Disclaimer: Wieder mal nix meine, aber ist das wirklich neu? Nein? Na also! Gehört alles J.K.R
Autorengeschwafel: Ich glaub das ist das längste Kapitel das ich je geschrieben habe, denke ich oder nicht? Weiß auch nicht, bin heut etwas verwirrt. Hm, lange Rede kurzer Sinn hier ist das nächste Kapitel. Außerdem werde ich versuchen immer Samstags regelmäßig ein Update online zu stellen.
Oi, vielen lieben Dank für die tollen Reviews. Da bin ich doch gleich wieder frohen Mutes und bekomme dieses gewisse Kribbeln in den Fingern das bedeutet : Weiterschreiben!
Besonderer Dank geht an meine beiden Betas cat- chan und Geli. Kann gar nicht oft genug sagen das ich ohne euch ein hoffnungsloser Fall wäre.
Caracinous: Ich freu mich wahnsinnig das du die Story auch liest. Danke für dein Lob und ich hoffe du bleibst weiterhin dran, auch wenn es vielleicht nicht so traurig und düster werden sollte.
Sweetgirly: Tada, nächstes Kapitel. Hoffentlich schnell genug? Danke fürs lesen.
Atani: Aha, du bist auch wieder da. Das freut mich sehr. Gib Mark einen fetten Knutscher von mir und ärgere ihn nicht so doll.
HexenLady: Gut, geht schon weiter, bitte sehr lach
Fallen-Angel03: Danke für dein Review. Das baut auf, wenn die Leute immer wieder vorbeischauen. Hoffe das Kapitel gefällt dir auch.
SweetChrisi: Danke für dein liebes Review. Es begeistert mich wenn du begeistert bist. Dachte erst es würde Verwirrung stiften, wenn ich die Story in der Mitte beginne. Noch mal Glück gehabt das es nicht so ist gelle?
Cat- chan: Huhu, danke für deine Reviews. Kann ich mir vorstellen das dir der Titel gefällt, mir nämlich auch. Da gilt mein ganzer Dank Geli, ihr Einfall. Oh nein, schleim ruhig weiter, ich liebe das lach wer nicht? Das mit Rons herben Gesichtszügen wird mir wohl ewig anhaften gelle? Nicht mit mir böse sein, Ginny ganz lieb unschuldig blinzel
Esta: um hals fall endlich jemand der mich mit Keksen versorgt und dann noch knusprige. Vielen Dank, schmecken hervorragend. Auch vielen Dank für deine lieben Reviews nicht nur zu dieser Story. Ich bin froh das du es magst, wenn man ein wenig mit Details arbeitet. Meistens komm ich dadurch nicht wirklich schnell voran. Tja, und für so eine Reinblütige Familie kann es wirklich peinlich sein so ein böses Schlammblut im Haus zu haben. Müssen sie mit leben gelle? Hm, jap...Hermione muss bei mir wirklich immer irgendwie leiden. Dabei ist sie einer meiner liebsten Charaktere. Nah, du musst keine Angst haben bloß weil ich mich so gut in kranke Köpfe hinein versetzen kann. Bin fast normal grins
Kapitel 2: Ankunft und böse ÜberraschungenIhre kleine Wohnung bot einen Anblick des Chaos. Obwohl sie durch ihre Größe immer etwas unordentlich wirkte so sah es nun aus, als hätte ein Sturm sein Unwesen darin getrieben. Ihre beiden Freunde saßen etwas unschlüssig auf dem Bett herum und betrachteten die junge Hexe, wie sie aufgeregt Kleidungsstücke und Bücher packte oder eher stopfte.
Hermione, sonst immer die Ausgeburt der perfekten Planung, schien etwas kopflos zu sein. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie einen besonders dicken Lehrband über die Heilkünste der Hexen. Sie wusste beim besten Willen nicht mehr wo sie diesen unterbringen sollte. Schon so schleppte sie fast ihren gesamten Haushalt in etlichen Koffern mit. Diese bildeten einen gefährlichen Turm in einer Ecke des Schlafzimmers.
Gestresst ließ sie sich zwischen die beiden jungen Männer auf ihrem Bett fallen. Ein theatralisches Seufzen entkam ihr, als sie das schmale Kinn auf eine ihrer Handflächen stützte. „Ich weiß nicht weiter. Das ist zu viel", murmelte sie leise und gab der Luft einen bösen Blick.
„Mione?", Ron stupste sie leicht von der Seite an. Du weißt, es gibt Zauber dafür... du bist eine Hexe." Mit kullerrunden Augen sah sie ihren Freund an als wäre dieser ein entflohenes Ungeheuer. Sie hätte sich selbst ohrfeigen können. Natürlich war sie eine Hexe! Von neuem Elan gepackt sprang sie auf und begann wie wild ihre Koffer erneut auszuräumen. Schnell zückte sie ihren Zauberstab. „Reducio!" Zufrieden sah sie wie jeder Gegenstand auf den sie zeigte sich verkleinerte.
„Reducio! Reducio! Reducio! ..." Genau so musste packen sein, bequem und kleines Gepäck. Ihr Grinsen wurde breiter, als sie nach gut einer weiteren Stunde alle Koffer zusammen schrumpfen ließ. Jetzt konnte man sie bequem in einer Tüte tragen.
„Wie willst du überhaupt nach Purfleed kommen, Mione?", fragte Harry, nachdem sich die Freude der Hexe gelegt hatte. „Apparieren natürlich." „Und dann?", hakte Ron nach. „Eine Kutsche wird mich vom Bahnhof abholen." Der Rothaarige zog fragend eine Braue in die Höhe. „Eine Kutsche? Kannst du nicht direkt bis zum Anwesen apparieren?" Hermione schüttelte den Kopf. „Man hat mir gesagt das würde nicht gehen. Nur Familienmitglieder sollen apparieren können."
Der dunkelhaarige junge Mann stand nun auf und begann nervös auf und ab zu gehen. Ihm gefiel die Sache ganz und gar nicht. Ernst sah er seiner Freundin entgegen. „Überlege es dir noch mal, Mione. Mir gefällt die Sache nicht. Du weißt nicht für wen du arbeitest und dein Verein genauso wenig. Dann kannst du nicht auf die Gründe apparieren. Etwas stimmt nicht." Die junge Hexe sah ihn verblüfft an. Natürlich machte er sich Sorgen. Es war beinahe so als würde er eine kleine Schwester verabschieden, aber einen Grund zur Sorge gab es nicht wirklich. Sie seufzte leise. „Du brauchst dir um mich keine Sorgen machen, Harry. Alles ist in bester Ordnung. Sobald ich da bin schicke ich eine Eule und dann wirst du sehen das es mir gut geht. Es ist doch nur ein Ehemann, der sich schämt fremde Hilfe anzunehmen."
Harry war noch immer nicht überzeugt. „Und wenn es dir nicht gut geht? Wenn du keine Gelegenheit hast eine Eule zu schicken? Wenn wir dich nicht finden können?" Ron nickte zustimmend, Harry hatte all das ausgesprochen was ihm seit Hermiones Eröffnung durch den Kopf gegangen war. Doch er war der Letzte, der sich mit ihr anlegen würde.
Wieder seufzte die junge Hexe leise und schnappte sich Krummbein, der gerade um ihre Beine streifte. Wie sollte sie ihren Freunden erklären, dass sie sich keine Sorgen machen brauchten und das sie mit 21 Jahren ihre Entscheidungen durchaus allein treffen konnte. „Ich bin alt genug um zu wissen was ich tue. Außerdem, wie Ron es so schön sagte, ich bin eine Hexe. Mein Zauberstab ist genauso schnell wie eure. Ich werde mich zu wehren wissen."
Immer noch erntete sie skeptische Blicke, doch keiner erwiderte etwas. Niemand wollte am letzten Abend an dem sie sich für lange Zeit sehen konnten einen Streit vom Zaun brechen. „Ich habe Hunger", maulte Ron und fing sich einen Klaps auf den Oberarm ein.
Hauselfen eilten in wilder Hast durch die große Halle des Anwesens die Treppe hinauf. Eigentlich waren sie immer in Eile aus Angst der Wut ihres Herren zu begegnen. Lucius Malfoy war in den letzten Tagen immer unerträglicher geworden und das hatte gewiss mit dem jämmerlichen Wimmern des kleinen Säuglings zu tun.
Tagein und Tagaus war das Schreien des kleinen Wesens zu hören. Jedem Vater hätte es das Herz gebrochen doch nicht diesem. Laut fluchend eilte er den Hauselfen hinterher ins Kinderzimmer. Ein Fläschen mit der begehrten Milch war bereits neben die winzige Wiege auf einen Tisch gestellt worden. Eigentlich hätte diese lästige Prozedur eine der kleinen Elfen übernehmen können, er hatte wichtigeres zu tun. Doch Narcissa, seine Frau, hatte darauf bestanden, dass er sich auch wie ein Vater verhielt. Schon beim eigenen Sohn hatte er vieles falsch gemacht und nun verlangte sie permanent, dass er es wieder gut machte.
Weitere Flüche unterdrückend trat er mit langen Schritten auf die mit Seide bekleidete Wiege zu. Darin lag mit feuerrotem Gesicht seine kleine Tochter und schrie sich die Seele aus dem Leib. Die leichten Decken hatte sie von dem kleinen Körper gestrampelt und das dünne, blaue Kleidchen trug nicht dazu bei das es ihr wärmer wurde. Wer bei Merlin sagte, dass Kinder so klein geboren werden mussten?
Mit gerunzelter Stirn und eisigen, grauen Augen starrte er eine Weile hinab. Seine Lippen waren zu einem dünnen Strich gekniffen. Trotz der innerlichen Wut die in ihm tobte griff der Mann in die Wiege und packte sanft den fünf Monate alten Säugling. Narcissa würde ihn höchstpersönlich verfluchen, wenn sie auch nur einen einzigen Kratzer an dem kleinen Ding entdecken würde.
Missmutig griff er zur Milchflasche und ließ sie gleich darauf mit einem Zischlaut zurück auf den Glastisch klacken. Angewidert schüttelte er die verbrühte Hand und ließ seinen vernichtendsten Blick auf einen der Hauselfen ruhen. Dieser gab ein kleines Quietschen von sich und duckte sich vorsichtshalber aus der Tür. Der Säugling in seinen Armen begann immer lauter zu brüllen und heftiger zu strampeln. Man könnte meinen er versuche sie umzubringen.
Schnell zückte er seinen Zauberstab um die Flasche mit einem Zauber abzukühlen. Mit gebührenden Misstrauen tastete er sie dann mit dem Zeigefinger ab. Lauwarm und nicht mehr kochend heiß. Zufrieden damit, dass er den kleinen Schreihals endlich füttern konnte griff er die Flasche erneut.
Das kleine Mädchen jedoch war ganz anderer Meinung. Immer wieder wendete sie den Kopf in alle Richtungen oder spuckte den Sauger unter noch lauterem Geschrei wieder aus. Die Falte zwischen seinen Augen wurde immer tiefer. Wenn es nicht einfach lächerlich wäre, hätte er geglaubt das sein eigenes Kind ihn nicht leiden konnte. Er wusste, dass sein Sohn ihm nicht mehr als Respekt entgegen brachte, doch dies war einfach nicht möglich.
„Nun nimm die verdammte Flasche und gebe endlich Ruhe", knurrte er leise und versuchte den Sauger wieder in ihrem Mund unter zu bringen. Dies führte dazu, dass sie nur noch ein kläglicheres Wimmern als zuvor hervor stieß. Der Verzweifelung nahe ließ der blonde Mann die Flasche wieder sinken. Zu schade, dass dieses Gör nicht auf seinen warnenden Blick reagierte. Es wäre viel einfacher, wenn sie schon laufen könnte, dann hätte er die Erziehung übernommen wie bei Draco. Narcissa war nicht immer mit seinen Methoden einverstanden gewesen, aber schließlich war aus dem Jungen etwas geworden. Und noch viel mehr würde aus ihm werden, wenn der dunkle Lord erst wieder da war. Derweil hätte er lieber in Askaban bleiben sollen. Eine Hölle oder die andere, das spielte nicht wirklich eine Rolle.
Immer noch mit den wimmernden Kind in den Armen trat er zur Verbindungstür auf dessen anderer Seite das Schlafzimmer seiner Frau lag. Leise öffnete er die Tür und trat in den abgedunkelten Raum. Augenblicklich wurde das Mädchen ruhiger. Es musste spüren, dass sie in der Nähe der Mutter waren.
Von der Frau waren in dem Himmelbett nur die hellblonden Haarspitzen zu erkennen. Berge von weichen, warmen Decken, bedeckten ihren schmalen Körper um die Kälte abzuhalten. Obwohl es ein angenehmer Frühling war fror sie ständig erbärmlich. „Narcissa? Liebes?" Hm?", kam die gedämpfte und geschwächte Antwort zurück. „Sie will ihre Flasche nicht." Bewegung kam in den Berg aus grünen Decken und kurz darauf lugte das müde und blasse Gesicht einer sehr schönen Frau hervor. Ihre blauen Augen schienen übernatürlich groß zu sein. Der Hochmut, der sonst immer in ihren Gesichtszügen zuhause war, war verschwunden.
Mit Mühe begann sie sich in den Kissen hoch zukämpfen. Fest kniff sie für Augenblicke die Augen zusammen um das Schwindelgefühl abzuschwächen. „Gib sie mir, Lucius", hauchte sie leise und streckte beide Arme nach dem Kind aus. Dieser war nur allzu froh es loszuwerden und bettete das Mädchen sanft in die Arme seiner Mutter. Ein schwaches Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Nur der Schatten des Lächelns das sie einst besessen hatte. „Die Flasche, Lucius." Schnell trat er wieder ins Kinderzimmer um mit der Flasche abermals aufzutauchen.
Ohne Probleme begann der Säugling an der Flasche selig zu saugen. Gut in den Armen der Mutter aufgehoben. Ein trauriger Ausdruck formte sich auf dem Gesicht der blassen Frau. Sie bereute es zutiefst sich nicht um das winzige Mädchen kümmern zu können. Nicht einmal natürlich füttern konnte sie es noch. Ihrem Körper schien bei dieser Geburt jegliche Kraft entzogen worden zu sein. Schon vor Jahren während sie ihren Sohn in sich getragen hatte, hatte es Probleme gegeben. Heiler hatten sie gewarnt nicht noch einem Kind das Leben zu schenken, doch so sehr hatte sie sich ein kleines Mädchen gewünscht. So sehr das keine Warnung sie abhalten konnte. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht die erneute Schwangerschaft abzubrechen.
Ernst betrachtete Lucius Malfoy seine Frau mit dem Kind. Er hoffte, dass sie sich bald wieder erholen würde, doch ihr Zustand war von Monat zu Monat schlechter geworden. Schließlich war es so weit gekommen, dass sie das Bett nicht mehr verlassen konnte. Nun war er es der sich um alles kümmern musste was das Anwesen und den Haushalt betraf. Nebenbei hatte er sich um einen schreienden Säugling und eine kranke Frau zu sorgen. Ein befreundeter Heiler hatte ihm vor einigen Tagen nahe gelegt eine Medi- Hexe einzustellen. Damit wäre die Last von Frau und Kind von seinen Schultern genommen.
Er gab es nicht gern zu Hilfe zu benötigen. Es war ihm unangenehm welche anzufordern, doch jetzt hoffte er inständig das diese Medi- Hexe morgen pünktlich erscheinen würde.
Es grenzte schon bald an ein Wunder, dass es seit einigen Tagen nicht mehr geregnet hatte. Misstrauisch starrte sie mit braunen Augen zum blauen, wolkenlosen Himmel während eine leichte Brise ihr Haar zerzauste. In ihrer Hand baumelte eine einfache weiße Tüte, die fast ihren gesamten Hausrat beinhaltete. Zwischen den Beinen stand der Käfig, der Krummbein beherbergte. Hermione hatte sich dazu entschlossen Muggelkleidung zu tragen. Eine einfache blaue Jeans und ein rotes Top. Sie hatte damit gerechnet auf einen kleinen Muggelbahnhof zu landen der von diesen auch übervölkert war. Dementsprechend hatte sie ihren Platz zum Apparieren sorgfältig ausgewählt.
Doch was sie vorfand war alles andere als übervölkert. Besser gesagt es war nichts zu sehen. Wie sehr sie sich auch den Hals verrenkt hatte, nichts ließ auf Muggel schließen. Purfleed war ein Bahnhof mitten in der grünen Einöde Englands. Kaum zu glauben, dass es nicht weit von London entfernt lag. Selbst die Gleise sahen aus als wären sie seit Jahren nicht genutzt worden, denn das Grün der Landschaft forderte seinen Platz zurück.
Ein quietschendes, verwittertes Schild gab an das es sich auch wirklich um Purfleed handelte. Doch keine Häuser waren zu sehen, nur eine holprige Landstraße, die von dem Bahnhof führte. Das konnte man nicht mal mehr ein Dorf nennen, denn alles fehlte was ein Dorf ausmachen würde.
Unruhig tapste die junge Hexe von einem Fuß auf den anderen. Von einer Kutsche, die sie abholen sollte war ebenfalls weit und breit nichts zu sehen. Sie dachte daran wie Harry und Ron darauf reagieren würden. Zum Glück hatte sie die Beiden davon abhalten können sie bis hierher zu begleiten. Wahrscheinlich hätten die jungen Männer sie links und rechts unter den Armen gegriffen und sie notfalls mit Gewalt davon geschleppt.
Im Moment war sie sogar bereit dazu das ganze selbst als böses Omen zu sehen. Allerdings fing ihr Temperament bereits an hoch zu züngeln. Und jeder der die junge Hexe kannte wusste was daraus resultieren konnte. Wer sie nicht kannte würde sie kennen lernen, von einer etwas unangenehmeren Seite.
Als ein paar unschöne Flüche ihren Mund verließen erschien auch schon etwas Schwarzes am Ende der Landstraße. Unter viel Geholper raste es in einem genickbrechenden Tempo voran. Ihre feinen Härchen auf den Armen standen zu Berge, als sie viel schneller erkannte als ihr lieb war, dass es sich bei diesem monströsen, schwarzen Ding um eine pferdelose Kutsche handelte. Pferdelos war vielleicht auch nicht das richtige Wort dafür. Frustriert seufzte Hermione bei den Gedanken daran was diese Kutsche wohl ziehen würde. Thestrale!
Sie mochte diese Wesen nicht sonderlich auch wenn sie vor ein paar Jahren selbst auf einem geritten war. Es schüttelte sie immer noch. Sie hatte das Tier unter sich gespürt, aber nicht gesehen. Diese Erfahrung hatte ihr eigentlich fürs gesamte Leben ausgereicht. Irgendeine höhere Macht schien zu wollen das sie weitere Bekanntschaft mit diesen Wesen schloss. Hogwartserlebnisse waren natürlich nicht ausreichend.
Mit lauten Gepolter kam die Kutsche endlich wenige Meter vor ihr zu einem Stillstand. Das Schnaufen verriet ihr das es sich tatsächlich um das handelte, was sie vermutet hatte. „Na schön Hermione! Augen zu und durch", murmelte die junge Hexe sich selbst zu. Mit hocherhobenen Haupt schritt sie mit Sack und Pack auf das Ungetüm von Kutsche zu. Sie sah eher aus als würde sie, sie zu einer Beerdigung fahren anstatt einer neuen Arbeitsstelle. Schwarzes verschnörkeltes Holz erinnerte sie an die Gefährte aus alten Filmen.
Ein unangenehmes Gefühl überkam sie, als sie den Schlag öffnete. Unsichtbare Augen schienen jede ihrer Bewegungen zu verfolgen. Schnell kletterte sie hinein und ein erneutes Schauder überkam sie. Die Polster der Sitzbänke im Inneren waren von einem dunklen Grün, dass es ihr schlecht wurde. Auch wenn sie angenehm weich waren, es täuschte nicht darüber hinweg, dass sie eine gewisse Abneigung der Farbe Grün über empfand.
Noch bevor Hermione sich gesetzt hatte wendete das Gefährt und nahm abermals sein halsbrecherisches Tempo auf. Die junge Frau stieß einen erschrockenen Schrei aus und purzelte kopfüber in die weichen Polster. Sie würde ein ernstes Wörtchen mit dem Besitzer dieser reizenden Tierchen wechseln müssen. Schnaufend raffte sie sich wieder auf und versuchte unter dem Geholpere eine angenehme Position einzunehmen. Dabei kauerte sie sich auf ihrem Sitz zusammen um beim nächsten Hopser nicht mit dem Kopf an das Dach der Kutsche zu stoßen.
Langsam aber allmählich kam sie sich wie in ihrem Lieblingsfilm Dracula vor. Die Fahrt erinnerte arg daran. Jeden Moment würde sie über die Klippen der Karpaten sausen und auf einem besonders hohen Berg würde das dunkle Schloss des Fürsten lauern. Es gab nur winzige Unterschiede. Erstens war es helllichter Tag. Zweitens es tobte kein Unwetter. Drittens, es gab keine Karpaten in England und viertens, Dracula hatte es nie wirklich gegeben, obwohl sie dies zutiefst bedauerte. Gerne hätte sie ein Pläuschen mit ihm gehalten.
Die Landschaft flog rasend an ihren Augen vorbei und bildete einen undurchsichtigen Schleier von Grün. Kurz vor einer der nächsten Kurven verlangsamte sich die Fahrt und ein schmiedeeisernes Tor kam in Sichtweite. Ein großes Wappen war darin eingearbeitet. Eine Schlange die einen Löwen verschlang. Die junge Hexe schüttelte den Kopf und schnaufte verächtlich. Eine Schlange die einen Löwen verschlang? Das würde nicht mal in tausend Jahren passieren. Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los dieses Wappen schon einmal gesehen zu haben.
Das Tor begann sich leise zu öffnen. Etwas zog unangenehm in ihrer Magengegend und ihre Augen erhaschten kurz einen bläulichen Schimmer, der wie eine Kuppel über dem ganzen Gebiet zu liegen schien. Das Ziehen in ihrem Magen wurde heftiger, als die Kutsche durch diese unsichtbare Mauer rollte. Hermione wusste, dass es sich nur um einen Bann handeln konnte. Ein ziemlich mächtiger Bann ihres Erachtens nach. Entweder hielt er Fremde davon ab, dass Anwesen zu sehen und zu betreten oder er hinderte sie daran es wieder zu verlassen. Oder vielleicht Beides. Jedenfalls musste eine ordentliche Portion dunkler Magie mit dabei sein. Wenn Harry davon erfahren würde, würde er sie sofort nach London zurückzerren.
Die Kutsche rollte in einem gemächlichen Tempo weiter über einen glatten Steinweg. Links und Rechts erstreckte sich ein riesiger Garten. Er war sehr schön keine Frage, doch die junge Hexe fand, dass er zu künstlich wirkte. Alles schien seinen Platz zu haben. Nichts tanzte aus der Reihe. Es war Natur nach den Willen und Händen des Besitzers geformt. Große Torbogen begannen sich über den Steinweg zu spannen. Hermione sah innerlich wie sich große, rote Rosen darum ranken würden, doch diese Torbögen waren kahl. Nichts deutete darauf hin, dass jemand diese Idee schon gehabt hatte.
Neugierig reckte sie den Kopf aus dem Fenster um einen Blick nach vorn zu erhaschen. Weiter vorn baute sich ein großes weißes Gebäude, das von mächtigen Säulen umgeben war. Das musste das Haus der Familie sein, obwohl Anwesen oder Villa es besser traf. Mit leicht geöffneten Mund staunte sie dem Anwesen entgegen. Natürlich war Hogwarts eindrucksvoller gewesen, doch das hier eine einzelne Familie lebte? Wer wusste schon wie viele Zimmer es hatte. Wie viele versteckte Räume, die im Heim eines Zauberers nur zu typisch waren und das alles erstreckte sich über zwei Stockwerke. Manche Leute wussten wirklich nichts mit ihrem Geld anzufangen.
Das Gefährt stoppte schließlich vor dem großen Eingangsportal zu dem ein paar Stufen hoch führten. Unsicher griff die junge Frau ihre Tüte und den Katzenkäfig fester. Wieder bemerkte sie das Wappen der Familie und mit Grausen stellte sie fest, wie sich marmorne Schlangen um die Säulen wanden. Selbst der Türklopfer bestand aus einem äußerst hässlichen Schlangenkopf. Jemand hatte da eine wirkliche Schwäche für diese reizenden Tierchen. Mit vor Nervosität zitternden Beinen stieg sie die paar Stufen empor um vor dem Eingang stehen zu bleiben. Die Kutsche, die sie her gebracht hatte war bereits auf ihrem Weg, wer weiß wohin.
Tief atmete die junge Hexe durch bevor sie nach dem Türklopfer griff. Das dumpfe Klopfen war ohrenbetäubend und schallte weit durch das ganze Anwesen. Unruhig begann sie an ihrem roten Top zu zupfen. Der rote Kater maunzte kläglich in seinem Käfig, weil er wieder hinaus wollte. Das Patschen von nackten Füßen über gefliesten Boden war hinter der Tür zu vernehmen.
Ebenso lautlos wie das schmiedeeiserne Tor öffnete sich nun auch die hölzerne Eingangstür dessen Messingbeschläge nur so in der Sonne blitzten. Hermione, die mit dem Herren des Besitzes gerechnet hatte, musste weit nach unten schauen um das Gesicht des Hauselfen zu sehen. Grüne, etwas hervorstehende, Augen musterten sie freundlich. Die große Kartoffelnase in dem Gesicht des Wesens, schnüffelte in Richtung ihres immer noch maunzenden Katers. Die Ohren, die sonst immer herunterhingen hoben sich ein Stück weit. „Miss wünschen?", fragte er mit piepsiger Stimme.
Ein sanftes Lächeln breitete sich auf ihrem jungen Gesicht aus. Schon immer hatte sie Mitleid mit diesen Wesen gehabt, die oft so grausam von ihren Herren behandelt wurden. Sie erinnerte sich an Zeiten da hatte sie alle befreien wollen. Es hatte lange gedauert bis sie endlich begriffen hatte, dass diese Hauselfen nichts anderes als ihre Gefangenschaft kannten. Viele von ihnen wollten gar nicht frei sein. „Ich bin Hermione Granger. Dein Herr hat mich bei der Vereinigung der Medi- Hexen angefordert. Ich glaube man erwartet mich schon."
Der kleine Hauself nickte aufgeregt. „Ja Miss... ja der Herr wartet schon... kommen Sie." Drollig patschte er in seinem Leinensack, der ihm als Kleidung diente voran. Fest hatte er die weiße Tüte der jungen Frau an sich genommen. Sein Herr würde sehr froh sein sie hier zu haben. Vielleicht würde er dann nicht mehr so streng sein.
Immer noch unsicher folgte Hermione ihm hinein. Vorsichtig tastete sie sich mit ihren Turnschuhen über den spiegelglatten Boden, der sie mit seinen schwarz, weiß, karierten Muster an ein Schachbrett erinnerte. Etliche Türen führten von der Eingangshalle zu anderen Räumen von denen sie nur erahnen konnte was in ihnen steckte. Alles wirkte groß und übermäßig pompös, doch es war hell und freundlich. Beinahe steril, wenn man die schneeweißen Steinwände betrachtete. Nur hin und wieder lockerten vereinzelte Wandteppiche das Erscheinungsbild auf.
Die großen Füße des Elfen patschten immer noch eilig voran und hallten in dem mächtigen Raum von den Wänden zurück. „Miss bitte hier warten", bedeutete ihr der kleine Kerl plötzlich und verschwand in einem der Zimmer. Etwas perplex blieb die junge Frau an Ort und Stelle stehen. Ein Gänsehaut kroch ihre Arme hinauf. Es war empfindlich kühl in diesen Räumlichkeiten. Neugierig betrachtete sie eine breite Treppe, die in das obere Stockwerk führte. Bilder hingen an den Wänden, die sie von ihrem Standpunkt nicht genau erkennen konnte.
Seichte Schritte lenkten sie von ihren Beobachtungen ab. Ein hochgewachsener, eleganter Mann näherte sich ihr langsam. Seine kühle Stimme durchschnitt die Stille: „Ah, ich habe Sie bereits erwartet. Es freut mich, dass Sie..." Die letzten Worte erstarben auf seinen Lippen. Ungläubig musterte er was er vor sich sah. Hermione starrte ihm mit schreckensweiten Augen entgegen. „Mister Malfoy?", krächzte sie kläglich hervor. Der blonde Mann vor ihr war wie angewurzelt stehen geblieben.
Sein leichter, schwarzer Umhang bauschte mit einem Ruck hinter ihm auf, als er sich plötzlich umdrehte und auf dem Absatz kehrt machte. Mit gezwungen kontrollierten Schritten verschwand er wieder in dem Raum aus dem er gekommen war. Die junge Hexe schnappte immer noch geschockt nach Luft während die Tür hinter ihm laut polternd ins Schloss fiel.
Ende Kapitel 2- Fortsetzung folgt...
