„Er hat was? Das hast du ihm geglaubt?"
„Zuerst nicht. Ich hab ihn zum Teufel gejagt. Doch dann ist etwas passiert."
„Was denn?"
„Erinnerst du dich noch an John Baker?"
„Ja er wurde mit einem Loch im Kopf, an den Baum gebunden, gefunden."
Michaela fing an zu zittern. Sully nahm sie in den Arm und schaute ihr in die Augen.
„Ist schon gut. Weißt du etwas davon? Du solltest es mir erzählen. Du wirst sehen, dann geht es dir schon viel besser."
Michaela versuchte sich ein wenig zu fassen
und fuhr dann fort.
„Preston hat ihn vor meinen Augen getötet,
um mir zu beweisen dass er es erst meint. Er meinte, wenn ich nicht
will dass dir das gleiche passiert würde ich mit keinem Menschen
darüber sprechen, dich verlassen und ihn heiraten."
Sie fing nun bitterlich an zu weinen, so dass es Sully schwer fiel sie zu verstehen.
„Ich sah einfach keinen anderen Ausweg. Ich liebe dich doch so sehr. Der Gedanke dir könnte etwas zustoßen und ich hätte es verhindern können, konnte ich einfach nicht ertragen."
„Ich bin jede Nacht wach gelegen und hab mir überlegt warum du es nur getan hast. Ich hab es gespürt, dass du mich noch liebst und wie schwer dir es gefallen ist. Aber du wolltest einfach nichts sagen und ich wusste nicht wie ich doch zum Reden bringen sollte. Außerdem war ich wohl zu verletzt, um einen klaren Gedanken zu fassen."
„Das war das letzte was ich tun wollte. Aber das war das einzige was ich tun konnte um dich zu schützen."
„Da hätte es sicher auch einen anderen Weg gegeben. AM besten ich zeig Preston mal kurz, wer den Mumm hat hier wen zu töten."
„Sully bitte NEIN. Bitte leg es nicht darauf an. Ich kann gut verstehen, dass d sauer bist auf ihn, aber bitte leg es nicht darauf an. Ich weiß, dass du mir wahrscheinlich nie verzeihen wirst, was ich getan hab aber bitte sag ihm nicht, dass du bescheid weißt. Wenn ich dich schon nicht mehr als den Mann der mich liebt an meiner Seite haben kann, bitte riskier es nicht dass er dich mir ganz wegnimmt. Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. Ich weiß nicht, ob ich es eines Tages ertragen kann, dass du wieder eine andere Frau an deiner Seite haben wirst. Und ich bin mir sicher, das wirst du. Jede Frau muss dich lieben. Ich bin mir nur sicher, dass ich das nicht ertragen kann."
Tränen liefen in einem Strudel ihre Wange hinunter.
Sully glaubte nicht was er da hörte. Mit einem Schwung zog er sie auf seinen Schoß, sodass sie ihre Beine grätschte, und fing an sie ganz langsam zu küssen.
„Glaubst du wirklich, ich könnte je wieder eine andere Frau lieben."
Michaela sagte nichts. Sie lächelte ihn einfach nur an.
Sully küsste sie wieder und wurde immer leidenschaftlicher. Als er den Kuss immer mehr vertiefte spürte sie zwischen ihren Beinen, wie Sully in seiner Hose immer härter wurde.
Sie stand plötzlich abrupt auf, lief zum Fenster und wandte ihm den Rücken zu.
Sully saß perplex da und wusste nicht, was gerade geschehen war. Er trat langsam hinter sie.
„Michaela. Liebes. Was hast du? Hab ich etwas falsch gemacht. Ging es dir zu schnell? Wir haben schon wieder, na ja du weißt schon. Bitte sag mir, was du hast."
„Sully ich weiß auch nicht was los ist. Ich seh einfach immer wieder vor mir, wie er mich zu diesen schrecklichen Sachen gezwungen hat. Ich kann einfach nicht mit dir schlafen."
Sully nahm sie vorsichtig in den Arm. Er wusste nicht, wie sie im Moment darauf reagierte würde. Michaela ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Er zog sie wieder zum Bett rüber. Sie setzen sich wieder und er nahm sie ganz fest in den Arm.
„Es tut mir leid. Ich hätte daran denken sollen. Wir müssen nicht miteinander schlafen Michaela. Ich dachte nur es wär in Ordnung, weil wir ja ... du weiß schon... am Wasserfall."
„Ich weiß. Ach ich weiß doch auch nicht warum es da ging und jetzt nicht."
„Erzähl mir was du gefühlt hast, als wir am Wasserfall miteinander geschlafen haben."
Michaela wischte sich ihre Tränen, die nun wieder ihre Wangen runterliefen mit ihrem Handrücken weg.
An diesem Tag hat mich irgendetwas an unsere Wasserfall gezogen. Als ich dann am Wasser saß, musste ich daran denken wie dort schöne Zeiten verbracht hatten und uns dort geliebt hatten. Ich hab dich so vermiest. Und dann standest du auf einmal vor mir standest. Ich war so überwältigt. Die ganze Sehnsucht nach dir kam hoch. Ich hab alles was in den letzten 3 Monaten passiert verdrängt. Ich wollte dich einfach nur spüren. Und es tat so gut. An alles was ich in dem Moment gedacht hab, warst du. Ich weiß, es ging ziemlich schnell in dem Moment, aber es war genau was wir brauchten. Ich wollte einfach nur den ganzen Schmerz verdrängen. Ich brauchte dich so sehr. Ich wollte einfach alles vergessen."
Wieder liefen ihr die Tränen die Wange hinunter. Sully streichelte ihr beruhigend ihre Haare.
„Es tut mir leid. Ich hätte nicht so hart reagieren dürfen danach und hätte dir überhaupt mehr zeigen sollen, wie sehr ich dich liebe. Es ging alles ziemlich alles ziemlich schnell ab. Es tut mir so leid."
„Du konntest es ja nicht wissen. Ich versteh gut, dass du danach so reagiert hast. Nach allem. Du wusstest ja nicht, warum ich so gehandelt hatte. Und was unser Tempo angeht. Ich denke wir brauchten uns beide. Es muss für dich genauso die Hölle gewesen sein, die letzten Monate."
„Das stimmt schon. Es verging keine Sekunde, in der ich nicht an dich gedacht habe. Als du dann vor mir standest, wollte ich dich einfach nur noch spüren und das so schnell wie möglich. Ich konnte einfach nicht mehr klar denken."
„Es tut mir leid. Ich hätte es dir früher sagen sollen."
„Was passiert ist, ist passiert. Wir müssen jetzt versuchen, damit klar zu kommen. Also es ist nicht wichtig, dass wir miteinander schlafen. Wir haben Zeit. Erst mal ist es wichtig, einen Ausweg zu finden. Ich denk deine Idee war gar nicht so schlecht für den Anfang. Das wichtigste ist jetzt, dich und Katie von Preston wegzubringen. Also meine Antwort ist ja."
„Welche Antwort?"
„Na ob ich mir vorstellen könnte mit dir fort zu gehen."
Michaela´ s Gesicht erhellte sich.
Das
ist vielleicht die Lösung. Wir kommen von ihm weg und Sully
passiert auch und das wichtigste: Wir sind wieder eine Family.
„Ist das dein ernst?"
„Oh ja. Ich würde bis ans ende der Welt gehen, um mit dir zusammen zu sein."
„Aber du weißt das es nicht einfach wird. Ich meine, wir sind nicht mehr verheiratet und ich weiß nicht ob ich dir je wieder die Ehefrau sein kann die du verdienst."
„Michaela alles was für mich wichtig ist. Ist zu wissen, dass du mich liebst und dass wir zusammen sind. Auch wenn wir nicht in jeder Hinsicht zusammen sein können. Mir reicht es schon, wenn ich dich ab und zu in den Arm nehmen darf. Aber selbst wenn dir das unangenehm sein sollte ist es in Ordnung. Ich möchte nicht, dass du etwas tust, womit du dich nicht wohl fühlst. Das musst du mir versprechen."
„Ach Sully womit habe ich dich nur verdient? Nach allem, was ich dir zugemutet habe."
Plötzlich löste sie sich von ihm und ging wieder zum Fenster.
„Ich hab dich betrogen. Kann du mir das so einfach verzeihen?"
Sie weinte immer mehr.
Sully kam auf sie zu und drehte sie zu sich.
Er hat dich dazu gezwungen. Du hast mich nicht betrogen. Du hast es nicht freiwillig getan. Bitte gib dir nicht die Schuld daran."
Sully wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.
„Du siehst müde aus. Wie viel Zeit hast du denn noch?"
„So eine Stunde hab ich noch. Wieso?"
„Dann legst du dich jetzt ein bisschen hin. Ich denke, du hast in der letzen Zeit nicht besonders gut geschlafen."
„Ja das stimmt schon. Aber was machen wir denn jetzt? Ich meine, wie soll es weiter gehen?"
„Ich lass mir so schnell wie möglich was einfallen. Mach dir keine Gedanken."
Sully nahm sie auf seine starken Arme und legte sie auf´ s Bett. Michaela hielt ihn am Arm fest.
„Bitte bleib bei mir."
Sully legte sich neben sie. Hielt aber einen kleinen Abstand. Es fühlte sich komisch an, nach all der Zeit wieder mir ihr in diesem Bett zu liegen.
„Sully? Es ist komisch, wieder mit dir hier zu liegen. Hier in unserem Ehebett. Aber es fühlt sich gut an. Wie oft hab ich davon nur geträumt, als ich hier war. Bitte halt mich."
Sully nahm seine liebst ganz fest in den Arm, schaukelte sie hin und her und strich ihr beruhigend über den Rücken. Ab und zu gab er ihr ein par Küsse auf die Stirn. Michaela fühlte sich in seinen Armen so geborgen, das sie bald einschlief. Sully dachte noch ein wenig nach, was sie jetzt tun könnten. Da er aber in der letzte Zeit auch nicht gut geschlafen hatte, übermannte ihn ebenfalls der Schlaf.
Etwas später wachte Sully wieder auf. Er musste sich erst umschauen, bis ihm klar wurde wo er war.
Er sah Michaela die seelenruhig in seinen Armen schlief. Er sah auf die Uhr, die auf dem Kamin stand und er erschrak. Es waren schon 2 Stunden vergangen. Er weckte Michaela.
„Michaela? Du musst aufwachen. Es sind schon zwei Stunden vergangen."
Langsam öffnete sie die Augen.
„Sully? Was ist denn los?"
„Es tut mir leid. Ich bin auch eingeschlafen. Es ist bereits 5 Uhr."
Michaela sprang vom Bett auf.
„So spät? Was mach ich denn jetzt nur?"
„So schlimm ist es auch nicht."
„Sully du verstehst nicht. Ich muss noch Katie von ihrer Freundin Anna abholen und das Essen machen bis Preston kommt. Wenn es nicht rechtzeitig fertig wird, dann schlägt er mich wieder."
Michaela zitterte am ganzen Körper. Sully versetzte es ein Stich ins Herz bei dem Gedanken. Er kam auf sie zu und nahm sie in den Arm.
„Keine Sorge soweit wird es nicht kommen."
„Sully. Du weiß was du mir versprochen hast."
„Ja und ich werde mein versprechen halten. Du reitest jetzt nach..." er stockte bei dem Wort „... zu euch und fängst an zu kochen. Wann kommt er denn immer nach Hause?"
„Um 6:30 Uhr."
„Das langt dir doch zum Kochen. Oder?"
„Ja, aber was ist mit Katie?"
„Ich werde sie holen und zu dir bringen."
„Aber wenn Preston dich da sieht?"
„Das wird er nicht. Ich werde mich beeilen."
Die beiden machten sich auf den Weg. Michaela ritt nach Hause und Sully zu Katies Freundin Anna.
Sully kam an dem Grundstück der Familie Baker an. Er schlich sich langsam an und Sah, wie Katie mit Anna verstecken spielte. Katie hatte sich gerade hinter einem Busch versteckt. Sully schlich sich leise zu Katie und legte ihr seine Hand auf ihren Mund, damit sie nicht vor Schreck losschrie.
