Anziehung – Gegensätze – Shuichi – Yuki Fanfiction zum Manga/Anime 'Gravitation' Geschrieben von: Yolin

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„Ja, sicher.. Nein. Woher soll ich das denn wissen?" Yuki rieb sich die Stirn. Das war nun schon das siebte Telefonat. Und keine Spur von Shuichi.
Hiro war nicht da gewesen und so hatte er versucht Fujisaki zu erreichen. Hatte er auch geschafft, nur konnte ihm dieser nichts über den Verbleib von Shuichi mitteilen. Auch Noriko oder Sakano hatten keine Ahnung. Sakano allerdings konnte ihm sagen, dass Hiro, nach den stressigen Aufnahmen, eine Auszeit in Hokkaido nahm. Genau wie Sakuma.
Thoma, den er nun am Apparat hatte, konnte ihm leider auch nur sagen wo Hiro ist, nicht aber wo sich Shuichi aufhielt. „Eiri, beruhig dich mal. Es wird schon nichts sein. Das keiner seiner Freunde Bescheid weiß, das ist doch kein Zeichen für irgendwas. Nicht mal du weißt wo er ist, wieso sollte er es also einem von uns sagen?" „Mhh..", Yuki überlegte angestrengt, wo sich der kleine Pinkschopf verkrochen haben konnte..
Tuuut.. tuuut.. tuuut..

„Hat es Ihnen geschmeckt meine Herren?", die Bedienung griff nach Ihren Tellern. „Ja, danke. Bringen Sie bitte noch zwei Sake.", Shuichi nickte auf Hiros fragenden Blick und die Bedienung zog sich wieder zurück. „Möchtest du mir nun endlich sagen, was passiert ist?", fragte Hiro. Shuichi war diesem Thema den ganzen Abend über ausgewichen und Hiro hatte es dann später auch ruhen lassen. „Hiro, nichts ist.", Shuichi versuchte zu lächeln. „Ich dachte, wir könnten uns zusammen von den Aufnahmen erholen, das ist alles." Hiro sah Shuichi in die Augen und resignierte. Für den Moment.

„Nächster Halt, Hokkaido, Westteil. Bitte nehmen Sie den Ausstieg rechts." Yuki entstieg dem Zug, schritt durch die Bahnhofshalle nach draußen und sah sich um. „Darf ich Ihnen ein Taxi bestellen?", der Portier blickte ihn freundlich an. „Nein, danke, ich habe einen Wagen.", verneinte Yuki.
Den Wagen sah er ein Stück weiter rechts. Ein schlanker, hübscher Mann lehnte an ihm. Grünes Haar, ein Stirnband, lässige Haltung. Stechende Augen, das wusste er, hinter einer modischen Sonnenbrille. Und natürlich der kleine Stoffhase, immer an seiner Seite. Sakuma und Kumagorou.
Der ältere winkte ihm zu, fing wie wild an ums Auto rumzuspringen und sein Stoffhäschen durch die Gegend zu wirbeln. „Yuuuuuuukiiiiiii..", schrie er und rannte auf ihn zu. Wie angewurzelt und stocksteif ließ Yuki Sakumas stürmische Begrüßung über sich ergehen. „Ja doch, reiß dich zusammen.", raunte Yuki und zerrte das nun an ihm klettende Häufchen Sakuma mit sich ins Auto. „Du hast ihn also gesehen..", fragte er ohne weiter Umschweife. Sakuma, nun wieder ganz ernst. „Ja, gestern Abend. In einem Ryokan an der Küste." „Hiro..", flüsterte Yuki. „Richtig." Sakuma sah Yuki an. Er glaubte zu ahnen was der junge Mann dachte, wusste aber, dass er mit diesen Gedanken nur alles noch schlimmer machen würde.

„.. hinterlassen Sie bitte eine Nachricht nach dem Piep. pieeep" „Hallo Yuki.. Hier ist Shu.. Mach dir keine Gedanken um mich, ich bin nur für eine Zeit lang weg von allem.. Ich werde wiederkommen, nur wann, weiß ich noch nicht.. Ich liebe dich.." Shuichi beendete das Telefonat und drehte sich zurück zu Hiro. „Er war nicht da?" „Nein..", Shuichi schüttelte den Kopf. Sie verließen den Telefonraum des Ryokans und machten sich auf den Weg zur Küste.

„Sie sind im Fukuori-Ryokan, nicht weit von hier.", Sakuma bog in die nächste Straße links ein und deutete auf ihr Ende. „Willst du da wirklich hin?" Yuki sah ihn an. „Ja.. Ich muss mit ihm reden. Er kann nicht einfach so abhauen, ohne zu sagen warum und weshalb und wohin." „Ahja..", Sakuma sah ihn noch einmal kurz an. „Aber du darfst das immer ja?" Yuki sah ihn an. „Bitte?" „Du rennst auch immer weg. Ziehst aus, schließt dich ein.. Schmeißt ihn raus. Lässt alles an ihm aus. Kein Wunder das er in die starken, haltenden Arme von Hiro flüchtet.", spitzelte er. Sein breites Grinsen wurde gedämpft, als er in die eiskalten, goldfarbenen Augen sah, die ihn vom Beifahrersitz anfunkelten.

Shuichi und Hiro waren an den Klippen entlang gelaufen. Sie fanden ein schönes Plätzchen wo sie sich setzten. Ihre Beine baumelten, der Wind wehte ihnen um die Nase und durch die Haare. Besonders Hiros wurden richtig durchgewirbelt. Er hatte alle Mühe, sie zusammen zu halten. „Man.. Immer ich. Und mein Haarband hab ich im Zimmer liegen lassen..", murmelte er. Shuichi sah dem Ganzen vergnügt zu. Hiro war schon hübsch.. Schnell sank er den Kopf, schloss die Augen und drang die Bilder des wunderschönen Hiro.. Nein, nicht wunderschön. Perfekt. Er blickte wieder auf, Hiro focht immer noch um jede Strähne die seinen Fingern entkam. „Ich helf dir..", Shuichi setzte sich auf Hiros Schoß, nahm ein Armband von sich und umfing damit Hiros Haare. „So..", sagte er als er Hiro einen einfachen Zopf gemacht hatte, der ihn noch schöner machte.. Er blieb auf Hiros Schoß sitzen, lächelte ihn an und strich ihm über die Wange. „Shu..", flüsterte Hiro. Shuichi wusste doch, dass Hiro ihn mehr mochte als einen normalen Freund, wieso tat er ihm das an. „Shu..", flüsterte er wieder. „Was machst du da..?" „Psst.. Lass mich einfach machen..", Shuichi legte Hiro einen Finger auf die Lippen. Langsam strich er über die weichen Lippen. Hiro umfasste Shuichis Hüften, zog ihn näher. „Shu..", flüsterte er noch einmal. Dann konnte er nicht mehr an sich halten. Dieser kleine Kerl war endlich bereit, ihm das zu geben, wonach er sich schon so lang sehnte.. Was immer nur Yuki vorbehalten war.. Er schob Shuichis Hand bei Seite und küsste ihn.

„Die Herren sind nicht da." „Was soll das heißen? Wo sind sie?", Yuki stürmte an Sakuma vorbei und fuhr die Ryokanbesitzerin an. „Yuki!", Sakuma schob ihn wieder bei Seite. „Verzeihen Sie. Wissen sie vielleicht wo die beiden hingegangen sind?" Die Ryokanbesitzerin schüttelte den Kopf. „Sie waren telefonieren, dort, im Telefonraum,", sie deutete auf den kleinen Raum links vom Eingang, „und dann sind sie ohne ein weiteres Wort hinaus gegangen. Wir mischen uns nicht in die Angelegenheiten unserer Gäste ein.", bemerkte sie noch mit einem leicht verärgerten Blick auf Yuki. „Danke sehr.", Sakuma nickte der jungen Japanerin zu, griff nach Yukis Arm und zog ihn mit sich raus auf den Vorplatz. Wo sollten sie nun suchen..?

Langsam lösten sie sich von einander. Keiner sagte etwas, sie blickten sich nur ruhig in die Augen. So saßen sie eine ganze Weile still zusammen, bis Hiro die Stille brach. „War das ein Fehler..?", er sah Shuichi fragend an. „Ich weiß es nicht.. Hat es sich wie ein Fehler angefühlt?" Hiro schwieg eine Weile. „Du weißt genau das es das nicht tut. Nicht für mich.. Wäre Yuki nicht.. " Shuichi nickte und blickte Hiro traurig in die Augen. „Ich weiß..", sagte er. „Es tut mir leid.." Er ließ sich nach vorn sinken und umarmte Hiro. Hiros starke, haltende Arme umfingen den schlanken, schönen Körper.

„Yuki, was..?" Sakuma hatte den Weg links runter zu den Klippen vorgeschlagen. Sie folgten ihm, bis Yuki plötzlich stehen blieb. „Yuki? Hallo?" Sakuma trat an Yuki vorbei und wirbelte mit den Armen vor seinem Gesicht. Doch Yuki beachtete ihn gar nicht, war wie in Bann genommen von den zwei Gestalten dort, ein weites Stück vor Ihnen. Sakuma gab sein Bemühen auf und folgte seinem Blick. „Ach herrje..", flüsterte er. Yuki schritt an Sakuma vorbei auf die zwei an der Klippe zu.

Shuichi öffnete die Augen. Und erstarrte. „Oh..", flüsterte er. Hiro schob ihn ein wenig hoch. „Was ‚Oh..'?", er blickte Shuichi fragend an, folgte dann Shuichis Blick, links die Klippen entlang.
„Oh.."

Shuichi saß mit gesenktem Kopf auf der Couch, in seinem Zimmer. Yuki tigerte nicht mehr, wie er es die letzte halbe Stunde getan hatte, sondern stand nun nachdenklich am Fenster. Der Mond schien als einziges Licht in das so schweigsame Zimmer.

Nebenan saßen Hiro und Sakuma. „Na, war es schön, auch mal Shuichis #1 zu sein..?", Sakuma sah Hiro fragend an. Hiro hatte sich auf dem Futon ausgestreckt und die Augen geschlossen. „Du willst doch nur wissen wie es ist..", sagte er und setzte sich auf. Sakuma sah ihn an. „Will ich das?", fragte er, mit abschätzendem Blick. Hiro sah ihn schweigend an. „lach Nun.. Wir sind ihm wohl alle mehr oder weniger verfallen, aber mir Yukis Zorn zuziehen, indem ich Hand an den Kleinen lege.. Ich hatte nicht mal dich für so blöd gehalten, diesen Mann zu verärgern." Er sah Hiro forschend an. Dieser sank wieder nach hinten. „Ich hab mich immer zurück gehalten.. Shuichi hat den ersten Schritt getan." Sakuma nickte. „Trotzdem wirst du verlieren, Hiro. Er liebt Yuki." „Das weiß ich.", Hiro stand nun auf und tigerte durch das Zimmer. „Wie lange wollen die sich noch Zeit lassen?"

zosch Wieder glomm eine Zigarette auf. Es musste schon die dritte sein, dachte Shuichi. Er saß immer noch auf der Couch, eine Decke um die Schultern gelegt, es war kalt geworden. Yuki stand am Fenster. Rauchend. Nachdenklich.

„Hiro hm?" Shuichi sah auf. „Was meinst du?" Yuki sah noch einen Moment aus dem Fenster, wand sich dann um und blieb ein paar Meter vor Shuichi stehen. „Du und Hiro. Ihr zwei. Hier. Zusammen.", er blickte Shuichi in die Augen. „Ich bin nicht mit ihm hier. Auch nicht wegen ihm.", begann Shuichi. Er sah weg. „Ich hab es zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten. Entweder du hast gearbeitet oder warst mies drauf, weil du zu viel gearbeitet hattest. In den letzen zwei Wochen kam nicht ein nettes Wort von dir.", seine Stimme wurde ein Flüstern. „Du hast mich allein gelassen. Selbst wenn ich nur Meter von dir weg war, im Bett, auf der Couch, beim Essen. Ich war allein. Ich habe mich allein gelassen gefühlt. Verlassen, Yuki.", mit dem letzen Satz sah Shuichi ihn an. Seine ganze aufgestaute Wut fand sich in seinem Blick. Yuki sollte sehen, wie wütend er war, dass der Mann den er liebte, ihn so verletzt hatte.

„-Setz- -dich- -hin- -Hiro-!" Hiro funkelte Sakuma an, tat ihm dann aber den Gefallen und setzte sich wieder auf das Futon. „Das wird nicht schneller vorüber gehen, wenn du hier hin und her tigerst wie ein Besessener." „Jaja.." Hiro starrte nun die ihm gegenüberliegende Wand an. „Sakuma sah auf die Uhr. Schon fast zwei Stunden. „Ich weiß ja nicht was die zwei da treiben..", Hiro sah ihn an, „aber das dauert wirklich ziemlich lang." „Sie treiben nichts..", schloss Hiro seine und Sakumas Gedanken. Er glaubte das zumindest nicht. Hoffte vielleicht sogar.

Yuki traf Shuichis geballte Wut, wie ein Schlag ins Gesicht. Noch nie hatte er die schönen Augen seines Freundes mit solcher Wut – ihm gegenüber – gesehen. „Shu..", fing er an. „Nichts ‚Shu..'!", donnerte Shuichi dazwischen. Er fuhr hoch, ließ die Decke achtlos fallen und erwischte dabei eine Vase die auf dem Boden zersprang. Er trat entschlossen auf Yuki zu. Er sah ihn an. Entschlossen und wütend fragte er:„Liebst du mich, Yuki?"
Diese Augen..

Hiro und Sakuma horchten auf. Im Nebenraum war etwas zerbrochen, das klirren ging durch das ganze Haus. Sie sahen sich an und stürmten zur Tür, raus aus ihrem Zimmer.

klatsch Ein Geräusch, dass in Hiro Wut aufkeimen ließ. Wenn Yuki es gewagt haben sollte..

Sie stürmten auf Shuichis Zimmer zu und stolperten durch die, just in dem Moment, geöffnete Tür. Sakuma fing sich kurz nach der Tür, Hiro aber stolperte unbeholfen weiter in das Zimmer, dass er mitten im Raum strauchelnd auf seinem Hintern landete. Shuichi, der das Schauspiel von der Tür aus mit angesehen hatte, lächelte leicht bei Hiros Anblick. Sah ihm noch ein Mal in die Augen und verließ dann das Zimmer. Mit seinem Gepäck.

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