Moin, ihr da

kaum kommen Rewiews ist das nächste Chap fertig.

Diesmal mit Beta Unterstützung Danke Max 88

5. Kapitel: Grimmauld Place

Bei den Dursleys angekommen verstaute er seinen neuen Anzug noch schnell in seinen Koffer, überprüfte nochmals, ob er auch nichts vergessen hatte, ließ Hedwig frei damit diese noch mal richtigen Ausgang hatte – letztes Jahr als sie im Grimmauld Place waren durfte Sie nicht so häufig raus –, brachte seine Koffer nach oben in den Flur und setzte sich zu den angespannt wartenden Dursley ins Wohnzimmer.

„Wann wollten deine Bekannten noch mal kommen?". knurrte Onkel Vernon.

„Um achtzehn Uhr."

„Ich hoffe, sie sind pünktlich – schließlich haben wir auch noch Termine."Kaum hatte Onkel Vernon das ausgesprochen, kam auch schon ein Wagen die Straße hinauf.

Onkel Vernon stand auf und schaute aus dem Fenster, Harry wusste genau was er wollte: Onkel Vernon pflegte Leute nach Ihren Autos zu bewerten und wollte natürlich beweisen, dass er mit seinem neuen Firmenwagen etwas besseres war. Als Harry sah, dass der Wagen vor der Tür anhielt, stand er auf und ging Richtung Tür.

Er verabschiedet sich knapp mit den Worten „bis zu den Sommerferien" als es auch schon an der Tür klingelte. Harry öffnete mit der Hand an seinem Zauberstab. Vor ihm stand Mad-Eye.

„Guten Abend."Anschließend entschied sich Harry, das Spielchen mit den Fragen weiterzuführen und sagte: „Was haben Sie letztes Jahr, als wir uns hier trafen, bemängelt und was wollte Tonks daraufhin wissen?"

Mad-Eye schaute ihn an, lächelte und bellte dann los „Immer wachsam, Potter, gut so!"Er machte eine kurze Pause, in der er die Luft scharf einzog, und antwortete dann: „Die Art des Transportes deines Zauberstabes in der Gesäßtasche und wen ich kennen würde, der dadurch eine Pobacke verloren hat."Er lächelte schief.

Sie luden die Koffer in den Wagen und fuhren Richtung London, Remus saß am Steuer während Mad-Eye auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte.

„Wie kommt es, dass wir mit dem Auto fahren und nicht fliegen oder per Portschlüssel reisen?", wollte Harry wissen.

„Wir haben Probleme mit den Todessern", knurrte Moody, „und wollen sie mit dir ein wenig aus der Reserve locken"

„Was?", schrie Harry fast.

„Harry, Mad-Eye macht nur Witze, wir wollten nicht schon wieder fliegen. Portschlüssel müssen registriert werden und damit würde der Grimmauld Place nur unnötig erwähnt. Außerdem wollen wir unsere neuerworbene Freundschaft mit den Ministerium nicht strapazieren, indem wir nichtregistrierte Portschlüssel verwenden", erklärte Remus.

„Und wie werden wir überwacht?"

„Eine Gruppe folgt uns per Auto, eine muss trotzdem fliegen und Arthur hat mit irgendwelchen Muggelorganisationen Straßenblockaden oder so was organisiert", meinte Mad-Eye.

Harry überlegte, was wohl gemeint war als auch schon die erste Polizeikontrolle kam, durch die sie durchgewunken, von der aber alle anderen Fahrzeuge angehalten wurden. Das geschah nochmal und Harry war sich auch sicher, dass sie einige Umwege eingeschlagen hatten – bis sie endlich am Grimmauld Place ankamen, war es mittlerweile weit nach Mitternacht und Harry freute sich schon auf sein Bett.

Sie gingen durch die Eingangstür und Harry blieb verwundert stehen. Er stand in einer vollkommen veränderten Eingangshalle Sie war sauber, die Wände waren weiß gestrichen und ein großer Kronleuchter spendete angenehmes, warmes Licht. Das Bild von Mrs. Black war verschwunden.

„Wow, wie habt ihr das geschafft? Und wo ist Mrs. Black, die alte Sabberhexe?", fragte Harry Remus, der hinter ihm die Halle betreten hatte.

„Da wir die gute nicht von der Wand bekommen haben, haben wir einfach eine Wand davorgemauert"– Remus grinste breit – „und den Rest haben Dobby und Winky mit etwas Farbe und Reiniger gemacht."

„Ihr habt sie eingemauert?"

„Ja, war 'ne Idee von Mundungus und wir fanden sie alle gut – naja, Kreacher nicht, er versucht hin und wieder, die Wand abzureißen, aber Dobby und Winky haben ihn eigentlich immer im Griff."

Es machte zweimal Plopp! und vor Harry standen Dobby und Winky. Dobby in der Tracht eines Butler und Winky mit den Kleidern einer Dienstmagd, jeweils mit dem Wappen der Blacks.

„Hallo Harry", piepsten die beiden im Chor. „Wir hoffen, Harry hatte eine schöne Anreise."

„Ja. Danke ihr beiden."

„Wir bringen Harrys Sachen in sein Zimmer."Und mit zwei weitern Plopp! waren die Hauselfen samt Harrys Gepäck verschwunden.

„Wo haben die beiden denn die Klamotten her?", wollte Harry wissen.

„Von mir", ertönte eine Stimme von Treppenabsatz – Tonks'. „Ich fand, sie sehen beide damit wirklich süß aus."Sie lächelte und Harry bemerkte, wie Remus die Augen verdrehte.

„Hallo Tonks, wie geht es dir?"Harry wollte ihr die Hand geben, fand sich aber sofort in einer Umarmung von Tonks wieder, diese flüsterte: „Ich will doch auch was von unsern Casanova haben". Harry lief wieder rosa an, Tonks grinste breit und umarmte auch Remus, der genauso wie Harry reagierte.

„Hat Mad-Eye euch wieder durch ganz England geschleift?", fragte sie nun. „Wo ist er eigentlich?"

„Wir haben Schottland diesmal ausgelassen und er bringt den Wagen wieder weg", meinte Remus knapp.

„Harry, willst du noch was essen oder gleich auf dein Zimmer?", fragte er nun.

„Ich bin einfach nur alle, ich geh auf mein Zimmer und schlafe ein wenig."

„OK, ich bring dich hin, wir haben dich umquartiert – du schläfst jetzt allein in Sirius' altem Zimmer", meint Tonks und zog ihn die Treppe hinauf.

Harry war überrascht, was sich alles in der Zeit getan hatte, in der er weg gewesen war – auch der Flur in ersten Stock war jetzt weiß gestrichen und an den Wänden hingen Bilder von Landschaften sowie Tieren wie Einhörnern, Hippogreifen, Drachen und anderen magischen Geschöpfen.

„So, das ist dein Zimmer."Tonks öffnete die letzte Tür im Gang. Harry betrat den Raum und kam sich vor, als wäre er im Gryffindorturm. Er schaute auf die gegenüberliegende Wand auf drei weitere Türen – Tonks erzählte ihm, dass die Türen in ein Bad, in den begehbaren Schrank und in ein kleines Arbeitszimmer führten –, auf der rechten Seite des Zimmer stand ein riesiges Himmelbett mit zwei Nachtschränkchen und auf der linken Seite des Zimmer waren zwei große Fenster mit Blick auf einen Park, den Harry nicht kannte, und eine Kommode aufgestellt. Ein Kamin, vor dem noch ein Schaukelstuhl stand, war in der gleichen Wand wie die Zimmertür eingelassen. Alles war in rot und schwarz gehalten.

„Wow, das ist mal ein Zimmer!"

„Ich habe gehofft, dass es dir gefällt", meinte Tonks. „Ich habe es nämlich für unseren kleinen Wildfang eingerichtet."

Harry verdrehte die Augen. „Tonks!"

„Schon gut, Harry, aber ich durfte es keinen erzählen und ich brauch auch meinen Spaß."Sie grinste breit.

„Hast du denn keinen Spaß mit Remus?"Harry, der die Frage eigentlich nur so fallen gelassen hatte, fand die Reaktion von Tonks umso schöner.

Sie lief rosa an, antwortet verlegen lächelnd: „Doch, doch, aber nun ... du wolltest, glaube ich, schlafen gehen. Nacht, Harry", schloss die Tür und war verschwunden.

Harry überlegte kurz, was denn in sie gefahren war, bevor er einen Rundgang durch sein privates Reich machte. Als Tonks ihm in der Eingangshalle gesagt hatte, er würde in das Zimmer von Sirius gehen, hatte er kurz mit dem Gedanken gespielt, dies abzulehnen, nun war er aber froh, dass er Tonks gefolgt war und zog sich fürs Schlafengehen um. Er vollzog noch sein Bettritual, aber ohne die Türen magisch zu verschließen, und schlief ein.

Harry träumte von Mercedes, wie die beiden lachend im Garten der Dursley saßen und quatschten, dann verschwamm das Bild und er sah wieder die beiden Duellanten, die sich in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit Flüche zuwarfen und diesen auswichen oder Gegenstände in den Weg warfen, damit sie nicht getroffen wurden. Dann kamen die beiden Schachspieler, die verwirrt auf eine Seite des Brettes schauten. Und anschließend kamen seine normalen Alpträume vom Friedhof, dem Ministerium und Voldemort.

KRACH!

Er lag auf dem Fußboden seines neuen Zimmers, die Sonne schien durch die Fenster und zeigte einen wunderschönen Sommertag. Harry wurde langsam wach – Samstag im Grimmauld Place, er überlegte gerade, was er nun machen wollte, als Plopp! ...

„Guten Morgen, Harry. Sir hat Besuch und Dobby war so frei, ihn in den Salon zu führen."

„Äh, danke, Dobby. Wer ist denn gekommen?"

„Zwei der Weasley und Miss Granger."

Harry sprang auf, zog sich schnell etwas an und ging in den Salon, wo er Ron, Ginny und Hermine freundlich begrüßte. Er schaute sich die drei kurz an, Ron war gewachsen, er war jetzt etwa eins achtzig aber nicht mehr so schlaksig, Hermine war auch gewachsen, hatte Ihre Haare aber verändert – nicht mehr die buschigen Locken sondern leicht gewellte Haare, die bis zu den Schulterblättern reichten. Sie wie auch Ginny waren eindeutig älter geworden, was man an gewissen Rundungen erkennen konnte. Ginny hatte sich außer den Kurven nicht groß verändert, ihre Haare gingen ihr jetzt fast bis zur Hüfte, nur ihre Augen wirkten irgendwie trüber.

„He, Alter, endlich bei deinen Verwandten rausgekommen?", stellte Ron fest.

„He, Harry, du warst dieses Jahr aber besonders schreibfaul", sagte Hermine, lächelte ihn aber an.

„Mann, ihr habt echt was aus dem Schuppen gemacht", sagte Gin anerkennend.

Harry schaute verlegen und sagte dann: „Sorry, Hermine, war ein wenig stressig und was die Renovierung betrifft, muss ich sagen, dass das Remus, Tonks, Dobby und Winky waren."Bei den letzten Namen veränderte sich Hermines Gesichtsausdruck, doch bevor es aus ihr herausbrach, meinte Harry schnell: „Dobby und Winky sind frei, sie erhalten Lohn und Urlaub und haben oben im Dachgeschoß einen eigenen Raum."Hermine lächelte kurz und Ron, der das ganze beobachtet hatte, verdrehte die Augen, ohne das Hermine das sehen konnte, blieb ansonsten aber erstaunlich ruhig.

„Aber ich muss gestehen, ich bin gestern erst spät hierher gekommen, habe bis eben geschlafen"– er lächelte verlegen, als er ihre Gesichter sah – „und kenne so eigentlich nur den Flur im ersten Stock, die Eingangshalle, mein Zimmer und den Salon. Wollen wir in der Küche frühstücken und dann eine Tour durchs Haus machen?"

Ein zustimmendes Nicken und alle machten sich auf den Weg in Richtung Küche, diese war nicht renoviert, aber von den Hauselfen auf Hochglanz gebracht worden.

„Was wünschen Harry?", piepse ihm Winky, die gerade am Herd stand, zu.

„Wir wollten frühstücken", meinte Harry und wollte sich gerade setzen, als Winky ihn entsetzt anschaute und sagte: „Aber nicht hier in der Küche, Harry, Frühstück ist nebenan im Esszimmer."Mit einer tiefen Verbeugung und einigen Handbewegungen schob sie die vier aus der Küche heraus Richtung Esszimmer.

Ron lächelte Harry an. „Mann, die ist ja schlimmer als meine Mom, wenn es um die Küche geht."

Sie gingen ins Esszimmer, wo auch schon Remus und Tonks saßen und frühstückten, Harry und die andere begrüßten sie kurz und setzten sich zu den beiden an den Tisch, als Winky auch schon mit einem großen Tablett voller Rührei mit Schinken, kleinen Würstchen, Toast und Marmelade sowie je einer Kanne Kaffee und Tee plus Tassen ankam.

Sie unterhielten sich während des Essens über die Ferien und Harry erzählte kurz über die Dursley, vergaß aber Mercedes zu erwähnen, was Tonks mit einem skeptischen Seitenblick kommentierte, und darüber, dass er ein wenig Unterricht in Selbstverteidigung im Kulturzentrum bekommen hatte. Ron schaute ihn an („Wozu brauchst du denn das, wir haben doch unsere Stäbe?"), beließ es aber dabei.

Die drei brachten Harry kurz auf den neusten Stand bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen, wobei sich bei Ron und Ginny kaum etwas verändert hatte, Hermines Haus jetzt durch ein Antiapparierfeld und andere Schutzzauber überwacht wurde und Mitglieder des Ordens oder auch Auroren Streife durch das Wohngebiet gingen. Hermine meinte zwar, dass einige von denen in einem Muggelviertel auffielen wie bunte Hunde, aber sonst wäre das auch kein Problem.

„Wie lange könnt ihr eigentlich bleiben?", fragte Harry.

„Ich soll nächste Woche zu Charlie und so eine Art Praktikum machen, bis dahin darf ich hier bleiben, hat Mom gesagt", meinte Ron freudig.

„Ich fahre mit meinen Eltern in den Urlaub und treffe sie Montag am Flughafen. Solange kann ich auch hier bleiben, wenn ich darf", sagte Hermine.

Ginny maulte nur: „Ich bleibe die ganze Zeit im Fuchsbau und mit etwas Glück darf ich zu Fred und George in die Winkelgasse."

„Klasse", meinte Harry, dann fiel ihm ein, dass er ja gar nicht wusste, ob schon so viele Zimmer renoviert waren. „Remus, haben wir genug Zimmer für die drei?"

„Wenn Hermine und Ginny sich wieder ein Zimmer teilen, kriegen wir sie unter. Wir renovieren die anderen Zimmer noch – Tonks und ich besprechen gerade die Einrichtung, willst du uns helfen?"

„Nein, ich möchte euch nicht stören, ihr beide seit schon ein gutes Team. Wir machen mal einen kleinen Streifzug durch das Haus, OK?"Remus nickte ihnen zu und Tonks funkelte Harry kurz mit ihren Augen an bevor auch sie lächelte.

„Wir fangen am besten im Keller an, oder?", fragte Harry und alle drei nickten.

Im Keller war ein großer Übungs- und Duellraum, er war so groß wie der Raum der Wünsche in Hogwarts und wurde durch Fackeln an den Wänden beleuchtet, an denen lauter Schwerter, Säbel und Degen hingen und einige Vitrinen mit Dolchen und ähnlichen Waffen standen.

„Hier könne wir die nächsten DA-Treffen machen", scherzte Harry. Ron und Hermine lachten, Ginny schaute sich nur sehnsüchtig um.

Der nächsten Raum, den sie betraten, war eine gut eingerichtetes Zaubertranklabor. Sie schauten sich um und sahen, dass sogar die Zutaten alle noch im guten Zustand waren. „Na, Harry, da kannst du ja für das nächste Schuljahr üben, oder?", frage Hermine.

„Hermine, wir haben Ferien!", begannen die anderen im Chor.

„Ich meine ja nur, wenn man solche Möglichkeiten hat, sollte man Sie auch nutzen", fauchte Hermine sie nun an.

Im Keller gab es noch drei andere Räume: Zwei waren entweder leer oder als Lagerraum benutzt, der dritte mit einer schweren Eisentür verschlossen, hinter der sich noch mal zwei durch Gitterwände getrennte Räume befanden. Harry schluckte, hier war Remus sicherlich in den Vollmondnächten.

„Ich kann mir zwar denken, wofür die jetzt sind", meinte Ginny, „aber ich will erst gar nicht wissen was die Blacks früher hier gemacht haben", sagte sie und schüttelte sich. Die anderen drei nickten nur stumm.

Da sie im Erdgeschoß fast alle Zimmer kannten, gingen sie gleich in den einzigen unbekannten Raum. Sie öffneten die Doppelflügeltür und standen in einen großen Saal. Er war weiß gehalten und mit Stuck verziert. Die Decke war bemalt mit Motiven wie kleinen Engeln oder Planeten, an den Wänden hingen große Spiegel, die von Säulen unterbrochen wurden, so dass der Raum riesig wirkte.

„Jetzt musst du wohl tanzen lernen, Alter."

Harry lächelte schief und machte sich mit den anderen auf den Weg in den ersten Stock, wo der Salon war, den sie schon kannten, dort waren auch die Zimmer von Remus und Tonks sowie Harrys Zimmer und die Räume wo die drei schlafen sollten. Die letzten beiden Zimmer hatten je ein Kamin, ein großes Bett, einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank und ein eigenes Badezimmer.

„Nicht schlecht, Harry, aber man merkt, dass du nicht dekoriert hast", witzelte Ron und zeigte auf Verzierungen wie Blümchen oder Porzellanfiguren. Harry guckte empört und alle vier lachten laut auf.

Sie gingen in den zweiten Stock, in dem es weitere 6 Zimmer gab, aber Dobby sagte ihnen, dass sie ihn dort bitte alleine lassen sollten, da noch renoviert würde. Sie waren gerade bei der Treppe angekommen und wollten Richtung Dachgeschoss gehen, als ein Schrei aus einem Raum im zweiten Stock kam, der ihnen die Nackenhaare aufstellte.

Sie rannten in die Richtung, aus der sie den Schrei gehört hatten, und Harry erinnerte sich daran, dass es das Zimmer war, in dem letztes Jahr Seidenschnabel gelebt hatte. Sie öffneten die Tür und erstarrten für einen Moment. Hermine dreht sich weg und vergrub dabei ihr Gesicht in Ron Brust. Dieser, Harry und Ginny wurde kreideweiß. Vor ihnen breitet sich eine Blutlache aus, Seidenschnabel, der immer noch mit seine scharfen Krallen auf etwas eintrat, musste irgendjemand angegriffen haben.

„Dobby!", schrie Harry.

Nun hörte er Schritte von hinten, er drehte sich um und sah Tonks und Remus, die auf sie zugestürmt sowie Winky und Dobby, die aus einen weiteren Zimmer in der Etage gelaufen kamen.

„Dobby, du lebst!", rief Harry nun aus.

Der Hauself schaute verwirrt. „Harry, Sir, Dobby ist wohlauf, er war im Spielzimmer mit Winky renovieren."

„Ich dachte, Seidenschnabel hätte dich angegriffen."Bei diesen Satz zeigte er nach hinten, wo Seidenschnabel jetzt ruhig stand und das Blut sich immer weiter ausbreitete.

„Kreacher", rief Remus trocken und mit einem Wink seines Zauberstabes schloss er die Tür.

„Es ist besser, wenn ihr vier erstmal woanders hingeht während Tonks, Dobby und ich uns um Seidenschnabel und Kreacher kümmern", sagte Remus. „Winky, du bringst den vieren bitte etwas Tee – am besten in die Bibliothek."

Harry fand diese Idee gut, zumal Hermine – an Rons Brust geklammert – angefangen hatte zu weinen. Ginny schaut wie Ron und Harry etwas bleich um die Nase aus, war sonst aber wohlauf. Sie gingen Richtung Dachboden, da sie schon überall gewesen waren und noch keine Bibliothek gesehen hatten und es das logischste war.

Der Flur im Dachboden war noch nicht renoviert und es gab nur zwei Türen: Eine in der hinteren Ecke – verdeckt durch eine Wendeltreppe, welche wohl auf eine Art Dachterrasse führte –, von der Harry vermutete, dass sie die von Dobbys und Winkys Zimmer war, und eine gleich am Anfang des Flures. Er öffnete sie und stand in einer großen Bibliothek.

Der Raum war ringsherum mit Regalen bestückt (nur unterbrochen von einen Kamin), in der Mitte stand eine großer Tisch und vereinzelt waren vier Sessel, kleiner Tischchen und kleinere Regalen im Raum verteilt. Die Bücherregale – Harry schätze Sie auf fünf Meter Höhe (der Raum musste magisch vergrößert worden sein) – hatten auf halber Höhe eine kleinen Empore mit Geländer, die über eine Treppe in der hinteren rechten Ecke zu erreichen war und mit der man auch an die oberen Bücher gelangen konnte.

„Wow", meinte Ginny. „Hier werden wir Hermine nicht wieder rausbekommen."

Ron wollte seine kleine Schwester gerade anmaulen, weil Hermine sich immer noch bei ihm angelehnt hatte und schniefte, wurde aber durch ein Plopp! und Winkys piepsigen Stimme unterbrochen.

„Hier ist der Tee, Harry, und einige Sandwiches, Sir."

„Danke, Winky", murmelte Harry und ging zum Tisch.

Eine Stille trat ein, die Harry nach einer kurzen Zeit durchbrach. „Hermine, ich weiß, dass du das anders siehst, aber er hat seine gerechte Strafe bekommen."

Ginny nickte zustimmend und Hermine antwortete: „Ich weine nicht nur wegen Kreacher, Harry", brach dann aber ab.

„Sirius?", fragte Harry und Hermine nickte.

„Hermine, du kannst seinen Namen in meiner Anwesenheit ruhig aussprechen. Ich bin darüber zwar noch nicht hinweg, aber es tut nicht mehr so weh", meinte Harry ernst, sagte dann aber mit einen Lächeln: „Ginny hat vollkommen recht, wo soll Dobby dein Bett hinstellen?"

Hermine boxte Harry auf den Arm, stimmte dann aber in das Lachen der anderen mit ein.

Sie tranken den Tee, aßen einige der Sandwiches und erzählten kurz über Geschehnisse des letzen Jahres, währenddessen Hermine schon auf Erkundungstour durch die Bibliothek war, so – zu Harrys Erstaunen – auch Ginny. Nachdem sie genug gegessen hatten, machten sie sich in Richtung Dachterrasse auf.

Oben angelangt sahen sie eigentlich nur grün und Horizont, weil um die ganze, ungefähr fünfzig Quadratmeter große Terrasse eine Hecke gepflanzt war, die wohl einen Meter fünfzig maß.

„Klasse, hier können wir grillen und sonnenbaden", freute sich Ron und die Mädchen nickten eifrig.

Denn Rest des Tages verbrachten die vier oben auf der Dachterrasse. Das Thema Kreacher wurde nicht mehr angeschnitten, außer Hermine war, so glaubte Harry, auch keiner wirklich traurig darüber, dass Schnäbelchen ihn getötet hatte. Harry hatte, während sie kurz unten waren und Sachen zum Sonnen zusammensuchten, Dobby und Winky beauftragt, vier Liegen und einen Tisch mit kühlen Getränken nach oben zu bringen.

Nun lagen Sie faul rum, ließen sich die Sonne auf den Pelz brennen und spielten etwas Zaubererschach oder Snape Explodiert. Harry der gerade so tat, als würde er dösen, beobachtete seine Freunde aus dem Augenwinkel. Ron und Hermine spielten eine Partie Schach und Harry hatte das Gefühl, Ron versuchte absichtlich zu verlieren. Ginny lag auf ihrer Liege und las, Harry betrachtet Ginny eine ganze Weile – irgendetwas stimmte mit ihr nicht, es war nicht die fröhlich zu allen Späßen bereite Schwester der Zwillinge.

Plopp!

„Harry und seine Gäste möchten bitte zu Master Lupin und Miss Tonks in das Esszimmer kommen, das Abendbrot ist gleich fertig", piepste Dobby und verschwand sofort wieder.

Sie gingen in ihre Zimmer und zogen sich um, kurze Zeit später waren alle im Esszimmer. Sie setzten sich und wollten anfangen zu essen als Remus begann zu sprechen.

„Also, Tonks und ich haben"– Harry schaute verwirrt zu Tonks, diese schaute überrascht, wurde aber leicht rosa – „den Vorfall überprüft, bei den Kreacher gestorben ist, so wie wir das erkennen konnten, hat er Seidenschnabel mit einen Stock angegriffen und der hat sich nur verteidigt."Ach darum geht's. – Harry hatte gedacht, Remus würde etwas anderes sagen.

„Trotzdem, Harry, müssen wir entscheiden, was wir mit Seidenschnabel machen. Er kann nicht für immer hier bleiben, das wäre nicht gut für ihn."

„Ich habe da eine Idee, Professor Lupin."

„Nenn mich Remus, Ron, so wie die anderen hier auch. Ich bin nicht mehr euer Professor."

„Nun ja, Remus, kann er nicht zurück in den Verbotenen Wald? Über die Sache ist doch schon Gras gewachsen und das Ministerium hat hoffentlich besseres zu tun, als Hippogreife zu jagen."

„Gute Idee, was meinst du, Harry?"

„Mich würde es zwar nicht stören, wenn er bleiben würde, aber es ist für ihn dort bestimmt schöner."

„OK, dann werde ich Professor Dumbledore fragen, ob wir ihn zurückbringen dürfen."

Sie aßen nun und gingen dann in den Salon, unterhielten sich noch einige Zeit über das Geschehene sowie über das Haus und die Arbeiten die schon erledigt worden waren. Tonks brachte hin und wieder eine Einlage und verwandelte Ihre Nase oder Ohren und nach und nach wurden sie müde und gingen ins Bett.