Hallöle! So, Kapitel Nr. 3. Hoffe ihr findet es lustig, ich
musste beim schreiben schon lachen. Mal noch nebenbei, ich habe das
erste Kapitel von Luceo non uro überarbeitet, damit es besser zu
lesen und anschaulicher ein paar Dialoge sind etwas verändert.
Das mache ich um in die FF wieder rein zukommen um dann weiter zu
schreiben.
Das nur als Info!
Viel Spaß mit diesem geistigen Erguss von mir.
Tanja
Kapitel 3- Haar um Haar oder Dein Haar ist mein Splitter
Ich glaube ich stehe gerade im Verbotenen Wald und eine Horde Acrumantula klettert über mich. Ich starre auf den Satz. Soll ich mal nachsehen? Was ist das für eine Frage? Ich könnte jetzt a) zurück schreiben b) ihn sofort verhexen das noch seinen Urenkeln der Schädel brummt oder c) ihn wirklich nachsehen lassen.
Doch plötzlich wird versucht mir das Pergament zu entreißen. Ich halte daran fest, denn schließlich überlege ich noch meinen nächsten Schritt. A, b oder c. Oder welche Überraschung ist hinter Tor 3 versteckt?
Egal! Ich höre einen Laut. Knurren wir uns gerade an? Ich glaube James hat gerade geknurrt. Wo bin ich hier? Im Zoo?
Trotz allem, wir kämpfen um das Pergament, als ginge es um das letzte Eclair beim Halloween Fest.
„Lass das!", zische ich.
„Gib es zurück! Ich meinte dass nicht so, wie es sich angehört hat. Ich hab nicht nachgedacht.", hisst James zurück.
Perplex lasse ich unsere Beute los. Was war das? Träume ich? Habe ich in Kräuterkunde etwas von halluzinierenden Pflanzen eingeatmet? James Horatio Potter hat gerade gesagt, dass er nicht nachgedacht hat. Das ich das noch erleben darf! Ich werde meinen Urenkeln noch von diesem Tag berichten!
James kritzelt wieder etwas auf das Pergament und schiebt es zu mir zurück. Der Satz „Soll ich mal nachsehen?", ist bis zur Unkenntlichkeit durchgestrichen. Ja, er hat fast das Papier durch gekratzt!
Nun lese ich den neuen geistigen Erguss.
Musst du in den Krankenflügel? Ich begleite dich, ich kann dich nicht so einfach gehen lassen!
Womit habe ich das verdient, frage ich mich. Bin ich oft bei Rot über die Ampel gegangen? Habe ich mein Mittagessen nie aufgegessen, als ich klein war? Hat mich die alte Schachtel mit den vielen Schals und den Insektenaugen doch verwünscht, wie sie es mir angedroht hat, als ich ihr den letzten Koch Sherry für meine Mutter weg geschnappt habe?
Ich zücke meine Schreibfeder.
Wie du dich vielleicht erinnern wirst, kleben wir aneinander. Somit wird es selbst für dich einleuchtend sein, dass ich nicht alleine zum Krankenflügel gehen kann.
James liest und dann sieht er mich an. Er grinst schelmisch und wuschelt sich unbeholfen durch seine Haare. Oooooooh, wie ich es... hasse wenn er mich so ansieht und auch noch so lächelt!
„'Schuldige, hab ich vergessen.", flüstert er.
„Wie kann man das vergessen? Ich sitze auch nie freiwillig neben dir!"
„Aber ich sehe, wie du immer freiwillig zu mir schaust.", grinst er und wackelt mit den Augenbrauen.
Ich? Freiwillig zu ihm sehen? Ähm, also nein...nö! Niemals.
„Das ist hier nicht das Thema.", antworte ich, doch er grinst noch immer.
„Es geht hier gerade um mich und meinen Po!", als der Satz draußen ist merke ich wie Hitze in meine Wangen kriecht. Das habe ich nicht gesagt, oder?
Potter unterdrückt ein Lachen. Doch, anscheinend habe ich das gerade von mir gegeben. Ist Idiotie ansteckend, frage ich euch? Ich habe das Gefühl dieser Virus hat mich befallen und beginnt sein zerstörerisches Werk.
J.H.P. hält sich seinen Bauch. Er bekommt kaum noch Luft, langsam läuft er rot an. Mit aller Macht verkneift er sich das Lachen. Ich verschränke beleidigt die Arme, so lustig war der Satz ja nun auch nicht. Aber jetzt schnappt er nach Sauerstoff, er hustet. Greift sich an seinen Hals. Röchelt. Wird allmählich blau. Er schaut mich Hilfe suchend an.
„Was ist denn?"
Seine Antwort geht im Husten unter. Ich merke Blicke auf uns. Jetzt muss ich ihn wohl retten und ich schlage ihm kräftig auf den Rücken. Ich kann Potter ja nicht ersticken lassen, wenn alle zusehen. Ein zweiter Schlag und er spuckt ein Drops aus.
McGonnie schenkt uns endlich ihre Aufmerksamkeit. Wurde ja auch Zeit! Wenn man bei ihr keine Geräusche macht, wenn man kurz vorm ersticken ist, hat man verloren.
„Mr. Potter gehen Sie zum Krankenflügel, Sie sehen erbärmlich aus. Miss Evans, begleiten Sie Ihn!"
In rasanter Eile packe ich meine Sachen und warte ungeduldig bis James alles zusammen geräumt hat. Dieser Mangel an O2 scheint seine motorische Schnelligkeit zu beeinflussen. Sein Erstickungsanfall kommt mir jedoch ganz recht, meine Poback tut jetzt richtig weh. Als wir aus dem Raum gehen, höre ich, wie McGonagall einen Ansatz macht etwas zu sagen, aber sie bricht ab. Ich wette, sie wollte etwas dazu sagen, wie ein Zipfel meines Rockes an Potters Hose haftet.
Endlich draußen! In Freiheit!
„Ich wäre fast erstickt!", bekomme ich gleich zum Vorwurf gemacht.
„Ich habe dich doch gerettet!", verteidige ich mich und gehe weiter. Doch James bleibt stehen und ich komme nicht weiter.
„Aber nur widerwillig!"
„Ich dachte du machst nur einen Witz.", und ich ziehe ihn mit mir.
„Ist blau anlaufen und nach Luft schnappen ein Witz für dich?"
„Bei dir weiß man nie.", zucke ich gleichgültig die Schultern. Ist es verboten mal nicht schnell genug zu reagieren, wenn mein Erzfeind einen Erstickungsanfall hat? In was für einer Welt leben wir?
Schweigend laufen wir zum Krankenflügel. Langsam wird der Schmerz unerträglich! Was ist das für Holz auf dem wir sitzen? Werden daraus in Pagua Neuguinea Giftpfeile hergestellt?
„Sag mal, ziehst du dein Bein nach?", fragt mich James. „Du läufst wie der Glöckner von Notre Dame!"
Jetzt werde ich auch noch mit Quasimodo verglichen! Ist das zu fassen?
Ich funkle James nur an und humple weiter. Die Flügeltüren zur Krankenstation sind schon in Sicht. Oh Merlin, erlöse mich von meinem Leiden. Ich tue alles, ich schwöre alles!
„Miss Lily Evans!", dröhnt ein Stimme hinter uns. „Und Mr... ähm,"
Wir schauen über unsere Schulter. Slughorn!
„Potter!", antwortet James etwas gereizt.
Er mag Slughorn nicht, weil er sich als einziger Lehrer seinen Namen nicht merken kann.
„Professor.", lächle ich.
„Miss Evans, was ist mit Ihnen geschehen?", erkundigt er sich. „In welch missliche Lage sind Sie geraten?"
„Wir kleben zusammen.", erkläre ich schlicht. Andere Dinge muss er nicht wissen, es reicht James schon als Mitwisser.
„Ja, ich sehe.", sein walrossartiger Bart kräuselt sich etwas. Er vermeidet ein Grinsen. „Soll ich Sie beide von ihrem Leiden erlösen?", bietet er an.
„Ja, bitte!", seufze ich.
„Auf der morgigen Party müssen Sie mir unbedingt erzählen wie es dazu kam.", erinnert er mich an den blöden Slug Club. Oh, ich hasse diese Treffen.
„Aber natürlich.", säusle ich.
James rückt etwas von mir ab, als Slughorn seinen Zauberstab auf das Verbindungsstück zwischen uns richtet. DEN DAUERKAUGUMMI!
Ein eisblauer Lichtblitz schießt auf das rosafarbene Ding zu. Ich sehe mich schon in Übermütigkeit und Freiheit jubeln, aber der Zauber prallt an meinem Gefängnis ab. Schießt an die Wände, knallt von allen Steinen zurück, bis es auf James zu rast und die Mitte seines Kopfes streift. Dichtes braunes Haar fällt zu Boden.
Mir stockt der Atem. Slughorn zwinkert unablässig, so als wolle er sagen „Das ist nur ein Traum!" Und James macht ein erschrockenes Gesicht. Sein Arm bewegt sich nach oben und befühlt seinen Kopf. Er merkt den kahlen Streifen zwischen seinem sonst so wallenden Haar. Er sieht aus wie ein Stinktier. Oder besser, wie ein Punk! Fehlt nur noch etwas Farbe in der jeweiligen Haarhälfte.
„Heilige Agrippa!", sagt Professor Slughorn letztendlich.
James fehlen die Worte. Ich glaube er hat den Schock seines Lebens. Selbst wenn ich jetzt nackt vor ihm stünde würde ihn das nicht aus dem Verlust um sein Haar reißen.
„James?", ich berühre seine Schulter. „Alles in Ordnung?"
„Mein Haar!", krächzt er und schaut auf den Boden und dann zu Slughorn.
„Ähm, Sie sollten sich jetzt besser auf den Weg zu Madame Pomfrey machen. Sie wird Ihnen helfen können.", und er rauscht davon, so schnell ihn seine Beine tragen.
Potter hingegen kniet zu Boden und ich werde unweigerlich mitgerissen. Seine Hände streichen über die Strähnen, die verstreut auf dem Boden liegen. Mitleidig lege ich den Arm um seine Schultern.
„Sie haben dir treu gedient! Bei Wind und Wetter. Nie waren sie spröde, weil du ständig mit der Hand durch sie gewuschelt hast. Kräftig und glänzend waren sie! Lass sie in Frieden ruhen.", sage ich und kichere.
Er sieht mich beleidigt an und steht auf. Mein Rock geht mit hoch und James hat den besten Blick auf meine rosa Unterwäsche.
Memo an mich, Memo an mich! Sei niemals gehässig. Die Strafe folgt auf dem Fuße!
Schnell stehe ich auf. Mein persönlicher Punk verzieht keine Miene! Der Verlust seiner mittleren Haarpartie hat ihn tief getroffen, sonst wäre jetzt schon ein schlüpfriger Kommentar gekommen.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren nimmt er seine Tasche und geht, mit mir im Schlepptau, zum Krankenflügel.
Die Türen kommen immer näher! Nur noch wenige Meter. Gleich sind wir da!
Doch was ist das? Da ist ein Pergament an die Flügeltüren geheftet. Große, fette Buchstaben leuchten uns entgegen.
Ich, Madame Pomfrey, streike!
Für mehr Gehalt und weniger Arbeitszeit!
Selbst Filch verdient mehr als ich, Albus!
Für eine Notversorgung müsst ihr ins St. Mungos!
Gezeichnet,
Madame Pomfrey
James und ich sehen uns an! Wir sind verloren! Ich werde kümmerlich an einer Blutvergiftung sterben! James' Haare werden wieder nachwachsen. Aber was ist mit mir! Was wird aus mir, Lily- die Welt wird mich vermissen- Evans!
A/N Bitte Review nicht vergessen. Danke!