu sehen und jedes Mal von neuem den Schmerz in sich auflodern zu lassen. Dennoch erinnerte sie sich immer wieder an jenes erste Mal, als sie die Ablehnung der anderen offen zu spüren bekommen hatte. Sie war keine hundert Jahre alt gewesen und es hatte sie tief getroffen zu hören, dass man sie in den Westen schicken wollte.
Unwirsch schüttelte sie den Kopf und verdrängte die Gedanken. Sie wusste, dass es nie gut war, wenn sie zu viel nachdachte... und dennoch tat sie es immer wieder. Leise aufseufzend liess sie ihren Blick über die schlafenden Hobbits und den schon wieder schnarchenden Zwergen wandern, ehe er an Legolas und Aragorn hängen blieb, die beide in ihre Richtung sahen. Sofort setzte sie eine undurchdringliche Miene auf und wandte sich wieder ab. Entgegen ihrer Erwartungen sagte keiner der beiden etwas, und so legte sie sich wieder hin und starrte in den Himmel. Doch der Schlaf kam nicht wieder...
