So, Leute wollte euch doch mal wieder eine Fortsetzung gönnen, die Hochzeit von Mr. Darcy und Lizzie, endlich. Es ist übrigens nicht Kapitel 20 wie angekündigt, sondern Kapitel 19, das ich aus irgendeinem mir unverständlichen Grund übersprungen habe. ;-) Aber die Handlung ist dieselbe. Also, lest es euch durch! Ich erwarte übrigens Reviews von euch, Leute, also nicht nur lesen, sondern auch eure Meinung als Review dalassen!


Kapitel 19:

Schließlich war der Tag der Hochzeit gekommen, an einem eher regnerischem Tag Anfang März wurde Elisabeth Bennet die Frau von Fitzwilliam Darcy. Die Gardiners hatten es doch noch geschafft Mr. Bennet zu überreden Elisabeth zum Altar zu führen, aber als er sie dann dorthin führte, sah weder ihr noch sein Gesicht besonders fröhlich aus. Darcy schmerzte es Elisabeth unglücklich zu sehen, vor allem am Tag ihrer Hochzeit. Von ihrer Miene konnte er darauf schließen, dass ihr verzweifelter Versuch ihren Vater mit der Hochzeit zu versöhnen, den sie sich für den letzten Abend vorgenommen gehabt hatte, fehlgeschlagen sein musste. Einen Augenblick überlegte Darcy sogar die Hochzeit abzusagen, weil er die Traurigkeit in Lizzies Blick nicht ertragen konnte, aber ein kleines Lächeln auf ihren Lippen, das sie ihm zuwarf, sobald sich ihre Blicke trafen, überzeugte ihn, dass ihre Hochzeit richtig war, egal was andere davon denken. Er betete nur im Stillen, dass er Lizzie glücklich machen konnte, und sie ihre Heirat nicht irgendwann bereuen würde.

Er nahm ihre Hand und sie traten gemeinsam vor den Pfarrer.

Dieser las Korinther 13,4-7 vor, ihre Trauverse:

„Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht,

die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,

sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre,

sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,

sie freut sich nicht an Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit,

sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles."

Nachdem er diese Verse gelesen hatte, sprach der Pfarrer sie an: „Liebes Brautpaar, liebe Gemeinde! Wir sind hier zusammengekommen um diese beiden Menschen im Vertrauen auf unseren Herrn Jesus Christus und seinen Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde, in den heiligen Bund der Ehe zu entlassen. Miss Bennet, Mr. Darcy, Christus, der Sie in der Taufe geheiligt hat, will Ihre gegenseitige Liebe segnen, Ihnen beistehen und Sie stärken, damit Sie einander für immer in Treue verbunden sind und die Pflichten in der Ehe und Familie gemeinsam auf sich nehmen.

Sollte jemand der hier Anwesenden jedoch etwas gegen die Verbindung dieser beiden Menschen einzuwenden haben, so soll er jetzt sprechen oder für immer schweigen."

Als niemand sich daraufhin meldete – Darcy und Lizzie hatten beide schon halb damit gerechnet, dass Mr. Bennet aufstehen und etwas sagen würde, aber es geschah dann doch nicht – wandte der Pfarrer sich an Darcy und begann die Traufragen zu stellen: „In dieser für Ihr Leben so wichtigen Stunde frage ich Sie nun vor allen Anwesenden nach Ihrer Bereitschaft und Ihrem Willen zu einer christlichen Ehe: Fitzwilliam Jonathan Darcy, sind Sie gewillt, mit der hier anwesenden Elisabeth Josefine Bennet den heiligen Bund der Ehe einzugehen, sie als Ihre künftige Gattin zu achten, zu lieben, zu ehren und ihr die Treue zu halten, in guten wie in schlechten Tagen, bis der Tod Sie scheidet?

„Ja, ich will", versprach er, während er ihr seine Liebe mit seinen Augen noch eindringlicher versprach. „Dann sprechen Sie mir jetzt nach: Ich nehme dich, Elisabeth Josefine Bennet, zu meiner rechtmäßigen Ehefrau. Ich will dich lieben, achten und ehren und dir die Treue halten in guten wie in bösen Tagen, in Krankheit wie in Gesundheit, bis das der Tod uns scheidet."

Dann wiederholte ernsthaft und ehrlich: „Ich nehme dich, Elisabeth Josefine Bennet, zu meiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau. Ich will dich lieben, achten und ehren und dir die Treue halten in guten wie in bösen Tagen, in Krankheit wie in Gesundheit, bis das der Tod uns scheidet."

Nun wandte sich der Pfarrer an Elisabeth: „Elisabeth Josefine Bennet, sind Sie gewillt, mit dem hier anwesenden Fitzwilliam Jonathan Darcy den heiligen Bund der Ehe einzugehen, ihn als Ihren künftigen Gatten zu achten, zu lieben, ihm zu gehorchen und ihm die Treue zu halten, in guten wie in schlechten Tagen, bis der Tod Sie scheidet?"

„Ja, ich will", erwiderte sie leise, fast unhörbar, Darcy konnte sehen, wie ihr Tränen über die Wangen liefen. Er wusste, wie viel sie zurückließ. Traurig beobachte er, wie der Blick seiner Braut zu ihrem Vater glitt, doch dieser schaute starr zu Boden. Kein Zeichen der Vergebung war in seinem Gesicht zu lesen.

„Dann sprechen Sie mir jetzt nach: Ich nehme dich, Fitzwilliam Jonathan Darcy, zu meinem mir rechtmäßig angetrauten Ehemann. Ich will dich lieben, achten, dir gehorchen und dir die Treue halten in guten wie in bösen Tagen, in Krankheit wie in Gesundheit, bis das der Tod uns scheidet."

Lizzie sprach die Worte entschlossen nach, zwar etwas leise und stockend, aber dennoch klar und gut verständlich.

Nachdem sie Darcy ihr Trauversprechen gegeben hatte, fuhr der Pfarrer fort: Nun schließt den Bund heiliger Ehe. Reichet einander die rechte Hand und sprecht mir nach:

Vor Gottes Angesicht nehme ich dich, Elisabeth Josefine Bennet, zu meiner mir rechtmäßig angetrauten Ehefrau. Vor Gottes Angesicht nehme ich dich, Fitzwilliam Jonathan Darcy, zu meinem mir rechtmäßig angetrautem Ehemann."

Elisabeth und Darcy sprachen dem Pfarrer nach und tauschten dabei die Ringe aus.

Sanft steckte Darcy Elisabeth den Ring an den Finger, seine Lippen formten die Worte „Ich liebe dich". Sie lächelte durch ihre Tränen hindurch. „Ich liebe dich auch", flüsterte sie, als sie ihm seinen Ring an den Finger steckte. Doch sie hätte nichts sagen brauchen, in ihren Augen sah er ihre Liebe, aber auch ihren Schmerz. Er schwor sich, sie immer gut zu behandeln, sie vollends glücklich zu machen. Und als der Pfarrer endlich sagte: „Der Herr, unser Gott, festige euren Bund und begleite euch mit seinem Segen. Was Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht scheiden. Ich erkläre euch hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen", besiegelte er diesen Schwur schnell mit einem Kuss.


Nach der Hochzeitzeremonie konnten sich Mr. und Mrs. Darcy vor Gratulationen kaum retten. Jane und Bingley hatten den Zwischenfall der le tzten Tage schon vergessen und wünschten den beiden alles Glück, das sie selbst bisher in ihrer Ehe hatten erfahren dürfen, und waren froh, dass die Prüfungen der beiden nun endlich zu Ende seien.

Auch Colonel Fitzwilliam und Georgiana freuten sich für die beiden, Georgiana noch mehr, die an dieser Ehe nicht nur erfreute, dass ihr Bruder eine liebevolle und nette Gattin geheiratet hatte, sondern auch dass sie dadurch eine enge Freundin und Vertraute gewinnen würde, denn Elisabeth schien durchaus gewillt zu sein, Freundschaft mit ihrer Schwägerin zu schließen.

Gleichfalls entzückt waren die Gardiners von der Verbindung: Mrs. Gardiner umarmte ihre Nichte innig und wünschte ihr von ganzem Herzen alles erdenklich Gute, während Mr. Gardiner Mr. Darcy kameradschaftlich auf die Schulter klopfte und ihn scherzhaft ermahnte auch gut für seine Nichte zu sorgen.

Natürlich war auch Mrs. Bennet völlig verzückt von der guten Partie ihrer Tochter und ließ es sich nicht nehmen dem jungen Paar immer wieder und wieder zu gratulieren. Jedoch waren ihre übertriebenen Glückwünsche weniger erwünscht als die ernsthaften und ehrlichen Glückwünsche der zuvorgenannten Personen, dennoch ließen Darcy und Lizzie auch die Glückwünsche von Mrs. Bennet und ihren anderen Merytoner Bekannten geduldig über sich ergehen. Und schließlich hatte ihnen jeder gratuliert außer Mr. Bennet, dieser hatte es vermieden sich in der Nähe des Brautpaares aufzuhalten und auch keinem der beiden irgendwelche Glückwünsche ausgesprochen. Darcy hoffte für Elisabeth, dass ihr Vater dies noch tun würde, bevor sie am Nachmittag nach London aufbrachen. Denn obwohl diese es versuchte zu verbergen, konnte er sehen, wie sie darauf wartete, und wollte nicht, dass sie so enttäuscht wurde. Sie mit ihrer Hochzeit zu verstoßen, war eine Sache, sie nicht einmal zu ihrer Hochzeit zu beglückwünschen, war etwas anderes.

Doch die ganze Hochzeitsfeier machte Mr. Bennet keinen Versuch mit seiner Tochter oder ihrem Ehemann zu sprechen. Er hockte ungehalten und stumm in einer Ecke, während er seine Tochter und deren Bräutigam mit zornigen Blicken verfolgte. Sobald sich eine Möglichkeit ergab, verließ er sogar die Feier und zog sich in seine Bibliothek zurück. Darcy konnte sehen, wie sehr Elisabeth diese Tatsache mitnahm, erneut sah er Tränen in ihren Augen und begann zu fürchten, dass die Ringe unter ihren Augen, der traurige Ausdruck in ihrem Blick und ihre blasse Gesichtsfarbe nie wieder verschwinden würde. Sie sah so erschöpft und schwach aus, dass er sich vornahm noch früher als geplant nach London aufzubrechen. Doch Mrs. Bennet wollte davon nichts wissen, sie wollte noch möglichst viel Zeit mit ihrem Schwiegersohn und ihrer frischvermählten Tochter verbringen. Immer wieder jammerte sie über die weite Entfernung nach Derbyshire und darüber, wie schwer es ihr fiel sich von ihrer Tochter zu verabschieden, dabei hatte sie Lizzie, der sie wegen deren Sturheit immer am wenigstens gewogen gewesen war, nie zuvor so viel Zuneigung entgegen gebracht, wie jetzt, als diese für immer wegging.

Nun kostete sie der Abschied von ihrer geliebten Tochter einige Tränen, aber auch Lizzie vergoss mehr als eine Träne beim Abschied von ihrem bisherigen Zuhause. Und die Aussicht nie mehr wieder zurück nach Longbourn kommen zu können machte ihr den Abschied noch schwerer. Ihr Ehemann, der sah, wie schwer es ihr fiel ihr Vaterhaus hinter sich zu lassen, bot ihr an, noch eine Nacht auf Longbourn zu bleiben, aber Lizzie entgegnete daraufhin nur kühl: „Ganz sicher werde ich mich nirgendwo aufdrängen, wo ich nicht mehr willkommen bin. Dies ist nicht mehr mein Zuhause und mir bleibt nichts übrig als das zu akzeptieren. Ich werde sicher keine Träne Menschen nachweinen, die mich nicht in ihrer Nähe haben wollen." Damit wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und setzte wieder eine unbeteiligte Miene auf, nur in ihren Augen war noch ihre Traurigkeit zu erkennen.

Bevor sie endgültig Longbourn verließen, führte Darcy seine Gattin aber noch einmal in die Bibliothek zu ihrem Vater. Er wusste, die beiden mussten sich aussprechen, bevor Elisabeth ein für allemal von Longbourn fortging. Doch Darcy bereute seine Entscheidung fast sofort, nachdem er sie getroffen hatte, denn Mr. Bennet zeigte keine Intention sich von seiner Tochter verabschieden zu wollen. Er ignorierte sowohl Elisabeth als auch ihren Ehemann und tat so, als wären sie nicht da. Darcy brach schließlich die Stille und sagte: „Wir verlassen Longbourn nun, Mr. Bennet. Wollen Sie sich nicht von Elisabeth verabschieden, von ihrer Tochter?"

Mr. Bennet blickte Darcy nur kühl an und erwiderte ebenso gefühllos: „Von welcher Tochter sprechen Sie, Mr. Darcy, ich habe keine Tochter mehr, die Elisabeth heißt."

Lizzie brach erneut in Tränen aus, aber Mr. Bennet blieb völlig unberührt.

Mit unterdrücktem Zorn sagte Mr. Darcy erneut: „Wir gehen jetzt, Mr. Bennet, haben Sie nichts mehr zu ihrer Tochter zu sagen?"

Doch Mr. Bennet entgegnete lieblos: „Schaffen Sie Elisabeth schon fort, Mr. Darcy, Sie haben mir meine Tochter schon vor langer Zeit geraubt. Diese Frau, die Sie geheiratet haben, ist nicht mehr meine Lizzie, ich kenne Sie nicht."

Darcy führte Lizzie hinaus, die nun heftig schluchzte. „Es tut mir leid", bat er sie um Vergebung, „ich wollte nur, dass ihr euch aussprecht. Es tut mir so leid, dass du dies alles wegen mir ertragen musst." Lizzie jedoch schüttelte nur den Kopf und flüsterte unter Tränen: „Es ist nicht dein Fehler, Fitzwilliam. Bring mich nur hier weg." Das tat ihr Ehemann dann auch, er führte sie zu seiner Kutsche und half ihr hinein. Ungesehen von dem Rest der Hochzeitsgesellschaft verließen sie Longbourn.


Auf der Fahrt nach London wünschte sich Darcy mehr als einmal etwas sagen zu können, was Lizzie ein Trost sein würde, aber er wusste nichts. So blieb ihm nichts übrig, als sie in seine Arme zu schließen und ihr beruhigend übers Haar zu streichen.

Schließlich fragte der die Frage, die ihm auf dem Herzen lag: „Bereust du es mich geheiratet zu haben, Elisabeth, jetzt wo dein Vater nicht eingelenkt hat?"

Lizzie blickte irritiert zu ihm hoch. „Nein, natürlich nicht", erwiderte sie, „ich liebe dich und die Beziehung zu meinem Vater wäre in keinem Fall wieder zu reparieren gewesen, auch wenn ich mich entschieden hätte, dich nicht zu heiraten. Und", sie lächelte ihn zärtlich an, „ich bin mir sicher, mein Schmerz vergeht bald, wie kann ich unglücklich sein, wenn ich deine Frau bin, mich Mrs. Darcy nennen darf? Das Glück, das ich aus unserer Ehe ziehen werde, wird alle Traurigkeit wegen dem Zerwürfnis mit meinem Vater bald vertreiben. Es ist nur so, es ist so schwierig tatsächlich wegzugehen, selbst wenn man sich die ganze Zeit darauf vorbereitet hat. Ich wusste, mein Vater würde nicht einlenken, aber nun, wo ich erfahren musste, dass er seine Meinung tatsächlich nicht ändert, tut es mehr weh als ich dachte. Ich habe wohl irgendwo in meinem Inneren die ganze Zeit noch darauf gehofft, dass wir uns doch noch vertragen, dass er doch noch seinen Segen zu unserer Ehe gibt." Sie blickte ihren Gatten betrübt an und erneut rannen ihr Tränen über die Wangen. Darcy zog seine Elisabeth näher zu sich. Es tat so weh, sie so leiden zu sehen und er wusste, ihr Schmerz würde nicht so einfach verschwinden, auch wenn sie es sich und ihm einreden wollte. Er wünschte sich heiß und innig, er könnte etwas tun, um ihren Schmerz zu lindern, und spürte gleichzeitig umso deutlicher, dass das außerhalb seiner Möglichkeiten lag. So begnügte er sich damit ihren Schmerz zu teilen und sie zu trösten. Erneut hoffte er, sie nicht nur unglücklich damit zu machen mit dieser Heirat. Er hatte sie von ihrem Zuhause weggeführt in der Hoffnung sie beide glücklich zu machen, aber konnte er ihr wirklich das Glück geben, das sie sich ersehnte oder würde sie es letztlich bereuen ihre Familie für ihn verlassen zu haben. Er hoffte und bat darum, ihr ihr Glück und ihr Lachen zurückzugeben, und versprach sich einmal mehr, dass es ihr bei ihm immer gut gehen würde, dass er alles tun würde, um nie wieder Tränen in ihre Augen zu bringen. Diese Ehe würde sie von ihren bisherigen Verletzungen heilen und ihr nicht neue Sorgen bereiten, das war sein verzweifelter Schwur auf ihrer Fahrt nach London, ihrer ersten gemeinsamen Fahrt als Ehepaar.