Warum nur?
von Daniela

1. Du bist nicht tot?

Es war ein ganz normaler Tag in Colorado Springs.
Michaela saß in ihrer Klinik und arbeitete an ein paar Patientenakten, als es an der Tür klopfte. Sie ging zur Tür und öffnete. Doch als sie den Mann vor der Tür sah, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. Sie musste sie am Türrahmen festhalten, um nicht umzukippen vor Schreck.

Dieser Mann schaute sich in kurz in der Praxis um und führte sie dann zu ihrem Schreibtisch.

„Hier, setz dich."

Michaela bekam kein Ton raus.

„Diese Wirkung wollte ich eigentlich nicht auf dich machen."

„Was hast du erwartet?"

„Ja ich habe es wohl nicht anders verdient. Aber bitte Mike. Lass es mich wenigstens erklären."

„Das gibt es nichts zu erklären. Du hast mich all die Jahre im Glauben gelassen, du seiest tot. Und dann tauchst du hier auf und tust so, als wäre alles in Ordnung. Ich habe um dich getrauert. Du warst der einzigste Mensch, der mich verstanden hatte und dann hast du deinen Tod vorgetäuscht. Da gibt es nichts zu reden. Verschwinde aus meinem leben."

Während Michaela das sagte, wurde sie immer lauter. Am Schluss schrie sie regelrecht und dann rannte sie aus der Klinik. Der Mann ging ihr hinterher und sah dann gerade noch, wie sie auf Flash davon ritt.

Etwas später kam Sully in die Stadt.
Da kam auch schon ein Mann auf ihn zu.

Entschuldigen sie, sind sie Mr. Sully?"

„Ja der bin ich. Kann ich ihnen irgendwie helfen?"

„Ja ich hoffe das sehr. Mir wurde gesagt, dass sie sich hier sehr gut auskennen. Ich habe mich mit meiner Tochter gestritten und sie ist davon geritten. Ich kenn mich hier nicht aus. Könnten sie mir helfen sie zu finden?"

„Wie alt ist den ihre Tochter?"

„40."

„Ich glaub dann kann sie bestimmt auf sich alleine aufpassen. Sie wird bestimmt bald wieder auftauchen. Ich hab sie noch nie hier gesehen. Sie scheinen nicht von hier zu sein. Ist denn ihre Tochter von hier? Wie heißt sie denn?"

„Ich habe meine Tochter seit langen nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht, wie gut sie sich hier auskennt. Sie lebt hier, aber ich weiß nicht wie lange. Sie werden sie sicher kennen, da sie hier die Ärztin zu sein scheint. Ihr Name ist Dr. Michaela Quinn."

Plötzlich veränderte sich Sully ´s Gesichtsausdruck. Vor ihm stand sein Schwiegervater, von dem alle dachten er sie tot. Wie kann das sein? Aber er konnte darauf jetzt nicht näher eingehen.

„Habe sie gesehen, in welche Richtung sie davon geritten ist?"

„Ja dort."

„Das bedeutet sie ist in die Wälder geritten."

Sully ging schnellen Schrittes in die Gazette.

„Brian. Ich hab etwas zu erledigen. Bitte hol Katie bei Grace ab und nimm sie mit nach Hause."

„Ok Pa. Ist etwas passiert? Ist etwas mit Ma.?"

„Nein mach dir keine Sorgen. Das erzähl ich dir ein anderes Mal."

„Gut Pa."

Da ging er auch schon wieder raus vor die Klinik, wo er sein Pferd abgestellt hatte und Josef auf ihn wartete.

„Ich werde sie suchen. Mein Sohn wird sie zu uns mit nach Hause nehmen. Er ist in diesem Gebäude, unserer Stadtzeitung."

„Nein ich werde mitkommen."

„Sie halten mich nur auf. Ich finde sie alleine schneller. Warten sie bei uns zu Hause auf uns."

„Gut. Wie sie meinen."

Dann ritt Sully auch schon davon.

Er hatte eine Ahnung wo sie sein könnte und die trog ihn nicht.
Schließlich kannte er seine Frau und so fand er sie an der Stelle, wo sie immer hingeht wenn sie ihre Ruhe haben wollte zum Nachdenken und nur von ihm gefunden werden wollte

Es war die selbe Stelle, an die er auch ging wenn er seinen Weg verlor. Er hatte ihr einst die Stelle gezeigt und sie war die einzige, der er diese Stelle je zeigte.

Langsam kam er dieser Dichtung immer näher, aber Michaela war nirgends zu sehen.

Er schaute sich um.
„Michaela? Michaela? Bist du hier irgendwo?"

Da hörte er es.
„Sully? Sully ich bin hier."

Sully folgte der Stimme, die ihn zu einem Abgrund führte.

„Michaela?"

„Sully ich bin hier."

Da entdeckte er sie. Sie saß auf dem schmutzigen Boden und hatte Tränen in den Augen.
„Ich bin am Abhang ausgerutscht. Ich glaub ich hab mir mein Bein und meinen Arm verstaucht."

„Warte. Ich komm zu dir."

Er kletterte geschickt den Abhang hinunter und war schnell bei ihr.

„Schmerzt es sehr."

„Es geht. Aber ich kann nicht aufstehen."

„Keine Sorge ich trag dich. Glaubst du, du kannst dich an mir festhalten? Trotz deines Armes."

„Ich versuch es."

Sully nahm sie auf seinen Rücken und Michaela hielt sich an ihm fest. Es schmerzte sie zwar sehr, aber sie konnte trotzdem genug Kraft aufbringen. Sully kletterte geschickt und schnell wieder den Abhang hinauf.

Oben angekommen legte er sie auf den Boden.

„So, das wäre geschafft. Wo hast du den Schmerzen?"

„Hier an meinem Knöchel meines rechten Beines und mein rechter Arm. Ich glaub, der ist sogar gebrochen." Sie deutete jeweils zu der Stelle.

„Du musst dringend zu einem Arzt."

„Hast du schon vergessen. Ich bin Ärztin und die einzigen in Colorado?"

Sully lächelte ein wenig über ihren Kommentar.
„Nein natürlich nicht und du ist die beste Ärztin, die es gibt. Aber ich weiß, dass sich zur Zeit noch ein Arzt in Colorado befindet." Den letzen Satz sprach er sehr langsam und beobachtete dabei Michaela ´s Reaktion.
„Deshalb hab ich ja nach dir gesucht. Dein Vater hat mir erzählt was passiert ist. Na ja eigentlich hat er mich angesprochen, weil ich mich hier in der Gegend auskenne. Auf jeden Fall hab ich mir Sorgen gemacht, als er mir deinen Namen nannte. Ich dachte mir, dass du hier bist. Du kommst immer hier her, wenn du nachdenken willst. Ich wollte dich nicht alleine lassen."

Michaela sagte nur trocken:
„Mein Vater ist tot."