Warnung: Dieses Kapitel enthält einen kurzen Teil, in dem Gewalt vorkommt. Aldo entscheidet euch selber, ob euch das stört.

10. Mai 1980

Michaela ritt aus der Stadt zur Hütte. Sie führte Flash in die Scheune, damit niemand sah, dass sie hier war.

Sie betrat die Veranda, schaute sich noch einmal um, dass sie auch wirklich niemand sah und schloss schließlich die Tür auf. Sie trat herein.

Es war ihr jedes mal, wenn sie hier her kam, noch alles so vertraut - es war ihr zuhause. Das einzige was sich änderte, war dass Sully´ s Duft langsam verblasste.

Langsam ging sie die Treppen nach oben ins Schlafzimmer – ihr uns Sully´s Schlafzimmer. Sie öffnete die Tür und betrat langsam den Raum.

Sie konnte nicht anders, sie musste einfach her kommen, aber jedes mal, wenn sie hier her kam, versetze es ihr tausend Stiche ins Herz. Alle Erinnerungen kamen wieder hoch. Traurige, aber auch wunderschöne Erinnerungen, als sie glücklich war – mit Sully.

Sie trat an den Kamin und machte Feuer. Hol war noch genug da, dafür sorgte sie regelmäßig. Sie konnte beim Holzhacken immer die ganze Wut raus lassen. Früher hat das immer Sully gemacht.

Danach ging sie zum Kleiderschrank. Ihre Kleider waren nicht mehr da, aber noch ein paar Hosen und Hemden von Sully.

Sie nahm ein Hemd raus und sog den Duft ein. Es roch noch immer nach ihm – nach ihrem geliebten Sully.

Sie stand auf und setzte sich auf´s Bett. Wie gerne würde sie jetzt doch mit ihm hier liegen. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als sie das letzte Mal hier drin ´Liebe gemacht´ haben, aber sie konnte sich noch genau daran erinnern. Es war wunderschön. Und jetzt?

Sie kuschelte sich an Sully´s Kissen und Hemd. Der Duft in seinen Kissen ließ langsam nach.

Sie sog den Duft ein und konnte es schließlich nicht mehr unterdrücken. Ihr liefen im Strömen Tränen die Wange hinunter und sie fing an zu schluchzen.

„Sully ich vermiss dich so. Wo bist du nur? Ich brauche dich so sehr."

Sie schrie schließlich richtig laut:

„SULLY ICH BRAUCHE DICH!"


Zur selben Zeit in den Wäldern, in der Nähe von Manitou.

Sully saß am Feuer und starrte in die Flammen. ER dachte an Michaela. Er tat eigentlich nichts anderes mehr seit ... seit...

Plötzlich hörte er es wieder. Diese Stimme – Michaela´ s Stimme.

„Sully ich vermiss dich so. Wo bist du nur? Ich brauche dich so sehr."

Der folgende Satz bohrte sich fest in ihm:

„SULLY ICH BRAUCHE DICH!"

Braucht Michaela mich wirklich oder Bild ich mir alles nur ein? Aber wenn sie wirklich brauchen, dann warum hat sie es getan? Ich muss sie vergessen, aber ich kann nicht ich seh immer ihre wunderschönen Augen, ihr Lächeln und ihre Traumhaften langen Haare vor mir. Ich vermiss sie so... und unsere Kleine. Oh Gott Michaela, ich kann nicht ohne dich – ohne euch. Ein paar verzweifelte Tränen liefen ihm die Tränen runter.


Zurück in Colorado Springs, zuhause bei Michaela. Es war inzwischen schon etwas später. Die „Familie" hat schon vor einer Weile zu Abend gegessen und Michaela hatte Katie ins Bett gebracht. Sie hatte ihr eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt. Wie jeden Abend wollte sie eine Geschichte über ihren Pa hören und Michaela erzählte ihr von ihrem ersten Abendteuer zusammen im Wald, als sie beweisen wollten, dass das wasser vergiftet war. Sie sprach sehr leise, da er es ja nicht hören durfte, dass sie und Katie über Sully sprachen. Als sie fertig war mit der Geschichte war von Schlaf nicht die Rede, denn sie weinten beide aus Sehnsucht nach Sully. Michaela legte sich zu Katie ins bett und nahm sie in den Arm, um sie zu beruhigen, aber die Wahrheit war, dass Katie Nähe sie genau beruhigte. Sie war die einzige, die ihr noch Kraft gab. Wenn sie nicht wär, dann hätte sie ihr schreckliches Leben beendet. Aber nein, das konnte sie ihrer Tochter – Suly´s Tochter nicht antun und auch nicht...

Als Katie eingeschlafen war deckte Michaela sie gut zu und verließ das Zimmer.

Kurze Zeit später Michaela. Michaela stand am Fenster und schaute zu den Sternen.

Ob Sully wohl gerade das selbe tut? Wir haben es immer genossen, am Abend zusammen zu den Sternen zu schauen und die Ruhe der Nacht zu genießen.

Plötzlich wurde die Tür abrupt aufgerissen und ER kam rein und schloss die Tür.

„Wir sind jetzt seit 2 Monaten verheiratet und langsam solltest gelernt haben, dass das Essen rechtzeitig auf dem Tisch zu stehen hat. Das konntest du dir bei deinem wilden Mountain Man erlauben, aber ich muss dir es wohl noch mal klarmachen."

Michaela versetze es ein Stich, wie er über Sully sprach. Doch sie hatte keine Zeit weiter darüber nach zu denken, denn sie bekam panische Angst, als er auf sie zu kam. Nicht schon wieder. Ale er vor ihr stand holter er aus und schlug ins Gesicht. Einmal, zweimal, dreimal. Michaela schützte sich mit ihre Armen vor seinen vor seinen Fäusten. Sie verkrocht sich wie ein kleines Kind das Angst hat in einem Eck und schütze ihren gesammten Körper mit ihren Armen. Bitte es darf jetzt nichts passieren.

„Ich hoffe, das war dir eine Lehre."

Mit diesen Worten verließ er wieder das Schlafzimmer.

Als er draußen war fing sie bitterlich an zu schluchze.

„SULLY, helf mir."


Sully schreckte kerzengerade aus seinem Schlaf hoch.

„MICHAELA!"

´Sully, helf mir.´

Dieser Satz bohrte sich in seinen Gedanken fest.

Ich muss zu ihr. Sie braucht mich. Ich bin mir sicher, dass sie mich braucht.

Eilig richtete er sich auf und packte schnell seine Sachen zusammen, bestieg sein Pferd und ritt, gefolgt von Wolf, in die Nacht davon.