Jetzt oder nie Kapitel 5

Bei Lucas:

„Schöne Wohnung.", sagte Lucas.

„Klein, aber fein würde ich sagen."

„Ich finde sie gut. Außerdem ist es doch klar, dass du dir im Moment noch nicht so viel leisten kannst. Im übrigen werde ich dir natürlich Geld dafür geben, dass ich hier wohnen darf."

„Das brauchst du nicht."

„Ich will aber. Zumindest dafür, dass ich telefoniere, die Waschmachine benutzte und mich an deinem Kühlschrank bediene."

„Einverstanden. Jetzt rufst du den Captain an und ich mache die Couch zurecht."

„Ok.", sagte Lucas niedergeschlagen. Er ging in kleine, angrenzende Küche und setzte sich vor das Videphone. Er drückte einen Knopf, so das sein Bild nicht gesendet werden würde, wenn er anrief.

Er wählte die Nummer und wartete, bis jemand abhob.

„Ja?", fragte Kristin.

Lucas wollte nicht mit ihr reden und legte so einfach auf.

Er wartete kurze Zeit, danach wählte er noch einmal die Nummer und Nathan meldete sich dieses Mal.

Bei Nathan und Kristin:

Kristin hatte sich zum Abendessen etwas kleines heruntergezwungen und machte sich nun fertig um ins Bett zu gehen.

Als das Videphone klingelte ging Kristin ran. Sie wunderte sich, dass kein Bild kam und dann wurde plötzlich aufgelegt. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es Lucas war, aber anscheinend wollte er nicht mit ihr reden. Diese Tatsache stimmte sie traurig. Auf der anderen Seite war es so, wenn es wirklich Lucas war, dann war sie froh, dass er sich freiwillig hier melden wollte. Hoffentlich versuchte er noch einmal hier anzurufen.

Wie auf's Stichwort klingelte erneut das Videphone.

„Nathan kannst du rangehen. Ich denke, es ist Lucas."

Sofort stand Nathan bei ihr. „Warum gehst du nicht ran?"

„Ich glaub er hat gerade eben schon einmal angerufen. Der Bildschirm war schwarz und es wurde gleich wieder aufgelegt. Geh bitte einfach ran. Er will sicher nicht mit mir reden."

„Hoffentlich ist er es wirklich."

Nathan ging ans Videphone und wieder erschien nur ein schwarzer Bildschirm. „Hallo?", fragte Nathan.

Einen langen Moment blieb es still, dann ertönte Lucas Stimme.

„Captain ich bin's Lucas."

Erleichtert atmeten Nathan und Kristin auf. „Lucas Gott sei dank. Wir haben uns schon solche Sorgen gemacht."

„Tut mir leid. Ich will nicht, dass sie sich Sorgen machen, deswegen rufe ich an."

Lucas schaltete denn Bildschirm an, so dass Nathan ihn nun sehen konnte.

„Ich in der Stadt zufällig einen alten Freund wiedergetroffen und ich bleibe jetzt erst mal bei ihm und schlafe in seiner Wohnung. Ich bin also gut aufgehoben."

„Wann kommst du zurück?"

„Ich weiß nicht. Vielleicht gar nicht. Ich muss jetzt Schluß machen."

„Warte Lucas. Können wir nicht noch mal in Ruhe reden?"

„Im Moment nicht."

„Kann ich dich wenigstens anrufen, damit ich weiß, wie es dir geht?"

„Ja, die Nummer haben sie ja."

Damit beendet Lucas die Verbindung.

Nathan lies sich niedergeschlagen auf die Couch sinken. „Er will vielleicht nicht mehr wiederkommen. Ich kann das nicht glauben. Wie konnte das nur passieren? Er war mir so unglaublich wichtig. Nein falsch, er ist mir noch immer wichtig."

Kristin, die während des gesamten Gesprächs geschwiegen hatte lies sich neben Nathan auf die Couch sinken.

„Das ist alles meine Schuld. Ich weiß wie sehr du an ihm hängst und ich hab ihn dir weggenommen. Du hasst mich jetzt sicher."

Nathan want sich ihr zu und nahm ihre Hände in seine. „Was redest du da? Ich hasse dich nicht. Klar hast du nicht toll reagiert und Lucas damit verärgert, aber ich kann verstehen, warum du so warst und ich bin sicher, wenn Lucas das wüsste, dann könnte er dich auch verstehen. Meine Angst besteht darin, dass er nicht mit sich reden lässt und ich keine Gelegenheit habe ihm alles zu erklären."

„Vielleicht versuchst du es in zwei bis drei Tagen noch einmal. Dann hat er sich bestimmt wieder beruhigt. Am besten wir gehen jetzt ins Bett. Schlafen kann ich zwar bestimmt nicht, aber wir sollten uns ein wenig ausruhen."

„Du hast recht. Ich werde auf keinen Fall aufgeben, bis er bereit ist mit mir über alles zu reden. Ich will ihn einfach nicht verlieren."

„Das weiß ich."

Beide machten sich fertig und legten sich dann ins Bett. An diesem Abend dauerte es sehr lange bis überhaupt einer der beiden die Augen zumachte.