Disclaimer: Mir gehört alles! Tolkien und dem ganzen Rest überhaupt nix, ich verdien mächtig Geld mit der Sache und natürlich ist alles umgekehrt. Wie blöd... #schnüff#
Warnung: Spoiler!
A/N: So, ich melde mich auch mal wieder. Mit einem neuen Kapitel im Gepäck – welch ein Wunder. Ein etwas spezielles Kapitel im Übrigen... und zwar bin ich hier an dem Punkt auf der Zeitleiste dieser Geschichte angelangt, der in der ersten Version zur Überarbeitung geführt hat. Aber diesmal halte ich durch und schreibe tapfer weiter – und auch wenn die Updates schrecklich lange brauchen, seid versichert, ich schreibe fertig. Immerhin liegt das Ende schon beinahe zum Posten bereit verpackt auf meiner Festplatte... ;)
Zu den Reviews:
darklayka #g# na dann mal liebe Grüße an deine Schwester (hat die eigentlich einen Namen? oO) und danke fürs Kompliment!
Liderphin Nun, ich denke, das „große Geheimnis" um die Prophezeiung lüftet sich in diesem Kapitel ein bisschen... aber nur ein bisschen, mit der endgültigen Auflösung werd ich euch noch lange warten lassen #fg#
Morenka & palin-diamondbow Vielen Dank!
Übrigens ist dieses Kapitel wieder einmal nur von mir gebetat worden, ich bitte also, über allfällige Fehler hinwegzusehen.
Wenn Leben Tod bedeutet
Kapitel 12 – Für einen andern zu sterben
Méra kam erst am späten Morgen wieder nach Meduseld hinauf. Die Nacht hatte sie in der Stadt verbracht, war durch die Gassen gewandert und hatte nachgedacht. Als sie nun die Stufen zu der Halle hinaufschritt, fand sie einen betrübten Hobbit vor, der reglos in die Ferne starrte. Sie taxierte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue, doch der kleine Kerl schien sie nicht einmal zu bemerken.
Schulterzuckend ging sie an ihm vorbei und trat in die goldene Halle. An einem Tisch sassen Aragorn und Legolas, beide mit besorgten Mienen. Weder von Gandalf, dem anderen Hobbit oder dem Zwerg war auch nur die geringste Spur zu sehen. Méra schüttelte leicht den Kopf, als sie im Schatten einer Säule die Schildmaid entdeckte, deren Blicke beständig auf Aragorn lagen. Welch Glück für Éowyn, dass Aragorn kein besonderes Interesse an ihr zeigte – Méra war sich sicher, dass man, was Männer betraf, keine schlechtere Wahl treffen konnte.
Legolas wie Aragorn sahen auf, als Méra die Halle durchquerte und zu ihrem Tisch hinüberkam. Lautlos setzte sie sich und suchte die Halle noch einmal nach Gandalf ab. Stirnrunzelnd musste sie einsehen, dass er nicht da war, eine Seltenheit, wenn man bedachte, dass er sonst wenige Gelegenheiten ausgelassen hatte ein Gespräch mit ihr zu suchen oder sie zumindest zu beobachten.
„Er ist nach Gondor geritten", sagte Aragorn unvermittelt, „zusammen mit Pippin."
„Pippin hat heute Nacht den Palantir benutzt", ergänzte Legolas, was Méra mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte. „Durch Glück konnte er einen Blick auf Saurons Pläne werfen. Er plant einen Angriff auf Minas Tirith und nun reitet Gandalf, um sie zu warnen."
Méra schwieg. Ein Angriff auf Minas Tirith... wie vorhersehbar.
„Théoden weigert sich, Minas Tirith zu Hilfe zu kommen", würgte Aragorn schliesslich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und Méra musste unwillkürlich grinsen.
„Welch tragische Erkenntnis musste dies sein", spöttelte sie, „als du begreifen musstest, dass nicht immer alle auf dich hören."
Aragorn warf ihr einen bitterbösen Blick zu, doch auch Legolas schüttelte sachte den Kopf.
„Es wäre wichtig, dass Théoden Gondor zu Hilfe kommt. Alleine haben sie keine Chance", gab er zu bedenken. Méra zuckte die Achseln.
„Das ist nicht mein Problem", sagte sie kühl und stand wieder auf. „Es ist nicht meine Sache, wenn Gondors Möchtegernkönig nicht fähig ist, seine Verbündeten zusammenzuhalten."
xXxXxXx
Drei Tage waren nun schon vergangen, seit Gandalf zusammen mit dem einen Hobbit nach Minas Tirith geritten war und noch immer machte Théoden keine Anstalten, Gondor zu Hilfe eilen zu wollen. Äusserlich amüsierte Méra sich ständig darüber und liess keine Gelegenheit aus, den ohnehin schon missmutig gestimmten Aragorn weiter zu reizen oder sich über den Zwergen lustig zu machen.
Doch ihre Seele war rastlos. Nachts fand sie keinen Schlaf und verbrachte Stunden um Stunden damit, auf den Übungsplätzen ihre Kampfübungen durchzugehen. Doch die Gedanken, Ängste, Sorgen konnte sie dadurch nicht vertreiben, eher festigten sie sich in ihrem Kopf zu einem eisernen Strudel aus dem es kein Entrinnen gab.
Immer wieder kreisten Méras Gedanken um ihre Vergangenheit, hüpften von dort zu der wohl unmittelbar bevorstehenden Erfüllung der Prophezeiung und sprangen dann wieder zur Gegenwart, der aussichtslosen Situation. Es machte sie beinahe verrückt, doch etwas anderes fand keinen Platz... ihre Übungen wurde Stunde um Stunde heftiger, aggressiver, so als hoffte sie, damit die Gedanken in Stücke zu schlagen, doch mit jedem Hieb festigten sie sich nur noch mehr.
Gerade sass sie am Rande des Übungsplatzes und machte eine kurze Pause, während ihre Gedanken sich um ihre Mutter drehten. Wenn Himiel sie nun sehen könnte – was würde sie sagen? Wenn Himiel wüsste, dass Méras Tod wohl bald bevorstand – würde sie dann ihrer Tochter einmal ohne Hass gegenübertreten können? Ohne diese vernichtende Abscheu, für die Méra nicht das geringste konnte? Wenn Himiel bewusst wäre, dass Méras Leben sich dem Ende zuneigte... ihr einziges Kind. Würde Himiel Méra verzeihen können, was sie nie begangen hatte?
Ein lauter Ruf durchbrach Méras Gedankengänge. Auf einen nahen Turm strömten die Wachen und sahen gegen die Berge. Méra folgte ihren Blicken und Fingerzeigen und schnell entdeckte sie ein Feuer auf einem Berggipfel, leuchtend hell in der kühlen Morgenluft.
„Die Leuchtfeuer!", hallte der Ruf über die Stadt, „die Leuchtfeuer von Minas Tirith!"
Langsam stand Méra auf und liess ihr Schwert in die Scheide gleiten. Ebenso gemächlich ging sie hinauf zur goldenen Halle. Auf ihrem Weg kam Éomer an ihr vorbei, der ihr kurz zunickte und dann in der Menschenmenge, die sich mittlerweile gebildet hatte, verschwand. Méra erkämpfte sich mit Ellbogen einen Weg durch die Leute und gelangte schliesslich zur Goldenen Halle hoch. Vor dem Eingang sah sie ihre Gefährten und König Théoden stehen, in eine hastige Diskussion vertieft. Unten von der Stadt her erklangen nun die hellen Hörner der Rohirrim: die Heerschau wurde einberufen.
Ein leiser Seufzer Méras verhallte ungehört im Wind. Nun ging es also los. Und sie war sich sicher, dass sie Edoras an diesem Tag das letzte Mal sehen würde...
xXxXxXx
Dunharg war ein trostloser Ort. Der Schatten des Berges, um den sich zahlreiche Sagen und Schauermärchen rankten, bedrückte die Herzen der Männer und machte die Tiere nervös. Bedrücktes Schweigen bezeichnete das Feldlager des Heeres von Rohan, hier und dort unterbrochen von dem angstvollen Wiehern eines Pferdes.
Méra stand an einen Fels gelehnt da und beobachtete das Treiben um das Zelt des Königs herum. Boten gingen ein und aus und sie hätte schwören können, dass kaum einer gute Nachrichten brachte. Auf der Ebene am Fusse des Berges reihten sich die weissen Zelte der Rohirrim in langen Reihen, und dennoch waren es, wie ständig überall gemunkelt wurde, nicht halb so viele wie der König erwartet hatte.
Bisher mochten vielleicht etwa sechstausend Mann eingetroffen sein, doch Méra hatte genug gehört und gesehen um zu wissen, dass es viel zu wenige waren, um Minas Tirith zu einem Sieg zu verhelfen. Trostlos... und ein Unternehmen so aussichtslos wie der Versuch, einen Ork zu bekehren.
„Worüber denkst du nach?"
Méra drehte leicht den Kopf und bemerkte Aragorn, der lautlos neben sie getreten war.
„Über die Aussichtslosigkeit dieses Unternehmens", antwortete sie wahrheitsgetreu und beobachtete, wie ein Soldat sich mit seinem scheuenden Pferd abmühte. „Sieh dir diese Männer an, Aragorn", fuhr sie leise fort, „sie haben weder Hoffnung noch Kraft übrig. Wie viele von ihnen werden das Glück haben, ihre Heimat wiederzusehen?"
„Viel zu wenige", erwiderte Aragorn ebenso leise wie sie. „Aber auch andere werden ihre Heimat nie wiedersehen. Andere, deren Gründe ich nicht verstehe."
„Wovon sprichst du?", fragte Méra mit einem scharfen Unterton in der Stimme.
„Ich denke, das weisst du ganz genau", sagte er ruhig, „ich wüsste nicht viele zu nennen, auf die dieser Umstand zutreffen würde. Sag es mir, Méra. Warum gehst du mit uns?"
„Weil Galadriel es so wollte", gab sie stur zurück.
„Galadriel tut nie etwas ohne Grund. Doch ich kann mir wirklich nur schwerlich vorstellen, weshalb sie uns dich zur Seite gestellt hat... eine furchterregende Kriegerin, wie ich sie noch nie gesehen habe."
„Eben, eine Kriegerin. Nicht mehr. Nur zu eurem Schutz."
„Ein Elbenheer würde uns nun weit mehr nützen als eine einzelne Kriegerin... sag mir die Wahrheit."
Méra antwortete nicht, sondern ging einfach davon. Sie wusste, dass sie auf diese Weise nur geringe Chancen hatte, seinen Fragen zu entkommen. Doch die Antworten wollte sie ihm nicht geben, denn sie ahnte, dass er alles andere als erfreut reagieren würde. Er würde von ihr verlangen, dass sie auf der Stelle umkehrte... denn niemals würde er zulassen, dass sie in eine Schlacht zog, um für einen anderen zu sterben.
Méras Schritte trugen sie zu einem kleinen Einschnitt im Fels, wo sie sich schliesslich auf einen Stein setzte. Aragorn war bei einigen Soldaten stehen geblieben und sprach mit ihnen, doch dann ging er weiter und kam auf sie zu. Méra seufzte ergeben und wappnete sich gegen den Fragensturm, der sie zweifellos erwartete.
Aragorn blieb gut fünf Meter von ihr entfernt stehen und musterte sie aufmerksam. Méra ignorierte ihn und starrte auf die Ebene hinunter, die man von dieser kleinen Felsspalte aus gut im Blick hatte.
„Ich hörte dich und Gandalf über eine Prophezeiung sprechen", begann Aragorn plötzlich, „eine Prophezeiung, die du erfüllen sollst."
Méra versteifte sich augenblicklich. „Man belauscht anderer Leute Gespräche nicht", fauchte sie.
„Ich weiss. Aber du musst mich verstehen, Méra... ich will wissen, woran ich bei dir bin. Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe, wer du bist."
„Weisst du das von all deinen Verbündeten?", fragte sie scharf. Er schüttelte den Kopf.
„Nein. Aber von dir weiss ich noch nicht einmal, ob du überhaupt eine Verbündete bist. Was hat es mit dieser Prophezeiung auf sich?"
„Frag Gandalf", sagte Méra abweisend. Aragorn seufzte und trat neben sie.
„Hör auf, mir ständig auszuweichen. Ich will Antworten, keine Weisung an Gandalf!", sagte er befehlend. Méra zuckte die Schultern.
„Es ist nicht meine Sache, dir Antworten zu geben. Dafür bin ich nicht zuständig", erwiderte sie gelassen. Aragorn packte ihr Handgelenk, er schien ziemlich wütend.
„Antworten, Méra! Diese Prophezeiung – sag mir wenigstens ihren Wortlaut!"
Méra versuchte ihm ihr Handgelenk zu entwinden, doch er hielt sie eisern fest.
„Na schön", zischte sie und stand auf, „willst du dich mit mir schlagen? Mit einer Frau?"
„Ich hätte kein Problem damit", stellte er klar, „allerdings würde ich die friedliche Lösung vorziehen."
„Friedlich?", fragte Méra wütend, „friedlich? Siehst du hier irgendetwas, das friedlich ist? Nein! Nirgendwo, weit und breit! Und genau deshalb bin ich hier! Um zu kämpfen, zu nichts sonst! Um zu kämpfen und für einen anderen zu sterben! Das ist alles, was diese dreimal verfluchte Prophezeiung besagt!"
Aragorn liess ihre Hand abrupt los und starrte sie an. „Für einen anderen zu sterben?", fragte er nach, langsam. „Für wen?"
„Woher soll ich das wissen", zischte Méra und kehrte ihm den Rücken zu. „Galadriel schien nie das Bedürfnis zu verspüren, mir zu verraten, für wen ich mich denn ins Messer stürzen soll!"
„Deshalb also", stellte Aragorn fest.
„Deshalb!", fauchte Méra und wirbelte wieder zu ihm herum. „Und nun, was willst du tun mit diesem Wissen? Was willst du nun tun, wo du weisst, weshalb ich hier bin?"
„Dich zurückschicken", erwiderte er ruhig. Méra schnaubte.
„Wusste ich es doch, zurückschicken. Natürlich – für wie blöd hältst du mich, Aragorn? Ich habe mich nicht so lange mit und für euch gequält um nun einfach so zurück nach Lothlorien zu gehen!"
„Ich lasse nicht zu, dass du für irgendjemanden stirbst, Méra – es ist dein Leben und du sollst darüber verfügen, was damit geschieht, nicht irgendeine Prophezeiung."
„Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass ich vielleicht sterben will? Dass ich nur deshalb mit euch gegangen bin? Weil ich die Hoffnung auf ein baldiges Ende habe... und du wirst der allerletzte sein, der mir sagen kann, was ich zu tun und zu lassen habe. Oh nein, du nicht!", fauchte Méra. Aragorn griff erneut nach ihrer Hand, doch diesmal liess sie nicht zu, dass er sie berührte.
„Méra", sagte er langsam, „ich werde nicht erlauben, dass du weiterhin mit uns gehst. Du wirst sofort nach Lothlorien zurückkehren und Galadriel mitteilen, dass dein Auftrag sich erledigt hat!"
„Du kannst mir keine Befehle erteilen", gab Méra boshaft zurück, „denn du bist nicht mein König, nicht mehr als ein thronloser Bettler, der nach einer schier unerreichbaren Krone strebt! Dein Weg mag dich am Ende vielleicht doch nach Minas Tirith führen – doch für mich wirst du nie mehr bleiben, als der erbärmliche, dreckige Möchtegernkönig, als der du hier vor mir stehst..."
xXxXxXx
A/N: Ich habe das Gefühl, die Geschichte wird immer schlechter... dürfte an der gestressten Autorin liegen #g# aber wenigstens macht die Story ausnahmsweise das was ich will – ein kleines Zeichen der Hoffnung, was? ;)
Und nun muss ich noch mal ein ernstes Wörtchen mit euch reden (Reviewer ausgenommen #g#) es kann doch nicht im Ernst sein, dass das letzte Kapitel 50-mal angeklickt wurde, ich aber nur 4 Reviews erhalten habe? Ich glaube kaum, dass meine 4 Reviewer das Kapitel sooo oft angeklickt haben #g# so spannend ist's wohl kaum gewesen...
