Titel: Heero's Eleven
Autoren: ZaLa (Zanna & Laren)
Disclaimer: siehe Prolog
Kommentar: So, hier ist der Epilog von H11. 'schnief' Wir hoffen die Geschichte hat euch soviel Spaß gemacht wie uns. Für all diejenigen die jetzt an Trennungsschmerz leiden sei gesagt - das H12 Bunny hat uns schon gebissen 'heul'. Es wird zwar noch ein wenig dauern bis wir das schreiben (wegen einem anderen Projekt), aber geschrieben wird es.
Epilog
Drei bis sechs Monate später
Duo lehnte sich an den Maschendrahtzaun des Ausgangs des North Jersey State Prison und biss ein weiteres Mal von seinem Sandwich. Heute wurde Heero endgültig entlassen, und Duo konnte es vor Aufregung kaum noch erwarten seinen besten Freund wieder zu sehen.
Gut, zugegeben, es war nicht nur die Aufregung weswegen Duo ganz weiche Knie und ein mulmiges Gefühl im Magen hatte. Obwohl Heero seine Gefühle für Duo sehr deutlich gemacht hatte das letzte Mal als sie sich gesehen hatten – damals vor dem Casino im Beisein von zwei Polizisten und Relena – so hatte sich seitdem dennoch eine gewisse Unsicherheit in Duo breit gemacht.
Leider hatte sich der Kontakt zu Heero in den letzten Monaten auf ein paar wenige, kurze Telefonate beschränkt – während denen sie beide auch nicht über Gefühle oder derartiges sprechen konnten. Es gab zumindest auf Heeros Seite immer jemanden der mithörte, und weder er noch Duo hatten ihre persönliche Beziehung vor irgendwelchen Fremden ausbreiten wollen.
Duo blickte auf das Sandwich hinab und schmiss es schließlich mit einem Achselzucken in den Mülleimer. Das mulmige Gefühl in seinem Magen hatte sich nur noch verstärkt, und inzwischen bekam er einfach keinen Bissen mehr runter. Wo blieb Heero nur? Was konnte bloß so lange dauern?
Als Heero ihm von der Möglichkeit erzählt hatte, dass seine Bewährung aufgehoben werden und er wieder ins Gefängnis gesteckt werden könnte wenn sie ihren Plan bis zum Ende durchzogen, hätte Duo die ganze Sache am liebsten abgebrochen. Er hatte Heero doch gerade erst gefunden! Da konnte er ihn doch nicht schon wieder für etliche Monate verlieren!
Doch Heero hatte ihm klargemacht, dass es leider kein Zurück mehr gab. Ihr Plan war inzwischen schon viel zu weit fortgeschritten gewesen, und es waren zu viele andere Leute darin verwickelt – Leute die sicherlich nicht sonderlich begeistert gewesen wären wenn sie jetzt plötzlich alles abblasen würden.
Und Duo hatte Heero in Bezug auf den Plan auch Recht geben müssen – es war der Coup des Jahrhunderts, und sein Herz blutete bei dem Gedanken es einfach abzubrechen. Doch Heero so lange nicht zu sehen – schon wieder – diese Vorstellung hatte noch viel mehr wehgetan.
Doch schließlich hatte Duo nachgegeben. Dieser Plan war zu wichtig, für all die anderen, ihn selbst und vor allem Heero. Wobei ein wichtiger Aspekt für Heero sicherlich auch die Rache an Relena war, wie Duo sehr schnell bemerkt hatte. Heero hatte wegen dieser pinken Landplage genauso gelitten wie Duo, wenn auch auf andere Art, und wenn er dies brauchte um damit abzuschließen, dann würde Duo nicht widersprechen.
Oh, aber es war so hart gewesen Heero nicht zu besuchen. Am liebsten wäre Duo jeden Tag im Gefängnis gewesen, um Heero zu sehen, aber sowohl Heero als auch Howard hatten ihm davon abgeraten. Sie wollten schließlich nicht Khushrenadas Interesse auf sich ziehen – zumindest nicht mehr als sie sie ohnehin schon hatten. Da Heero leider im Gefängnis gewesen war, war es an Duo gewesen sich um dessen Anteil der Beute zu kümmern und sie irgendwo sicher anzulegen. Da hätte er Khushrenadas Aufmerksamkeit wirklich nicht gebrauchen können.
Aber jetzt war es anders, das Geld war bereits in Sicherheit. Jetzt konnte er sich endlich offen mit Heero zeigen, und wenn Khushrenada ihnen beiden hinterher spionieren wollte – nun, dann sollte er ruhig! Wenn nötig würden sie ihn schon abhängen können.
Allerdings führte all das dazu, dass Duo absolut unsicher war, was seine Beziehung zu Heero anging. Heeros Geständnis seiner Gefühle für ihn war noch immer so neu, kam so abrupt dass Duo manchmal immer noch das Gefühl hatte, er hätte das ganze nur geträumt. Und den Rest der Zeit quälten ihn unzählige Fragen. Was wenn Heero das gar nicht so gemeint hatte? Was wenn er es sich inzwischen anders überlegt hatte? Was wenn…
Ein Quietschen riss Duo aus seinen Gedanken und er drehte sich in die Richtung des Geräuschs. Die Gittertür des Gefängnisses öffnete sich und Heero kam heraus – noch immer in den Smoking gekleidet den er getragen hatte als man ihn im Casino verhaftet hatte.
Duo stieß sich vom Zaun ab und sah Heero von oben bis unten an. „Ich hoffe du warst der Bräutigam," sagte er. Auch wenn er Heero am liebsten um den Hals gefallen und ihn geküsst hätte, so war es doch einfacher in ihr gewohntes, flapsiges Freundschaftsgeplänkel zurückzufallen. Das war auf jeden Fall sicherer.
Heero erwiderte Duos Blick und seine Mundwinkel zuckten, so als müsse er ein Grinsen unterdrücken. „Howard hat angerufen. Er will sein Hemd wiederhaben," gab er ebenso trocken zurück.
Jetzt war es Duo der ein Grinsen unterdrücken musste. Gut, das Hemd das er trug war vielleicht nicht gerade von der dezenten Sorte, aber bei weitem nicht so schreiend wie die Hawaiihemden die Howard immer mit Vorliebe trug. Oh es tat so gut Heero wieder zu sehen!
Mit einem lautlosen Glucksen wandte Duo sich ab und ging in Richtung des Parkplatzes. Heero folgte ihm. Als die den Parkplatz erreichten steuerte Duo sofort in Richtung seines geliebten, schwarzen Cabrios.
„Dreizehn Millionen," sagte Heero kopfschüttelnd, „und du fährst mit dem Schrotthaufen durchs ganze Land um mich abzuholen?"
„Ist alles für den Anzug draufgegangen," war Duos lakonische Antwort. Heero wusste genau wie sehr Duo sein Auto liebte und versuchte ständig ihn mit abfälligen Bemerkungen über Deathscythe aus der Reserve zu locken. Duo hatte schon lang aufgehört darauf zu reagieren.
„Wo sind sie?" fragte Heero.
„Silbernes Auto. Vorn am Rand. Zehn Uhr," antwortete Duo, ohne in die angegebene Richtung zu schauen. Wirklich, Khushrenada hätte sich ruhig ein wenig mehr Mühe geben und jemand anheuern können, der etwas von Beschattung verstand. Duo hatte die beiden Kleiderschränke sofort entdeckt als er auf den Gefängnisparkplatz gefahren war. Wo blieb denn da der Spaß?
„Übrigens," warf Duo ein als er sein Auto schon fast erreicht hatte. „Hast du schon das von Quatre und Trowa gehört?"
„Nein, was denn?"
„Sie sind jetzt zusammen. Wie in ‚zusammen'," Duo machte mit beiden Händen Anführungszeichen als er das sagte. „Wer hätte das jemals gedacht? Also–"
„Duo," unterbrach Heero ihn, packte ihn von hinten an der Schulter, wirbelte ihn herum und presste ihn gegen das Auto. Duo stockte der Atem als Heero ihm auf einmal so nahe war, doch noch bevor er irgendetwas sagen konnte küsste Heero ihn auch schon.
Duo schloss die Augen, schlang seine Arme um Heeros Hals und gab sich ganz dem wunderbaren Gefühl von Heeros Lippen hin. Oh wie sehr er das doch vermisst hatte! Sie hatten nur so wenig Zeit zusammen gehabt, nur wenige Stunden in denen sie sich halten und liebkosen konnten, und doch konnte Duo es sich kaum noch vorstellen, ohne Heeros Küsse leben zu können.
Heeros Duft, Heeros Geschmack war überall um ihn herum, war alles was Duo noch wahrnehmen konnte. Heeros Zunge die sich in seinen Mund schob und ihn dort streichelte, liebkoste, Heeros harter Körper der sich an den seinen presste – wenn Duo in diesem Moment sterben müsste, er würde es als glücklicher Mann tun.
„Ich sagte doch," murmelte Heero als er Duo für einen kurzen Moment freigab, „keine Spielchen." Dann senkte er seinen Mund wieder und nahm erneut von Duos Lippen in Besitz.
Etliche, endlos erscheinende Minuten später trennten sie sich schließlich. Duo öffnete die Fahrertür und setzte sich auf den Fahrersitz, während Heero rasch um das Auto herumging und auf den Beifahrersitz rutschte. Als Duo den Schlüssel ins Schloss steckte, streckte Heero die Hand aus und griff nach der Kette die Duo um den Hals trug.
„Du sagtest dass du es verkauft hättest," merkte er an während er das kleine Kreuz befingerte.
„Ja, sagte ich," antwortete Duo lächelnd und öffnete das Dach des Cabrios.
„Du Lügner," grinste Heero.
„Du Dieb," antwortete Duo ebenso breit grinsend. Dann ließ er den Motor an und fuhr vom Parkplatz des Gefängnisses, einer aufregenden Zukunft mit Heero entgegen.
