Disclaimer: Natürlich gehört wie immer nichts von allem mir, nur die Handlung dieser netten Geschichte.
Nun zu den Reviews...
mazipaan: Du bist ganz bestimmt nicht unfähig… und ja, Hermine wollte sich einfach nur mit aller Macht ablenken. Ich weiß nicht recht, ob die Zuschauer bei Quidditchspielen streng getrennt sitzen…
Viechle: So, jetzt hab ich das fünfte Kapitel auch fertig, wie findsch das? Und Remus denkt sich schon seinen Teil, das erfahrt ihr schon noch, keine Sorge. Ich hoffe, du magst dieses Kapitel auch … Remus zieht ganz andere Seiten auf – uuh ;o)
Meta Capricorn: Hast du was gegen Draco? Der arme Kleine! Kannst beruhigt sein, er nervt in diesem Kapitel auch wieder rum…grins
Just Leaky Cauldron: Naja, vielleicht findest des in diesem Kapitel ja spannender? Zumindest spielt sich hier Gefühlsmäßig mehr ab…smile Ist aber nicht alles so schön, wie du es dir vorgestellt hast, Großes…noch nicht muhahaha
Jessy2104: Ja, jetzt geht es weiter…ich hoffe, es gefällt dir…
Wie immer danke an meine Betaleserin Susi
Und jetzt: enjoy...
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5. Kapitel: Gefährliche Tiefen
Fröhliches Stimmengewirr drang durch das Blattwerk der Bäume, die vor vielen Jahren um den See herum gepflanzt worden waren. Die Kraft der Sonne wurde durch die dichten Kronen der Bäume abgeschwächt, sodass die Schüler, die um den See herum saßen und kein Sonnenbad nehmen wollten, in deren Schatten Schutz suchten.
Auch Harry, Ron und Hermine saßen an diesem Sonntagmorgen im Schatten eines der großen Bäume. Ron hatte sich, die Augen geschlossen haltend, zurückgelehnt und kaute versonnen an einem Grashalm, der ihm seitlich aus dem Mundwinkel hing. Sonntage waren schließlich dafür da, um sich entspannen zu können. Am nächsten Tag würde der Unterricht sie wieder auf Trab halten, deshalb sah Ron es nicht ein, am Tag davor auch nur einen Finger zu rühren, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Wenn man desinteressiert tat, war es auch viel einfacher mitzubekommen, worüber sich die Schüler der anderen Häuser unterhielten.
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An diesem Tag gab es allerdings nur ein einziges Gesprächsthema, dem auch Hermine und Harry mit besorgtem Blick und ernster Stimme frönten. Was war mit Draco Malfoys Besen los gewesen? Würde die Untersuchung des Besens etwas zu tage fördern? Warum war Lupin der einzige gewesen, der gehandelt hatte, wenn doch alle Anwesenden gemerkt hatten, dass etwas nicht stimmte? Was würde passieren, wenn irgendjemand Dracos Besen verhext hatte? Und würde Draco, der nun ja gewissermaßen in Lupins Schuld stand, sich bei diesem bedanken?
Während Ron schon vor geraumer Zeit beschlossen hatte, dass er so rege geistige Aktivitäten an einem Sonntag lieber vermied, beschäftigte sich Hermine intensiv mit diesen Fragen. Sie war sich nicht nur mehr als sicher, dass Malfoy sich nicht bei Lupin bedanken würde, sie wusste auch, dass diese für ihn so demütigende Rettungsaktion nicht ungesühnt bleiben würde. „Draco hätte sich sogar in seinem Selbstbestimmungsrecht gekränkt gefühlt, wenn Snape ihn gerettet hätte…aber dass Lupin das getan hat, macht alles nur noch schlimmer.", teilte Harry ihr seine Gedanken mit.
Hermine sah zu ihm auf: „ Das ist auch dir klar und das obwohl du nicht seinen Blick gesehen hast. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn Lupin tot von der Tribüne gefallen wäre.", bemerkte Hermine. „Mich hat er natürlich genauso hasserfüllt angesehen. Wahrscheinlich denkt er, ich hätte Lupin zu dieser Rettungsaktion angestiftet." – „Ron, sag doch auch einmal etwas dazu…", versuchte Harry seinen besten Freund zu animieren, doch von diesem kam nur ein träges: „Hm?"
Harry und Hermine setzten ihr ernstes Gespräch noch eine Weile fort, schwiegen schließlich allerdings genauso wie Ron. Jeder war in seine eigenen Gedanken versunken, wobei Rons Gedanken wohl noch die angenehmsten waren. Doch plötzlich sprang Harry auf, wobei Ron ihn anstarrte, als sei er verrückt geworden. Wie konnte man bei diesem immer noch warmen Wetter, in dieser dösigen Stimmung, nur solch abrupte Bewegungen machen? „Bin gleich wieder da. Das wird dich bestimmt aufmuntern, Herm!", rief der Schwarzhaarige und verschwand in Richtung des Schlosses.
„Wie kann man nur so aktiv sein?", stöhnte Ron, als er sah, dass Hermine ihrem Freund genauso erstaunt hinterhersah wie er. Kurze Zeit später tauchte Harry wieder auf. Er rannte nicht wie vorher über die Wiese, sondern sauste mit seinem Besen über ihre Köpfe hinweg und schwebte schließlich über dem See. Doch der begeisterte Empfang seiner beiden Freunde, den er sich insgeheim erhofft hatte, schlug in das genaue Gegenteil um. Ein böser Blick von Ron traf ihn, der besagte: ‚Du weißt ganz genau, dass ich keine Kunststückchen auf dem Besen beherrsche, Harry. Also, warum musst du mich neidisch machen?'
Hermine musste er nicht erst ansehen, um zu wissen, dass sie ihren mahnenden Blick aufgesetzt hatte. Sie stand nun auf und rief erbost zu ihm herüber: „ Harry…warum musstest du nun unbedingt zuerst über die Slytherins hinweg fliegen und so ihre Aufmerksamkeit auf dich lenken? Mit ihnen ist sowieso schon nicht gut Kirschen essen – wozu musstest du sie nun aufs Neue provozieren?" Vorsichtig sah sie zu der Gruppe um Draco Malfoy hinüber, die einige Meter von ihnen entfernt im Schatten der Bäume saß und Harry ansahen, als sei er ein ganz besonders lästiges Insekt.
Hermine seufzte und schüttelte den Kopf. Sie hatte nichts anderes vermutet. Doch als ihr Blick über die feindselig dreinblickenden Slytherins glitt, blieb er an einem Jungen haften, den sie noch nicht oft gesehen hatte. Man sollte besser sagen, sie hatte ihn nicht bemerkt. Doch sie wusste, wer er war. Der Slytherin war im selben Jahrgang wie Harry, Ron, Malfoy und sie. Er hielt wohl nichts davon, viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, vor allem unnötige Aufmerksamkeit. Er war Malfoys Schatten, aber nur, wenn er es wollte. Sie hätte nicht einmal sagen können, ob er wirklich Malfoys Freund war, denn von der blinden Ergebenheit, die Crabbe und Goyle an den Tag legten, war bei diesem Jungen nichts zu sehen. Graziös strich er sich das glatte, schwarze Haar aus dem Gesicht und seine grünen Augen blickten zu ihr, schienen sie spöttisch zu mustern.
Verärgert sah Hermine nun wieder zu Harry, der anfing, waghalsige Kunststücke auf dem Besen zu vollführen. Dies trug allerdings auch nicht dazu bei, ihre Laune zu heben. Auch Ron sah aus, als müsse er sich noch überlegen, was er von der Sache halten sollte. Harry hingegen schien voll in seinem Element zu sein – mit lässigen Bewegungen lenkte er den Besen quer über den See, ließ sich senkrecht hinabstürzen bis er fast die Wasseroberfläche berührte, um seinen Besen dann mit einem Ruck wieder nach oben zu ziehen. Nachdem er von diesem Spiel müde geworden war, richtete er sich plötzlich auf und balancierte nun stehend auf dem Besen. Hermine hielt die Luft an. Das konnte nicht gut gehen! Er hatte dieses Kunststück zwar schon oft im Quidditch-Stadion vollführt, aber hier über dem Wasser war es etwas völlig anderes.
Auch Ron fand das, was Harry gerade trieb, nicht witzig. Er fühlte sich etwas verspottet von seinem besten Freund, da er auch ohne Harrys Vorführung wusste, dass er niemals so gut fliegen würde wie er. Das Talent dazu war Harry in die Wiege gelegt worden, doch das gab ihm noch lange nicht das Recht, damit anzugeben und andere damit in Verlegenheit zu bringen. Uns natürlich hatte er auch Angst um Harry, genau wie Hermine. Deren entsetzter Schrei und das laute Platschen, mit dem Harry in den See fiel, rissen ihn aus seinen Gedanken.
Es war alles so schnell gegangen. Harry hatte noch einen Augenblick lang versucht, sein Gleichgewicht zu halten, hatte dann aber ganz den Halt verloren und war kopfüber in die Fluten gestürzt. Besorgt beobachteten Hermine und Ron nun die Wasseroberfläche. Zu ihrer Erleichterung tauchte Harry einige Sekunden später wieder an der Oberfläche auf und holte tief Luft. Hermine wollte schon erleichtert aufseufzen und öffnete den Mund, um Harry etwas zuzurufen, als dieser plötzlich wieder unter Wasser gezogen wurde.
Sein Besen schwirrte währenddessen noch eine Weile über dem See hin und her, bis er schließlich ans Ufer zurückkehrte und nun auf der Wiese lag. Ron wusste nun überhaupt nicht mehr, was er tun sollte. Hatte er eben, als Harry unter die Wasseroberfläche gezogen worden war, nicht einige Arme der Riesenkrake in der Sonne aufblitzen sehen? Doch das konnte nicht sein – die Krake war den Schülern sonst immer sehr freundlich gesonnen… Während Ron noch nachdachte, hatte Hermine keine Zeit verloren und war mit einem großen Satz ebenfalls in den See gesprungen. Ihr Freund wollte sie mit einem entsetzten Schrei davon abhalten, aber es war zu spät.
Hermine war bereits in den Tiefen des Sees verschwunden. Nun vollkommen in Panik, rannte Ron zu Hagrids Hütte, um Hilfe zu holen. Völlig außer Atem kam er dort an, hämmerte mit aller Gewalt, die er aufbringen konnte, gegen die Tür. Nachdem er Hagrid hastig alles erklärt hatte, schickte dieser Ron zum Schloss hinauf, um einen Lehrer zu holen, während er in Richtung See davonrannte.
Zehn Minuten später, als ein nun sehr außer Atem wirkender Ron und ein zutiefst erschrocken aussehender Remus Lupin ebenfalls am Ufer der Sees ankamen, löste sich Draco Malfoy aus der Menge, die um Hagrid herumstand, der Harry und Hermine an den Händen hielt.
„Schade…und ich hatte mich schon gefreut…" Ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht, zwängte Malfoy sich an Ron vorbei und machte sich auf den Rückweg ins Schloss. Ron hatte seine Fäuste geballt, doch Lupin warf ihm einen warnenden Blick zu. Dann gab er Hagrid einen Wink, der nun mit den beiden Jugendlichen, die tropfend nass waren und zitterten, zu ihnen trat. „Ich musste gar nichts tun.", erklärte Hagrid in seiner gewohnt ruppigen, aber liebenswürdigen Art.
„Die Seemenschen sind eben doch ein gutmütiges Völkchen, hab ich schon immer gesagt. Haben Harry und Hermine wieder an die Oberfläche gebracht, nachdem die Krake Harry nen gehörigen Schrecken einjagen wollte. Ist ihr ja auch sehr gut gelungen…", bemerkte der Halbriese mit einem Blick auf Harry und Hermine, die beide sehr eingeschüchtert wirkten. „Man fliegt auch nicht mit dem Besen übern See…das hat die Krake gar nicht gern.", murmelte Hagrid, der mittlerweile merkte, dass ihm niemand antwortete. Schweigend setzten sie ihren Weg fort, erst in der Eingangshalle ergriff Lupin wieder das Wort.
„Hagrid, sorgen Sie bitte dafür, dass Madame Pomfrey sich Harry einmal ansieht. Ron soll ihn begleiten. Hermine, du kommst bitte mit mir." Zunächst reagierte Hermine nicht, sah Lupin nur vollkommen verblüfft an. Doch als er nichts mehr sagte, sondern einfach voraus lief, zog sie es vor, ihm nachzulaufen. Sie hatte ihn noch nie in solch einem Befehlston sprechen hören. So hatte sie auch keinen Mut, ihn anzusprechen und hetzte einfach nur im Stechschritt hinter ihm her, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dabei hinterließ sie in den Gängen kleine Wasserpfützen.
In seinem Büro angekommen, deutete er auf einen Sessel. „Setz dich." Die Wärme war nun vollkommen aus seiner Stimme verschwunden. Zitternd vor dem, was nun folgen mochte, setzte sie sich, während er an der Tür stehen blieb. Zunächst wagte sie es nicht, ihn anzusehen, wollte seinem gewiss strafendem Blick so lange wie möglich entgehen, doch als das Schweigen schließlich drückend auf ihr lastete, hob sie den Kopf und sah ihn an.
„Warum hast du das getan? Warum? Musstest du mich so enttäuschen?" Seine Worte flogen ihr wie Peitschenhiebe um die Ohren und sie duckte sich ängstlich. Ungläubig und vollkommen erschrocken sah sie ihn an.
„Aber…aber Professor! Ich hatte solche Angst…ich wollte doch nur Harry retten!"
– „Genau das ist es doch, wovon ich gerade gesprochen habe!", erwiderte Lupin nun schon sehr laut.
„Du hast genau gesehen, wie die Krake Harry ins Wasser gezogen hat! Und was tust du, liebe Miss Granger! Du springst hinterher! Wenn etwas unverantwortlich ist, dann das!"
Die Lautstärke seiner Worte hatte sich mittlerweile noch gesteigert. Nun schrie er sie wirklich an und Hermine saß vor ihm wie das Kaninchen vor der Schlange.
„Denkst du, du würdest ganz alleine mit der Riesenkrake im See fertig, wenn sie verärgert ist? Das kannst du nicht gedacht haben! Ich habe dich immer für ein intelligentes, vernünftiges Mädchen gehalten, das erst denkt und dann handelt, aber ich glaube, darin habe ich mich wohl gründlich getäuscht!"
– „Aber…"
Hermine wollte etwas erwidern, irgend etwas sagen, was die Situation wenigstens etwas entspannte. Sie würde es nicht mehr lange ertragen können, dass er sie so anschrie. Er, von dem sie wollte, dass er sie ernst nahm, dass er sie verstand… ganz davon zu schweigen, dass sie sich wünschte, er nähme sie in den Arm. Doch die Verwirklichung dieser Wünsche schienen meilenweit weg, da er sie immer noch ungehalten ansah und nun ein verärgertes Schnauben hören ließ.
„ Ich hätte nicht wenig Lust, zu Professor McGonagall zu gehen und ihr alles zu berichten. Das wäre klug. Ich weiß nur nicht, ob ich klug sein möchte."
Er sprach nun wieder in normaler Lautstärke und sah Hermine ernst an. Dann öffnete er die Tür und vollführte eine sehr eindeutige Geste in Richtung des Mädchens.
„Wenn du mich bitte alleine lassen würdest…?"
Langsam erhob Hermine sich und schlich wie ein geprügelter Hund zur Tür. Sie zwang sich, nicht noch einmal zurückzuschauen, sondern schloss die Tür zu Lupins Büro hinter sich. Erst als sie um die Ecke gebogen war, fing sie an zu rennen. Sie wäre bis zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors gerannt, wäre sie nicht auf halbem Wege auf ein Hindernis gestoßen.
Der Junge gab keinen Laut von sich, als sie in ihn hineinrannte, er bewahrte sie beide sogar vor einem unsanften Sturz auf den Boden. Erschrocken befreite sie sich aus seinem Griff. Grüne Augen musterten sie heute schon zum zweiten Mal spöttisch.
„Probleme?"
Hastig wischte Hermine sich die Tränenspuren aus dem Gesicht und sah sich um. Sie standen in einem nicht gerade hell erleuchteten Gang. Weit und breit war kein anderer Schüler zu sehen.
„Ich wüsste nicht, was dich das anginge, Zabini!", fauchte sie.
Ein amüsiertes Grinsen stahl sich auf das Gesicht ihres Gegenübers.
„Du kennst sogar meinen Namen. Das ist interessant...Hermine. Aber das berechtigt dich noch lange nicht dazu, so unfreundlich zu sein. Weißt du, nicht alle Slytherins sind so verachtenswert, wie du denkst…der Hut hätte dich auch Slytherin zuteilen können. Würdest du dann alle Gryffindors so behandeln?"
Hermine hätte ihm am liebsten auf den Fuß getreten, vielleicht wäre sein selbstherrliches Grinsen dann verschwunden. Was sollte das überhaupt? Dass dieser seltsame Junge etwas bezweckte, war ihr klar, aber dass sie nicht wusste, was es war, verunsicherte sie zutiefst.
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to be continued...
