Disclaimer: Mir gehört alles Tolkien und dem Rest überhaupt nix, ich verdien mächtig Geld mit der Sache und natürlich ist alles umgekehrt. Wie blöd... #schnüff#
Warnung: Spoiler!
A/N: Da bin ich wieder. Mit einem neuen Kapitel im Gepäck, obwohl ich nicht so ganz weiss, was ich davon halten soll. #g#
Das Review:
Liderphin Es hat sie wirklich ziemlich hart getroffen. Mindestens etwas aus ihrer Vergangenheit wird noch kommen... bis dahin mal ein riesiges Danke an dich!
Wisst ihr, was ich mich frage? Ob ich meine alten Leser mit der langen Pause und der Überarbeitung vertrieben habe... meldet euch doch mal wieder! Ich würde mich riesig freuen...
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Wenn Leben Tod bedeutet
Kapitel 4 – Suche
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„Lasst das!", fauchte Méra unwirsch und entzog ihren verletzten Arm mit einer schnellen Bewegung dem Waldläufer, der sich neben sie gekniet hatte und ihre Wunde untersuchte. Die Bewegung war allerdings wohl etwas zu heftig gewesen, denn eine Welle glühenden Schmerzes durchzog sie. Schnell biss sie sich auf die Unterlippe um nicht einen ungewollten Schmerzenslaut hören zu lassen. Sie zeigte nie Schwäche oder gar Schmerz... das würde sich auch jetzt nicht ändern, ganz bestimmt nicht.
„Wie Ihr meint", Aragorn deutete auf die Wunde, „allerdings solltet Ihr das versorgen." Er drehte sich um und ging zurück zu dem Toten. Méra musterte den Waldläufer kurz, ehe sie unwillig schnaubte und sich an ihrem Umhang zu schaffen machte. Von einer halbwegs sauberen Stelle riss sie einen Streifen ab und versuchte ungeschickt ihre Wunde zu verbinden. Ohne Erfolg, wie sich nach drei verzweifelten Versuchen herausstellte.
„Darf ich?" Eine bekannte Stimme erklang neben ihr und der Stoffstreifen wurde ihr aus den Händen genommen. Ein wütendes Knurren unterdrückend ließ sie es geschehen und biss wieder auf ihrer Unterlippe herum um die erneut aufwallenden Schmerzen zu ertragen, bis sie einen metallischen Geschmack im Mund hatte.
„So schmerzhaft?" Die Hände an ihrem Arm hatten aufgehört sie zu traktieren und ihr Besitzer stand nun vor Méra. Diese verzog ärgerlich ihr Gesicht und stand auf, immer darauf bedacht den leichten Schwindel, der von ihr Besitz ergriffen hatte zu ignorieren.
„Nein!", zischte sie und funkelte den blonden Elben – der sie um einen ganzen Kopf überragte – kalt an. „Ich musste mir lediglich einige sehr unschöne Beleidigungen verkneifen."
„Es kümmert Euch doch sonst auch nicht, was Ihr sagt?", fragte Legolas amüsiert. Méra schnaubte und drehte sich um, um zum Fluss zu gehen. Auf halbem Weg hielt sie inne und sah den Elben noch einmal aufgebracht an. „Übrigens... ich vergaß mich für den verirrten Pfeil zu bedanken, der mich vorhin beinahe aufgespießt hätte!"
Darauf glitt ein kleines Lächeln auf Legolas Gesicht, doch Méra wartete keine Antwort ab. Stattdessen ging sie hinunter zum Fluss, wo Aragorn gerade den toten Boromir in eines der Boote legte.
„Was ist passiert?", fragte sie kühl und musterte das besorgte Gesicht des Waldläufers. Dieser sah sie etwas erstaunt an und antwortete ihr dann leise: „Er hat für Merry und Pippin gekämpft und wurde dabei getötet. Die Orks haben die beiden mitgenommen. Frodo und Sam haben den Weg nach Mordor eingeschlagen.
Merry? Pippin? Sam? Méra unterdrückte ein genervtes Aufstöhnen und begnügte sich damit ihre Augen zu verdrehen. Diese Namen... wer verlangte von ihr, dass sie die kannte? Aber wahrscheinlich waren die Hobbits gemeint, da sie diese nirgends entdecken konnte. „Schön. Und was gedenkt Ihr jetzt zu tun?", fragte sie desinteressiert, was den Waldläufer zu einem missmutigen Stirnrunzeln veranlasste.
„Ihr nehmt wohl gar keinen Anteil an ihrem Schicksal, wie? Wäre es Euch lieber, wenn Ihr den Einen Ring nach Mordor tragen müsstet? Oder wenn Orks Euch gefangen genommen hätten?"
„Nein", antwortete sie knapp, „aber was geschehen ist könnt Ihr nicht rückgängig machen. Findet Euch damit ab. Auch wenn es Euch schwer fallen mag."
„Ich hätte es ändern können wenn ich früh genug hier unten gewesen wäre", knurrte Aragorn und wandte sich von Méra ab. Diese verzog nachdenklich ihr Gesicht. Wenn sie die Anführerin der kleinen Gruppe gewesen wäre, hätte sie sich dann nicht auch Vorwürfe gemacht, wenn die Hobbits verschwunden wären? Nein, entschied sie schließlich, jeder war für sich selbst verantwortlich wenn er sich auf eine solche Reise einließ.
„Ich störe Euch nur ungern in Euren Selbstvorwürfen", sagte sie kühl und betrachtete den Rücken des Waldläufers, „aber Ihr solltet nun wirklich nicht dem Geschehenen nachhängen. Entscheidet Euch lieber für einen Weg. Immerhin tragt Ihr noch immer die Verantwortung für... Eure verbliebenen Gefährten." Damit drehte sie sich um und ging zurück zum Lager um ihre wenigen Habseligkeiten zusammenzupacken. Sie zweifelte nicht daran, dass Aragorn früher oder später zu einem Entschluss kommen würde. Und wenn sie ehrlich war, dann hoffte sie, dass die Entscheidung nicht Mordor lauten würde.
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Die Entscheidung war die Verfolgung der entführten Hobbits gewesen. Nicht, dass Méra nicht froh gewesen wäre, dass sie Mordor fernbleiben würden – nein, es war eher die Tatsache dass sie nun durch Rohans grasbewachsene Ebenen rannten, was sie als entschieden unter ihrer Würde betrachtete. Direkt vor ihr keuchte der Zwerg durch die Gegend und das war das einzige, was sie an diesem neuen Abschnitt der Reise als halbwegs amüsant bezeichnen konnte. Ansonsten ging es ihr wirklich gewaltig gegen den Strich, dass sie diesen verlausten Uruk-hai und ihrer Beute hinterherlief.
Aber... was sollte sie auch anderes tun. Von ihr wurde verlangt, dass sie die Gefährten begleitete und für deren Schutz sorgte. Sie hatte in dieser Aufgabe bereits kläglich versagt, als sie weder die Entführung der Hobbits noch den Tod des gondorianischen Kriegers hatte verhindern können, auch wenn es lediglich die Kampfkraft des Menschen war, die fehlen würde. Und dass der Ringträger nun zusammen mit einem anderen dieser tollpatschigen Hobbits auf dem Weg nach Mordor war, trug auch nicht gerade dazu bei, dass ihre Stimmung sich hob. Es wäre ihre Pflicht gewesen dafür zu sorgen, dass niemand zu Schaden kam. Stattdessen war sie an völlig anderen Orten gewesen, als sie hätte sein sollen.
Ein genervter Seufzer kam über ihre Lippen. Sie beschleunigte ihre Schritte und überholte mühelos den Zwergen. Was brachte es, wenn sie sich den Kopf zerbrach. Geschehen war geschehen, wie sie dem Waldläufer gegenüber mittlerweile schon sehr oft erwähnt hatte, und sie konnte nichts mehr tun.
Plötzlich hielten Aragorn und Legolas vor ihr an und sie wäre beinahe gegen den Rücken des blonden Elben gerannt. Schon wollte sie ihn wütend anfahren, als ihre Augen in der Ferne eine sich rasch nähernde Staubwolke erblickten. Was es war konnte sie nicht erkennen, doch wusste sie mit Sicherheit, dass es nicht die Uruk-hai waren. Von denen hatte seit dem Morgen jede Spur gefehlt.
„Was... was ist... das?", keuchte da der Zwerg, der inzwischen auch bei der kleinen Gruppe angelangt war.
„Ich weiss es nicht", sagte Aragorn unruhig und griff dann abrupt nach Méras rechter Schulter. „Was?", fauchte sie unwirsch und schüttelte die Hand ab. Doch sie bekam keine Antwort. Stattdessen griff der Waldläufer abermals nach ihrem Arm und zerrte sie hinter ein dürres Gestrüpp. Ehe sie protestieren konnte legte eine Hand sich über ihren Mund und ließ sie erst los, als sie aufhörte sich aus dem festen Griff entwinden zu wollen. „Seid still!", zischte die Stimme des Waldläufers an ihrem Ohr und entgegen ihrem Vorhaben gehorchte sie, als sie das Geräusch galoppierender Pferdehufe vernahm.
Wachsam spähte sie zwischen den dürren Zweigen hindurch und rieb sich dabei abwesend ihren Arm wo Aragorn sie gepackt hatte. Genaues erkannte sie jedoch nicht, außer dass ihr klar wurde, dass dieses Gebüsch die kleine Gruppe niemals würde verbergen können wenn es darauf ankam, und sie drehte sich wieder um.
„Wenn Ihr es darauf angelegt habt, hinter diesem Gestrüpp Deckung zu finden, dann muss ich Euch leider enttäuschen", zischte sie leise in Aragorns Richtung. „Wer immer das auch ist, er wird uns sehen wenn er sich weiter nähert."
Sie erhielt keine Antwort. Das Gesicht des Waldläufers war angespannt und er schien angestrengt zu lauschen. Das donnernde Geräusch der Pferdehufe kam immer näher und Méra fühlte sich versucht, ihre Hände auf ihre empfindlichen Ohren zu pressen. Stattdessen verzog sie nur mühsam beherrscht ihr Gesicht und linste abermals durch die kahlen Zweige. Und nun erkannte sie etwas... Grüne Banner mit einem weißen Pferd flatterten im Wind und stolze Pferde trugen voll gerüstete Krieger. Méras Gesicht wurde noch finsterer als es ohnehin schon war. Rohirrim... wie freundlich mochten diese wohl vier Wanderern in ihren Landen gesinnt sein?
Langsam drehte sie sich wieder um und musterte verstohlen ihre Gefährten. Aragorns Gesicht war noch immer so angespannt wie zuvor, der Zwerg hatte einen grimmigen Gesichtsausdruck, der wohl furchteinflössend wirken sollte, aufgesetzt und der Elb schien vollkommen ruhig und entspannt. Gerade so, als wäre eine Situation wie diese sein Alltag. Méra erwischte sich beim Gedanken daran, dass sie ihn um diese äußere Ruhe beneidete und schüttelte unwirsch den Kopf. Wie kam sie dazu, diese Schande für sein Volk zu beneiden? Sie hatte es bestimmt nicht nötig... es kümmerte ohnehin niemanden, wie sie sich nach außen hin gab, außer ihr selbst.
Eine schnelle Bewegung neben ihr riss sie aus ihren Gedanken. Fassungslos sah sie zu, wie der Waldläufer aufsprang und den Rohirrim, die mittlerweile an der kläglichen Deckung der Gefährten vorbeigeritten waren, hinterher rief: „Ihr Reiter von Rohan! Was gibt es neues in der Mark?"
Überwältigt von so viel Dummheit starrte Méra den Waldläufer nur an. War dieser Mensch seines Lebens müde? Das war doch nicht zu fassen... die Rohirrim führten ein beachtliches Wendemanöver durch und kamen wieder auf Aragorn zugeritten. Méra sprang auf und trat neben den Menschen, genauso Legolas und der Zwerg.
„Falls Ihr es darauf angelegt habt, mit den Speeren der Rohirrim Bekanntschaft zu machen, so beglückwünsche ich Euch zu diesem Entschluss", fauchte sie. „Solltet Ihr jedoch eher darauf aus gewesen sein, die Hobbits wiederzufinden, so bedaure ich Euch mitteilen zu müssen, dass Ihr uns diese Möglichkeit gerade erfolgreich verbaut habt! Aber ich bin sicher, eine Unterhaltung mit den Pferdemenschen über das Für und Wider des Durchqueren ihres Landes wird ebenso angenehm sein, wenn nicht noch besser."
Aragorn warf ihr einen undeutbaren Blick zu, doch sie beachtete ihn nicht länger. Ihre rechte Hand wanderte unauffällig zum Heft ihres Schwertes, die andere griff nach einem Dolch, als ein hochgewachsener Marschall aus dem Kreis der Reiter trat, der sich um die vier gebildet hatte. Er musterte die beiden Elben, den Menschen und den Zwerg mit deutlicher Geringschätzung im Gesicht.
„Wer seid Ihr und was habt Ihr hier zu suchen?"
Der Zwerg packte den Griff seiner Axt und trat einen Schritt auf den Marschall zu.
„Nennt mir Euren Namen, Pferdeherr, und ich werde Euch meinen nennen!"
Méra unterdrückte nur mühsam ein verzweifeltes Aufstöhnen. War ihre Lage vorher schon nicht die beste gewesen, so war sie nun definitiv schlecht. Aber was konnte man von einem Zwerg auch anderes erwarten? Begriffe wie Diplomatie waren diesem Volk mehr als fremd.
Doch ehe der Marschall etwas antworten konnte, schritt Aragorn ein. Méra verdrehte die Augen. Was würde dieser tölpelhafte Zwerg nur ohne den Waldläufer machen? Oder seinen großen Beschützer, den Elben, der drohend seinen gespannten Bogen auf den Marschall gerichtet hatte?
„Was ist mit ihr? Spricht sie nicht?"
Méra sah auf, als sie diese Worte vernahm, die unmissverständlich ihr galten. Kühl musterte sie den Pferdeherr und ließ sich auf ein Blickduell mit ihm ein, das er schlussendlich beendete.
„Was ist nun? Sprecht Ihr oder sprecht Ihr nicht?"
„Warum sollte ich nicht?", fragte sie in ihrem spöttischsten Ton. „Obwohl ich meine Worte mit dieser Konversation ohnehin nur verschwende."
„Wer seid Ihr, dass Ihr es wagt so mit mir zu sprechen?", knurrte der Marschall. Méra setzte ein sichtbar unechtes Lächeln auf.
„Méra aus Lorien, mein Herr."
