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Warnung: Dark, Slash, Romanze

Beta-Leserin: Ginny Malfoy

Pairing: Draco/Harry

Titel: Pakt der Schatten

Teile: 5/6

Warum?
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Harry stand nur da und starrte ihn an, er konnte nicht glauben was Malfoy da gerade gesagt hatte. Zorn regte sich in ihm. "Wie kann jemand nur so gefühlskalt und ignorant sein. Ich ... ich hasse dich." Er wirbelte herum und stürmte aus der Bibliothek. Malfoy schaute ihm überrumpelt hinterher.

Harry war nicht weit gelaufen, als er mitten im Schritt stockte. "Harry? Er hat Harry gesagt.", murmelte er. Langsam ging er zurück und öffnete die Tür zur Bibliothek. Malfoy stand noch immer am Fenster, nur sah er nicht mehr zur Tür sondern hinaus. Leise ging er zu ihm und lehnte seinen Kopf gegen dessen Schulter. "Es tut mir leid.", murmelte Harry.

Malfoy schüttelte leicht den Kopf. "Entschuldige dich nicht für Dinge, die der Wahrheit entsprechen."

Harry sah über Malfoys Schulter hinab in den Garten, wo gerade Dudley ein paar Runden lief. "Wie hast du das denn geschafft?"

Malfoy grinste: "Ich habe ihm nur gesagt, dass es mit dem Trank alleine nicht getan ist, dass das Boxen zwar hilft, aber eben nicht genug ist und er auch etwas Sport machen muss. Hermione hat ihm einen Trainingsplan erstellt."

"Typisch." Harry lächelte leicht und schmiegte sich an Dracos warmen Körper.

Er konnte spüren, wie Malfoys Atem schneller ging. "Harry!"

"Wir können nicht unser ganzes Leben nach anderen ausrichten, wir müssen es ausleben. Das Leben genießen, mit allem was es uns zu bieten hat. Wenn wir das nicht machen, werden wir nie vom Stand kommen. Irgendwann wirst du aufwachen und bemerken, dass du nie ein Leben gehabt hast. Wenn du so weiter machst, führst du genau das Leben, das Dumbledore will und er wird dein restliches Leben leiten. Willst du das?"

"Ich will nicht der Grund sein, mit dem dich Dumbledore in die Knie zwingt."

"Bitte lass mich diese Entscheidung fällen." Harry legte seine Arme um Draco und dieser legte seine Hände auf die von Harry. So standen sie einige Zeit am Fenster und sahen Dudley zu.

Ein leises Räuspern ließ sie auseinander schnellen, als sie zur Tür sahen grinste ihnen Hermione frech entgegen.

Harry legte den Kopf schief. "Wie lange stehst du schon da?"

"Lange genug." Sie grinste von einem Ohr zum anderen. "Wurde auch Zeit."

Die beiden Jungs sahen sie an. "Woher...?" Harry war derjenige von ihnen, der als erster wieder seine Stimme fand.

Sie tippte sich an die Nase. "Es lag in der Luft und jeder der wollte konnte es riechen."

Harry lächelte seine Freundin an und Malfoy setzte seine übliche Maske auf. Niemand konnte mehr erkennen was sich dahinter wirklich abspielte, noch nicht einmal Harry. So ganz konnte er eben doch nicht die Jahre unter der Fuchtel seines Vaters ablegen, falls er es je machen könnte.

Dieser Tag verging sehr schnell und am Abend fiel Harry hundemüde ins Bett. Mitten in der Nacht wachte er jedoch schweißgebadet auf. Wieder hatte ihn Voldemorts Tod bis in seine Träume verfolgt. Er zitterte am ganzen Körper, er musste endlich mit jemanden reden: Jetzt. Wer wäre da besser geeignet, als Hermione.

Er machte sich nicht einmal die Arbeit sich anzuziehen, sondern schlüpfte nur mit den Shorts bekleidet aus dem Bett. Ruckartig öffnete er die Tür und stürmte regelrecht aus dem Zimmer, genau in die Arme von Malfoy. Der war so überrascht, dass er das Buch, das er in der Hand hatte, einfach fallen ließ um Harry festzuhalten. Gemeinsam landeten sie auf dem Boden, Harry unten und Draco oben, ihre Nasenspitzen berührten sich fast.

Harry hielt den Atem an und wartete auf Malfoys Reaktion, die kam auch. Jedoch anders als es Harry erwartet hatte. Dracos Gesicht kam seinem immer näher und Harry biss sich auf die Unterlippe. Sein Herz raste und sein Atem war nur noch sehr flach. Sanft spürte er Dracos Lippen auf seinen, langsam und wie von selbst, schlossen sich seine Augen.

Er konnte spüren, dass Draco nicht damit gerechnet hatte, aber Harry erwiderte den scheuen und vorsichtigen Kuss. Seine Hände verkrallten sich in Malfoys Haar und zerstörten dessen Frisur. Draco drückte sich gegen ihn und knabberte an Harrys Lippe. Hauchzart fuhr seine Zunge über die sanften Lippen von Harry, der bereitwillig den Mund öffnete.

Dracos Zunge schlängelte gekonnt durch den Spalt und eroberte Harry. Er fuhr Harrys Zahnreihe nach und stupste dessen Zunge an. Langsam begannen sie ein erregendes Zungenspiel und auch Harry wurde wieder mutiger, vergessen war seinen Traum.

Irgendwie hatte es Harry geschafft mit seiner Hand unter Dracos Hemd zu kommen und strich nun dort hauchzart über die Haut. Draco löste überrascht den Kuss und sah in Harrys hochrotes Gesicht.

Harry sah zu ihm hoch. "Nicht?", krächzte er.

"Du weißt, dass es ein Fehler sein wird?", nuschelte Draco gegen die Lippen von Harry.

"Es fühlt sich gut an, also ist es kein Fehler." Harry legte einen Arm in Dracos Nacken und drückte seinen Kopf herunter. Mit der anderen Hand fuhr er über die seidige Haut am Rücken. Draco keuchte leise in den Kuss und ergab sich ebenfalls seinen Gefühlen. Erst nach einigen Minuten löste er den Kuss wieder und sah Harry in die verschleierten Augen. "Ist es nicht unbequem auf dem Boden?" Er runzelte die Stirn.

Harry nickte und Draco stand auf, mit seiner Hilfe war auch der Gryffindor schnell auf den Beinen.

"Wo wolltest du eigentlich hin?" Er strich ihm vorsichtig über die Wange.

"Ich wollte eigentlich zu Hermione, aber das hat sich erledigt."

"Was ist passiert?"

Harry lehnte seinen Kopf leicht gegen die Dracos Schulter. "Seit Voldemorts Tod träume ich immer davon, was er mir gesagt hat. Ich bekomme es einfach nicht aus meinem Kopf."

Draco umarmte ihn und drückte Harry an sich. "Es wird vergehen, glaub mir."

Harry nickte gegen Dracos Brust und löste sich danach etwas von ihm. "Irgendwann bestimmt."

"Du solltest wieder ins Bett gehen." Er drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und schob Harry in Richtung Zimmer. Harry stand vor seiner Tür und sah Draco nach, der sich mit einem leisen "Gute Nacht." von ihm verabschiedet hatte. Draco hatte schon fast die Tür zu seinem Zimmer hinter sich geschlossen, als sich Harry endlich aufraffen konnte.

"Draco?"

Malfoy drehte sich um und sah ihn fragend an. "Was?"

"Kann ich ... darf ich ... bei dir schlafen?" Harry drückte seine Lippen fest aufeinander und wartete ab.

Draco sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an und öffnete seine Tür wieder "J ... ja."

Mehr brauchte Harry nicht und er betrat das Zimmer. Sein erster Weg führte ihn gleich zum Bett, wo er unter die Decke schlüpfte und sich darin einlümmelte. Als Malfoy kurze Zeit später auch ins Bett ging schlief Harry bereits tief und fest. Malfoy schüttelte den Kopf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er legte sich neben Harry und so schnell konnte er nicht einmal reagieren, als sich dieser auch schon an ihn kuschelte und seelenruhig weiter schlief.

Draco konnte nicht schlafen. Er lag noch einige Zeit wach und überlegte, ob dies eine gute Entscheidung war. Er wollte Harry nicht in Gefahr bringen, das war auch der Grund weshalb er sich im letzten Jahr immer von ihm fern gehalten hatte. Vorsichtig fuhr er mit dem Zeigefinger Harrys Gesichtskonturen nach. Seine Finger kribbelten. So lange schon wünschte er sich diese Haut zu berühren und jetzt schien sich sein Traum zu erfühlen, aber ob es eine gute Idee war stand in den Sternen. Er wusste, dass er nach dem Kuss nicht mehr zurück konnte, dass es für ihn keinen anderen Weg mehr gab. Wenn er ehrlich zu sich selber war, dann wollte er auch nicht mehr zurück.

Er schloss die Augen und ließ den Kuss noch einmal Revue passieren. Noch einmal spürte er die zarten Lippen auf den Seinigen und sein Herz schlug hart und unerbittlich gegen seine Brust. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf seinem Rücken und in seinem Bauch flogen die Schmetterlinge um die Wette. Langsam und unaufhaltsam überkam auch ihn der Schlaf und er driftete ab, in seiner Traumwelt erlebte er den Kuss mit Harry immer wieder und wieder.

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte war ihm irgendwie kalt. Er konnte sich daran erinnern, dass er eine Wärmequelle in der Nacht hatte, an die er sich gekuschelt hatte, aber die war nun nicht mehr da. Verschlafen sah er sich in dem Zimmer um und fragte sich wo Draco war. Langsam quälte er sich aus der Decke. Auf einem Stuhl, der in der Nähe des Bettes stand, lagen eine Hose und ein Hemd für ihn. Er musste lächeln, Draco hatte ihm wieder etwas von sich selber da gelassen, obwohl er doch eigentlich wissen musste, dass seine Sachen Harry nicht passten. Vor allem weil doch Harrys Zimmer eigentlich gleich gegenüber lag und er nicht einmal sehr weit gehen musste. Er griff sich das Hemd und hielt es an die Nase, es roch nach ihm. Diesen Geruch würde er unter Tausenden wieder erkennen. Er zog sich schnell an und ging nach unten.

Vor der Tür zum Esszimmer blieb er stehen und runzelte die Stirn, etwas war anders als sonst, es war ruhig, viel zu ruhig für seinen Geschmack. Leise öffnete er die Tür und blieb ruckartig stehen, das hatte er nicht erwartet.

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Danke an, zissy und an Claudia, für die Kommentare