Disclaimer: Mir gehört alles! Tolkien und dem Rest überhaupt nix, ich verdien mächtig Geld mit der Sache und natürlich ist alles umgekehrt. Wie blöd... #schnüff#

Warnung: Spoiler!

A/N: Und schon wieder eine halbe Ewigkeit seit dem letzten Kapitel... tut mir leid #seufz# ich hätte euch ja gerne schon vorher ein neues Kapitel geliefert, aber meine Muse war anscheinend im Urlaub #g# aber nun endlich etwas Neues, auch wenn ich aus irgendeinem Grund glaube, dass es alles andere als gut ist... Nachtschatten meinte allerdings, dass sie nicht verstehe, warum ich immer etwas an meinen Kapiteln auszusetzen habe #gg#

Die Reviews:

Morenka - #g# Danke!

Liderphin - Tja ja, die beiden #g# die werden so lange keine Ruhe geben, bis sie alles wissen. Und was die Sache mit dem Aus-der-Grube-ziehen angeht: Bist du dir da so sicher? Ich könnte mir eher vorstellen, dass sie Mittel und Wege suchen, um nicht mehr auftreten zu müssen #gg#

lyra-listenreich- Danke! Und in den Tod schweigen wird sich niemand, versprochen #g#

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Wenn Leben Tod bedeutet

Kapitel 8 - Habe ich versagt?

Die Schlacht hatte nicht lange gedauert. Aber sie war blutiger gewesen als vieles andere, was Méra bis dahin erlebt hatte, und sie hatte unnötig viele Opfer gefordert. Denn hätten Rohans Reiter ein wenig mehr Formation gewahrt und hätten sie sich nicht auseinander drängen lassen, so wäre nun bestimmt mehr von den Kriegern übrig geblieben als einige schwer verwundete Reiter und noch weniger Pferde.

Langsam schritt Méra über das Schlachtfeld, in der Hand ihr blutüberströmtes Schwert, immer dazu bereit, einem möglicherweise noch lebenden Feind den Kopf abzuschlagen. Dazu reichte ihre Kraft gerade noch aus, wenn auch nicht mehr für viel mehr. Eine bleierne Müdigkeit hatte sich über sie gelegt, machte ihre Bewegungen träge und ihre Gedanken wirr. Ihr Gesicht war eine Maske eiserner Gleichgültigkeit, doch der Anblick der blutüberströmten Leichen und vor allem der menschlichen Krieger im Todeskampf mit ihren Verletzungen rief Übelkeit in ihr hervor. Nicht, dass ihr dieses Bild fremd gewesen wäre, doch es war jedes Mal aufs Neue etwas, was ihr zu schaffen machte. So viel sinnloser Tod...

„Aragorn!" Der Ruf hallte laut über das Schlachtfeld und brachte alle anderen Stimmen zum Verstummen. Méras Blick blieb an Gimli hängen, der suchend zwischen den Leichen herumging, wanderte weiter zu Legolas, der sich gerade über einen halblebendigen Ork beugte. Ihre Schritte trugen sie schnell genug dorthin, um gerade die letzten Worte des sterbenden Orks zu hören.

„Er ist... da drüben einfach von... der Klippe gestürzt", röchelte er, ehe er erstarrte. Méra sah nachdenklich auf ihn hinab. Von der Klippe gestürzt...?

Etwas Silbernes glitzerte zwischen den blutverschmierten Fingern des Toten hervor. Méra bückte sich und hielt kurz danach den Abendstern in der Hand, jenes Schmuckstück, das Aragorn immer um den Hals getragen hatte. Ihre Finger schlossen sich fest darum, während Unglauben und ein Gefühl der Leere sich in ihr breit machten. Aragorn war wichtig gewesen, so ungern sie sich das eingestand. Und sie hätte ihn beschützen müssen. Hatte sie etwa... versagt?

„Méra?" Legolas griff nach ihrer Hand und löste ihre verkrampften Finger. Stumm sah sie zu, wie er den Abendstern in einer Tasche in seinem Umhang verschwinden ließ. Ebenso stumm beobachtete sie, wie der Elb an den Rand der Klippe trat und nach unten starrte.

„Ihr werdet ihn nicht finden", sagte sie schließlich sehr leise in Sindarin, doch sie wusste, dass Legolas sie gehört hatte. „Er ist weg."

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„Macht Ihr Euch Vorwürfe?", fragte Legolas leise, als sie wieder auf dem Weg nach Helms Klamm waren. Sie gingen beide zu Fuß, da die Pferde die Verwundeten trugen. Méra hatte es ohne Kommentar zugelassen, dass der Elb neben ihr ging.

„Nein. Warum sollte ich?", antwortete sie barsch und hoffte, dass er ihr glauben würde. Auch wenn eine kleine, boshafte Stimme ihr ständig sagte, dass er es ganz bestimmt nicht glauben würde. Er war eben doch nicht so dumm...

„Euer Auftrag?"

„Der hat nichts mit Aragorn zu tun", erwiderte sie unwirsch. Doch in ihr nagten die Zweifel, die schon nach dem Tod des Menschenkriegers aus Gondor und nach dem Verschwinden der Hobbits aufgetaucht waren. Doch nun waren sie um ein Vielfaches stärker. Aragorn war um ein Vielfaches wichtiger gewesen als Boromir oder die Hobbits. Aragorn wäre zukünftiger König Gondors gewesen. Aragorn war es gewesen, vor dem Sauron eine nicht unbegründete Furcht gehabt hatte.

„Mit wem denn dann?" Legolas riss sie aus ihren Gedanken. Méra sah ihn prüfend von der Seite an. In seinen Augen widerspiegelte sich Trauer, doch auch Interesse lag darin. Interesse an dem, was sie, Méra, zu sagen hatte. Warum? Unwirsch schüttelte sie den Kopf.

„Es geht Euch nichts an", war alles, was er von ihr noch zu hören bekam, ehe sie ihren Schritt beschleunigte und an die Spitze des Zuges von Menschenkriegern vordrang.

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Helms Klamm war ein trostloser Ort. Eine graue Festung, die schon so oft Blut gesehen hatte, und über der eine lähmende Angst lag. Weinende Kinder, vor Angst blasse Frauen - und eine störrische Schildmaid, die um jeden Preis kämpfen wollte. Méra hatte mit einem boshaften Grinsen auf dem Gesicht zugesehen, wie König Théoden sie angewiesen hatte, mit den anderen Frauen und den Kinder in den Höhlen Schutz zu suchen. Nun stand Éowyn oben auf dem Wall und starrte hinunter auf die Ebene vor der Burg.

„Enttäuscht, Schildmaid Éowyn?", fragte Méra spöttisch und trat neben die Frau. Diese warf ihr einen erschrockenen Blick zu, fasste sich dann jedoch erstaunlich schnell.

„Ja", sagte sie leise. „Wisst Ihr, ich beneide Euch", fuhr sie nach einer kurzen Pause fort. „Ihr dürft kämpfen. Euch verbietet niemand, bei der Schlacht auch hier oben zu stehen und Euren Teil zu leisten. Es muss schön sein, als Kriegerin akzeptiert zu werden."

„Schön?", krächzte die Elbin entsetzt. „Was bitte nennt Ihr am Kriegerdasein schön? Es ist grausam und bringt eine Menge Unannehmlichkeiten mit sich. Ihr solltet dem König dafür danken, dass er Euch in die Höhlen schickt."

„Aber ich will kämpfen!", erwiderte Éowyn leidenschaftlich. „Wozu habe ich es denn gelernt, wenn ich es noch nicht einmal gebrauchen darf?"

„Frauen wie Euch sollte man das Kämpfen gar nicht erst beibringen", antwortete Méra trocken. „In Eurer Vorstellung existiert das Bild eines ruhmreichen Helden, der siegreich über einem gefallenen Gegner steht, nicht wahr? Nun, die Wirklichkeit sieht anders aus. Ruhm im Krieg zu erringen bringt bittere Selbstvorwürfe und Zweifel mit sich. Das ist nichts für jemanden wie Euch."

„Wie könnt Ihr so etwas sagen? Wünscht Ihr Euch denn nicht auch, etwas Ruhm und Ehre zu erhalten?"

Méra schüttelte den Kopf. Ruhm und Ehre... glücklicher Mensch, der noch von so etwas träumen konnte. Was gäbe sie darum, wenn sie noch nie ein Schlachtfeld hätte sehen müssen? Wenn sie nicht einmal wüsste, wie man ein Schwert richtig hielt? Es wäre so viel anders gekommen in ihrem Leben. So viel...

„Aber... warum kämpft Ihr dann?" Die Schildmaid schien entsetzt. In ihrer Vorstellung ging es wohl nicht, dass jemand kämpfte, ohne Ruhm erwerben zu wollen.

„Weil ich muss", sagte Méra ruhig. „Und glaubt mir, ich bin alles andere als glücklich damit. Ihr könnt..." Sie hielt inne, als sie in der Ferne einen einsamen Reiter erblickte. Er hielt sich nur mühsam auf seinem Pferd und schien ziemlich verwahrlost. Und er sah Aragorn viel zu ähnlich...

Von den Wachen auf den Mauern kamen verwunderte Rufe. Auch sie hatten den Reiter entdeckt, der sich nun schnell näherte. Und je näher er kam, desto deutlicher erkannte Méra, wer es war.

„Aragorn", flüsterte sie, doch nicht leise genug, dass es Éowyn nicht gehört hätte.

„Seid Ihr Euch sicher?", fragte die Schildmaid aufgeregt. Méra musterte sie misstrauisch. In den Augen der Frau war ein beinahe unheimliches Glänzen zu sehen und ihr vorher noch so betrübter Gesichtsausdruck hatte sich in helle Freude gewandelt. „Seid Ihr Euch wirklich sicher?", fragte sie abermals.

„Ja", antwortete Méra nur und wandte sich ab. In der Burg suchte sie sich eine ruhige Ecke und ließ sich auf eine umgekippte Kiste fallen. Er war also nicht tot. Sie hatte nicht versagt. Nur beinahe. Eigentlich sollte sie sich freuen, nachdem sie das Verschwinden des Menschen so sehr getroffen hatte...

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Leise vor sich hingrinsend beobachtete Méra von ihrem Platz auf der Kiste aus, wie der Zwerg sich mit einem viel zu langen Kettenhemd abmühte. Er brummelte wütend vor sich hin und warf immer wieder einen bitterbösen Blick zu der Elbin in der Ecke hin, bis er schließlich entnervt aus dem Raum verschwand.

Das Grinsen verschwand aus Méras Gesicht, als König Théoden in voller Rüstung in den Raum trat. Er unterhielt sich kurz mit einem seiner Untergebenen, ehe sein Blick auf die Elbin fiel und er zu ihr trat.

„Ihr habt Euch gut geschlagen in der Schlacht mit den Wölfen Isengards", sagte er förmlich. „Wo habt Ihr gelernt, so zu kämpfen?"

„In Lothlorien", erwiderte Méra abweisend.

„Und warum? Auch wenn die Elben ein seltsames Volk sind, so habe ich doch noch nie davon gehört, dass ihre Frauen das Kämpfen lernen würden."

„Es ist auch durchaus nicht üblich, König Théoden", mischte sich Legolas ein. Méra warf ihm einen unwirschen Blick zu, den er mit einem kleinen Lächeln beantwortete. „Méra ist lediglich eine Ausnahme."

Der König hob zu sprechen an, wurde jedoch vom durchdringenden Klang mehrerer Hörner unterbrochen. Méra wurde blass, als sie den Klang erkannte. Dennoch folgte sie Legolas und dem König hinaus zum Tor.

Elben. Bis an die Zähne bewaffnete Elben kamen in die Burg marschiert, angeführt von... Haldir. Méra verzog ihr Gesicht und mühte sich, das Gefühl kochenden Hasses in ihrer Magengegend zu beruhigen. Ausgerechnet Haldir. Dabei hatte sie doch gehofft, ihn nie wiedersehen zu müssen. Sie hörte nicht zu, was die Männer sprachen, begrüßte auch die Elben aus ihrer Heimat nicht. sie musterte sie nur kühl und erblickte hie und da ein bekanntes Gesicht. Gesichter, die sie mit Vorliebe verspottet und ausgelacht hatten.

Der Blick Haldirs traf ihren kurz. In seinen Augen las sie dieselbe Verachtung, denselben Hass wie immer. Stumm wandte sie sich ab und verschwand im Inneren der Burg.

Haldir. Haldir, Haldir, Haldir. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt, ihre Augen zu Schlitzen verengt. Unglaubliche Wut sprühte aus ihnen und jeder, der der Elbin zufällig über den Weg lief, mühte sich, ihr nicht zu nahe zu kommen. Haldir.

Schließlich stieg sie wieder hinauf auf den Wall. Ein kühler Wind zerrte an ihren Haaren und kühlte den Hass etwas ab, machte Verzweiflung Platz. Warum ausgerechnet Haldir? Ein leiser Seufzer verließ ihre Lippen und verlor sich im Wind. Langsam wurde es dunkel und in der Ferne wurde ein gewaltiges Trampeln laut. Der Feind rückte stetig näher.

„Sieh an, sieh an, die kleine Méra." Die Angesprochene wirbelte herum und sah sich dem Anführer der Elben gegenüber.

„Haldir", fauchte sie verachtend. Eine Weile verging, in der die beiden Elben sich musterten.

„Lorien war wunderbar ruhig ohne dich", spie Haldir schließlich aus. „Und was muss ich sehen, als ich hierher komme? Noch immer hat es kein Ork geschafft, dir den Garaus zu machen."

„Nun, tut mir Leid für dich", erwiderte Méra ebenso boshaft, „aber ich bin eben zäh. So schnell wirst du mich nicht los, Haldir."

„Zu schade aber auch. Du glaubst gar nicht, wie sehr mich die Vorstellung anwidert, mit dir auf derselben Seite zu kämpfen."

„Glaub mir, ich werde mich hüten, dir in die Quere zu kommen. Und ebenso wenig werde ich dich demütigen, indem ich dir, solltest du in Schwierigkeiten geraten, helfen werde. Ich werde sogar mit Vergnügen zusehen, wie du versuchst, dich selbst herauszuhauen und kläglich daran scheiterst."

„Wie kommst du darauf, dass ich überhaupt in Schwierigkeiten geraten könnte?", fauchte er, sichtlich in seiner Ehre verletz. Méra lächelte spöttisch.

„Irgendetwas sagt mir, dass du bisher nur immer Glück und eine verdammt gute Wachmannschaft um dich herum hattest", spottete sie. „Aber das hier, mein lieber Wachhauptmann, ist eine richtige Schlacht - kein kleines Gemetzel mit schwachen Orks. Willkommen im richtigen Leben."

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A/N: Krieg ich ein Review? #lieb schau#