Disclaimer: Mir gehört alles Tolkien und dem Rest überhaupt nix, ich verdien mächtig Geld mit der Sache und natürlich ist alles umgekehrt. Wie blöd... #schnüff#
Warnung: Spoiler!
A/N: Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe! Aber ich war total im Stress... #seufz# das legt sich hoffentlich in Zukunft. Ich werde jedenfalls versuchen, schneller neue Kapitel zu schreiben.
Die Dankes an
-Jo So bin ich eben #g# hab an allem was ich geschrieben habe was auszusetzen #zwinker#
-Liderphin Vielen Dank für dein Lob! Schön, dass du Méra als etwas besonderes ansiehst... soll sie ja eigentlich auch sein, nicht? #g# Ich werde versuchen noch mehr aus ihrer Vergangenheit einzubauen, wenn sich die Gelegenheit ergibt...
Und ein besonders großes an Nachtschatten! #knuddel#
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Wenn Leben Tod bedeutet
Kapitel 3 – Kampf
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Als der Morgen anbrach stand Méra schon längst am Ufer des Flusses und suchte abermals nach einem Zeichen des Lebens. Vergebens, wie sie schon lange festgestellt hatte, doch sie wandte ihre Blicke dennoch nicht ab. Immerhin musste sie dann nicht zurück ins Lager, wo die Hobbits gerade Unmengen an Lembas verspeisten. Méra schüttelte leicht den Kopf. Diese Wesen waren so klein... und aßen mehr als ein ganzes Orkheer, wie es schien.
„Was seht Ihr?"
Méra schrak etwas zusammen und sah sich ärgerlich nach dem Sprecher um. Wie am Abend zuvor hatte sie niemanden kommen hören, doch diesmal lag es vielleicht weniger an ihrer Unaufmerksamkeit als an der Tatsache, dass es Legolas gewesen war, der sich ihr genähert hatte.
„Dasselbe wie Ihr", antwortete sie knapp und ließ ihn deutlich hören, dass sie von einem Gespräch mit ihm nichts hielt. Doch er blieb neben ihr stehen und betrachtete das andere Ufer.
„Es ist zu still hier", sagte er schließlich. „Und die Sterne verschwinden vom Himmel. Ihr habt sie gestern Abend gesucht..."
„Habt Ihr mich beobachtet?", fauchte Méra, als sie ihre Überraschung über Legolas' Worte beiseite geschoben hatte.
„Nun...", kam die spöttisch angehauchte Antwort, „ich glaube nicht, dass jemandem entgangen ist, wie... verzweifelt Ihr den Himmel abgesucht habt."
Méra blieb daraufhin stumm und verfluchte sich insgeheim dafür, dass sie offenbar so offensichtlich am Himmel nach den Sternen gesucht hatte. Wenn es selbst diesem ignoranten Elben nicht verborgen geblieben war...
„Legolas, Méra? Wir brechen auf!"
Méra war beinahe froh, als die Stimme des Waldläufers sie von Legolas' Gesellschaft erlöste. Schnell lief sie zu den Booten und stieg mit zweien der Hobbits in eines. Die beiden kleinen Gestalten warfen ihr misstrauische Blicke zu, die sie einfach unbeachtet ließ. Stattdessen warf sie verstohlene Blicke zu Legolas hinüber, der sie offenbar beobachtete. Schließlich sah sie ihn herausfordernd an, worauf er den Kopf schüttelte und sich dem Zwergen zuwandte. Méra starrte auf seinen Rücken. Aus diesem Elben wurde sie nicht klug...
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Die Fahrt verlief ereignislos. Nach wie vor rührte sich nichts an den Ufern des breiten Flusses, der langsam auf die Raurosfälle zulief. Dort würden sie wohl den Weg nach Mordor einschlagen... Méras Blick wanderte zu dem Menschenkrieger, der beinahe so griesgrämig wie sie vor sich hin starrte. Ein kleines, spöttisches Lächeln überzog ihr Gesicht. Es musste ihn schwer getroffen haben, dass er nun nicht zurück in seine Heimatstadt konnte.
‚Man könnte beinahe Mitleid haben', dachte sie sich, während sie die leicht zusammengesunkene Gestalt betrachtete. ‚Könnte...'
Ein leises Flüstern riss sie aus ihren Gedanken, obwohl die Worte nicht an sie gerichtet waren. Schnell hob sie den Kopf und erblickte die Argonath, gewaltige Statuen, das Abbild früherer Menschenkönige. Schwacher Könige, wohlgemerkt. Selbst zu den Zeiten dieser Herrscher war die Stärke im Blut der Menschen längst verloren gewesen...
Am Ufer des Sees, der hinter den Argonath lag, legten die Gefährten an. Méra sah sich misstrauisch um. Obwohl kein Laut außer dem Knirschen des Sandes unter den Schuhen ihrer Begleiter erklang lag doch etwas unheilvolles in der Luft. Etwas gefährliches...
„Ruht Euch etwas aus."Eine leise Stimme erklang hinter ihr und sie drehte sich langsam um. „Wie kommt Ihr dazu, mir etwas derartiges zu befehlen?", fragte sie den Waldläufer gefährlich ruhig. „Nun, ich dachte mir, etwas Entspannung würde Euch vielleicht bekommen, nachdem Ihr in der letzten Nacht wohl keinen Schlaf fandet", kam die gleichgültige Antwort. Méra schnaubte und ließ ihr weniges Gepäck zwischen die Wurzeln eines alten Baumes fallen. Lediglich ihre Waffen behielt sie an.
„Ich denke nicht, dass Ihr darüber entscheiden könnt, wie viel Ruhe ich brauche."Mit diesen bissigen Worten verschwand sie zwischen den hohen Bäumen. Ihre Füsse trugen sie wie von selbst zu den Ruinen des Wachturms, der einst auf dem Amon Hen gestanden hatte, noch zu Zeiten jener Könige ohne Kraft im Blut.
Vor ihren Augen erstreckten sich die Emin Muil, ein karges, gefährliches Gebirge. Wohl oder übel würden die Gefährten es durchqueren müssen, wenn sie nach Mordor gingen... ein leiser Seufzer kam über Méras Lippen. Ein weiteres Stück Weg, auf dem die Hobbits und der Zwerg nur unnötige Lasten sein würden. Warum hatte man diese Wesen überhaupt mitgehen lassen? Was hatte es für einen Zweck, den Einen Ring einem Hobbit anzuvertrauen, der jetzt schon vollkommen erschöpft schien und wohl kaum über die Grenzen des schwarzen Landes hinauskommen würden? Was hatte Lord Elrond von Bruchtal nur dazu bewegt, gleich vier Angehörige dieses zu klein geratenen Volkes auf die Reise zu schicken? Ganz zu schweigen davon, dass ein Zwerg unter den Gefährten war! Ein Zwerg! Was nützte der schon? Mit den Menschen, dem anderen Elben und sogar mit den Hobbits konnte sie sich abfinden... aber ein Zwerg? Nicht auszudenken, wenn es gar er wäre, auf den die Prophezeiung sich bezog...
Méra schüttelte sich. Nein, so weit würde es nicht kommen. Für einen Zwergen würde sie garantiert nicht sterben! Schnaubend verließ sie die Plattform, als hastiges Atmen und schnelle, stolpernde Schritte an ihre empfindlichen Ohren drangen. Instinktiv verbarg sie sich hinter einem Gebüsch, die Hand fest am Griff ihres Schwerts. Die Geräusche kamen immer näher, erklangen vom Waldrand her – doch sie sah nichts. Was ging hier vor? Eine unerklärliche Angst beschlich sie und sie zitterte kaum merklich, aber sie wich nicht vom Fleck. Egal, was hier gerade geschah – sie wollte wissen, was es war und außerdem wäre es ohnehin unklug gewesen die Deckung aufzugeben.
Das Keuchen wurde immer lauter, angstvolles Wimmern erklang und dann ein dumpfer Aufschlag. Mit einem Male tauchte der Ringträger vor Méras Augen auf und sie schüttelte ärgerlich den Kopf. Langsam trat sie hinter ihrem Gebüsch hervor. Der Hobbit sprang ängstlich auf und versteckte krampfhaft etwas hinter seinem Rücken, was ein kleines Lächeln auf Méras Gesicht rief. Der Ring... langsam machte sie noch einen Schritt auf ihn zu. Die Augen des kleinen Geschöpfs weiteten sich panisch und es wich zurück. Méra lächelte noch immer, sagte jedoch nichts. Sie konnte seine Angst beinahe spüren... wie von einer fremden Macht gezogen trat sie weiter auf den dunkelhaarigen Hobbit zu.
„Nicht... geht weg...", wimmerte er, doch seine Stimme war so leise, dass selbst Méra sie kaum verstand. Eine seltsame Dumpfheit hatte sie ergriffen und sie schüttelte nachdrücklich den Kopf, um das unangenehme Gefühl zu vertreiben.
„Was ist geschehen?", fragte sie ruhig und hielt den Blick ihres Gegenübers – oder eher Gegenunters – fest.
„Bo-Boromir", stotterte der Ringträger und Méra ließ ein ärgerliches Schnauben hören. Natürlich. Dieser Mensch war einfach unmöglich. Wenn er den Ring schon nicht mit dem Einverständnis der anderen Gefährten nach Minas Tirith bringen konnte so wollte er es wohl mit Gewalt tun.
„Wo ist er?"Der Hobbit deutete auf den Wald und Méra wollte sich abwenden, als eine laute Stimme sie zurückhielt.
„Méra! Was tut Ihr da?" Ein schnaufender Aragorn kam den Hang hochgerannt und blieb misstrauisch blickend vor Méra stehen. Diese schnaubte abermals.
„Nun... ich wollte gerade gehen und einem gewissen inkompetenten Menschen die Meinung sagen", antwortete sie giftig, konnte sich ein spöttisches Lächeln aber nur schwer verkneifen, als sie das verdutzte Gesicht des Waldläufers sah.
„Wie?"
„Fragt Euren Freund. Obwohl ich nicht so sicher bin, ob er euch verständliche Antworten geben wird... er scheint mir recht umnachtet zu sein", sagte sie beiläufig und verschwand dann im nahen Wald. Hinter sich konnte sie die Stimme Aragorns vernehmen, der den verstörten Hobbit nach dem eben Geschehenen ausfragte und von diesem nur gestotterte Antworten erhielt. Es schien den Ringträger doch recht mitgenommen zu haben, was immer dieser Boromir auch angestellt haben mochte.
Abrupt blieb sie stehen, als die Stimme hinter ihr durch das Geräusch vieler, schwerer Füsse abgelöst wurde. Misstrauisch blieb sie stehen und lauschte. Grunzende Laute und wüste Stimmen kamen näher... kurz nahm sie noch wahr, wie der Ringträger etwas weiter weg von ihr durch das Gebüsch krachte, ehe sie umkehrte und den Hang wieder hinauflief. Oben stand Aragorn alleine einer Horde riesiger Uruk-hai, wohl Sarumans Diener, gegenüber, die ihn sabbernd und breit grinsend musterten. Offenbar freuten sie sich auf eine ausgiebige Mahlzeit... mit einer schnellen Bewegung zog Méra ihr Schwert und trat neben den Menschen, der ihr kurz einen erstaunten Blick zuwarf.
„Ihr habt nicht wirklich das Gefühl, dass Ihr alleine gegen die ankommt, oder?", fragte Méra in ihrem gewohnt spöttischen Ton.
„Die Frage ist eher, ob wir auch zu zweit gegen die ankommen", antwortete der Mensch ruhig. Die Elbin kam nicht mehr dazu etwas zu erwidern, denn die Uruk-hai starteten ihren Angriff. Beinahe gelassen begegnete Méra den Schwertstreichen ihrer Gegner, erkannte aber bald, dass diese nicht darauf aus waren, sich einen langen Kampf mit ihr und Aragorn zu liefern. Sie suchten etwas...
„Findet die Halblinge!", brüllte da auch ein besonders hässlicher Kerl und Méra hieb ihm als Antwort den Kopf ab. Die meisten der Uruk-hai rannten nun den Abhang hinunter und die Elbin fürchtete das erste Mal um die Sicherheit des Ringes. Doch ein Durchkommen war unmöglich, denn einige zurückgebliebene Feinde versperrten hartnäckig den Weg nach unten. Ein Pfeil schoss haarscharf an Méras Kopf vorbei, doch als sie sich umsah erkannte sie Legolas, der sich nun ebenfalls in den Kampf einmischte. Hinter ihm keuchte der Zwerg den Berg hinauf und zückte seine Axt.
Méra hielt in Gedanken fest, dass sie sich noch bei Legolas für diesen Pfeil bedanken würde, der sie beinahe aufgespießt hatte, ehe ein stechender Schmerz an ihrer linken Schulter sie in die Realität des Kampfes zurückriss. Ein kurzer Blick genügte um ihr eine stark blutende Wunde zu zeigen, die ein gehässig grinsender Uruk-hai, der schon zum nächsten Schlag ausholte, ihr verpasst hatte. Mit zusammengebissenen Zähnen begegnete sie den kraftvollen Angriffen und sie spürte, wie ihre eigenen Reserven sich schon bald dem Ende zuneigen würden, nicht zuletzt wegen der heftig schmerzenden Verletzung.
Knurrend holte sie zu einem vernichtenden Schlag aus und trieb ihre Waffe tief in die Brust des Feindes. Dieser sank röchelnd zusammen und Méra lehnte sich keuchend gegen ein Ruinenstück, immer darauf achtend, dass kein Uruk-hai ihr zu nahe kam, doch ihr war klar, dass sie nicht mehr lange würde durchhalten können. Gerade als ein besonders großer Uruk-hai mit einem triumphierendem Grinsen auf dem entstellten Gesicht auf sie zukam und das Wissen, dass sie diesem Monster nichts mehr entgegenzusetzen hatte, sich in Méra ausbreitete, erklangen langgezogene Horntöne, die die Uruk-hai sofort dazu brachten sich von dem Kampf abzuwenden und den Hang hinunterzurennen.
Méra sah erschöpft zu, wie Legolas und der Zwerg ihnen folgten und wunderte sich kurz, wo der Waldläufer abgeblieben war, ehe sie noch einmal die Zähne zusammenbiss und ebenfalls dem Feind folgte. Der Weg hinunter zum See erschien ihr unendlich lang, und als sie ihn endlich zurückgelegt hatte konnte sie nicht anders als sich auf einen umgefallenen Baumstamm fallen zu lassen.
‚Kommt halt davon, wenn man mitten in einem Kampf seinen Gedanken nachhängt', flüsterte eine boshafte Stimme in Méras Kopf, was diese mit einem resignierten Kopfschütteln quittierte. Dann hob sie den Kopf. Was war überhaupt geschehen, dass alle hierher gerannt waren? Müde schloss sie die Augen, als sie einen am Boden liegenden, von Pfeilen durchbohrten Boromir sah. Der Mensch hatte also die Strafe für seinen Verrat bekommen, obwohl dies alles andere als wünschenswert war. Ein Schwert weniger...
