Animagus werden ist schwer
Es waren ein paar Tage vergangen, seit sie wieder mit Remus geschlafen hatte, aber es trotz allem nicht bereute.
Heute würde es soweit sein, heute würde sie ihren ersten Unterricht bei Professor McGonagall haben, ein Unterricht, in dem sie lernen sollte, ein Animagus zu werden.
Seit dem Tag wo sie aus dem Büro von Severus gelaufen war, war sie zwar immer noch weiter zu ihrem Unterricht bei ihm gegangen, doch dieser verlief relativ schweigend, denn keiner von beiden wollte mit dem anderen reden. Hermine hatte in den letzten Tagen keine Zeit gehabt, sich mit Remus zu treffen, da sie viel lernen musste. Jetzt waren Ferien, aber auch nun hatte sie nicht viel Zeit, da noch weiterer Unterricht auf sie zukam. Sie merkte immer mehr, wie sehr Remus ihr fehlte, ob das Liebe war? Leider wusste sie immer noch nicht, wie ihre Gefühle für ihren Lehrer waren. Ja, sie wusste das Remus sie liebte und sie hatte schon zwei Mal mit ihm geschlafen, aber war es das was sie wollte?
Sie schaute auf die Uhr und erschrak, es war Zeit für ihren Unterricht. Sie zog sich eine dünne Strickjacke über und machte sich auf den Weg zum Büro ihrer Hauslehrerin. Sie klopfte und wartet auf das "Herein", als dieses kam, betrat sie das Büro und schaute Professor McGonagall, die hinter ihren Schreibtisch saß, an. „Ah, Miss Granger, ich habe Sie schon erwartet, setzen Sie sich bitte." Hermine tat, wie ihr gesagt wurde. Minerva stand auf und ging um ihren Tisch herum und fing an zu sprechen. „Also, Sie haben sich entschieden ein Animagus zu werden. Ich möchte gerne wissen, wieso auf einmal?" „Na ja, wissen Sie, Professor, jetzt wo die ganzen Muggelabstämmigen Hexen getötet werden und ich nun mal auch dazu gehöre, möchte ich, dass es etwas gibt, wodurch ich mich vor den Todessern schützen kann. Außer mit meiner Gabe zu Zaubern." Die Lehrerin nickte. „Ja, das habe ich auch nicht anders erwartet, es gibt nämlich leider viele die wollen es lernen, um damit Spaß zu haben, aber weil ich mir bei Ihnen sicher war, dass es nicht so sein würde, habe ich mich bereit erklärt Sie zu unterrichten. Sie wissen aber sicher, dass es nicht leicht ist ein Animagus zu werden, denn Sie müssen das, was andere in Monaten lernen, in zwei Wochen lernen. Das heißt, die nächsten beiden Wochen werden sehr hart für sie werden." Hermine nickte, denn das hatte Sie schon von Anfang an gewusste. „Wissen Sie denn auch schon in welches Tier Sie sich verwandeln wollen?" „Ja, Professor, ich möchte es mit einem Wolf probieren." Die Ältere schaute sie an. „So, und wieso gerade ein Wolf?" „Na ja, ein Wolf ist schnell, kann im dunklen sehen und weiß fast immer was um Ihn herum geschieht." Wieder nickte die Lehrerin. "Gut, das hätten wir dann geklärt." Professor McGonagall ging zurück in die Mitte des Raumes und setzte sich dort auf den Boden, Hermine starrte sie etwas überrascht an. „Kommen Sie Kind, setzen Sie sich zu mir." Hermine stand auf und setzte sich zu ihrer Lehrerin. Professor McGonagall schaute ihrer Schülerin an. „Erst mal muss ich sagen, dass es sein kann, solange sie die Kraft eines Animagus noch nicht beherrschen, das Sie sich Stückchenweise schon verwandeln können. Es kann vorkommen, dass sich Körperteile von Ihnen verwandeln, wenn Sie wütend sind. Sobald Sie Ihre Animagusgestalt richtig beherrschen, wird dies nicht mehr passieren." Wieder nickte Hermine, sie hätte nie gedacht, dass es so viel gibt was sie sich merken muss, um ein Animagus zu werden. „So, dann werden wir anfangen. Zuerst sollen Sie lernen sich zu konzentrieren ohne die Dinge und Stimmen wahrzunehmen, die um sie herum geschehen und bedenken Sie, hier ist es zu Zeit still, aber wenn Sie sich irgendwo anders verwandeln kann es um einiges lauter sein, deswegen werden wir auch mal an einem lauteren Orten üben. Alles klar?" Hermine nickte. „Gut, fangen Sie an sich zu konzentrieren. Versuchen Sie Ihren Geist von Ihrem Körper zu trennen und denken Sie ganz fest daran, in was sie sich verwandeln wollen. Denken Sie an die Eigenschaften, die das Tier besitzt." Hermine fing an sich zu konzentrieren. Sie versuchte ihren Geist von ihrem Körper zu trennen und gleichzeitig noch daran zu denken, welches Tier sie sein wollte und welche Eigenschaften das Tier besaß, doch es war schwerer als es sich anhörte.
Vier stunden später saß Hermine immer noch auf dem Boden und war dabei sich zu konzentrieren. Sie fühlte sich ausgelaugt, aber sie hatte sich ein Ziel gesetzt und dieses wollte sie auch erreichen. Immerhin hatte sie es schon geschafft den Schwanz eines Wolfes zu bekommen. Ihr Schwanz war schwarz und das bedeutete, dass ihr gesamter Körper es auch sein würde und das freute sie, denn sie wollte unbedingt ein schwarzer Wolf sein.
Professor McGonagall klatschte in die Hände und Hermine erschrak. Ihre Konzentration löste sich und der Schwanz verschwand wieder. Hermine schaute hoch zu ihrer Lehrerin. „Das, meine Liebe, darf Sie später nicht mehr stören. Solche Geräusche müssen Ihnen egal sein." Hermine nickte. „Ich denke, heute machen wir hier Schluss, für den Anfang war es nicht schlecht, aber es muss natürlich besser werden." „Professor McGonagall, darf ich fragen wie alt Sie waren, als Sie ein Animagus wurden und wie lange Sie dafür gebraucht haben?" Minerva lächelte sie an und sagte: „Nun, ich war 17 und ging wie Sie noch zu Schule. Ich habe einige Monate gebraucht weiß aber nicht mehr genau wie viele es waren. Noch dazu habe ich es mit Freunden gelernt, etwas was man niemals machen sollte, da es sehr gefährlich sein kann." Hermine musste grinsen, das erinnerte sie daran das James und Sirius dies auch ohne Lehrer getan hatten. Die Ältere stellte sich vor die Schülerin und verwandelte sich in eine Katze und in sekundenschnelle wieder zurück und Hermine staunte. „So meine Liebe, kann es auch bei Ihnen aussehen, wenn Sie sich weiterhin solche Mühe geben. Nun gehen sie jetzt zum Essen, wir sehen uns morgen um die selbe Zeit." Hermine lächelte, bedankte sich und ging. Sie schaute auf die Uhr und merkte jetzt erst wie viel Zeit vergangen war, aber sie war stolz auf sich, immerhin hatte sie schon geschafft ein Körperteil zu verwandeln und wenn es weiter so gut klappt, dann würde sie auch die ganze Verwandlung schaffen.
Als sie in der Großen Halle ankam setzte sie sich an ihren Haustisch und fing an etwas zu essen. Sie schaute hoch zu den Lehrern und erkannte Remus der, wie sie feststellte, ziemlich fertig aussah. Ihr fiel ein, das ja letzte Nacht Vollmond gewesen war und Remus sich da wieder in einen Werwolf verwandelt hatte. Dann fiel ihr Blick auf Snape, zu ihm musste sie heute auch noch obwohl sie keine Lust hatte. Sie hatte angefangen so eine Art Freundschaft zu ihrem Lehrer aufzubauen, aber dadurch, dass er sie letztens so verletzt hatte, war dieses Gefühl irgendwie weg. Sie glaubte nicht, das sie ihn hasste, aber sie wusste, dass es wieder so war wie am Anfang, was sie eigentlich recht schade fand.
Nach dem Essen stand sie vor der Treppe die zu den Kerkern führte und überlegte, ob sie heute da hinunter gehen sollte, aber ihr Ziel Lehrerin zu werden, zwang sie förmlich runter zu gehen. Sie stand für der Tür die zum Büro von Snape führte und klopfte an, die Tür öffnete sich und sie ging rein. „Du kennst immer noch das Passwort, weshalb also klopfst du an?" Hermine erschrak hinter ihr stand plötzlich Severus und schaute sie an. „Weil Sie, Professor, mein Lehrer sind und ich denke das es besser so ist." Hermine ging schon mal vor ins Labor, sie sah nicht, dass Severus traurig schaute. /Wieso Hermine... Ich dachte wir hätten so was wie eine Freundschaft aufgebaut. Ich habe mich seit langen mal wieder richtig geborgen gefühlt, aber eigentlich ist es ja auch meine Schuld, schließlich habe ich dich so verletzt, also muss ich damit jetzt auch leben./ Er ging ihr hinterher und beide begannen mit den Unterricht.
Als der Unterricht vorbei war und Hermine schon gegangen war, saß Severus in seinen Räumen und dachte nach. Er merkte, dass ein gewisses Gefühl ihn in Besitz nahm, wenn er mit Hermine zusammen war, doch schon ewig hatte er dieses Gefühl nicht mehr gespürt und eigentlich wollte er es auch nicht mehr zulassen, denn er wusste, dass er Hermine so in Gefahr bringen würde.
Hermine hatte beschlossen nach den Unterricht draußen etwas spazieren zu gehen, nun saß sie am See und dachte nach. „Hey Hermine, was machst du denn zu so später Stunde noch hier draußen, müsstest du nicht eigentlich in deinen Turm sein?" Hermine erschrak und drehte sich um, hinter ihr stand Remus und lächelte sie an. „Ach du bist es Remus, ich dachte schon es wär jemand anders." „Na, ich bin auch dein Lehrer, denkst du ich bestraf dich nicht?" Hermine schaute ihn an und er musste lachen. Hermine stand auf und ging zu ihm, sie schaute ihn an und legte ihre Hand auf eine frische Narbe in seinem Gesicht, die noch nicht ganz geschlossen war. Remus zuckte unter ihrer Berührung zurück. „Lass nur, ist nicht so schlimm, ich bin es gewohnt mich zu verletzen, wenn ich mich verwandele." Hermine lächelte. „Du hast so viel Kraft Remus, du hast meinen Respekt wirklich verdient. Ich beneide dich wirklich darum." „Ach komm Hermine, du hast doch auch Kraft, sogar sehr viel, andere an deine Stelle würden Angst bekommen, wenn sie hören was zur Zeit in der Stadt geschieht, aber du..." Hermine legte ihre Finger auf seinen Mund um ihn so zum schweigen zu bringen. „Remus, ich habe auch Angst, doch zeige ich sie nicht so sehr." Er lächelte sie an und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Aber sag mal, mein Engel, wie war eigentlich heute der erste Unterricht bei Minerva?" Hermine lächelte, sie hatte sich noch nicht daran gewöhnt das Remus sie manchmal Engel nannte, aber sie mochte den Namen. „Es war anstrengend, aber sie sagt, wenn ich so weiter machen, werde ich meine Ziel sicher erreichen." „Das freut mich für dich. "Ein Wind kam auf und auf Hermines Armen war eine Gänsehaut zu sehen. Remus nahm sie in den Arm und wärmte sie. „Sag mal, wollen wir nicht lieber reingehen, es wird ziemlich kalt hier draußen." Sie nickte, befreite sich aus Remus Umarmung und beide gingen zurück zum Schloss. Dort angekommen brachte sie Remus noch bis zu ihren Räumen, gerade wollte Hermine sich verabschieden und ihren Turm betreten, als Remus sie in den Arm nahm und sie sanft küsste. Hermines Herz fing wie wild an zu schlagen. Als er den Kuss beendet hatte und ihr eine gute Nacht gewünscht hatte, ging Hermine mit einem glücklichen Lächeln. Als sie dann in ihren Bett lag und an die Decke starrte, dachte sie wieder über ihr Verhältnis zueinander nach. Wieso hatte sie immer dieses wunderbare Gefühl in Remus' nähe, dieses Gefühl hatte sie noch nie, außer bei Viktor und damals bei Ron, aber seitdem Viktor sie betrogen hatte, hatte sie das nicht mehr gespürt. Konnte es doch sein, dass sie Remus liebte? Wenn sie sich ihrer Gefühle doch endlich bewusste werden würde. Sie entschied sich, sich darüber ein anderes Mal Gedanken zu machen, denn das Training mit Professor McGonagall hatte sie sehr müde gemacht. /Animagus werden, das ist schwer..., dachte sie, bevor sie einschlief.
