Vielön Dank für die lieben Kommis. Hab mich mal wieder aggro gefreut... ganz besonders freue ich mich natürlich, wenn neue Leser dazukommen und bin den treuen "Hasen" total dankbar, dass sie weiterleben... "zwinka"
Also ez viel spass beim lesen... Hab euch ganz arg lüüb.

Kapitel 12

"Du hast es ihr immer noch nicht gesagt?", Ginny verschlug es schier die Sprache, als Harry mit einem geknickten Blick neben ihr herging und ihr soeben den Stand der Dinge erklärt hatte. Sie blieb ruckartig stehen, zog Harry an seinem Shirt zurück und riss die Augen auf. "Ihr seid soeben zusammen in eine Wohnung gezogen und du verschweigst ihr das kleine Detail, nämlich dass du voraussichtlich im Januar Vater wirst?"
"Man, ich brauch keine Moralpredigt. Ich bring den Scheiss einfach nicht. Ich schaff es nicht, ihr das zu sagen!" Ginny schwieg beträchtlich, sah Harry nicht an. Dass er sie heute zum Arzt begleitet hatte, bedeutete ihr sehr viel und jetzt in diesem Moment, als er so sprach, glaubte sie, dass es nichts gab, was Harry mehr bereute in seinem Leben, als ihre Beziehung, die leider so enden musste.
"Tut mir Leid, Ginny..." Sein sanfter Blick kreuzte den Ihren, der leicht verzweifelt war und als ihr noch unaufhaltsam die Tränen in die Augen stiegen, zog Harry sie vorsichtig an sich ran und umarmte sie. Weinend vergrub sie ihr Gesicht in seiner Brust und liess sich von ihm halten. Seine Hände fuhren leicht über ihren Rücken und schliesslich zu ihrem Nacken. "Es wird alles wieder gut, versprochen!", hauchte er, drehte ihren Kopf so, dass sie sich genau in die Augen sahen und lächelte liebevoll. Arm in Arm standen die beiden da, sich gegenseitig stützend. "Ich werde mein 7. Jahr in Hogwarts erst nächstes Jahr beginnen." Harry nickte, fuhr ihr durchs Haar und meinte: "Mach dir nicht zu viele Gedanken, Ginny... Das mit Hermine schaff ich schon. Schau du lieber, dass es dir gut geht, okay?"

"Hallo, mein Schatz!", war das Erste, was Harry hörte, als er in die Wohnung trat und die Schlüssel auf die Kommode warf. Er atmete tief ein, fuhr sich nervös durch sein rabenschwarzes Haar und folgte der Stimme, die aus der Küche kam. Als er dort eintraf, fand er seine Hermine wie sie ein leckeres Menü auf den Tisch zauberte. "Wo warst du so lange? Musstest du Überzeiten schieben?"
Harry schwieg. Nachdenklich lehnte er sich gegen die Wand und schaute Hermine dabei zu, wie sie zwei Gläser mit Wein füllte. "Wir müssen reden." Jegliches Gefühl schien aus seiner Stimme geflohen zu sein, sie klang eiskalt. Offenbar schien auch Hermine dies zu bemerken und hielt deshalb sofort inne, die rechte Hand fest um die Weinflasche geklammert. "Was ist los?" Augenblicklich wand Harry seinen Blick von ihr- der Angst in ihren Augen konnte er nicht standhalten.
"Es muss was schlimmes sein, sonst würde es dir leichter fallen..."
"Jaah..." Seine Hände verschwanden in den Hosentaschen. "Ich habe es dir verschwiegen- zu lange verschwiegen... Und ich habe schreckliche Angst, dass ich etwas kaputt mache, ohne das ich weiter nicht leben könnte."
"Was ist passiert?" Hermines Hand drückte mit ihren zierlichen Finger fester um den Flaschenhals.
"Ginny erwartet ein Kind... Von mir!"
Die Worte drangen mit einem leisen Klopfen an Hermines Ohr. Sie schien es verstanden zu haben, aber ihr Gehirn wollte es nicht aufnehmen. Ihr Herz pochte laut, die Worte kreisten immer und immer wieder in ihrem Kopf. Von mir... Von mir... Von mir... Ihr leerer Blick hing an Harrys Lippen, die das Gesagte immer wieder zu wiederholen schienen, obwohl nichts zu hören war. Irgendwann- sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war- hörte sie sich selbst laut einatmen und schliesslich das laute Geräusch einer Flasche, die zu Boden fiel und in tausend Stücke zerschmettert wurde.

Ginny sass in einem Cafe, mitten in London, die Sonnenbrille auf der Nase und den Blick fest auf etwas bestimmtes gerichtet. Der Eiskaffe vor ihr auf dem Tisch war schon lange nicht mehr so kalt, wie man es von einem Eiskaffe gewohnt war. Die heisse Sommersonne hatte das Eis schon lange zum schmelzen gebracht. Sie war nicht zufällig hier- sie benutzte den guten Platz um einen blonden, hoch gewachsenen, jungen Mann im Auge zu behalten. Schon bald fiel ihr auf, dass er Heute nicht mit der selben Begleitung im Gras lag und sich amüsierte, wie gestern. Eine Blondine musste heute daran glauben, dachte Ginny verbittert und lugte kurz unter ihrer Brille hervor. Doch genau in diesem Moment sah seine Begleitung nach hinten und wie es der Zufall wollte, kreuzte ihr Blick genau den von Ginny. "Scheisse!", flüsterte Ginny, setzte ihre Brille rasch wieder auf, wollte sich gerade aus dem Staub machen, als sie mit Entsetzen merkte, wie der Blondschopf ebenfalls zu ihr sah, schleimisch grinste, etwas zu seiner Begleiterin flüsterte und schliesslich mit raschen Schritten auf Ginny zugelaufen kam. Schnell griff die Weasley nach ihrer Handtasche und erhob sich, bereit zum davonlaufen- doch Malfoy war schon bei ihr angekommen und klammerte seine Hand fest um ihren Arm. "Spionierst du mir nach, Weasley?"
"Warum sollte ich das tun?" Seine Stahl-Augen strahlten etwas spöttisches aus, als sich die junge Frau verzweifelt versuchte von ihm zu befreien. "Meinst du, ich habe dich die paar mal, als du so zufällig am selben Ort warst wie ich, nicht gesehen?"
Ginny schwieg.
"Was willst du von mir?"
Ginny schwieg erneut.
Schnaubend liess Malfoy sie los, fuhr sich genervt durch die blonden Haare und musterte Ginny. "Du hast zugenommen, stimmts?"
Ginny schnappte nach Luft, ihr Magen schien sich zu drehen und als sie noch einmal in die grauen Augen sah, die sie schon zu oft mitgerissen hatten, wurde es ihr plötzlich schwarz vor Augen.