So, es geht mal wieder weiter... schon mit chap 16! meine Güte... Jedenfalls heisst das, dass die Geschichte nicht mehr all zu lange sein kann. Mal wüda danke ich euch ganz lieb für die Kommis, die ihr immer dalasst. das freut mich echt. +freudesprung macht+ HEL

Kapitel 16

Sie sahen sich an. Keiner sagte ein Wort, die Spannung zwischen den beiden war zum davonlaufen. Schliesslich sprang Ginny über ihren eigenen Schatten, ging einen Schritt auf Harry zu und sagte: "Bitte... Harry, lass es mich dir erklären!"
Harry schüttelte den Kopf, wimmelte ihre Hand ab, die vorsichtig nach der Seinen griff. "Ich will nur Klarheit..."
"Welche Klarheit brauchst du noch, Harry?", Ginnys Stimme zitterte. "Du bist sein Vater!"
"Wieso lügst du, Ginny? Wieso lügst du immer noch?"
"Nein, Harry- ich!"
"Verdammte Scheisse noch mal!", Harry schrie, fuhr sich nervös mit den Fingern durch die Haare und zeigte auf Alex, der ruhig, vor sich hinstarrend auf der Decke sass und etwas kleines in seinen Händen knetete. "Sieh dir den Kleinen doch mal an. Er hat absolut nichts von mir! Ginny, ich weiss, dass du mich betrogen hast, damals..."
Nun rannten die Tränen nur so Ginnys Wangen runter. Sie packte Harrys Arme und keuchte: "Nein, nein Harry! Ich habe dich nie betrogen. Weil ich dich geliebt habe, weil ich es immer noch tue!"
"Und wie erklärst du dir dann, dass Alex eigentlich Dracos Sohn ist?"
Ginny hielt die Luft an, sah Harry erschrocken an. Sie spürte, wie ihre Knie nachgaben, und sie schliesslich zu Boden sank. Erst da schnappte sie nach Luft, blickte ins Leere. Sie wusste, dass nun nichts mehr gesagt werden musste. Es war alles gesagt- vielleicht sogar zu viel.

Liebe Hermine


Ich weiss nicht, wo ich beginnen sollte. Es gibt so vieles, was endlich ausgesprochen werden muss, und doch weiss ich nicht, ob ich es dir antun kann. Ich will deine Gefühle nicht durcheinander bringen, ich will dich nicht zweifeln lassen an dem, was du jetzt tust. Vielleicht geht es dir jetzt sogar besser als jemals zuvor. Und das ist alles, was ich je wollte. Ich wollte es dir immer so gut wie möglich machen, ich wollte mit dir den Himmel auf Erden entdecken, ich wollte dich auf Armen tragen, wie eine Prinzessin, weil du das bist. Eine Prinzessin. Manchmal mache ich mir Vorwürfe, weil ich es oft nicht geschafft habe, dir die Krone aufzusetzen. Ich habe mein Versprechen wohl nicht einhalten können, und muss auf ganzer Linie versagt haben, denn du bist nicht bei mir geblieben. In meiner Nähe, so wie ich es mir immer gewünscht habe. Nun bist du schon eine ganze Weile weg. Um genau zu sein, 369 Tage, schon über ein Jahr. Wahrscheinlich ist es genau das Richtige für dich. Das lange Wegbleiben, meine ich. Du machst nämlich immer das Richtige.
Ich konnte mich mittlerweile wieder in den Alltag einleben, was mir nach deinem Verschwinden sehr viel Mühe bereitet hat. Du fehlst mir jeden einzelnen Tag und jeder einzelne Tag deines Fernbleibens lässt die Hoffnung in mir erblühen, dass du Morgen wieder kommst. Vielleicht. Die Hoffnung und die Erinnerungen an dich sind das einzige, was mir noch Halt geben, sonst habe ich nichts in der Hand. Ich habe nämlich vieles aufgedeckt, in der Zeit als du weg warst. Alex ist nicht mein Sohn, sondern Draco Malfoys. Dieser hat einige Wochen gebraucht um sich damit abzufinden und zahlt nur ungern für den Kleinen, der mir übrigens immer noch wichtig ist. Ich besuche ihn manchmal, aber nur wenn ich Ginny dabei nicht über den Weg laufen muss. Und sonst habe ich keine richtigen Freunde ausser Neville natürlich.
Dieser Brief sollte kein Zurückruf sein um dich zu mir zurück zu bringen, ich will mich nur bei dir entschuldigen. Dass ich damals, an dem Abend so spät nach Hause gekommen bin, obwohl du solch ein wunderbares Essen für uns vorbereitet hast. Dass ich zu wenig auf deine Gefühle einging und dich oft links liegen liess. Dass ich ein Idiot war und die Liebe, die du mir schenktest, nicht zu schätzen wusste. Ich vermisse es nur so unglaublich fest, dass es mir in der Seele wehtut. Ich vermisse alles- dich, dein Lächeln und am allermeisten deine Nähe.

"Es ist..."
"verschissen, oder?"
"Nein!", sagte Neville schnell und legte das Stück Pergament wieder auf den Tisch. "Es ist gut... Nur- meinst du, es ist das, was Hermine hören will?"
"Was meinst du?" Harry griff nach dem Brief und überflog ihn noch mal rasch. "Es ist zu kitschig, oder?" Neville schüttelte den Kopf. "Nein, das nicht. Aber es ist fast einbisschen auffordernd!"
"Dann soll ich ihn also nicht abschicken?"
"Doch... Ach, ich weiss nicht. Du erwähnst nichts von Rachel."
Harry legte die Stirn in Falten. "Wenn ich ihr etwas von Rachel erzählen würde, dann käme sie erst recht nicht zurück!"
"Dann willst du also doch, dass sie zurück kommt..."
"Natürlich will ich das. Ich will nichts anderes. Es ist das einzige, wofür ich noch lebe!"
Nun war es an Neville, die Stirn in Falten zu legen. "Harry, du bist ganz schön schräg drauf, wusstest du das schon? Warum ziehst du diese Sache mit Rachel denn ab, wenn du so oder so nur auf die eine wartest. Das ist Rachel gegenüber ganz schön unfair, findest du nicht?"
"Unfair? Erzähl mir nichts von Fairness, okay? War es fair, mich so allein zu lassen? Ist überhaupt irgendetwas auf dieser Welt fair? Ein Teil von mir, wenn auch nur ein ausgesprochen kleiner Teil, hat sich vielleicht schon damit abgefunden, dass Hermine passe ist. Sie ist weg, verstehst du? Soll ich hier rumsitzen und Däumchen drehen? Und es ist ja nicht so, als ob ich Rachel nur ausnützen würde... Ich mag sie. Wirklich."
"Na dann schick ihn ab... Es ist schlussendlich sowieso dein Ding!"
Und das tat Harry auch. Gleich am nächsten Tag ging er zur Post, lieh sich eine Eule und liess sie mit dem Brief davon fliegen. Ins weit, weit weg.

Rachels Lächeln war so ziemlich das einzige, was Harry an Hermine erinnerte. Alles andere, war total anders. Nicht schlecht. Nur anders eben. Sie hatte langes, braunes Haar, so glatt, das man sich fast nicht traute, drüber zu fahren. Ihre Augen waren strahlend blau und sie war um einiges grösser als Hermine. Mit hohen Absätzen war sie sogar grösser als Harry. Er wusste nicht, warum sie ihn oftmals so faszinierte. Vielleicht weil sie ihm ganz einfach gut tat. "Du denkst noch oft an sie, oder?" Ihr Englisch war immer noch nicht ganz perfekt. Sie war eine junge Hexe aus Australien und ihren Akzent spürte man stets noch, auch wenn es nichts störendes war, im Gegenteil, Harry mochte es sehr.
"Ja, das tue ich..." Harry sah zu ihr, zog an seiner Zigarette und genoss die Aussicht aus ihrem neuen Apartment, wo die beiden seit wenigen Wochen gemeinsam lebten.
"Manchmal frage ich mich, warum ich denn überhaupt noch bei dir bin...", sie seufzte leise, setzte sich Harry auf den Schoss und sah der untergehenden Sonne zu. "Du willst doch eh nur Hermine!"
"Nein, das ist nicht wahr...", sagte Harry und kraulte ihren Nacken. "Sieh mal- ich versuche so gut wie möglich mit ihr abzuschliessen und ich glaube, so langsam gelingt es mir. Du bist mir wichtig, okay?" Rachel lächelte matt, fuhr durch Harrys Haar und küsste ihn sanft auf den Mund. "Ich hoffe nur, du sagst die Wahrheit, weil ich es sonst nicht überleben könnte, wenn sie eines Tages wieder vor der Tür steht..."