„Keine Angst Liebes. Ich bin´ s. Papi. Ich nehm jetzt meine Ahnd von deinem Mund. Du darf aber nicht schreien."
Sully nahm seine Hand von ihrem Mund und Katie drehte sich zu ihm um.
Sully strich ihr über die Wange und schaute sie an.
„Katie. Meine kleine Katie. Ich habe dich so vermisst."
„Papi ich wusste, dass du zurück kommen würdest."
Katie warf sich in die Arme ihres Pa´ s. Sie fing an ein wenig zu weinen vor Freude.
Nach einer Weile löste Sully sich wieder ein wenig und schaute ihr in die Augen.
„Katie. Wir haben nicht viel Zeit. Du musst jetzt rein gehen und dich von Mrs. Baker verabschieden. Sag ihr, dass deine Ma dich abholt, sie aber keine Zeit mehr hat mit reinzukommen."
„Wieso Papi. Was hast du vor?"
„Ich bring dich zu deiner Ma. Wir sprechen später darüber."
Katie lief zu Anna und zusammen gingen sie ins Haus. Kurze Zeit später kam sie wieder raus. Sie gingen zusammen zu Sully´ s Pferd.
„Papi. Du darfst nicht zulassen, dass man Mami weiter wehtut."
Sully beugte sich zu seiner Tochter runter.
„Schatz. Was hast du denn mitbekomme."
„Ich hab Mami schreien gehört und ich hab ihre blauen Flecke gesehen, als ich einmal ins Zimmer kam als sie sich gerade anzog und die in ihrem Gesicht. Bitte du darfst das nicht länger zulassen."
„Katie ich verspreche dir, dass du dir keine Sorgen darum
machen brauchst. Ich werde dich jetzt zu deiner Mami bringen, du musst mir aber was versprechen. Sobald ich weg bin, dürft ihr in diesem Haus nicht darüber sprechen, dass ihr mich heute gesehen habt. In Ordnung?"
„Ja versprochen."
Sully sprang auf sein Pferd und setze Katie hinter sich. Suly hielt am Grundstück der Familie Preston´.
„Katie lauf mal eben rein und schau ob deine MA alleine ist.
Katie lief ins Haus und erblickte ihre Ma. Als Michaela Katie erblickte lächelte sie sie an.
„Bist du etwa alleine?"
Katie lief wieder zur
Tür und rief nach draußen.
„Kannst reinkommen."
Da kam auch schon Sully zur Tür rein und nahm Michaela ihn
den Arm. Katie freute es so sehr, ihre Eltern so zusammen zu sehen.
„Wie weit bist du mit dem Essen?"
„Ist gerade fertig geworden und er wird frühestens in 30 Minuten hier sein. Ich danke dir."
„Nichts zu danken. Gut dann haben wir noch einen Moment Zeit ich. Ich muss mit dir Sprechen."
Sie gingen
zusammen in die Küche, um ungestört reden zu können
und ließen Katie im Wohnzimmer.
„Mir ist eine Idee
gekommen, wie es jetzt mit uns weitergeht."
„Ja wie denn?"
Sully erzählte es ihr und Michaela hörte ihm zu.
„Ich muss nur noch einen Weg finden, an genügend Geld zu
kommen."
„Reite raus zu unserem Haus. Unter dem Bett steht eine Kiste. Du weißt schon, die mit dem Geheimfach. Da ist das komplette Geld drin, das ich von meiner Mutter geerbt habe."
„Ich dachte, das hätte Preston sich unter den Nagel gerissen. Sonst hättest du dir doch deinen Traum, eine große Klinik zu errichten, erfüllt."
„Er weiß nichts davon. Ich hab es versteckt. Er hat kein Recht auf das Geld meiner Mutter. Außerdem wusste ich ja nicht, zu was ich es mal brauchen könnte."
„Ja es kommt gerade richtig."
Die beiden küssten sich leidenschaftlich. Doch gerade als Sully sich von Michaela und Katie verabschieden wollte, hörten sie
eine Pferdekutsche.
„Das ist er", rief Katie.
„Keine Panik. Katie zeig mir dein Zimmer. Ich klettere aus dem Fenster. Also Michaela ich bin in zwei Tagen zurück. Ich liebe dich."
„Ich liebe dich auch."
Die beiden gaben sich noch zwei kurze Küsse und dann verschwand er mit Katie die Treppen nach oben. Er hielt so lange wie möglich Kontakt zu ihr mit seinen Händen. Es fiel ihm richtig schwer sich von ihr zu verabschieden.
Als er oben war schaute er aus dem Fenster und wartete bis Preston auf das Haus zukam.
„Katie. Du weiß was du mir versprochen hast?"
„Ja ich werde nicht über dich sprechen. Aber du hast mir auch etwas versprochen."
„Ja. Ihr müsst nicht mehr lange durchhalten dann habt ihr es überstanden."
Als er sah, dass Preston ins Haus ging,
öffnete er das Fenster und kletterte leise hinab.
Katie
wartete, bis er sein Pferd erreicht hatte, welches er hinter einem
Gebüsch versteckt hatte, und aus ihrer Sichtweite davon
ritt.
Dann ging sie hinunter. Preston saß an seinem Schreibtisch, während Michaela den Tisch deckte.
Als sie sah, dass er nicht zu ihr her sah, nickte sie ihrer Ma zu, um ihr zu sagen, dass alles geklappt hatte.
16. Mai 1880
Michaela betrat am Morgen Katies Zimmer. Katie war gerade aufgewacht und wollte aufstehen.
„Katie. Du musst mir einen Gefallen tun. Du musst in deinem Zimmer bleiben und so tun als ob du krank seihst."
„Warum den Mami?"
„Das kann ich dir jetzt nicht sagen. Tu was ist dir sage. Dann wird alles wieder gut."
„Ok Mami."
Michaela gab ihr noch einen Kuss und verließ dann wieder das Zimmer.
Etwas später am Frühstückstisch.
„Steht Katie heute gar nicht mehr auf?"
„Sie ist krank. Ich wird sie heute nicht zur Schule schicken und mich um sie kümmern."
„Na nu. Du willst heute nicht Doktor spielen?"
„Das Geld das ich mit Doktor spielen verdiene, nimmt du aber auch gerne an. Ach ist jetzt auch egal. Ich hab erst später einen Patienten. Bis dahin werde ich mich um Katie kümmern."
„Wie du meinst. Ich werde dann mal. Ich muss nämlich richtig arbeiten, damit diese Familie was zu essen hat."
Am liebsten hätte
Michaela gesagt:
„Keiner zwingt dich dazu."
Aber nein. Sie
musste jetzt stark sein. Ein letztes Mal. Bal hätte sie es
geschafft. Nun noch das durchstehen.
Preston stand auf, verließ
das Haus und fuhr mit der Kutsche in Richtung Chateau.
Kurze Zeit später ging die Tür auf und Sully kam herein.
„Sully. Er ist gerade erst weg. Wenn er noch mal zurück komm?"
„Ich hab gewartet bis er weit genug weg ist. Er kommt nicht mehr wieder. Komm wir müssen uns beeilen. Pack du deine Sachen. Ich helfe Katie."
„Ok."
Damit gingen sie die Treppen nach oben. Michaela ins Schlafzimmer und Sully in Katie´s Zimmer.
„Papi was machst du denn hier?"
Katie sprach aus ihrem Bett und ihrem Pa in die Arme. Sully drückte sie aber löste sich dann wieder ein wenig damit er ihr in die Augen schauen konnte.
„Schatz ich muss mit dir reden. Ich weiß es wird dir jetzt nicht leicht fallen, aber du wirst deine Freunde erst mal nicht wieder sehen können."
„Warum nicht Papi?"
„Weil wir von hier fortgehen."
„Ich versteh nicht."
„Weißt du Liebes. Es ist sehr schwierig im Moment hier eine Familie zu sein. Es ist sehr kompliziert und wir haben leider nicht die Zeit dafür, dass ich es dir genau erkläre. Bitte pack deine nötigsten Sachen ein. Du kannst nicht alles mitnehmen. Nimm das mit, was dir am wichtigsten ist."
Sully ging, mit Katie auf seinem Arm, zu ihrem Bett und hob ihren Stoffhasen auf, den sie schon als kleines Baby hatte.
„Wie den hier. Den darfst du natürlich nicht vergessen. Aber wir müssen uns beeilen."
Er setzte sie wieder auf dem Boden ab und holte eine Reisetasche unter ihrem Bett hervor.
„Heißt das, wir werden wieder eine richtige Familie und du gehst nicht mehr fort?"
„Ja meine süße, genau das heißt es. Ok ich pack deine Klamotten ein und du suchst schon mal den Rest zusammen."
Er ging an ihren Kleiderschrank und suchte ihre Kleidung zusammen, während Katie all ihre Sachen zusammensuchte, die ihr am wichtigsten waren.
Währenddessen bei Michaela im Schlafzimmer. Sie suchte ihre Sachen zusammen. Aber nur die Kleidung die sie schon hatte, bevor sie Preston geheiratet hatte. Nicht die Kleidung, die er wollte dass sie sie trägt.
Sie hatte jetzt zwei Taschen zusammen, als Sully ins Zimmer kam.
Er schaute sich im Raum um und ließ seine Augen auf dem Bett ruhen.
Michaela wusste genau was er dachte.
„Ja hier hat er mir all diese schrecklichen Dinge angetan. Aber bitte lass uns jetzt nicht darüber reden. Ich möchte alles hinter mir lassen, auch wenn ich weiß dass das nicht so einfach wird. Aber was wir tun ist ein Anfang."
„Du hast recht. Lass uns jetzt nicht daran denken."
Er schluckte einmal kräftig.
„Wie weit bist du denn?"
„Ich bin fertig. Wo gehen wir überhaupt hin?"
„Das erzähl ich dir auf dem Weg. Wir sollten nicht länger als nötig hier bleiben."
„Du hast recht. Wie hat Katie es aufgenommen?"
„Sie freut sich, dass wir wieder eine richtige Familie werden."
„Das freut mich. Ok. Lass uns gehen."
Sie verließen das Zimmer und gingen zu dritt nach unten.
Sie wollten gerade raus, als Michaela sich noch mal umdrehte.
„Hast du noch was vergessen?"
„So kann man das auch sagen."
Sie trat an den Esstisch heran, nahm ihren Ehering ab und legte ihn auf den Tisch.
„So, jetzt können wir."
