So, hier ist das letzte Kapitel. Hoffe, es gefällt euch. ;)
19:36 Ortszeit
Haus der Roberts
Washington, D.C.
Die Party war in vollem Gange. Alle waren da: Mac, der Admiral, der Gunny, die Gastgeber Bud und Harriet natürlich sowie deren kleiner Sohn AJ, Mikey, Sturgis, Mic und auch Jennifer Coates. Dementsprechend ging es ziemlich laut zu und so hörte niemand das Auto, das in die Einfahrt fuhr. Niemand außer Mac. Diese ging auf Harriet zu und fragte, ob inzwischen eigentlich alle da waren. Harriet bejahte und wollte gerade nach dem Grund für diese Frage erkundigen, als AJ angerannt kam, sein Spielzeug hinter sich her ziehend. Das lenkte Harriet erst einmal ab und Mac nutzte eben diese Ablenkung, um sich aus dem Staub zu machen. Sie lief zur Eingangstür und öffnete diese. Sie erkannte Harms SUV sofort. 'Was macht er denn hier?' fragte sie sich. Schon der Gedanke daran, dass er doch gekommen war, ließ sie zittern. Und was sie dann sah, hatte noch einen viel stärkeren Effekt, ihr wurde heiß und kalt. 'Mein Gott, weint er etwa? Ob etwas passiert ist? Nein, nicht Mattie, bitte nicht. Das darf nicht sein.' Sie beobachtete, wie er sich die Tränen aus dem Gesicht wischte und ausstieg.
Harm erblickte Mac sofort. Sie sah atemberaubend aus in ihrem samtig schwarzen Kleid. Es lächelte sie an und in diesem Moment wusste sie, dass alles in Ordnung war. Trotzdem konnte sie sich nicht verkeifen, ihn zu fragen, wie es ihm ging.
"Harm, ist alles okay?"
"Klar, wieso auch nicht? Was machst du hier draußen?"
"Ich habe dich kommen gehört", antwortete Mac ehrlich.
"Dann lass uns mal 'rein gehen", sagte Harm und nahm ihre Hand vorsichtig in seine. Mac hielt den Atem an, als sie seine warme Haut spürte.
"Warum bist du eigentlich hier?", wollte sie wissen.
Er flüsterte: "Ich hatte doch noch Lust auf eine Party. Außerdem habe ich dich vermisst..."
'Wow!', dachte Mac. 'Was bedeutet das jetzt wieder?'
Sie hatten inzwischen die Eingangstür erreicht und so hörten die anderen Harm noch bevor sie ihn sahen.
Sobald er und Mac den Raum betraten, wurde es still. Auf allen Gesichtern tauchte ein amüsiertes Lächeln auf.
"Was ist denn los?", wollte Harm wissen.
Niemand sagte etwas, nur Harriet deutete mit einem Finger auf eine Stelle weiter oben an der Tür. Das war Antwort genug, denn nun sahen Mac und Harm den Mistelzweig, und sie standen direkt darunter. Er sagte mit seinem berühmten Fliegerlächeln:
"Tja, was für ein Zufall. Da können wir wohl nichts gegen machen..."
Er beugte sich zu ihr hinunter und ihre Lippen berührten sich leicht. Alle Anwesenden beobachteten die Szene aufmerksam und immer noch lächelnd. Kurz darauf ging alles wieder seinen normalen Gang. Harm begrüßte jeden und Harriet erklärte, dass Essen sei nun fertig, woraufhin sich alle an ihre Plätze begaben. Harm und Mac saßen sich direkt gegenüber und nahmen das ganze Mahl hindurch nur ganz selten den Blick voneinander. Sie waren wie gefesselt. Die Anderen waren zu sehr in ihre Gespräche vertieft, aber Harriet bemerkte natürlich das seltsame Benehmen ihrer beiden Freunde. Stirnrunzelnd nahm sie sich vor, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.
Nach dem Essen unterhielten sich alle weiter miteinander, diesmal in kleinen Gruppen. Harriet passte einen Moment ab, in dem Sturgis nicht beschäftigt war und ergriff das Wort:
"Sir, wissen Sie, was mit dem Colonel und dem Commander los ist? Sie benehmen sich so eigenartig..."
Sturgis entgegnete:
"Ja, ich habe es auch gemerkt und frage mich, ob zwischen ihnen etwas passiert ist."
Nun war Harriet vollkommen in ihrem Element. Sie wurde immer aufgeregter.
"Glauben Sie? Aber das hätten sie uns doch gesagt, oder nicht?"
Doch diese Frage konnte auch Sturgis nicht beantworten, also beschloss Harriet, direkt mit Mac zu reden.
"Ma'am, darf ich Sie etwas Persönliches fragen?", begann sie vorsichtig, als Mac gerade allein in einer Ecke stand.
Mac antwortete lächelnd:
"Aber nur, wenn Sie aufhören, mich Ma'am zu nennen!"
"Okay... Mac. Ich wollte fragen, was denn momentan zwischen Ihnen und dem Commander los ist?"
"Nichts ist los, was soll denn sein?", fragte Mac nervös.
"Ich weiß es nicht, aber ich habe gemerkt, wie Sie beide sich angesehen haben..."
Harriet wusste, dass sie sich mit diesem Kommentar weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Eine leichte röte stieg in Macs Wangen und sie entgegnete etwas härter als beabsichtigt:
"Das müssen Sie sich eingebildet haben. Es ist alles wie immer."
Daraufhin nickte Harriet zwar, aber Mac wusste, dass sie ihr nicht glaubte.
Ein paar Meter weiter unterhielten sich Harm und Sturgis über das gleiche Thema.
"Sagen Sie mal, Harm, was läuft eigentlich zwischen Ihnen und Mac?"
Harms entsetze Antwort kam etwas zu schnell:
"Nichts! Wie kommen Sie denn darauf?"
"Nun, jeder hier konnte sehen, wie ihr zwei euch angestarrt habt."
Sturgis versuchte, einen freundschaftlichen Ton einzuschlagen, um Harm nicht zu reizen. Doch das schlug fehl.
"Das haben wir gar nicht!"
"Harm, ich bin's, mir können Sie es sagen."
Harm dachte einen Augenblick lang nach. Sturgis hatte Recht, ihm konnte er es sagen. Und wenn er ehrlich war, brannte er darauf, es jemandem mitzuteilen.
"Okay... Also, neulich waren Mac und ich zusammen auf dem Weihnachtmarkt. Als wir auf dem Riesenrad waren, gab es ein Problem mit dem Strom. Also saßen wir eine Weile dort oben fest. Wir haben uns ganz normal unterhalten, aber irgendwann..."
Er brach ab, aber Sturgis ließ nicht locker:
"Irgendwann was?"
"Irgendwann haben wir uns geküsst..."
Jetzt lächelte Sturgis plötzlich.
"Wirklich? Aber das ist doch wunderbar!"
Harm erwiderte leise: "Das war es auch, aber danach haben wir nicht mehr davon gesprochen. Aber etwas hat sich zwischen uns verändert seitdem."
"Ja natürlich hat sich etwas verändert! Sie sollten mit ihr darüber reden, am besten jetzt gleich."
Nun war Sturgis nicht mehr zu stoppen. Also hatten er und Harriet doch richtig gelegen.
"Ich weiß nicht... Es ist bestimmt besser, wenn ich es auf sich beruhen lasse", antwortete Harm nachdenklich.
Sturgis konterte: "Nein! Sie werden jetzt mit Mac reden, auf der Stelle!"
Harm musste lachen: "Ist das ein Befehl?"
Sein Freund nickte nur leicht, klopfte Harm auf die Schulter und wünschte ihm "Viel Glück!" Dann gesellte er sich zu den anderen Gästen.
Harms Blick suchte derweil Mac, konnte sie aber nirgends entdecken. Schon näherte sich Harriet mit dem kleinen AJ, der seinem Patenonkel gute Nacht sagen wollte. Harm gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Bevor sie endgültig mit AJ in Richtung Kinderzimmer verschwindet, flüstert sie Harm noch zu:
"Wenn Sie den Colonel suchen, sie ist auf der Terrasse."
Harm nickte nur und machte sich sogleich auf den Weg. Allerdings kamen wieder diese Zweifel in ihm auf. Zweifel, ob es wirklich eine gute Idee war, was er vorhatte. Das ließ in erneut zögern, aber schließlich gab er sich einen Ruck.
Mac stand auf der Terrasse und ließ ihren Blick durch den verschneiten Garten streifen. Ihre Gedanken waren noch bei dem Gespräch mit Harriet und somit auch bei Harm. Sie fragte sich, warum es zwischen ihnen immer diese magischen Momente gab, aber nie mehr daraus wurde. Sie wünschte sich mehr als alles andere, dass es mehr sein würde als nur ein flüchtiger Augenblick. Sie wollte alles, die Ewigkeit mit ihm. Sie wollte in der Lage sein, ihn zu küssen, wann sie Lust dazu hatte. Sie wollte ihm nah sein, abends zusammen mit ihm ins Bett gehen und morgens neben ihm aufwachen. Sie wollten einen Ring an ihrer linken Hand, sie wollte Kinder, die durchs Haus rannten. Ja, all das wollte sie. 'Aber ich werde es nie bekommen...' Sie seufzte. 'Warum kann es nicht einfacher sein? Bud und Harriet haben es doch auch geschafft, warum wir nicht? Mit jedem Moment, den ich mit ihm verbringe, wird mein Verlangen stärker, ihn auf ewig für mich zu haben.'
So in Gedanken versunken hörte sie Harm nicht, der inzwischen auch auf der Terrasse war.
'Mein Gott, sie ist so wunderschön' war alles, was er denken konnte. Schon sie zu beobachten brachte ihn fast um den Verstand. Er näherte sich ihr langsam. Mit jedem Schritt ging sein Puls schneller und als er direkt hinter ihr stand, dachte er, sein Herz müsste zerspringen. Er zögerte noch eine Sekunde, aber dann schlang er von hinten seine Arme um ihre Taille.
Als Mac plötzlich zwei Arme fühlte, die sich um ihren Körper schlossen, erschrak sie nicht im Geringsten. Sie hatte schon kurz zuvor gefühlt, dass er da war. Sie hatte seine Nähe gespürt als wäre die Temperatur plötzlich um mehrere Grad gestiegen. Ihr wurde tatsächlich ziemlich warm, als seine Hände nun auf ihr lagen. Auf ein Mal glitt eine Sterschnuppe über den Nachthimmel. Sowohl Mac als auch Harm sahen sie und wünschten sich etwas. Nur wussten sie nicht, dass sie sich beide das Gleiche wünschten. Sie schwiegen eine Weile und genossen es einfach nur, sich endlich so nah zu sein. Nach einer Weile durchbrach Mac die Stille:
"Es ist wunderschön hier. Siehst du, wie der Schnee glitzert?"
"Ja", hauchte er gegen ihre Wange. Sie drehte sich langsam in Harms Armen, dann sahen sie sich direkt in die Augen. Nach einem tiefen Blick versanken sie schließlich in einem Kuss, der endlich ihre Liebe besiegelte. Sie merkten gar nicht, dass sie beobachtet wurden. Ein Mann hatte die Szene durch ein Fenster beobachtet. Er dachte 'Da werde ich wohl einige Telefonate führen müssen...', lächelte und begab sich wieder zu den Anderen.
Mac beendete nach einer Weile den Kuss und Harm fragte sie atemlos:
"Was hältst du davon, wenn wir wieder 'rein gehen, es ist doch etwas kühl hier."
Sie antwortete mit einem Funkeln in den Augen:
"Gute Idee! Und wir könnten auch noch mal unter dem Mistelzweig durchgehen..."
Darüber musste Harm lachen. Schließlich gingen sie Arm in Arm ins Haus. Das Jahr endete für sie so wunderbar, endlich hatten sie einander gefunden. Nun war das Paar gespannt, was das nächste Jahr für sie bereithalten würde. Es würde ein gutes Jahr werden, so viel war sicher.
Ende
A/N: So, das war's dann. :) Ich hoffe, es hat euch gefallen. Vielen Dank fürs Lesen, besonders an alle, die gereviewt (gibt es dieses Wort? -lol-) haben oder es noch tun werden, vor allem an firegirl18, die bis jetzt zu jedem Kapitel eine Review geschrieben hat. Danke.
Yours, Isa ---
