Titel: Heero's Eleven
Autor: Zanna & Laren (ZaLa)
Disclaimer: siehe Prolog

Kommentar: Schön, schön, freut uns das euch die Geschichte doch gefällt. Und was die Pairings angeht... wir verraten nichts! Nur das es am Ende eine sehr enttäuschte Person geben wird, die leider nicht gekriegt hat, wen sie wollte. Aber wer das sein wird... nun, das wird sich zeigen. 'gg'


Kapitel 4

„Ihr seid vollkommen durchgeknallt."

Duo unterdrückte schnell ein Lächeln und war froh das die Sonnenbrille die er trug seine Augen verdeckte. Sonst hätte Quatre das Lachen darin sicherlich gesehen. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien und es war warm – wie eigentlich fast immer in Las Vegas. Er, Heero und Quatre saßen draußen im Garten von Quatres riesigem Anwesen, nahe am Pool und genossen ein spätes Mittagessen. Und genau wie er es erwartet hatte fiel Quatres Reaktion auf Heeros Plan nicht sonderlich begeistert aus.

„Hört ihr mir zu? Ihr seid wahnsinnig," verstärkte Quatre seine Aussage auch noch. „Ich bin der größte Experte in Sachen Casinosicherheit den es gibt. Mein Vater war sozusagen der Erfinder. Und sie kann nicht überlistet werden." Quatre griff nach seiner Gabel und stocherte ungeduldig in seinem Salat herum, aß aber nichts davon. Heero und Duo sahen ihm gelassen dabei zu.

Offenbar hatte Quatre eine etwas andere Reaktion auf seine Absage von ihnen beiden erwartet, denn er begann jetzt damit ihnen die Gründe aufzuzählen. „Da sind Kameras, da sind Aufpasser, da sind Schleusen, da sind Timer, da sind Panzertüren," Quatre lehnte sich etwas vor und sah Heero und Duo abwechselnd intensiv über den Rand seiner Sonnenbrille an. „Da ist ne Privatarmee groß genug um in Paris einzumarschieren." Quatre nahm einen Bissen Salat. „Ok, blödes Beispiel."

„Es ist noch nie versucht worden," warf Heero ruhig ein. Aus den Augenwinkeln warf Duo ihm einen kurzen Blick zu. Heero sah einfach zum anbeißen gut aus, er hatte wegen des warmen Wetters die obersten Knöpfe seines Hemds geöffnet und auf eine Krawatte verzichtet. Und Duo konnte sich nur mit Mühe davon abhalten nicht ständig auf dieses Stückchen freier Haut zu starren, das dadurch zu sehen war.

„Ohoho, natürlich, noch nie versucht worden," ahmte Quatre sarkastisch Heeros Aussage nach. „Es wurde versucht," versicherte er ihnen nickend. „Ein paar Jungs wären sogar fast durchgekommen." Quatre legte die Gabel ab und lehnte sich beinahe entspannt in seinem Stuhl zurück. „Kennt ihr die drei erfolgreichsten Raubüberfälle in der Geschichte von Vegas?" fragte er schließlich.

Duo und Heero sahen ihn weiterhin nur ausdruckslos an. Die beiden kannten das Spiel – Quatre musste erst immer alle Contras aufzählen, die ihm in den Sinn kamen. Und so manches Mal hatten sie ihn auch tatsächlich nicht dazu überreden können, bei einem ihrer Pläne mitzuwirken. Doch Duo war sich sicher, dass der Köder für diesen Coup viel zu verlockend war, als das Quatre nein sagen würde.

„Auf Platz 3," erzählte Quatre, „die Bronzemedaille. So ein Schlipsträger greift sich im Horseshoe ne Geldkassette. Er ist zwei Schritte näher an die Tür rangekommen als jeder andere vor ihm bevor die Wachleute ihn geschnappt haben."

Erneut unterdrückte Duo schnell ein Lächeln. Quatre genoss seine kleine Geschichte so offensichtlich, da wollte er ihn nicht dabei unterbrechen.

„Zweiterfolgreichster Raubüberfall," Quatres Augen funkelten vor Vergnügen so stark, dass man es sogar durch die Gläser der Sonnenbrille sehen konnte. „Das Flamingo 71. Der Mann hat tatsächlich noch frischen Sauerstoff geschnuppert bevor sie ihn erwischt haben. Allerdings hat er die folgenden drei Wochen durch einen Schlauch geatmet, dank des Schlagstocks des Wachmanns der ihn aufgehalten hat. Dieser bescheuerte Hippie."

Duo blickte schnell nach unten auf den Tisch. Wenn Quatre noch lange so weitermachte, dann würde er sich bald nicht mehr halten können. Er wusste wirklich nicht wieso, aber Quatre hörte sich gerade genauso an wie sein Vater. Wahrscheinlich war dieser es, der Quatre die Geschichte der erfolgreichsten Raubüberfälle von Las Vegas erzählt hatte, und Quatre imitierte nun – bewusst oder unbewusst – genau dessen Sprechweise. Denn Duo war sich sicher, das vor allem der letzte Satz originalgetreu aus Ruben Winners Mund stammte.

„Und der Junge, der am dichtesten dran war einen Raubüberfall auf ein Las Vegas Casino zu Ende zu bringen scheiterte vor dem Caesar's, 87. Er kam, griff zu, sie siegten," Quatre machte mit seiner Hand die Geste einer abfeuernden Pistole. Er blickte Duo und Heero eine Sekunde erwartungsvoll an, so als müsste jetzt eine Reaktion kommen.

„Aber was rede ich?" sagte Quatre schließlich. „Ihr seid schließlich keine Amateure. Ihr seid die Besten. Ich bin sicher ihr schafft's bis raus vors Casino," erneut griff Quatre nach der Gabel um damit in seinem Salat zu spielen. „Doch falls die Herren den Einwand gestatten," jetzt wurde er eindeutig sarkastisch, „wenn ihr draußen seid vor der Tür seid ihr immer noch in der Wüste, verflucht noch mal!"

Duo und Heero hatten sich während des Ausbruches nicht gerührt. Mit unbewegtem Gesichtsausdruck sahen sie Quatre eine Sekunde lang an, dann sagte Duo plötzlich, „Du hast Recht." Dann drehte er den Kopf und wandte sich an Heero, „Er hat Recht."

„Quatre du hast Recht," wiederholte Heero Duos Aussage. „Unsere Augen waren größer als der Magen."

„Ja genau das war's," bestätigte Duo. „Pures Ego." Er wischte sich die Hände an seiner Serviette ab.

„Ja, ja, ja, bla, bla, bla," machte Quatre und stocherte weiter in seinem Salat herum.

„Danke für das Essen," sagte Heero, griff sich die Serviette und tupfte sich den Mund ab.

„Der Salat war köstlich," warf Duo ein während er sich erhob.

„Entschuldige die Störung," sagte Heero, erhob sich und reichte Quatre die Hand. Duo tat es ihm nach.

„Hört zu, wir kennen uns schon unheimlich lange," sagte Quatre in entschuldigendem Tonfall, „und ich steh in eurer Schuld wegen dem Ding mit dem Kerl in dem Ding. Das vergess ich euch nie."

„War uns ein Vergnügen," winkte Heero ab.

„Ich war nie auf den Bahamas," warf Duo ein. Sie hatten sich schließlich damals darauf geeinigt nicht wieder darüber zu sprechen. Bei jedem anderen hätten sowohl Heero als auch Duo eine Gefälligkeit als Gegenleistung erwartet, aber Quatre war eine Ausnahme.

Heero und Duo hatten Quatre vor etwas mehr als 10 Jahren kennen gelernt. Damals hatten die beiden sich in eine dieser reichen Eliteschulen eingeschlichen – irgendsoein Internat auf das die Reichen und Mächtigen ihre Sprösslinge schickten, damit diese den nötigen Schliff bekamen. Die eigentlich Ausbildung war dabei noch nicht einmal das wichtigste, es ging mehr darum wichtige Beziehungen zu knüpfen. Und darum, den Nachwuchs loszusein und sich nicht selbst um dessen Erziehung kümmern zu müssen.

Wie auch immer, Heero und Duo hatten sich als Kinder reicher Eltern ausgegeben und in diese Schule eingeschlichen. Und dort hatten sie sofort angefangen die reichen Bälger auszunehmen. Das war beinahe noch einfacher gewesen als die Teenie-Schauspieler beim Poker abzuzocken. Doch dann hatten sie einen Fehler gemacht. Sie hatten sich Quatre als eines der möglichen Opfer ausgesucht.

Quatre hatte so unendlich naiv gewirkt mit seinen blonden Locken, den unschuldigen blauen Augen und dem kindlichen Gesicht. Noch naiver als all die anderen verwöhnten Kids. Doch dieses Äußere täuschte. Quatre hatte ihr kleines Spiel in Null Komma Nichts durchschaut gehabt. Duo und Heero waren wie erstarrt gewesen – das war ihnen noch niemals zuvor passiert, und sie hatten sich bis dahin für unverwundbar gehalten.

Doch statt entsetzt zu sein hatte Quatres Reaktion nur aus Belustigung bestanden. Und statt sie auffliegen zu lassen hatte er sie dazu überredet, ihn bei ihrem kleinen 'Spiel' mitmachen zu lassen. Gut, eigentlich hatte er sie eher dazu erpresst, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Denn in diesen Wochen in denen die drei zusammengearbeitet hatten um Quatres Klassenkameraden auszunehmen, da waren sie Freunde geworden. Echte Freunde.

„Gebt Rashid eure Adressen," rief Quatre ihnen hinterher. „Ich hab noch ein paar Möbel rumstehen die ich euch schicken will."

Duo drehte den Kopf und deutete mit der Hand in Quatres Richtung, um diesem zu zeigen, dass sie ihn gehört hatten.

Die beiden hatten das Ende der riesigen Terrasse schon beinahe erreicht, als Quatre ihnen noch etwas hinterher rief. „Wartet, nur so aus purer Neugierde, welche Casinos wolltet ihr Genies euch denn vornehmen?"

Duo und Heero waren stehen geblieben und sahen sich nun an. Duo nahm seine Sonnenbrille ab und polierte sie an seinem Jackett. „Das Belagio, das..." murmelte er vor sich hin.

„Das Belagio, das Mirage und das MGM Grand," wiederholte Heero Duos Gemurmel laut in Quatres Richtung. Dann drehten die beiden sich wieder um und setzten ihren Weg fort, nicht ohne sich amüsierte Blicke zuzuwerfen. Das war es. Sie hatten Quatre an der Angel.

Ein lautes Klirren war zu hören als Quatres Gabel abrupt auf den Teller fiel. „Das sind doch Treize Khushrenadas Casinos."

„Ist das so?" fragte Duo gespielt erstaunt in Heeros Richtung.

„So ist das," antwortete Heero ihm amüsiert.

Quatre stand von seinem Platz am Tisch auf und kam langsam auf die beiden zu. „Lasst hören," rief er leicht misstrauisch, „Was habt ihr gegen Treize Khushrenada?"

„Was hast du gegen ihn, das ist hier die Frage," konterte Heero.

„Er hat das Casino meines Vaters pulverisiert," war Quatres Antwort, und in seinen Augen funkelte es gefährlich. „Er hat ihn abgesägt. Dieses Casino hat meinem Vater viel bedeutet, und Khushrenada wird es nächsten Monat in die Luft sprengen um Platz zu schaffen für so ne steingewordene Scheußlichkeit." Quatre beäugte Heero und Duo abwechselnd. „Glaubt ihr ich seh nicht was ihr abziehen wollt?"

„Was wollen wir den abziehen?" fragte Duo gekonnt unschuldig.

„Wenn ihr Geld von Treize Khushrenada stehlt muss euch das klar sein, verflucht!" schimpfte Quatre. „Solche Sachen liefen früher ganz zivilisiert. Du zockst einen Kerl ab, er killt dich, und Schluss. Aber Khushrenada..." Quatre machte eine dramatische Pause, „Wenn das Ding erledigt ist betet das er nie rauskriegt das ihr dabei wart, oder wie ihr heißt. Am besten er hält euch für tot, sonst macht er euch kalt. Und danach foltert er euch."

Heero ging ein paar Schritte näher an Quatre heran. „Darum müssen wir auch sehr vorsichtig sein," sagte er, „und sehr präzise."

„Sehr zahlungskräftig," präzisierte Duo und trat nun auch näher heran.

„Jaaa," machte Quatre und sah abwechselnd von Duo zu Heero. „Und ziemlich krank noch dazu. Und es geht nicht ohne eine Crew die genauso krank ist wie ihr." Für ein paar Sekunden sah er weiterhin nur zweifelnd zwischen Duo und Heero hin und her, dann änderte sich plötzlich etwas in seinem Blick. „An wen habt ihr denn so gedacht?"


„Schön, also wer ist dabei?"

Duo und Heero saßen in einem kleinen Straßencafe in Los Angeles und gingen die Liste der möglichen Kandidaten durch. Nachdem Quatre den Köder geschluckt und zugesagt hatte ging es jetzt darum, den Rest der Crew zusammenzustellen. Und bedachte man um was für einen Job es sich handelte, so wollten sowohl Heero als auch Duo nur die besten ihrer Branche dafür haben.

„Sally Po ist dabei," antwortete Heero auf Duos Frage. „Sally Po hat sich eine chronische Bronchitis zugezogen und bewirbt sich um eine Versetzung in ein wärmeres Klima."

Duo grinste vor sich hin und machte einen Haken hinter Sallys Namen. Er konnte es sich so richtig vorstellen wie Sally ihrem Vorgesetzten die chronisch kranke, aber trotzdem arbeitswillige Angestellte vorspielte. Und er wusste auch ganz genau, dass ihre Bewerbung Erfolg haben würde – schließlich er es gewesen, der ihr diesen Hundebabyblick beigebracht hatte.

„Wie steht's mit Fahrern?" fragte Heero.

Duo ließ seinen Blick kurz über die Liste wandern. „Ich hab gestern mit Hilde und Noin gesprochen," antwortete er.

„Die Mormonen-Zwillinge?" fragte Heero.

„Hm," bejahte Duo. „Sie sind in Salt Lake City, seit sechs Monaten ohne Job. Ich glaube die haben Mühe die Zeit totzuschlagen." In Gedanken ließ Duo noch einmal kurz das Gespräch mit Hilde Revue passieren. Sie war noch immer völlig aufgebracht gewesen als sie mit Duo gesprochen hatte. Offenbar hatte sie kurz vorher mit ihrer Schwester Noin ein 'Autorennen' gefahren. Nur das Hilde statt eines richtigen Autos eines ihrer geliebten Modelle an die Startlinie geschickt hatte. Und wenn Noin nicht geschummelt und das Modellauto nicht einfach mit ihrem Monstertruck über den Haufen gefahren hätte, dann hätte Hilde auch gewonnen. Zumindest war es das was sie Duo erzählt hatte. Duo schüttelte innerlich den Kopf. Wenn das ein Beispiel dafür war was die beiden zu ihrer Unterhaltung unternahmen, dann mussten sie sich wirklich furchtbar langweilen.

„Abteilung Technik?" fragte Heero und riss Duo so aus seinen Gedanken.

„Trowa Barton," antwortete Duo. Dafür musste er nicht extra die List überfliegen. Sie hatten zwar noch niemals zuvor mit Trowa gearbeitet, aber für diesen Job wollten sie die Besten, und Trowa war der Beste auf diesem Gebiet. „Trowa ist jetzt Freiberufler," fuhr er fort. „Er überwacht die Mafia fürs FBI."

„Wie geht's seinen Nerven?" fragte Heero. Sie hatten zwar noch nie mit Trowa zusammengearbeitet, aber das bedeutete nicht, dass sie noch nie von ihm gehört hatten. In ihrer Branche kannte man die anderen Mitspieler. Zumindest die wichtigen.

„Ganz gut," antwortete Duo, „nicht so dass es einem auffällt." Allerdings konnte Duo es sich nicht vorstellen, das Trowa lange für das FBI arbeiten würde. Wenn Trowa eins nicht ausstehen konnte, dann dass andere – unwissende und unfähige – Leute sein technisches Equipment anfassten. Dieser Ruf eilte ihm weit voraus, und Duo glaubte nicht, dass das FBI da lange mitspielen würde. Und Trowas Fähigkeiten waren an das FBI sowieso verschwendet.

„Feuerwerker?" fragte Duo schließlich.

„Phil Turentine," antwortete Heero abwesend, den Blick auf irgendetwas weiter unten im Park gerichtet.

Duo sah von seiner Liste auf. „Gestorben," antwortete er.

Heero drehte den Kopf und sah ihn direkt an. „Ach Quatsch," sagte er ungläubig. „Bei nem Job?"

„Hautkrebs," war Duos lakonische Antwort.

Heero sah ihn einen Moment weiter nur an, dann sagte er, „Hast du Blumen geschickt?"

„Hab seine Frau getröstet," antwortete Duo flapsig. Es war immer schlimm wenn einer der wirklich guten Leute starb – und dann auch noch so sinnlos, an einer Krankheit. Duo hatte Phils Frau tatsächlich getröstet nach der Beerdigung, wenn auch nicht so wie es seine flapsig dahingeworfene Andeutung vermuten ließ. Es gab eben nichts das so gut tröstete wie Schokoladenkuchen und Eis.

„Hn," machte Heero, drehte seinen Kopf und sah wieder auf den Park hinaus. Duo blickte noch einen Moment länger suchend in Heeros Gesicht. Er wusste nicht wieso er immer noch darauf hoffte, hoffte das seine Bemerkung über das trösten der Witwe irgendeine Reaktion in Heero hervorrief – Missfallen, Ärger, Eifersucht, irgendwas. Doch wie immer blieb Heeros Gesicht völlig ausdruckslos, und so senkte Duo seinen Blick schließlich wieder auf die Liste.

„Du trägst das Kreuz gar nicht mehr," sagte Heero plötzlich aus heiterem Himmel, den Blick immer noch abgewandt.

Duo blickte verblüfft auf. Er hätte nicht gedacht, dass es Heero auffallen würde. Auch wenn Heero ihm das Kreuz geschenkt hatte, damals vor unendlich langer Zeit als sie noch unter Howards Fittichen gestanden hatten. Es war kurz nach ihrem ersten erfolgreichen Coup gewesen. Heero hatte gesehen wie sehnsüchtig Duo eines der goldenen Kreuze in einem der Schaufenster eines Juweliers angestarrt hatte. Das Kreuz hatte Duo an das christliche Waisenhaus erinnert, in dem er eine kurze, glückliche Zeit verbracht hatte.

Und dann, urplötzlich und völlig unverhofft hatte Heero ihm das Kreuz geschenkt. Er hatte es ‚besorgt' indem er seine nicht unerheblichen Talente als Taschendieb eingesetzt hatte. Und Duo hatte dieses Kreuz seither stets getragen – hatte es doch dadurch, das es ein Geschenk von Heero gewesen war eine viel tiefere Bedeutung angenommen. Er hatte es immer getragen – bis zu jenem Tag vor drei Jahren, als er und Heero sich so sehr gestritten hatten, dass Duo nach Europa geflohen war.

„Ich hab es verkauft," antwortete Duo flach. Gott, wieso nur tat es so weh?

Heero nickte nur stumm und starrte weiter hinaus in den Park. „Dorothy Catalonia ist in der Stadt," sagte er schließlich und sah wieder zu Duo.

Duo seufzte lautlos. Ganz wie er es sich gedacht hatte, Heero würde nichts sagen. Und wieso auch. Schließlich hatte es noch niemals irgendwelche Anzeichen gegeben das Heero mehr für ihn empfinden würde als nur Freundschaft. Eine unglaublich enge Freundschaft zwar, aber dennoch nicht mehr. Und so schwer es auch war, Duo würde sich damit zufrieden geben. Er hob die Augen und sah Heero direkt an, jede Hoffnung auf mehr aus seinem Blick verbannt. Zurück zum Geschäft.

„Dorothy könnte möglicherweise unabkömmlich sein," antwortete Duo schließlich auf Heeros Bemerkung.