Kapitel 2
"Mir geht es doch genau so...", sagte Harry etwas matt und sah in Ginnys glänzende Augen. Ihr Blick drohte ihn zu verschlucken. "Harry, ich liebe dich!" Ihre Worte waren nur ein Hauch, dennoch war sie sich sicher, dass er es verstanden hatte. Liebevoll legte er seinen Arm um sie und küsste sie auf die Stirn. Er liess sie aber nicht wissen, dass er sie auch liebte. Die läppischen Worte kamen einfach nicht über seine Lippen. Stattdessen begann er sie zu küssen, leckte zärtlich über ihre weichen Lippen und stöhnte fast lautlos in ihren Mund. Langsam schob er seine Zunge in ihren Mund und eröffnete damit das Spiel der Spiele. Es war, als ob ein Blitzschlag durch Harrys Adern schoss, als ihre beiden Zungenspitzen sich berührten und einen Zweikampf miteinander begannen. Harrys Hände wanderten zu ihrem Nacken, den er kurz darauf mit seinen Lippen Liebkostete, während Ginny sich an seinem muskulösen Rücken festhielt und seine Küsse nach so langer Zeit endlich wieder genoss. Vorsichtig zog sie ihm sein Shirt über den Kopf und strich seinen Bauch runter, bis zu seinem Hosenbund. Harry liess sich achtsam auf ihren zierlichen Körper gleiten, drückte sie mit seinem Gewicht, tiefer in die Federn seines Bettes und küsste die weiche Haut, die nach Aprikosen duftete. Einbisschen unkontrolliert riss er ihr die Bluse vom Oberkörper und verwöhnte daraufhin umso leidenschaftlicher ihre Brüste. "Oh Gott... Harry!", stöhnte Ginny, während er seine Zunge zu ihrem Bauchnabel wandern liess und mit seinen feuchten Händen den Knopf ihrer Jeans öffnete.
"Harry...", stöhnte Ginny immer wieder und versank ihre Nägel in seinem Rücken. "Ich will es!" Harry hörte augenblicklich auf, sie zu küssen und blickte sie von unten mit festem Blick an. "Ich will es jetzt!" "Sicher?", fragte Harry sicherheitshalber noch mal nach. "Ganz sicher!" Ginny nickte und wünschte, er würde nie wieder aufhören, sie zu berühren, sie zu streicheln, sie zu lieben. Wissend, was für ein wertvolles Geschenk Harry soeben von ihr bekommen hatte, nickte er, zog ihren Körper dichter an seinen ran. Erregt zog Ginny seine Hosen runter und liess es geschehen. Als Harry mit aller Acht in die eindrang, schienen selbst für ihn alle Zweifel weggewischt. Es würde alles wieder gut werden, dachte er. Es muss einfach.
Während Harrys regelmäßiger Atem im Raum unterging, lag Ginny wach neben ihm. Die Frühlingssonne war gerade dabei hinter dem Horizont zu verschwinden, die Stimmen aus dem Gemeinschaftsraum wurden immer lauter. Die Leute kamen offenbar vom Abendessen. Ginny strich sich das rote Haar aus dem Gesicht und starrte auf ihn. Sein makelloses Gesicht, das etwas scharfe Kinn und das wunderbare Haar, von dem Ginny glaubte, sie würde immer wissen, wie es sich zwischen den Fingern anfühlt. Unwillkürlich musste sie lächeln. Plötzlich wurde sie unsanft auf den Boden der Realität geworfen. Sie hatte ganz vergessen, dass sie sich immer noch im Jungschlafsaal befand. Schnell hüpfte sie aus dem Bett und zog sich rasch an, wobei sie nicht merkte, wie Harry langsam seine Augen wieder öffnete und sie musterte, wie sie ihren BH anzog. Als sie jedoch noch mal zurückblickte, bevor sie den Raum verliess, stellte sich Harry erneut schlafend und erst als sie endgültig verschwunden war, drehte er sich niedergeschlagen auf den Bauch und stöhnte in das Kissen. "Es tut mir so Leid..." Das Kissen dämpfte seine Worte. Traurig dachte er an Ginny, seine Gefühle für sie und daran, was er ihr mit diesem ersten Mal angetan hatte. Für ihn stimmte es nämlich trotz allem nicht. Schon lange nicht mehr. Harry hätte sich selbst verprügeln können für das, was er getan hatte. Warum, dachte er verzweifelt. Warum musste ich mit ihr schlafen?
Während den nächsten Wochen wurde alles nur noch schlimmer. Harry versuchte so gut wie er es nur konnte, Ginny glücklich zu machen, die gleichzeitig an nichts anderes denken konnte, als an ihn. Für sie war es perfekt. Es stimmte absolut alles. Und die Liebe machte sie so blind, dass sie nicht mal merkte, wie qualvoll Harry ihr alles vorspielte.
"Also!", Ginny riss Harry unsanft aus seinen Gedanken und lehnte sich über den Tisch. "Wenn du jetzt fertig bist mit den Hausaufgaben, können wir doch noch einbisschen an den See. Bitte, Harry!"
"Nein, Ginny... Mir ist im Moment gerade überhaupt nicht danach. Und ausserdem wollten Ron, Hermine und ich noch zu Hagrid!"
"Ach so..." Sie setzte sich zurück auf ihren Platz und blickte durch die grosse Halle. Ihr Blick blieb an einem Pärchen aus der vierten Klasse hängen, die sich gerade küssten. Erneut kam in ihr das schon bekannte Gefühl hoch. Sie vermisste ihn. Aber nicht den Harry, den sie jetzt zu besitzen schien, sondern den Harry, mit dem sie vor sieben Monaten zusammenkam. Warum behandelte er sie, als würde sie ihm nichts bedeuten? Diese Kälte trieb sie beinahe an den Rand ihres Verstandes.
"Harry- wir!" Sie stockte, als seine grünen Augen zu ihr hochblickten und alles zum Stillstand brachten. "Was, Ginny?"
Fast unmerklich räusperte sie sich. "Merkst du es denn nicht auch?"
"Was merken?"
Schon wieder, dachte sie traurig und kämpfte tapfer gegen die Tränen an, die drohten auszubrechen. Warum behandelte er jeden anderen im Schloss mit mehr Gefühl als seine eigene Freundin?
"Merkst du denn nicht auch, dass es... irgendwie nicht mehr stimmt?"
Er, der so etwas erwartet hatte, klappte mit einem Knall sein Buch zu, stopfte es in seine Tasche und meinte: "Können wir das nicht später besprechen? Ich sollte zu Hagrid!"
"Harry, jetzt rede endlich mit mir!" Der verzweifelte Versuch, gegen die Tränen zu kämpfen scheiterte kläglich. Harry erstarrte. Nicht, dass noch nie ein Mädchen wegen ihm geweint hätte, aber Ginny so weinen zu sehen und zu wissen, dass er ein Arsch war, schmerzte ihn mehr als jemals etwas zuvor. "Bitte, Ginny wein doch nicht!"
"Ich will doch nur, dass du mir erklärst, was dir fehlt! Liegt es an mir? Mache ich alles falsch?" Die neugierigen Schüler drehten ihre Köpfe nach den Beiden, um die dramatische Szene zu beobachten. "Später, Ginny... Ich verspreche es dir!"
