Disclaimer: Mir gehört alles! Tolkien und dem ganzen Rest überhaupt nix, ich verdien mächtig Geld mit der Sache und natürlich ist alles umgekehrt. Wie blöd... #schnüff#

Warnung: Spoiler!

A/N: Frohe Weihnachten euch allen #g# und was ihr hier in den Händen haltet, ist ein offizielles Weihnachtsgeschenk von mir an euch, für meine treuen Leser ;) viel Spass damit und feiert schön!

Für die Reviews ein grosses Danke an:

darklayka und Morenka,

anu (jap, hast Recht, ich arbeite nach dem Film, weil ich leider das Buch schon ewig nicht mehr gelesen habe und mir nie ganz sicher bin über den Verlauf der Geschichte dort...),

Yavanna (ich werde sie ganz bestimmt nicht abbrechen, dafür bin ich zu ehrgeizig #g#),

Esta (#g# ihr werdet schon noch sehen, für wen sie denn nun sterben soll – abwarten und Tee trinken ;)

und Liderphin (meine Güte #rot anlauf# womit hab ich das verdient? So gut schreib ich doch gar nicht ;)

Wenn Leben Tod bedeutet

Kapitel 14 – Die Toten

Méra hatte Geschichten gehört über jene Menschen, die Gondors König verraten hatten. Sie hatte gehört, dass die Geister dieser Verräter, lebende Tote, in diesen Bergen hausten und jeden Reisenden im Gebirge töteten, doch geglaubt hatte sie diese Geschichten nie wirklich. Wohl war nicht zu leugnen, dass noch nie einer zurückgekehrt war, der die Strasse zum Dimholt eingeschlagen hatte, doch dafür konnte es auch andere Gründe als lebende Tote geben. Steinschläge, und es war, wie sie und ihre Gefährten herausgefunden hatten, nicht sehr schwierig, sich auf diesen unzähligen Felswegen zu verirren.

Doch nun sah sie zu, wie die Gestalten aus diesen Geschichten vor ihr immer deutlicher wurden, so deutlich, dass mittlerweile selbst der Zwerg sie sehen konnte. Und es wurden immer mehr, von überall her strömten sie in die Felsenhalle und schlossen einen Kreis um die vier Gefährten.

Méra konnte nicht verhindern, dass ein leichtes Zittern ihren Körper ergriff. Sie hatte Angst, panische Angst, und nun wünschte sie sich, sie wäre nie mit Aragorn mitgegangen. Eine Hand berührte ihre Schulter und als sie den Kopf drehte, sah sie sich Legolas gegenüber, dessen Gesicht leichenblass war. In seinen Augen schimmerte Furcht, es schien ihm nicht anders zu gehen als ihr selber, was sie jedoch nicht im Geringsten beruhigte.

Plötzlich hallte eine grausame Stimme durch die Halle, die Méra das Blut in den Adern gefrieren liess. Auf dem mächtigen Felsenthron wurde eine imposante Gestalt sichtbar, grösser als die anderen, mit einer fahl schimmernden Krone auf dem Kopf.

„Wer wagt es, mein Reich zu betreten?"

„Einer, der deine Treue fordert!"

Aragorns Stimme war fest und so stark wie eh und je, furchtlos trat er vor, sein Schwert in den Händen. Ein anderes Schwert, als er bisher gehabt hatte, doch Méra achtete nicht darauf. Gebannt starrte sie auf den Totenkönig, der nun langsam auf die vier zu kam, während das Heer der Toten den Kreis immer enger um sie schloss.

„Der Weg ist versperrt", zitierte der Totenkönig mit boshaftem Vergnügen in der Stimme die Worte, die auf dem Tor zum Berg eingraviert waren, „er wurde angelegt von jenen, die tot sind. Und die Toten halten ihn!" Raues, aus weiter Ferne kommendes Gelächter brandete auf. „Nun sterbt, Eindringlinge!"

Der König zog ein fahl schimmerndes Schwert und stürmte auf Aragorn zu. Legolas' Hand verschwand von Méras Schulter und Sekunden später sirrte ein Pfeil an ihrem Kopf vorbei – und flog einfach durch den Toten hindurch ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Das Gelächter wurde lauter, schmerzte in ihren Ohren – und brach abrupt ab, als das die Klinge des Totenkönigs diejenige Aragorns traf, ihr nichts anhaben konnte.

Das Gesicht des Totenkönigs verzog sich in wildem Entsetzen, während er einige Schritte zurücktaumelte.

„Diese Klinge wurde zerbrochen!", schrie er und die Toten verfielen in ein undeutliches Murmeln, während der Kreis um die vier Gefährten wieder etwas grösser wurde.

„Nun wurde sie neu geschmiedet!", verkündete Aragorn, ein stolzes Glühen in den Augen. „Dies ist Anduril, geschmiedet aus den Bruchstücken von Narsil, und mir werdet ihr gehorchen!" Aragorn entfernte sich von seinen Gefährten, näherte sich den Toten, die vor ihm zurückwichen und eine Gasse bildeten. „Ich fordere eure Lehenstreue! Folgt mir, und ich befreie euch von diesem lebenden Tod!"

Es blieb still, er erhielt keine Antwort, während er sich immer weiter von seinen drei Gefährten entfernte, um die sich der Kreis nun wieder enger schloss. Méra griff instinktiv nach ihrem Schwert, obwohl sie wusste, dass es ihr nichts helfen würde.

„Was sagt ihr?", rief Aragorn, während er wieder umkehrte, „was sagt ihr?"

Abermals blieb es still, der Totenkönig stand einige Schritte von Méra, Legolas und Gimli entfernt und folgte Aragorn mit seinen Blicken, in denen ein hinterlistiges Funkeln lauerte.

„Was sagt ihr?", schrie Aragorn, nun war Verzweiflung aus seiner Stimme zu hören. „Folgt ihr mir?"

Nun begann der Totenkönig zu lachen, ein Lachen, das Méra dazu brachte, sich die Ohren zuhalten zu wollen, wegzulaufen, nur weg... die Gestalten um sie herum stimmten in das grausame Lachen ein, während sie langsam zu verblassen begannen und schliesslich ganz weg waren, unsichtbar, selbst für scharfe Elbenaugen.

Aragorn stand einige Schritte von seinen Gefährten entfernt, sah mit unglaublicher Verzweiflung in seinem Blick zu ihnen herüber. In diesem Moment tat er Méra fast leid, er schien ein gebrochener Mann zu sein, dessen Hoffnungen alle auf einmal zerschlagen worden waren.

Niemand sprach, eine drückende Melancholie überfiel die vier. Bis plötzlich der Boden unter ihren Füssen gefährlich zu schwanken begann und die Decke der Felsenhalle gefährlich krachte.

„Der Berg!", flüsterte Méra, dann begann sie instinktiv zu rennen, zur anderen Seite der Halle, wo es einen Ausgang zu geben schien. Staub rieselte von der Decke, nahm ihr die Sicht und liess sie husten. Sie blieb stehen, doch jemand packte sie am Arm und zog sie weiter, dann krachte Fels und plötzlich waren da überall nur noch Totenköpfe... aus den Wänden, aus der Decke, selbst aus dem Boden schienen sie zu quellen, verunmöglichten das Weiterkommen beinahe, rissen die vier mit sich.

„Springt!", schrie Aragorn plötzlich, Méra gehorchte ohne nachzudenken. Sie verlor den Boden unter den Füssen, segelte durch die Luft und landete schliesslich auf hartem Stein. Die Hand an ihrem Arm zog sie unerbittlich weiter, während sich ihr Blick wieder klärte. Licht... da war Licht...

Sie beschleunigte ihre Schritte und endlich trat sie aus einer Felsspalte hinaus ans Licht, atmete frische Luft, der Duft von Gras und... Feuer. Verwirrt sah sie sich um, entdeckte neben sich ihre Gefährten, Legolas hielt noch immer ihren Arm umklammert, und alle drei starrten sie hinunter auf eine brennende Siedlung an einem breiten Fluss. Ferne Schreie drangen an ihre Ohren und schliesslich fiel Méras Blick auf eine Flotte von schwarzen Schiffen – Piraten.

„Nein..." Aragorns heiseres Flüstern war nicht mehr als ein Hauch, doch er hätte mit keinem anderen Wort mehr ausdrücken können. Nun war es vorbei... nun war die letzte Chance auf eine Rettung Gondors dahin. Unwiderruflich... und mit Gondor würde der Rest Mittelerdes in Dunkelheit fallen, für immer unter Saurons Herrschaft stehen. Es war das Ende.

Stumm starrte Méra hinunter auf die brennende Siedlung. Sie konnte Menschen sehen, die versuchten zu fliehen und von den Piraten brutal niedergestochen wurden. Andere Piraten schleppten Beute auf die Schiffe. Bald würden diese Schiffe Gondor erreichen, was das Ende der Menschheit bedeuten würde. Auch Théoden und seine Reiter, die in diesem Moment wohl unterwegs nach Minas Tirith waren, konnten daran nicht mehr viel ändern.

xXxXxXx

Es war schnell Abend geworden und die vier Gefährten sassen noch immer an jener Stelle, wo sie den Berg verlassen hatten. Die brennende Siedlung am Fluss unten leuchtete unheimlich in der Nacht, die heiseren Gesänge der Piraten drangen zu ihnen hoch. Keiner hatte ein Wort gesprochen seit ihrem Entkommen aus dem Berg, jeder war in seine eigenen Gedanken versunken.

Méra beobachtete Aragorn, der etwas abseits von den anderen am Boden sass, zusammengesunken und so schwach, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Wenn Aragorn die Hoffnung aufgab, wer hatte dann noch ein Recht zu hoffen? Wer durfte dann noch auf irgendein Wunder warten, das sie aus dieser verfluchten Situation rettete? Wenn Aragorn aufgab... bedeutete das nicht das endgültige Ende?

Ihr Blick wanderte weiter zu Gimli, der missmutig seine Axt polierte, auf der nicht ein Hauch Staub oder Dreck zu finden war. Der Zwerg murmelte leise in seinen Bart, in einer Sprache, die Méra nicht verstand. Er schien weit weg zu sein mit seinen Gedanken.

Legolas sass neben Gimli am Boden und starrte in die Ferne, doch er wandte seinen Kopf, als hätte er Méras Blick gespürt. Für einen Moment sahen sie sich an und Méra fragte sich abermals, was ihn dazu gebracht hatte, sich für sie einzusetzen. Dafür zu sorgen, dass Aragorn sie mitkommen liess. Und sie war sich nicht so sicher, ob sie ihm dafür dankbar sein sollte... vielleicht wäre es leichter gewesen für sie, wenn sie mit den Rohirrim mitgeritten wäre und nicht gewusst hätte, wie erfolglos Aragorns Unternehmen gewesen war.

Sie unterbrach den Blickkontakt und starrte nun hinauf in den schwarzen Himmel. Bald würde er für immer verhüllt werden, für immer verdunkelt von Saurons bösartigem Atem. Der Dunkle Herrscher stand so kurz vor seinem Ziel, so kurz davor, alles zu erreichen, was er wollte. Denn wer wusste, ob die beiden kleinen Hobbits ihm nicht in die Hände gefallen waren, ob sie überhaupt noch lebten?

Nach allem, was Méra von der Geografie Mittelerdes wusste, war der Weg von den Raurosfällen nach Mordor beschwerlich und voller Hindernisse und wenn sie ehrlich war, so traute sie den Hobbits nicht zu, diesen Weg zu überwinden. Nur schon die Emyn Muil würden sie wohl schon am Fortkommen gehindert haben, denn das Felslabyrinth war ohne einen Führer mit guten Kenntnissen kaum zu überwinden. Und selbst wenn sie die steinerne Wüste überlebt haben sollten, so waren die Totensümpfe das nächste Hindernis, und danach... das Aschengebirge, welches Mordor einschloss, bedeutete für zwei kleine Hobbits ganz bestimmt die Endstation.

Ein unhörbarer Seufzer entfloh ihren Lippen und sie fragte sich, weshalb sie noch kämpften. Warum sie nicht einfach hingingen und sich den Piraten ans Messer lieferten – wozu sie noch lebten.

Und wofür hatten sie die ganze Zeit gekämpft? Wozu hatten sie Leben genommen, Freunde verloren, Länder verwüstet, wenn doch schlussendlich Sauron gewann? Weshalb hatte sie, Méra, ein so undankbares Leben führen müssen, wenn sie doch schlussendlich starb? Woher waren all diese unbegründeten Hoffnungen gekommen, für die Tausende Menschen, Elben und Zwerge gestorben waren?

Was hatte überhaupt alles für einen Sinn? Sie sah ihn beim besten Willen nicht... nirgendwo, überall nur Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit, überall wartete der Tod mit gierig ausgestreckten Fingern.

Ein Schatten fiel über sie und sie wandte ihren Blick von dem sternenlosen Himmel. Aragorn stand vor ihr, streckte ihr eine Hand hin.

„Gehen wir", sagte er und deutete mit der anderen Hand auf die Schiffe hinunter. Méra zögerte einen Moment, dann ergriff sie seine Hand und liess sich hoch helfen.

„Gehen wir", wiederholte sie leise und ohne ihn anzusehen. Legolas und Gimli standen ebenfalls auf, grimmig starrten sie auf die Piratenschiffe hinunter.

„Wenn wir uns geschickt anschleichen, können wir einige von ihnen töten, bevor wir selbst fallen", sagte Aragorn ausdruckslos. „Sie werden in ihrem Siegesrausch sicherlich nicht allzu wachsam sein."

Seine Gefährten nickten. Méra zog ihr Schwert, betrachtete für einen Moment die Klinge. Ein letztes Mal würde sie nun Blut schmecken... ein letztes Mal würde Méra nun kämpfen. Doch wie konnte sich ein einem solch aussichtlosen Kampf die Prophezeiung erfüllen? Wie konnte sie so für jemanden sterben und sein Überleben damit sichern, so dass sie, wie es in der Prophezeiung hiess, das Schicksal eines ganzen Zeitalters bestimmen konnte?

Es war so unsinnig... so unsinnig, dass Méra für einen Moment an Galadriels Fähigkeiten zweifelte. Wie konnte die Herrin von Lorien dies nicht vorausgesehen haben? Wie hatte sie eine solche Prophezeiung machen können, wenn doch nun alles so aussichtslos war?

„Méra", Aragorns Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Es tut mir leid, dass ich nicht standhaft geblieben bin und dich habe mitkommen lassen. Ich habe dich damit in den Tod getrieben..."

Méra starrte ihn einen Moment an, dann lachte sie freudlos auf.

„Ich wäre so oder so gestorben", sagte sie. „Daran hätte niemand etwas ändern können, und am allerwenigsten du." Sie wandte sich von ihm ab und begann, den Hügel hinab zu der brennenden Siedlung zu gehen.

Du hättest etwas ändern können", erwiderte Aragorn leise und folgte ihr. Gimli und Legolas setzten sich ebenfalls in Bewegung und so stiegen sie ihrem sicheren Tod entgegen. Sie waren bereits in Schussnähe des Dorfes, als eine Stimme sie alle innehalten liess.

„Ihr wollt doch wohl nicht ohne uns in die Schlacht ziehen, oder?"

xXxXxXx

A/N: Oh, oh, oh... böser Cliffhanger, böser Cliffhanger. Abgrundtief böse 'dis... aber das nächste Kapitel kommt bestimmt, das versprech ich euch ;)