Vorwort:

Mir fällt gerade auf, dass ich vergessen hatte die Kapitel 2 und 3 hier hochzuladen. Auf meiner eigenen Seite sind sie bereits hochgeladen gewesen.

Genauso gibt es dort auch schon das Kapitel 4; und im Forum seit heute auch Kapiel 5 - diese werde ich aber erst in den nächsten Tagen hier hochladen, um nicht zu viel auf einmal zu präsentieren.

Kapitel 2 – Willkommen in Tokyo

Zwei Tage später, früh am Morgen kam Lara in Tokyo an. Downey wartete mit einem Wagen am Flughafen auf sie. Lara trug einen Koffer und Ihren Rucksack. Gekleidet war sie in Jeans und einem grauen Oberteil. Sie hatte ihre Haare in einem Pferdeschwanz zurück gebunden. Downey küsste sie zur Begrüßung auf die Wange.

"Hallo Lara, meine Liebe, willkommen in Tokyo."

Erschöpft von der langen Reise ließ Lara ihren Koffer fallen und begrüßte ihren alten Bekannten erst einmal.

Auf dem Weg ins Hotel sah Lara aus dem Fenster und betrachtete die riesigen hohen Wolkenkratzer. Es erinnerte sie an ihren letzten Besuch in Tokyo, als sie den Auftrag hatte, eine gestohlene Jade Statue zurück zu holen. Sie nahm sich vor, einmal in ihrem Leben hier hin zukommen ohne einen Job erledigen zu müssen. Sie war noch am träumen, als der Wagen vor einem Luxushotel mitten in der Stadt hielt.

"Nur das Beste für Dich, Lara. Ach und mach Dir keine Sorgen, das Museum zahlt."

"Das Artefakt muss sehr viel wert sein, wenn mir das Hotelzimmer bezahlt wird", entgegnete Lara grinsend. "Als ich mir die Preise angesehen habe, dachte ich zuerst, es wäre für eine Woche. Tokyo ist teuer."

Lara folgte dem Professor zur Rezeption, ihren Koffer trug sie selber; bisher hatte sie sich geweigert, diesen aus den Händen zu geben. Wertvolles Equipment lässt man nicht so einfach aus den Augen, das Thema hatte ihr im Flugzeug schon Unbehagen bereitet. Downey fragte den Portier nach Laras Zimmerschlüssel. Der Mann händigte ihm diesen aus, und sofort war ein Hotelangestellter da, um Laras Koffer entgegenzunehmen. Jetzt, da sie ihren Koffer in den Augen behalten konnte, machte es ihr auch nichts aus, dass jemand anderes das unhandliche Ding übernahm. Downey begleitete Lara noch auf Ihr Zimmer.

Nachdem der Hotelangestellte gegangen war, setzten sich Lara und der Professor auf das Sofa und unterhielten sich.

"Haben Sie irgendeine Idee, wie ich mit Heihachi Mishima in Kontakt treten kann?" fragte Lara.

"Um die Wahrheit zu sagen, nein. Ich habe wirklich keine Idee. Er macht selten etwas persönlich, außer an Kampfturnieren Teil zu nehmen. Alles andere überlässt er seinen Angestellten oder seinen zwei Söhnen. Man muss schon ein sehr hohes Tier sein, um mit Mishima-sama ein persönliches Treffen zu bekommen. Es wird für Dich wahrscheinlich unmöglich sein. Ich fürchte Du musst einen anderen Weg finden."

"Was ist denn mit einem Turnier? Findet vielleicht bald eins statt, wo ich ihn treffen könnte?"

"Lara, meine Liebe. Das weiß ich nicht, außerdem halte ich das für keine gute Idee. Dort könntest Du auch nicht mit ihm in Kontakt treten, nicht außerhalb des Rings. Und ich würde Dir nicht empfehlen mitzumachen. Du willst nicht in Kontakt mit seinen Fäusten treten."

"Egal, ich finde schon noch einen Weg", sagte Lara.

"Ich muss nun zu meiner Arbeit zurück. Kommst Du alleine klar?"

Lara stand auf, ging zu ihrem Gepäck und nahm ein Köfferchen mit Ihren Pistolen heraus. Sie öffnet es und nahm die Waffen in die Hand.

"Sicherlich. Ich werde sie Anrufen, wenn ich Hilfe benötige, Professor. Für heute werde ich erst einmal die Gegend erkunden und ein paar Fragen stellen. Ich muss meinen Feind besser kennen lernen."

"Aber Du wirst nicht mit diesen Dingern Fragen stellen?" sagte Downey und deutete in Richtung der Waffen.

Lara lachte. Es klang zwar nach einer guten Idee, würde aber zu schnell auf sie aufmerksam machen.

"Nein, nein. Es sollte nicht so schwierig sein an Informationen zu kommen."

"Na gut, dann werde ich Dich jetzt mal verlassen. Wie sieht es mit heute Abend aus, kann ich Dich zum Essen einladen?"

"Da sage ich nicht nein. Dann erzähle ich ihnen heute Abend, was ich herausfinden konnte."

Sie verabschiedeten sich und Downey ließ Lara alleine zurück.

Nachdem sie ihre Sachen ein wenig organisiert und geduscht hatte, begab sich Lara in die Hotelhalle. Dort ließ sie sich mit einer Zeitung in der Hand nieder. Sie saß mit dem Rücken zu Rezeption. Um sie herum saßen einige Geschäftsleute, die meisten davon Ausländer, die ebenfalls damit beschäftigt waren, Zeitung zu lesen, oder an ihren Laptops arbeiteten.

Lara fiel besonders ein japanischer Mann zu ihrer Rechten ins Auge. Er wirkte sehr nervös und tat so, als würde er Zeitung lesen. Die meiste Zeit schaute er aber unruhig in der Gegend herum.

Lara schlug ihre Zeitung auf und begann zu lesen. Am Anfang bereitete ihr die Schrift etwas Probleme, aber nach einer kurzen Eingewöhnungs­phase hatte sie keine größeren Schwierigkeiten mehr damit. Morgen würde sie wahrscheinlich schon gar nicht mehr bemerken, dass sie jetzt in einer anderen Sprache reden und lesen musste.

Auf Seite vier fand sie auch gleich einen Artikel über die Mishima Zaibatsu, Heihachis Firma. Laut dem Bericht war er wieder einen großen Deal eingegangen, wodurch er noch reicher werden würde, als er ohnehin schon war. Das Bild von ihm, welches neben dem Bericht abgebildet war, unterschied sich nicht viel von dem welches Lara von Downey bekomme hatte.

'Na ja, ihn zu erkennen dürfte jedenfalls nicht schwer sein', dachte sie sich.

Sie schlug die Seite um und las ein wenig weiter, als sie plötzlich aufsah.

Hatte sie sich das eingebildet, oder hatte der Mann an der Rezeption gerade 'Guten Morgen, Mishima-sama', gesagt?

Sie drehte sich rasch um, aber kein Zeichen von einem Mann der Heihachi Mishima ähnelte. Sie ließ ihre Augen über die Halle gleiten und dabei fiel ihr auf, dass der nervöse Mann, der neben ihr gesessen hatte jetzt weg war. Sie fand ihn schließlich. Er stand am Lift. Neben ihm stand ein großer Japaner, dessen schwarzes Haar zurück und hoch gegelt war. Lara konnte das Gesicht des Mannes nicht sehen. Aber sie konnte erkennen, dass er sehr gut gebaut war. Neben ihm wirkte der Geschäftsmann winzig und zerbrechlich. Der Mann trug einen teuren Anzug.

Lara war sich sicher, dass es nicht Heihachi war, aber vielleicht war es tatsächlich einer seiner Söhne. Auch wenn der Name Mishima nicht unbedingt der seltenste war, hatte sie so ein Gefühl, dass es kein Zufall war.

Lara verbrachte die nächsten Stunden auch in der Halle, immer die Lifts im Auge. Sie wollte den Mann unbedingt noch mal sehen, es war immer gut den Feind zu kennen. Aber er erschien nicht wieder, auch der nervöse Mann kam nicht mehr aus dem Lift. Letztendlich gab Lara auf und kehre auf Ihr Zimmer zurück. Aus ihrem Koffer nahm sie ein Buch, das sie aus der Bibliothek geholt hatte, bevor sie nach Japan gekommen war. Es war ein Buch über den Kristall der Ewigkeit. Der Legende nach, verlieh der Kristall seinem Besitzer ungeheure Macht. Allerdings musste der Träger mit dem Stein vorher eine Bindung eingehen. Ein Ritual schrieb vor, dass der Träger zu Vollmond ein paar Tropfen seines Blutes auf den Stein tropfen ließ. Dieser würde ihn dann als würdigen Träger erkennen.

"Na zum Glück ist es noch eine Weile bis zum nächsten Vollmond", murmelte Lara. "Das gibt mir noch etwas Zeit, um einen guten Plan zu entwickeln."

Am Abend kam Professor Downey vorbei um Lara abzuholen, gemeinsam fuhren sie zu einem Restaurant. Lara erzählte ihm während des Essens, was in der Hotelhalle passiert war.

"Ich vermute es war wohl einer von Heihachis Söhnen. Ich frage mich, welcher von beiden."

"Du sagtest, sie hätten ihn mit Mishima angeredet, also muss es Kazuya gewesen sein. Chaolan hat seinen Familiennamen Lee behalten. Ansonsten kannst Du die zwei auch ganz einfach auseinander halten, Chaolan hat silbergraues Haar."

"Dann muss es Kazuya gewesen sein. Sehr interessant." Lara hatte ein mysteriöses Grinsen auf ihrem Gesicht und spielte mit ihrem Wasserglas.

Downey war ein wenig beunruhigt über ihre Reaktion. "Lara, tu mir einen Gefallen. Was immer Du machst, halte Dich von ihm fern, er ist gefährlich. Seinem Ruf nach ist er grausamer als sein Vater, und das will was heißen."

"Interessant. Also deshalb sah der andere Geschäftsmann so verängstigt aus", sagte Lara scherzend, man merkte, dass sie das Ganze nicht besonders ernst nahm.

"Genau das wird der Grund gewesen sein", fuhr Downey ernst fort. "Hör zu, Lara. Wenn Du einen Weg suchst, Heihachi näher zu kommen, dann versuch es durch Chaolan, aber halte Dich fern von Kazuya."

"Danke für die Warnung."

Natürlich war es zwecklos Lara zu warnen. Sie bevorzugte es, Dinge selbst herauszufinden und wenn ihr jemand sagte, dass etwas gefährlich war, fand sie es interessant. Sie wollte den Mann jetzt unbedingt kennen lernen. Wie gefährlich konnte es schon sein, nichts womit Lara Croft nicht fertig werden könnte.

"Ach, bevor ich es vergesse, Du hattest mich gefragt, ob ich etwas über Kampfturniere in nächster Zeit wüsste… Ich habe herausgefunden, dass zurzeit eins stattfindet. Heihachi kämpft morgen. Ich habe dir ein Ticket besorgt. Es war schwer dranzukommen, aber jemand schuldete mir einen Gefallen.

Lara machte sich keine weiteren Gedanken darüber, wer wohl Downey etwas schuldete, das war wirklich nicht ihr Problem.

"Super. Danke."