-Ein paar Tage später in Yale-
Rory kommt gerade aus einem Hörsaal, wo sie ihre vorletzte Prüfung hatte.
"Hey Rory! Und, wie war es?" fragt Tenna, die plötzlich neben Rory steht. Rory zuckt erschrocken zusammen.
"Oh Mann, Tenna, kannst du dir dieses Herangeschleiche nicht mal abgewöhnen?", flucht sie.
"Entschuldige. War das deine letzte Prüfung heute?"
"Nein, morgen hab ich die letzte. Aber schwer war es eigentlich nicht. Die erste Prüfung vor zwei Wochen war schwerer. Bist du denn schon fertig mit deinen Arbeiten?", fragt sie.
"Ja, ich hatte die letzte gestern. Freust du dich schon auf die Semesterferien?", will Tenna wissen, während die beiden Richtung Wohnheim schlendern.
"Ja. Meine Mutter hat schon eine Liste gemacht, was wir alles unternehmen wollen. Freust du dich denn nicht?", fragt Rory, die Tennas unglückliches Gesicht sieht.
"Naja, ich fahre eigentlich nur nach Hause, damit ich auf meinen kleinen Bruder aufpasse, weil meine Eltern auf eine Weltreise gehen wollen. Mein Dad hat eine Nervenkrankheit und meine Mum leidet an Migräne und da meinte der Arzt, eine Luftveränderung würde den beiden bestimmt gut tun. Aber ich glaube eher, eine Trennung würde den beiden gut tun und nicht so eine dämliche Weltreise", sagt Tenna eher zu sich selbst als zu Rory. Rory mustert Tenna besorgt, und meint schließlich: "Hey, das wird schon. Vielleicht solltest du einfach mal nach Hause fahren und ein bisschen entspannen. Wenn eine Trennung für deine Eltern besser ist, dann werden sie es bestimmt auch bald erkennen. Aber wer weiß, vielleicht beseitigen sie ja auf dieser Reise auch ihre Probleme und Streitereien."
Dankend sieht Tenna ihre Mitbewohnerin an und sagt dann leise: "Ich hoffe, du hast Recht!"
Und genau so schnell und geräuschlos wie sie gekommen ist, verschwindet sie auch wieder. Rory sieht sich verwirrt um und geht kopfschüttelnd weiter...
-Luke's Diner-
Lane kommt herein und wieder ist kein Tisch frei. Doch diesmal gibt es auch keinen freien Platz mehr am Tresen. Lane will gerade wieder gehen, doch da erblickt sie Kirk, der alleine an einem Tisch sitzt und da sie so großen Hunger hat, setzt sie sich zu ihm.
"Hey Kirk, darf ich mich zu dir setzen?", fragt sie freundlich.
"Du sitzt doch schon", antwortet Kirk verwirrt.
"Weißt du, Kirk, das ist so eine Redewendung. Wenn man das gefragt wird, antwortet man: 'Ja natürlich.' Außer man erwartet jemanden, dann kann man auch sagen: 'Nein, tut mir leid, aber der Platz ist schon besetzt.'"
"Und woher wusstest du, dass hier niemand sitzt?", will Kirk nun wissen.
"Da gibt es mehrere Anzeichen. Erstens ist dein Teller schon fast leer und kein anderer Teller steht auf dem Tisch und zweitens: wer sollte sich schon bei dich setzen? Außer Lulu gibt es doch niemanden und Lulu ist nicht da.", erklärt Lane leicht gereizt, weil sie schon von ihren Mitbewohnern genervt ist, die wieder zwei Mädels mitgebracht hatten und sie selbst aus der Wohnung verscheucht hatten.
"Und woher weißt du, dass Lulu nicht da ist? Hat sie es dir erzählt? Verstehst du dich gut mit ihr? Hat sie dir mal gesagt, ob sie zufrieden ist mit unserem Sexleben? Will sie vielleicht mit mir zusammenziehen? Das wäre gar nicht gut!"
"Ähm, Kirk, ich unterbreche dich ja nur ungern, aber du hast es letzte Woche so ziemlich jedem erzählt. Du hast hier an einem Tisch gesessen und dich mit Donuts und Muffins vollgestopft und jedem, der es nicht hören wollte, erzählt, dass Lulu zwei Wochen zu ihren Eltern fährt und du keine Zeit hast, um sie zu begleiten.", schaltet sich jetzt Lorelai vom Nachbartisch ein.
Zu Lane sagt sie: "Hey Lane! Willst du nicht zu mir an den Tisch kommen und mir die neuesten Neuigkeiten erzählen, damit ich Rory am Wochenende was zu erzählen hab?"
Lane nickt und kommt mit ihrem Teller an Lorelais Tisch.
"Ich hab dich eben gar nicht gesehen, sonst wäre ich sofort zu dir gekommen.", meint Lane.
"Tja, das ist der Vorteil, wenn man mit dem Ladeninhaber zusammen ist: Man bekommt immer einen Tisch.", grinst Lorelai. Dann erzählt Lane ihr, dass sie sich immer noch nicht mit ihrer Mutter versöhnt hat. Plötzlich fällt ihr ein, dass sie ganz vergessen hat, ihre restlichen Sachen abzuholen.
"Oje, das muss ich aber gleich erledigen. So ein Mist, wie konnte ich das nur vergessen?", ärgert sich Lane.
"Sie wird dich schon nicht umbringen.", meint Lorelai, als plötzlich Luke an ihren Tisch kommt. Er bittet Lane um einen Gefallen.
"Sag mal, hast du nicht Lust, wieder für mich zu arbeiten? Ich bräuchte dringend einen zuverlässigen Mitarbeiter.", fragt er Lane.
"Oh, tut mir leid, aber ich hab gerade angefangen, bei Taylor in der Eisdiele zu arbeiten. Aber ich glaube, ich wüsste da jemanden. Ich bin gleich wieder da.", sagt sie grinsend und geht vor die Tür...
-Vorm Luke's-
"Ja, hallo?", meldet sich eine Stimme.
"Hi, hier ist Lane. Erinnerst du dich noch?"
"Ja, klar. Wie geht es dir?", fragt die Stimme.
"Mir geht's ganz gut. Also, ich hatte dir ja gesagt, dass ich dir vielleicht bei deiner Jobsuche helfen könnte. Kannst du zu Luke kommen?"
"Das ist der Laden, wo wir uns getroffen haben, oder? Ich bin gleich da!", antwortet Dan und legt auf.
Wenig später fährt er mit seinem Auto vor.
"Du hast aber ein schönes rotes Auto", grinst Lane.
"Das ist das Auto von meiner Grandma. Ich hab dir ja von ihr erzählt."
"Ach ja, richtig. Also, wie gesagt, vielleicht kannst du bei Luke arbeiten. Hast du schon mal gekellnert?", fragt Lane, während sie wieder ins Diner gehen.
"Ja, aber das war in einer Bar, und nach ein paar Wochen hatte ich genug von den ganzen Leuten, die ein Bier nach dem anderen runtergestürzt haben, um ihren Frust zu ertränken."
"Damit wirst du hier keine Probleme haben. Luke, das ist Dan. Er hat sogar schon Erfahrung im Kellnern.", stellt Lane ihn vor. Und damit die beiden sich ungestört unterhalten können, übernimmt Lane auch für eine halbe Stunde die Gäste.
"Der Kerl hat es dir ja angetan, was?", grinst Lorelai und setzt sich an den Tresen, um sich weiter mit Lane zu unterhalten.
"Ach, Unsinn! Oh, ich bin gleich wieder da", sagt sie, als ein Kunde bezahlen will. Doch die Frage lässt sie nicht mehr los...
