12. Szene
Im Inneren Schulhof
Miki und Juri treten auf den Hof hinaus. Miki macht ein unglückliches, aber zugleich nachdenkliches Gesicht.
J: Du machst dir zu viel Sorgen, damit zehrst du dich nur selber auf.
M: Sei still! Wenn ein Vater sein Kind so geliebt hat und so enttäuscht wurde, dem kannst du nicht von Geduld predigen.
J: Dann leide nicht allein, sondern lass die anderen ebenfalls leiden.
M: Da hast du Recht. Ich weiß ja, Anthy wurde zu Unrecht beschuldigt und darum sollen der Prinz und Utena es auch hören.
J: Und da kommen sie schon.
Dios und Utena betreten den Innenhof. Als sie Miki und Juri erblicken bleiben sie einen Augenblick stehen, eilen dann aber weiter.
D: Guten Morgen!
U: Morgen!
M: Entschuldigt...
D: Sorry, aber wir haben es etwas eilig.
M: Ach eilig habt ihr es. Na dann... Wir werden ja sehen.
D: Keinen Streit, bitte.
J: Wenn der Streit es richten würde, ich wüsste, wer verlieren würde.
U: Wer kränkt ihn denn?
M: DU! Du kränktest mich, du Lügnerin! Ja, leg ruhig die an Hand an dein Schwert, ich fordere dich nur zu gern.
U: Es war nicht so gemeint, ich will mich doch nicht mit Grünschnäbeln rumschlagen.
M: Na warte, ich werd es dir zeigen. Ich fordere dich zum Duell. Ich werfe dir vor, du hast meine unschuldige Tochter getötet.
D: Du missverstehst da etwas.
M: Ich werde trotz ihrer Erfahrung und ihrer Flinkheit mit ihr Fechten.
U: Ich will aber nicht.
M: Was? Du verweigerst mir mein Recht? Du hast mein Kind ermordet. Tötest du mich, so tötest du einen Mann!
J: Sie muss uns beide besiegen. Komm schon, Mädel. Ich wird's dir zeigen.
M: Juri...
J: Lass mich. Ich liebte das Mädchen. Darum will ich auch Vergeltung.
M: Schwester...
J: Es ist doch immer dasselbe mit euch Adeligen.
M: Juri, bitte...
J: Ich werd das schon regeln.
D: Ihr tut uns Unrecht. Das Anthy tot ist, wollt ich nicht. Aber die Beweise sprachen für sich.
M: Dios, ich...
D: Ich will nichts mehr hören.
M: Ihr werdet noch von uns hören. Komm Juri.
J: Und wir sprechen uns noch.
Miki und Juri verlassen aufgebracht den Innenhof in Richtung ihrer Räume.
Touga kommt aus der anderen Richtung und steuert grade auf die beiden zu.
D: Na endlich, ein freundliches Gesicht.
T: Guten Tag, Dios.
D: Du hättest fast einen Streit schlichten muss.
U: Wir sind fast von zwei Wahnsinnigen angefallen worden.
D: Miki und Juri. Stell dir das mal vor.
U: Wie wärs mit einem Witz? Ich brauch was zu Lachen.
T: Er steckt bei meinem Schwert, soll ich ihn dir zeigen? Auf ein Wort.
Er nimmt Utena beiseite und zieht das Rosensiegel.
T: Du bist wirklich das Letzte. Kein Scherz! Ich fordere dich. Wann du willst, wie du willst und wo du willst! Du hast ein unschuldiges Mädchen getötet und das ist unverzeihbar.
U: Ich werde dir Bescheid geben.
T: Du weißt jetzt, wie ich denke und wir werden uns sehen. Dios, ich war lange dein Freund und darum danke ich dir, aber werde mich jetzt aus deiner Gesellschaft entziehen. Ihr beide habt ein unschuldiges Mädchen auf dem Gewissen und damit kann ich nicht leben. Außerdem hat Nanami heimlich die Schule verlassen und das riecht nach Ärger.
Touga dreht sich ruckartig um und verlässt ohne Gruß den Hof.
D: Er hat dich herausgefordert?
U: Ja und es ist ihm ernst.
D: Sagte er nicht meine Schwester habe die Schule verlassen?
A-Ko und B-Ko mit der Wache, Ruka und Keiko im Schlepptau kommen auf die zwei zugestürzt.
D: Hey, zwei Leute meiner Schwester.
U: Was haben sie denn getan?
D: Gerichtsdiener, was haben diese Leute verbrochen?
A-Ko: Falschen Rapport haben sie gegeben, außerdem haben sie Unwahrheiten in Umlauf gebracht und sie haben Kolonien gesagt. Und letztens haben sie ein Mädchen verleumdet und Unrichtigkeiten verifiziert. Und abschließend sind sie lügenhafte Spitzbuben.
D: Was habt ihr verbrochen? Dieser Schatten ist mir viel zu kompliziert.
K: Prinz Dios, ich habe dich vor deinen eigenen Augen getäuscht. Und leider haben diese schalen Toren uns dabei belauscht, wie ich Ruka erzählte, wie Nanami mich anstiftete, Anthy zu verleumden und wie ihr in den Garten gelockt wurdet und saht, wie ich Wakaba, die Anthys Klamotten trug, meine Liebe gestand.
D: Hören wir richtig?
U: Ich bin grade gestorben.
D: Und Nanami stiftete dich an?
K: Und belohnte mich reichlich.
D: Und jetzt ist sie weg!
U: Oh, Anthy, wie konnte ich nur!
A-Ko: Führt diese Requisiten fort. Kozue wird derweil Miki destruiert haben.
Ach ja, und vergesst nicht zu spezifizieren, dass ich ein Blödmann bin.
B-Ko: Da kommen Miki und Kozue.
Miki, Juri und Kozue eilen über den Rasen.
M: Wo ist er?
K: Ihr wollt die sehen, die deine Tochter getötet hat? Die bin ich.
M: Oh, nein. So einfach kommt ihr mir nicht davon. Der Prinz und Utena haben auch ihre Hand im Spiele gehabt. Ihr dürft euch gern gratulieren, meine Kavaliere. Ein Paradebeispiel erster Güte.
U: Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Aber wie kann ich das wieder gut machen?
D: Ich will auch helfen, wo ich kann.
M: Meine Tochter wieder erwecken kannst nicht mal du, Dios. Darum verkündet ihre Unschuld in der ganzen Stadt und ändert die Grabinschrift, um ihre Unschuld unvergessen zu machen. Morgen früh kommt dann auf den Duellplatz. Ich weiß einen Ausweg aus dem Schlamassel. Meine Schwester hat auch eine Tochter. Sie sieht Anthy zum Verwechseln ähnlich. Die heiratest du, Utena. Und so kommst du doch noch in meine Familie und meine Rache stirbt.
U: Ich steh ganz unter deinem Befehl.
M: Wakaba muss auch noch verhört werden. Sie ist ebenfalls Schuld.
K: Nein, sie wusste nicht, was sie tat.
A-Ko: Ach ja, da fällt mir ein. Dieses Requisit hier hat mich einen Blödmann genannt. Ich bitte um eine Bestrafung für ihn.
M: Ich nehme dir deine Gefangenen ab und danke dir. Wir sehen uns dann morgen früh.
U: Ich werde da sein.
D: Ich steh dir bei.
Alle verstreuen sich über den Rasen und gehen ins Gebäude zurück.
