Juhu! Einen lieben Gruß an euch! Danke für eure Reviews. Habe mich echt gefreut. Hoffe dieses Kapitel gefällt euch. Ein speziellen Danke an Alex, der mir die Idee mit Punk Potter geliefert hat. Ich widme dir dieses Kapitel.

Tanja


Kapitel 4 – Punk und Kitty

Ich bin verloren! Ich weiß, ich sage es immer wieder, aber die Auslöschung meiner Existenz wird immer wahrscheinlicher. Ein Bild taucht vor meinem inneren Auge auf. Ein ruhiger kleiner Friedhof, unter einer Weide ist ein kleines Grab mit einem kleinen, verwitterten Zaun. Efeu rankt sich um den Sockel und etwas weiter oben steht in feinen Linien

Hier ruht Lilian Agatha Evans

Ein Splitter ja, der raffte mich hin,

er steckte in meinem Popo drin

Ja, so wird die Inschrift lauten, wenn nicht bald ein Wunder geschieht.

Neben mir fummelt James an dem Türschloss herum.

„Was machst du da?"

„Sieht man das nicht, Kitty.", spielt er auf meine Unterwäsche an.

„Nein, Punk Potter, sonst würde ich nicht fragen."

Er grummelt etwas vor sich hin, bis er sich zu einer Antwort hinreißen lässt. „Ich will in den Krankenflügel!", und da klickt das Schloss, die Tür schwingt auf und ein Refugium an Heilmitteln eröffnet sich uns.

Eilig schlüpfen wir hinein und schließen die Tür. Alle Betten sind verweißt, es riecht nach Kräutern und Desinfektion. In einer Ecke rollen sich Bandagen auf. Hoffentlich liegt kein Abwehrzauber auf ihnen und sie greifen uns bei der kleinsten Unachtsamkeit an. Ich könnte es nicht ertragen zusammen mit J.H.P umwickelt wie Mumien aufgefunden zu werden. Was würden die Leute von uns denken? Das uns etwas verbindet?

„Komm schon...", zieht mich James durch den Raum und auf ein Kabinett zu. Er öffnet es und stöbert durch die Ablagen und dann „AHA!"

„Was?", schrecke ich auf und wirbele herum, so gut es nun mal geht.

„Ich hab es gefunden!", er präsentiert mir ein kleines blaues Fläschchen.

Hariett's Herrliches Haartonikum

Ein Tropfen auf den kahlen Kopf,

dann sprießt der Schopf.

Nicht geeignet zum nachwachsen von Augenbrauen & Wimpern

Ich kichere wieder wie ein kleines Mädchen, während Punk Skunk Potter die Flasche öffnet. „Soll ich dir helfen?", biete ich an, es ist das mindeste, was ich nach seinem Verlust für ihn tun kann.

„Nein, das mache ich selber!", grummelt er und zieht mich mit vor einen Spiegel, nicht unweit von uns.

„Na schön.", verschränke ich meine Arme, er wird schon sehen was er davon hat.

Mit der größten Akribie, die ich je gesehen habe tropft mein kleiner Punk etwas auf seine Halbglatze und Augenblicke später wächst neues, braunes, glänzendes Haar. Man sieht sofort eine zufriedene Miene in seinem Gesicht. Das alte Grinsen kehrt zurück. Oh, aber was ist das, ein paar kleine Tropfen klecksen aus der Flasche und ja, ihr werdet es erraten, treffen seine Augenbrauen!

„NEIN!", ruft er, als ihm die Sicht genommen wird. Jetzt macht er einem Bobtail alle Ehre! Erst sind seine Augen verdeckt, dann seine Nase, der Mund und nun das Kinn.

„Wolltest du nicht schon immer einen Bart?", erkundige ich mich zwanglos.

Er benutzt beide Hände und teilt seinen Augenbrauenpony wie eine Gardine und blickt mich böse an.

„Das ist allein deine Schuld!"

Ich glaube ich höre gerade schlecht.

„Ich soll was sein?"

„Du hast mich geschupst!", beschuldigt er mich weiter.

„Ich glaub mein Kniesel pfeift!", brause ich auf. „Du bist selber daran schuld! Was kann ich dafür, wenn du ein motorischer Stümper bist!"

„Ich bin Kapitän der Quidditch Mannschaft.", statuiert er, als würde das alles erklären.

„Und wenn du der Kaiser von China wärst, das ändert nun mal nichts daran, das du aussiehst wie Vetter It von der Adams Family!"

James blickt mich zur Abwechslung mal perplex an. „Wie wer?"

„Nicht so wichtig.", wiegle ich ihn ab und krame in einer Schublade.

„Was suchst du?", fragt er mich.

„Sieht man das nicht?"

„Nein, sonst würde ich ja nicht fragen, Kitty."

„Hör auf, auf meine rosa Unterwäsche anzuspielen.", und ich hole eine Schere hervor.

James hebt abwehrend die Hände. „Ey, so war das auch wieder nicht gemeint."

Ich schaue zu J. H. P. und dann zur Schere in meiner Hand und es klickt.

„Haha, was denkst du von mir! Ich will dich von den Haaren entledigen. Also halt still!", befehle ich ihm.

Das mich Punk Potter seine Augenbrauen schneiden lässt zeigt wie verzweifelt er ist, meint ihr nicht auch? Und ich muss mal nebenbei anmerken, dass das ziemlich schwer ist! Aber was tue ich nicht alles damit es meinen Mit- Zauberern & Hexen gut geht.

Erschöpft lege ich die Schere beiseite, während sich Punk-Skunk-Bobtail-Augenbrauen-Potter seine zurück gewonnenen Brauen betrachtet.

„Danke!", grinst er wieder. „Sieht aus wie neu."

„Bitte, keine Ursache.", schnaube ich und überlege, was ich nun mit mir anstelle. Meine Poback schmerzt und so langsam zwingt mich das zu einem Schritt, der auch meine Verzweiflung offensichtlich macht.

Ich könnte jetzt

a) über meinen Schatten springen

b) so tun, als wäre alles in Ordnung und dann heimlich klamm und leise in der Nacht einen qualvollen Tod sterben und dann muss James eine Leiche mit sich rum tragen, wenn er die Hose nicht wechselt

oder c) ich bringe ihn dazu mir seine Hilfe anzubieten, denn dann sieht es nicht so aus als wäre ich so dermaßen Deprimiert/Verzweifelt/Elend/am Boden zerstört oder was euch noch alles dazu einfällt.

„Und was machen wir nun?", frage ich scheinheilig. „Ich habe immer noch Schmerzen!"

„Wir könnten ins St. Mungos gehen.", schlägt James vor.

„Damit uns jeder so sieht? Wir werden uns lächerlich machen!"

„Das glaube ich nicht.", sagt er zuversichtlich und tätschelt mir die Schulter.

„Ich will aber nicht ins Mungos! Die haben viel wichtigere Dinge zutun!"

„Da führt kein Weg dran vorbei. Alles wird gut!"

„Es ist doch nur ein Splitter, den kann jeder raus holen!", brülle ich fast, greife verzweifelt nach seinem Hemdkragen und versuche ihn zu schütteln.

„Was soll ich denn machen?", will er wissen, er scheint etwas beängstigt durch mein Handeln.

„Frag mich noch einmal!"

„Was soll ich dich fragen?"

Sind Männer nur so schwer von Begriff? Kann man es mir nicht von meiner Stirn ablesen? Was soll ich tun, es ihm auch noch vorsingen?

„Seh nach!", knurre ich mal zur Abwechslung.

„Wie bitte?", krächzt er. Er scheint vollkommen die Fassung zu verlieren. Er wird kreidebleich, seine Augen sind weit aufgerissen, sein Mund ist offen, wie bei einem sabbernden Hund. Es fehlt nur noch, dass seine Zunge an der Seite raus hängt und kleine Speichelfäden die Mundwinkel hinunter laufen.

„Schaunachundholihnraus!"

„Hä?

„Schau-nach-und-hole-den-Splitter-raus!"

„Oh- Okay. Aber wie stellst du dir das vor?", erkundigt er sich berechtigt.

Verdammt, das habe ich nicht bedacht. OH NEIN! Jetzt bin ich wirklich verloren... außer... na ja...

„Du musst deine Hose ausziehen.", stelle ich fest.

„Niemals!"

„Tu es für mich!"

„Das ist nicht fair!", heult er auf.

„Wieso nicht!"

„Darum! Du musst deinen Rock auch ausziehen."

Toll, James stellt Bedingungen. Der will bestimmt nur spannen, jetzt wo er keine weiteren Sorgen mehr macht. Von seinem Erstickungsanfall hat er sich auch glänzend erholt. Aber was bleibt mir anderes übrig!

„Na schön, aber wehe ich höre Gerüchte über meine Unterwäsche kursieren, dann bist du schneller entmännlicht, als du Gryffindor sagen kannst!"

„Ich schwöre!", sagt er ernst und beginnt seine Hose zu öffnen.

Oh man, wenn jetzt jemand hier rein kommt! Ich möchte gar nicht daran denken, wie peinlich das für mich wäre. Für J.H.P. natürlich nicht, der ist so was gewöhnt. Aber ich? Nun gut, ich ergebe mich in mein Schicksal und der Rock fällt zu Boden. Er steht auch schon in seinen Merlin Shorts da. Ich muss unweigerlich lachen und er funkelt mich an.

„Ich könnte auch lachen, Kitty.", was mir sofort den Wind aus den Segeln nimmt. Was mich ja am meisten ärgert, ich habe eine kleine Katze auf der linken Schlüpferseite. Verdammt! Diesen Slip sollte nie ein Mann zu Gesicht bekommen! Aber darüber ärgere ich mich später. Meine momentane Sorge ist, dass James Potter hinter mir kniet und sich meine rechte Poback ansieht. Bitte, heilige Agrippa, lass jetzt niemanden hier rein kommen!

Ich merke James Hand.

„Wehe du befummelst mich!", drohe ich.

„Nur allein mit starren kriege ich den nicht raus!", brummt er und kramt dann in einer Schublade.

„Was hast du vor?", drehe ich mich um.

„Pinzette."

Da bin ich ja beruhigt. Halt, Moment. PINZETTE? „Das tut doch nicht weh!"

„Elende Qualen wirst du erleiden.", lacht Potter.

„Wo ist dann der Unterschied zu meinem bisherigen Tag?"

„Weiß nicht.", zuckt er die Schultern und kniet nieder.

Wieder die Hand...das macht er mit Absicht, ich weiß es. War ja klar, dass er meine Notlage ausnutzt. Au, da hat es gezwickt.

„Tadaa!", ruft mein ungewollter Retter. „Da ist der kleine Schlingel!", und er zeigt mir einen kaum erkennbaren Splitter.

„Sicher das ist er?"

„Positiv, Kitty!", und er haut mir auf den Po.

Ich verkneife mir, was mir auf der Zunge liegt. Ich will nicht undankbar erscheinen und greife nach meinem Rock. Aber er lässt sich nicht aufheben. Ich weiß nicht wer diese Kaugummis erfunden hat, aber die kleben wie ...Dauerkaugummis nun mal kleben.

„James, unsere Sachen kleben am Boden fest."

„Quatsch!"

„Doch probier es selber."

Punk Potter zerrt nach Leibeskräften, doch es bewegt sich nichts.

„Was nun, es ist ein bisschen frisch."

„Wir müssen irgendwie in den Gryffindor Turm kommen."

„Schön, und wie machen wir das?"

„Wir müssen irgendwie in den Gryffindor Turm kommen."

„Schön, das hatten wir schon. Also wie stellen wir das an?"

„Also, wir müssen..."

„James, das hilft uns nicht!"

„Ich weiß es nicht!"

„Na dann gib es doch zu."

„Das mache ich gerade."

„Gut!"

„Gut!"

Wir stehen da und funkeln uns an. Doch dann fällt mein Blick auf die Schere und ein Geistesblitz erschlägt mich fast.

„Ich hab eine Idee.", sage ich und ergreife unseren Lebensretter. Auch wenn es mein Lieblingsrock ist, es ist nur zu meinem besten und ich bin bereit ihn zu opfern. Schnipp, schnapp und ich bin frei.

„Was ist mit mir?", grummelt Punk Potter.

„Ist ja gut, bin schon dabei."

Ein paar Schnitte und ein paar Sekunden später und ich habe wieder meinen Rock an. James knöpft seine Hose zu und verrenkt sich um zu sehen wie groß der Schaden ist.

„Ist nicht groß versichere ich ihm.", dabei sieht man einen Merlin Kopf, der einem winkt. Aber das muss James ja nicht wissen.

„Du hast da noch was kleben.", sagt James und macht sich noch mal an meinem Rock zu schaffen. „So, jetzt ist alles weg.", und er schnipst etwas davon.

„Danke!"

„Keine Ursache. Dasselbe hättest du für mich getan."

Davon bin ich jetzt gerade nicht überzeugt, aber ich habe ja auch keinen Merlin unter meiner Hose hervorlugen.

Erhobenen Hauptes treten wir aus dem Krankenflügel und kommen überein mit niemandem darüber zu sprechen. Das wird alleine unsere Peinlichkeit bleiben. Wir nicken uns noch einmal zu und gehen in verschiedenen Richtungen davon. Ich muss lachen, als ich mich noch mal umdrehe, denn Merlin winkt mir. Da wusste ich aber noch nicht, dass James ein weiteres Loch in meinen Rock geschnitten hatte, und man die kleine weiße Katze sah.